AT513350B1 - Verfahren zur Herstellung eines Fertigrasens, Fertigrasen und dessen Verwendung - Google Patents
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- AT513350B1 AT513350B1 AT503262012A AT503262012A AT513350B1 AT 513350 B1 AT513350 B1 AT 513350B1 AT 503262012 A AT503262012 A AT 503262012A AT 503262012 A AT503262012 A AT 503262012A AT 513350 B1 AT513350 B1 AT 513350B1
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Abstract
Es wird ein Fertigrasen (1) und ein Verfahren zur Herstellung eines Fertigrasens (1), bei dem Erdreich (2), eine Vliesmatte (3) und Grassamen zusammengeführt werden, unter Lichtzufuhr die Grassamen zum Keimen und die sich daraus entwickelnden Graspflanzen (4) zum Verwurzeln mit der Vliesmatte (3) gebracht werden sowie nachfolgend der Fertigrasen (1) unterhalb der Wurzeln der Graspflanzen (4) vom Erdreich (2) abgehoben wird gezeigt. Um eine vergleichsweise hohe Reproduzierbarkeit bei gleichzeitig einfacher Handhabung im Verfahren zu erreichen, wird über dem mit Grassamen versehenen Erdreich (2) die lichtdurchlässige und ein Nährmedium für Graspflanzen (4) darstellende Vliesmatte (3) vorgesehen, wodurch die Graspflanzen (4) unter Lichtzufuhr einerseits zum Durchwachsen durch die Vliesmatte (3) und andererseits zum Verwurzeln mit der Vliesmatte (3) gebracht werden.
Description
österreichisches Patentamt AT513 350B1 2014-10-15
Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Fertigrasens, bei dem Erdreich, eine Vliesmatte und Grassamen zusammengeführt werden, unter Lichtzufuhr die Grassamen zum Keimen und die sich daraus entwickelnden Graspflanzen zum Verwurzeln mit der Vliesmatte gebracht werden sowie nachfolgend der Fertigrasen unterhalb der Wurzeln der Graspflanzen vom Erdreich abgehoben wird.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, die Stabilität und Belastbarkeit eines Rollrasens bzw. Fertigrasens zu erhöhen, indem eine Vliesmatte zwischen zwei Erdreichschichten eingebracht wird, in der sich die Wurzeln der Graspflanzen verwurzeln können, die auf der oberen Erdreichschicht aufgebracht sind. Nachteilig muss für eine ausreichende Verwurzelung der Graspflanzen mit dem eingebetteten Vlies insbesondere auf die Schichtdicke der oberen Bodenschicht Bedacht gelegt werden. Kommt es nämlich zu einer unerwünschten hohen Schichtdicke, muss mit einer unzureichenden Verwurzelung mit dem Vlies gerechnet werden, wenn die Grassamen unter Lichtzufuhr zum Keimen gebracht werden. Eine unzureichende Verwurzelung der Graspflanzen mit dem Vlies kann nachteilig den Zusammenhalt des Fertigrasens gefährden und damit die Reproduzierbarkeit des Verfahrens zur Herstellung eines Fertigrasens mit gleichbleibend vorteilhaften Eigenschaften erheblich beeinträchtigen.
[0003] Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ausgehend vom eingangs geschilderten Stand der Technik ein Verfahren zu schaffen, durch das trotz einfacher Handhabungsschritte eine hohe Reproduzierbarkeit in der Herstellung eines belastbaren Fertigrasens erreicht werden kann.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass über dem mit Grassamen versehenen Erdreich die lichtdurchlässige und ein Nährmedium für Graspflanzen darstellende Vliesmatte vorgesehen und dass die Graspflanzen unter Lichtzufuhr einerseits zum Durchwachsen durch die Vliesmatte und andererseits zum Verwurzeln mit der Vliesmatte gebracht werden.
[0005] Im Allgemeinen wird erwähnt, dass ein Vlies aus lose zusammenliegenden Fasern bestehen kann. Eine mechanisch belastbare Vliesmatte kann durch Verfestigung des Vlieses mittels Vernadelung erfolgen, was durch wiederholtes Einstechen vieler Widerhakennadeln durchgeführt werden kann. Dies dient der binderfreien Herstellung von Vliesmatten, bei möglichst intensiver und gleichmäßiger Verhakung und Verschlingung der Fasern. Weiter wird im Allgemeinen erwähnt, dass eine Voraussetzung für die Keimfähigkeit der Grassamen - sie fallen in die Gattung der Lichtkeimer - auch die Lichtdurchlässigkeit der Vliesmatte ist. Es ist daher die Vliesmatte derart auszugestalten, dass ausreichend Licht zwischen den Fasern der Vliesmatte auf die Grassamen dringen kann, um deren Lichtkeimung zu ermöglichen.
[0006] Wird über dem mit Grassamen versehenen Erdreich eine lichtdurchlässige Vliesmatte vorgesehen, kann möglich werden, dass die Graspflanzen unter Lichtzufuhr zum Durchwachsen der Vliesmatte gebracht werden. Der Phototropismus der Graspflanzen kann nämlich dafür sorgen, dass die Graspflanze dem Lichteinfall durch die Vliesmatte folgend die Vliesmatte durchdringt und mit dieser eine mechanische Verflechtung eingehend einen belastbaren Verbund ausbildet. Stellt die Vliesmatte zusätzlich auch ein Nährmedium für die Graspflanzen dar, kann die Graspflanze auch dazu gebracht werden, sich zusätzlich zum Erdreich auch mit der Vliesmatte zu verwurzeln, um deren Nährstoffe aufzunehmen bzw. damit das Nährstoffangebot des Erdreichs in der Art und Weise eines Düngers zu ergänzen. Dies kann jedoch nicht nur das Wachstum der Graspflanzen verbessern, sondern auch den mechanischen Verbund zwischen Graspflanze und Vliesmatte erheblich verstärken. Gegenüber dem Stand der Technik, bei dem besonderes Augenmerk auf die Schichtdicke des Erdreichs gegeben werden muss, um so für ein ausreichendes Verwurzeln mit der Vliesmatte zu sorgen, kann erfindungsgemäß diese Maßnahme durch die optischen Eigenschaften der Vliesmatte und dessen Nährstoffangebot auf verfahrenstechnisch einfache Weise sichergestellt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann daher eine vergleichsweise hohe Reproduzierbarkeit in der Herstellung eines belastbaren Fertigrasens ermöglichen. 1 /6 österreichisches oatentamt AT513 350 B1 2014-10-15 [0007] Die Verwendung von Schafwolle für die Vliesmatte konnte sich besonders auszeichnen, indem diese nicht nur als natürliches Nährmedium für die Graspflanzen wirkt, sondern auch durch seine biologische Abbaubarkeit den Wurzeln der Graspflanzen zusätzliche Freiräume zur weiteren Verflechtung ermöglichen kann. Ungewaschene Schafwolle kann zur Erhöhung der Düngewirkung des Nährmediums zusätzlich beitragen.
[0008] Wird die Vliesmatte mit einem netzartigen Jutegewebe armiert, kann damit die mechanische Belastbarkeit des Fertigrasens weiter erhöht werden. Insbesondere kann das Jutegewebe auch für das Wurzelwerk eine Armierung ausbilden, um dieses im Wachstum bzw. in dessen Verflechtung zu unterstützen. Ein sicheres Abheben des Fertigrasens vom Erdreich kann dadurch sichergestellt werden, was die Reproduzierbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens erheblich steigern kann.
[0009] Vorzugsweise können mindestens 75g/mA2 Schafwolle und 55g/mA2 Jutegewebe zur Herstellung der Vliesmatte verwendet werden, um damit für eine ausreichende Lichtdurchlässigkeit sowie mechanische Belastbarkeit der Vliesmatte zu sorgen.
[0010] Die mechanische Belastbarkeit der Vliesmatte kann noch weiter erhöht werden, indem die Vliesmatte vernadelt wird.
[0011] Besonders auszeichnen kann sich eine Verwendung einer lichtdurchlässigen Vliesmatte, aufweisend Schafwolle als Nährmedium für Graspflanzen, zur Herstellung eines Fertigrasens mit durch Lichtkeimung durch diese Vliesmatte wachsenden und sich mit dieser Vliesmatte verwurzelnden Graspflanzen des Fertigrasens.
[0012] Dies kann weiter verbessert werden, in dem die Vliesmatte mit netzartigem Jutegewebe vernadelt wird.
[0013] Die Erfindung hat sich außerdem die Aufgabe gestellt, einen Fertigrasen der eingangs geschilderten Art derart zu verbessern, dass dieser nicht nur erhöhte mechanische Belastbarkeit aufweist, sondern sich auch durch erhöhte Lagerungszeiten auszeichnen kann.
[0014] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die vernadelte Vliesmatte vorzugsweise ungewaschene Schafwolle und netzartiges Jutegewebe aufweist, insbesondere daraus besteht, wobei die Graspflanzen durch die Vliesmatte hindurchragen, die einen Nährmedium für die Graspflanzen ausbildet.
[0015] Weist die vernadelte Vliesmatte Schafwolle und netzartiges Jutegewebe auf, wobei die Graspflanzen durch die Vliesmatte hindurchragen, die ein Nährmedium für die Graspflanzen ausbildet, kann die Belastbarkeit des Fertigrasens durch die Armierungseigenschaften der Vliesmatte erhöht werden. Besonders aber kann der Fertigrasen dadurch erhöhte Lagerzeiten ohne Qualitätsverlust überstehen, da die Vliesmatte neben wasserspeichernden Eigenschaften auch die Graspflanzen weiter ernähren kann, selbst wenn der Fertigrasen vom Erdreich abgehoben und getrennt aufbewahrt wird. Diese vorgenannten Vorteile können noch verstärkt werden, wenn die vernadelte Vliesmatte aus ungewaschener Schafwolle und netzartigem Jutegewebe besteht.
[0016] Ein vergleichsweise einfacher konstruktiver Aufbau kann erreicht werden, wenn die Vliesmatte eine Grammatur von mindestens 75g/mA2 Schafwolle und mindestens 55g/mA2 Jutegewebe aufweist.
[0017] Außerdem kann eine Vliesmatte mit einer Lichtdurchlässigkeit von mindestens 750 Lux eine ausreichend hoch sein, um das Keimen von Grassamen zu unterstützen.
[0018] In den Figuren ist beispielsweise der Erfindungsgegenstand anhand eines Ausführungsbeispiels näher dargestellt. Es zeigen [0019] Fig. 1 eine Seitenansicht auf einen bereits teilweise vom Erdreich abgehobenen Fertig rasen und [0020] Fig. 2 eine Draufsicht auf den teilweise aufgerissenen Fertigrasen. 2/6 österreichisches Patentamt AT513 350 B1 2014-10-15 [0021] Der nach den Figuren 1 und 2 dargestellte Fertigrasen 1 besteht aus Erdreich 2, einer Vliesmatte 3 und Graspflanzen 4, die mit der Vliesmatte 3 und dem Erdreich 2 verwurzelt sind. Erfindungsgemäß besteht die Vliesmatte 3 aus ungewaschener Schafwolle 5 und netzartigem Jutegewebe 6. Schafwolle 5 und Jutegewebe 6 sind miteinander vernadelt, wodurch der Fertigrasen 1 eine erhebliche mechanische Belastung aufnehmen kann. Die Graspflanzen 4 ragen durch die Vliesmatte 3 durch, wobei die Wurzeln 7 der Graspflanzen 4 mit dem Erdreich 2 und mit der Vliesmatte 3 verwurzelt sind. Die Vliesmatte 3 bildet nämlich auch ein Nährmedium für die Graspflanzen 4 aus, um ihre Nährstoffe an diese abzugeben bzw. damit das Nährstoffangebot des Erdreichs 2 in der Art und Weise eines Düngers zu ergänzen. Durch diese Nährstoffversorgung ist es auch möglich, dass der Fertigrasen 1 in beispielsweise aufgerolltem Zustand lagerfähig ist, ohne dass damit eine Gefährdung der Graspflanze bzw. ein Qualitätsverlust des Fertigrasens befürchtet werden muss.
[0022] Der erfindungsgemäße Fertigrasen 1 wird hergestellt, indem auf ein Erdreich 2 Grassamen aufgetragen werden. Anschließend wird über die Grassamen eine lichtdurchlässige und ein Nährmedium für Graspflanzen 4 darstellende Vliesmatte 3 vorgesehen, wonach die Grassamen unter Lichtzufuhr zum Keimen gebracht werden. Die Graspflanzen 4 wachsen dem Licht entgegen und durchdringen so die Vliesmatte 3. Zusätzlich verwurzeln sich diese Graspflanzen 4 neben dem Erdreich 2 auch mit der Vliesmatte 3, um die Nähr- oder Düngerstoffe der Vliesmatte 3 aufzunehmen.
[0023] Die erfindungsgemäße Vliesmatte 3 weist eine Grammatur von 75g/m2 Schafwolle und 55g/m2 Jutegewebe auf, die derart vernadelt sind, dass eine Lichtdurchlässigkeit von mindestens 750 Lux erreicht wird, um die Lichtkeimung der durch die Vliesmatte 3 abgedeckten Rasensamen zu ermöglichen. 3/6
Claims (10)
- österreichisches Patentamt AT513 350B1 2014-10-15 Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung eines Fertigrasens (1), bei dem Erdreich (2), eine Vliesmatte (3) und Grassamen zusammengeführt werden, unter Lichtzufuhr die Grassamen zum Keimen und die sich daraus entwickelnden Graspflanzen (4) zum Verwurzeln mit der Vliesmatte (3) gebracht werden sowie nachfolgend der Fertigrasen (1) unterhalb der Wurzeln der Graspflanzen (4) vom Erdreich (2) abgehoben wird, dadurch gekennzeichnet, dass über dem mit Grassamen versehenen Erdreich die lichtdurchlässige und ein Nährmedium für Graspflanzen (4) darstellende Vliesmatte (3) vorgesehen und dass die Graspflanzen (4) unter Lichtzufuhr einerseits zum Durchwachsen durch die Vliesmatte (3) und andererseits zum Verwurzeln mit der Vliesmatte (3) gebracht werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass insbesondere ungewaschene Schafwolle (5) für die Vliesmatte (3) verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vliesmatte (3) mit einem netzartigen Jutegewebe (6) armiert wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens 75g/mA2 Schafwolle (5) und 55g/mA2 Jutegewebe (6) zur Herstellung der Vliesmatte (3) verwendet werden.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vliesmatte (3) vernadelt wird.
- 6. Verwendung einer lichtdurchlässigen Vliesmatte (3), aufweisend Schafwolle (5) als Nährmedium für Graspflanzen (4), zur Herstellung eines Fertigrasens (1) mit durch Lichtkeimung durch diese Vliesmatte (3) wachsenden und sich mit dieser Vliesmatte (3) verwurzelnden Graspflanzen (4) des Fertigrasens (1).
- 7. Verwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vliesmatte (3) mit netzartigem Jutegewebe (6) vernadelt wird.
- 8. Fertigrasen (1) mit Erdreich (2), mit einer Vliesmatte (3) und mit dem Erdreich (2) und der Vliesmatte (3) verwurzelten Graspflanzen (4), dadurch gekennzeichnet, dass die verna-delte Vliesmatte (3) vorzugsweise ungewaschene Schafwolle (5) und netzartiges Jutegewebe (6) aufweist, insbesondere daraus besteht, wobei die Graspflanzen (4) durch die Vliesmatte (3) hindurchragen, die ein Nährmedium für die Graspflanzen (4) ausbildet.
- 9. Fertigrasen (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vliesmatte (3) eine Grammatur von mindestens 75g/m2 Schafwolle (5) und mindestens 55g/m2 Jutegewebe (6) aufweist.
- 10. Fertigrasen (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Vliesmatte (3) eine Lichtdurchlässigkeit von mindestens 750 Lux aufweist. Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 4/6
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US20060032804A1 (en) * | 2004-01-27 | 2006-02-16 | Mcphillips Kevin | Compositions, devices, and methods for use in environmental remediation |
US20060207170A1 (en) * | 2003-07-15 | 2006-09-21 | Smith Gerald M | Hair felt |
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- 2012-08-17 AT AT503262012A patent/AT513350B1/de not_active IP Right Cessation
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