AT502444B1 - Schleifscheibenabschirmung - Google Patents
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Description
2 AT 502 444 B1
Die Erfindung betrifft eine Schleifscheibenabschirmung für innengekühlte Schleifscheiben, wobei die Kühlflüssigkeit durch Ausnehmungen in der umlaufenden Schleiffläche nach Außen abgegeben wird.
Bei innengekühlten Schleifscheiben wird die Kühlflüssigkeit innenliegenden Hohlräumen der Schleifscheibe zugeführt, von wo die Kühlflüssigkeit mit hohem Druck durch Kanäle Ausnehmungen in der umlaufenden Schleiffläche zugeführt und nach Außen abgegeben wird. Somit tritt die Kühlflüssigkeit von der Schleiffläche nach allen Seiten aus. Bei großen Schleifscheiben von beispielsweise 400mm Durchmesser können die Kühlflüssigkeitsmengen sehr groß sein. So benötigt zB eine solche Schleifscheibe mit 3000 Umdrehungen pro Minute und einem Kühlflüssigkeitsdruck von 40 bis 60 Bar etwa 200 Liter Flüssigkeit pro Minute. Die Kühlwirkung der Kühlflüssigkeit ist aber überwiegend am Schleifpunkt notwendig, an welchem die Schleifscheibe mit dem zu bearbeitenden Werkstück in Kontakt tritt. Somit geht ein erheblicher Aufwand an Kühlflüssigkeit und der damit verbundenen Pumpeinrichtung verloren. Ziel ist es, die Kühlleistung bei geringerem Aufwand zu erhöhen.
Bekannt und gesetzlich auch vorgeschrieben ist ein Schleifscheibenschutz, wobei ein Sektor der Schleifscheibe durch eine Abdeckung aus Stahlblech abgedeckt ist, um Verletzungen zu verhindern, wenn Teile der Schleifscheibe oder des Werkstücks fortgeschleudert werden. Diese Schutzbleche fangen einen Teil der abgestrahlten Kühlflüssigkeit auf, ohne jedoch damit die Kühlleistung zu verbessern.
Die gegenständliche Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmung eine die Schleifscheibe über einen Sektor umgebende Auffangrinne für die Kühlflüssigkeit aufweist, wobei die Auffangrinne ausgangsseitig wenigstens eine Abstrahldüse aufweist, mit der der Strahl auf das zu schleifende Werkstück oder den Schleifpunkt lenkbar ist. Weitere vorteilhafte Merkmale sind der nachstehenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Patentansprüchen zu entnehmen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert. Fig. 1 zeigt die Seitenansicht einer Schleifscheibenanordnung mit erfindungsgemäßer Schleifscheibenabschirmung. Fig. 2 ist ein Schnitt durch diese Anordnung. Fig. 3 zeigt in Schrägansicht das ausgangsseitige Ende der Schleifscheibenabschirmung. Die Fig. 4 bis 6 zeigen Details in verschiedenen Ausführungsformen und Fig. 7 die Schrägansicht auf eine weitere Ausführung der Erfindung.
Gemäß Fig. 1 zeigt die Anordnung eine Schleifscheibe 1 mit der Schleiffläche 2 und den Austrittsöffnungen 3 für die Kühlflüssigkeit 4. Die Kühlflüssigkeit gelangt unter hohem Druck über die Leitung 5 in den Innenraum der Schleifscheibe 1 und von dort in bereits vorgeschlagener Weise über ein Kammersystem und Kanäle zu den Austrittsöffnungen 3. Über einen Sektor der Schleifscheibe erstreckt sich die Schleifscheibenabschirmung 6 mit dem Eingang 7 und Ausgang 8. Die Schleifscheibe 1 dreht sich in Drehrichtung 9 um die Achse 10.
Ausgangsseitig ist der Drehgriff 11 eines Drehkörpers 12 zu sehen, der in einer Ausnehmung der Schleifscheibenabschirmung 6 sitzt, diese durchragt und mittels des Drehgriffs verdrehbar ist. Weiters sind in Fig. 1 das Werkstück 13 und zwei Teilströme 14, 15 der Kühlflüssigkeit 4 dargestellt. Der eine Teilstrom 15 fließt entlang der Schleiffläche 2 der Schleifscheibe 1 und der Teilstrom 14 strahlt aus der Schleifscheibenabschirmung gezielt auf den Schleifpunkt 16.
In der Schnittdarstellung gemäß Fig. 2 ist die innere Ausgestaltung der Anordnung zu erkennen. Die Schleifscheibe 1 ist insoweit nur schematisch dargestellt als die Kammern und Kanäle für die Verteilung und Zufuhr der Kühlflüssigkeit nicht dargestellt sind. Wichtig ist hier nur, dass die in das Innere der Schleifscheibe zugeführte Kühlflüssigkeit über diese Kammern und Kanäle den Austrittsöffnungen 3 zugeführt wird, von wo die Flüssigkeit annähernd radial abgestrahlt 3 AT 502 444 B1 wird.
Im Bereich der Schleifscheibenabschirmung 6 läuft die Schleifscheibe 1 in einer Auffangrinne 17, deren lichte Weite um die Schleifscheibe 1 relativ gering ist. Die Auffangrinne 17 verläuft über einen Teil des Umfangs der Schleifscheibe parallel zur Schleiffläche 2 und weist in Richtung zum Ausgang 8 eine Erweiterung 18 auf. Die Erweiterung 18 erstreckt sich von der Auffangrinne 17 stetig verlaufend. Im Bereich der Erweiterung 18 befindet sich der Drehkörper 12 mit einer Fangkammer 19, von der sich eine Abstrahldüse in Richtung zum Ausgang der Schleifscheibenabschirmung erstreckt. In Fig. 2 ist weiters zu sehen, dass am Ausgang 8 die Auffangrinne am Drehkörper entlang der Schleifscheibe vorbeigeführt ist, sodass ein Austrittsschlitz 21 gebildet ist.
Die der Schleifscheibe zugeführte Kühlflüssigkeit wird in dem von der Schleifscheibenabschirmung 6 überdeckten Sektor der Schleifscheibe nach dem Austritt durch die Austrittsöffnungen 3 in der Auffangrinne 17 unter hohem Druck aufgefangen und in Richtung zum Ausgang 8 gefördert. Die Kühlflüssigkeit gelangt in die Erweiterung 18 und in die Fangkammer 19. Von dort wird die Kühlflüssigkeit in einem Teilstrom gemäß dem Teilstrom 14 in Fig. 1 durch die Abstrahldüse 20 gepresst. Ein anderer Teilstrom kann entlang der Schleiffläche 2 von der Schleifscheibe mitgerissen und durch den Austrittsschlitz 21 abgestrahlt werden.
Durch entsprechendes Verdrehen des Drehkörpers 12 kann die Strahlrichtung der Abstrahldüse 20 so ausgerichtet werden, dass der Teilstrahl 14 genau auf die gewünschte Stelle des Werkstücks 13 trifft.
Fig. 3 zeigt den Ausgang der Schleifscheibenabschirmung, wobei die Schleifscheibe fortgelassen wurde. Die umlaufende Fläche 22 weist zwei parallele Nuten 23 auf, die der Aufnahme der Kühlflüssigkeit in der Auffangrinne 17 dienen. Die Abstrahldüse 20 ist als ein durchgehender Schlitz ausgebildet.
An der außenliegenden Fläche der Schleifscheibenabschirmung 6 befindet sich umlaufend eine hinterschnittene Nut 24, die dazu dient durch entsprechende Befestigungsmittel die Schleifscheibenabschirmung 6 zu befestigen und verstellbar zu positionieren.
Fig. 4 zeigt den Drehkörper 12 in jener Ausführung in der er in Fig. 3 eingesetzt ist. Die Blickrichtung geht in die Fangkammer 19 hinein, von der sich die Abstrahldüse 20 erstreckt.
Die Fig. 5 zeigt in einer Seitenansicht eine andere Ausführungsform des Drehkörpers, wobei die Abstrahldüse 20 drei Düsenkanäle 25 umfasst.
In einer weiteren Ausführungsform gemäß Fig. 6 weist der Drehkörper eine Abzweigleitung 27 auf, die den Flüssigkeitsstrom oder zumindest einen Teilstrom aus der Fangkammer 19 ableitet und einem hier nicht dargestellten Leitungsrohr oder einer externen Abstrahldüse zuleitet. Damit ist es möglich, weitere gezielte Kühlmittelströme auf dem Werkstück oder auf die Schleiffläche zu verteilen. Die Fig. 7 zeigt eine solche Anordnung an einer Schleifscheibe, wobei die Kühlflüssigkeit an beiden Seiten aus dem Drehkörper 12 heraus in zwei externe Abstrahldüsen 26 geleitet wird, sodass diese die Kühlflüssigkeit aus anderer Winkelstellung zuführen können.
Bezüglich der Auffangrinne wie sie beispielsweise in Fig. 3 dargestellt ist, liegt deren Querschnittsform im Belieben des Fachmannes. Die Querschnittsform der Auffangrinne kann zB dem Querschnitt der Schleifscheibe angepasst werden, insbesondere wenn Profile geschliffen werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bietet nicht nur den Vorteil der besseren Zuführung von Kühlmittel zum Schleifpunkt, sondern sie macht auch ein getrenntes Freispülen der Schleiffläche der Schleifscheibe unnötig.
Claims (9)
- 4 AT 502 444 B1 Die Schleifscheibenabschirmung ist in den Figuren als Gusskörper dargestellt. Sie kann sowohl aus Kunststoff als auch aus Metall bestehen. Die Herstellung aus Stahlblech ist ebenfalls möglich. Der hier verwendete Begriff "Kühlflüssigkeit" umfasst alle Flüssigkeiten, zB auch Schmiermittel, die bei Schleifscheibenanordnungen der Schleiffläche und/oder dem Werkstück zugeführt werden. Patentansprüche: 1. Schleifscheibenabschirmung für innengekühlte Schleifscheiben, wobei die Kühlflüssigkeit durch Ausnehmung in der umlaufenden Schleiffläche nach Außen abgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmung (6) eine die Schleifscheibe (1) über einen Sektor umgebende Auffangrinne (17) für die Kühlflüssigkeit (4) aufweist und dass die Auffangrinne ausgangsseitig wenigstens eine Abstrahldüse (20, 26) aufweist, mit der der Strahl auf das zu schleifende Werkstück (13) oder den Schleifpunkt (16) lenkbar ist.
- 2. Schleifscheibenabschirmung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auffangrinne (17) eine Erweiterung (18) aufweist, von der die Kühlflüssigkeit zur Abstrahldüse (20, 26) geführt ist.
- 3. Schleifscheibenabschirmung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstrahldüse (20, 26) in einem Drehkörper (12) angeordnet ist, der in der Abschirmung (6) drehbar gelagert ist, wodurch die Strahlrichtung verstellbar ist.
- 4. Schleifscheibenabschirmung nach Ansprüche 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehkörper (12) eine zur Erweiterung der Auffangrinne (17) offene Fangkammer (19) aufweist, von der die Abstrahldüse (20, 26) mit der Kühlflüssigkeit gespeist ist.
- 5. Schleifscheibenabschirmung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auffangrinne (17) ausgangsseitig am Drehkörper (12) vorbei zu einem Austrittsschlitz (21) geführt ist, sodass ein Teilstrom (15) der Kühlflüssigkeit entlang der Schleiffläche (2) mitgeführt und der andere Teilstrom (14) über die Abstrahldüse (20, 26) abgestrahlt wird.
- 6. Schleifscheibenabschirmung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehkörper (12) einen Drehgriff (11) aufweist.
- 7. Schleifscheibenabschirmung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstrahldüse (20, 26) mehrere Düsenkanäle (25) aufweist.
- 8. Schleifscheibenabschirmung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehkörper (12) wenigstens eine Abzweigleitung (27) aufweist, um den Strom oder einen Teilstrom der Kühlflüssigkeit einem Leitungsrohr oder einer externen Abstrahldüse (26) zuzuleiten.
- 9. Schleifscheäbenabschirmung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Erweiterung (18) sich von der Auffangrinne (17) stetig verlaufend erstreckt. Hiezu 6 Blatt Zeichnungen
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