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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gas-Permeationsvorrichtung für die Trennung von gerei- nigtem Methan von Kohlenwasserstoffen, die höher als C1 sind, in einer Speisegasmischung, wie Erdgas, Naphtha, verflüssigtes Erdgas (liquefied natural gas, LNG), Flüssiggas (liquefied petro- leum gas, LPG), Abgas aus den petrochemischen Industrien und anderen, welche mindestens ein Gas-Permeations-Modul mit einem Speisegas-Einlass, einem Auslass für einen gereinigtes Me- than enthaltenden Gasstrom, einen Auslass für einen Gasstrom, der Kohlenwasserstoffe, die höher als C1 sind, enthält, und eine permselektive Membran mit einer Permeat-Seite und einer Retentat- Seite, und ein Verfahren zur Abtrennung von gereinigtem Methan von Kohlenwasserstoffen, die höher als C1 sind, in einer Speisegasmischung, wie Erdgas, Naphtha, verflüssigtes Erdgas (LNG), Flüssiggas (LPG),
Abgas aus petrochemischen Industrien und anderen, durch Hindurchleiten der Speisegasmischung unter einem Speisegasdruck durch mindestens ein Gas-Permeations-Modul, welches eine permselektive Membran mit einer Permeat-Seite und einer Retentat-Seite aufweist.
Erdgas, Naphtha, verflüssigtes Erdgas, Flüssiggas und andere, sowie einige Abgase aus den petrochemischen Industrien enthalten üblicherweise hohe Mengen an Methan, bis zu 90 Vol.-%.
Ausserdem weisen diese Gase Kohlenwasserstoffe, die höher als C1 sind, auf, z. B. Ethan, Propan, n-Butan, i-Butan, verschiedene Pentan-Isomere, Hexan-Isomere sowie sogenannte C6+-Kohlen- wasserstoffe, d. h. Kohlenwasserstoffe, die höher als C6 sind. Die oben erwähnten Gase können auch geringe Mengen an Stickstoff, Kohlendioxid, Schwefelwasserstoff, Wasserdampf und andere geruchsintensive Bestandteile, z. B. Tetrahydrothiophen, aufweisen. Üblicherweise werden solche Gase als Heizgase usw. verwendet und müssen nicht weiter verarbeitet oder gereinigt werden.
Trotzdem besteht für bestimmte Anwendungen ein Bedarf an hochreinem Methan, wie für die Herstellung von sehr reinem Wasserstoff, beispielsweise für metallhärtende Verfahren, die Produk- tion von Bleiglas usw.
Ein Verfahren zur Abtrennung von Methan und anderen höheren Kohlenwasserstoffen aus einem Erdgasstrom mit Methan als Hauptbestandteil ist aus der US 4,857,078 A bekannt, worin eine gummiartige permselektive Membran mit einer Propan/Methan-Selektivität von 8 oder mehr geoffenbart ist, so dass Kohlendioxid, Wasserdampf, Ethan und andere höhere Kohlenwasserstof- fe durch die Membran hindurch gehen und der Retentatstrom entsprechend mit Methan angerei- chert ist. Da das Gummimaterial der Membran sehr empfindlich gegen mechanischen Druck ist, kann dieses Verfahren nur in einem sehr engen Bereich niedriger Speisegas-Drücke durchgeführt werden.
Die WO 92/13628 A2 beschreibt ein Verfahren zur Trennung von einzelnen Gasen aus einer Gasmischung unter Verwendung einer glasartigen Polymermembran. Die Temperatur, bei welcher dieses Verfahren durchgeführt wird, ist mit 5 C oder darunter spezifiziert. Dieses Verfahren kann auch für die Trennung von Methan und C2- oder C3-Alkanen oder -Alkenen geeignet sein. In die- sem Fall ist Methan mit mindestens 98 % im Nichtpermeat-Produktstrom enthalten, d. h. Methan wird an der Retentatseite der Membran abgezogen. Weiters muss die Speisegasmischung von Verunreinigungen frei sein.
Gleiches gilt für die US 5 352 272 A, welche die gleiche Priorität wie die obgenannte WO 92/13628 A2 beansprucht. Auch hier wird die Temperatur, bei welcher das Verfahren zur Abtrennung von Einzelgasen aus einem Gasgemisch durchgeführt wird, mit 5 C oder darunter spezifiziert.
Etwas andere Gegenstände beschreiben die US 3 899 309 A und die US 4 717 393 A. Sie betreffen beide spezifische Membrane, welche für Gasabtrennungen verwendet werden können.
Demgemäss wird im Stand der Technik Methan an der Retentatseite der verwendeten Membran gewonnen.
Es ist nun Ziel der Erfindung, eine Gas-Permeationsvorrichtung und ein Verfahren zur Abtren- nung von gereinigtem Methan aus einem Speisegas über einen weiten Bereich von Verfahrenspa- rametern, wie Gasdrücken und/oder Temperatur, vorzusehen, um ein Produktgas mit einem hohen Gehalt an sehr reinem Methan zu erzeugen.
Demgemäss ist die erfindungsgemässe Gas-Permeationsvorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die permselektive Membran aus glasartigen, amorphen oder semikristallinen Polymeren mit einer Glasumwandlungstemperatur, die über der Betriebstemperatur der Gas-Permeationsvorrich- tung liegt, besteht, und dass der Auslass für den gereinigtes Methan enthaltenden Gasstrom an der Permeat-Seite der permselektiven Membran angeordnet ist. Die in der Vorrichtung gemäss der
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vorliegenden Erfindung verwendeten Membranen haben eine höhere Permeabilität für Methan, im Vergleich zu Ethan, Propan und anderen Kohlenwasserstoffen, die höher als C1 sind.
Somit kann eine vergleichsweise grosse Menge an Methan enthaltendem Produktgas vom Auslass für den gereinigtes Methan enthaltenden Gasstrom abgezogen werden, welcher an der Permeat-Seite der permselektiven Membran angeordnet ist. Überraschenderweise stellte man fest, dass an der
Permeat-Seite der Membran hochreines Methan, im Wesentlichen ohne Kohlenwasserstoffe, die höher als C1 sind, erhalten werden kann. Ausserdem sieht die aus glasartigen, amorphen oder semikristallinen Polymeren bestehende Membran derartige mechanische und Wärme-Charakte- ristika vor, dass die Produktion einer mit Methan angereicherten Gasmischung in einem weiten
Bereich vergleichbar hoher Drücke durchgeführt werden kann. Um eine verlässliche Permeations- funktion der Membran zu gewährleisten, wird die Vorrichtung bei Temperaturen unter der Glasum- wandlungstemperatur dieser Polymere betrieben.
Tests zeigten, dass es vorteilhaft ist, wenn die Membran des Gas-Permeations-Moduls aus aromatischen Polyimiden, aromatischen Polyethern od.dgl. besteht. Solche Membrane sehen eine Selektivität von Methan/Ethan höher als oder gleich 2 vor.
Tests zeigten, dass eine Kondensation von Wasserdampf und höheren Kohlenwasserstoffen in der Membran vermieden werden kann, wenn die Gas-Permeationsvorrichtung eine Betriebstempe- ratur von zwischen 10 C und 100 C, vorzugsweise von zwischen 40 C bis 60 C, hat.
Um die Menge des Speisegases, das dem Gas-Permeations-Modul zugeführt wird, zu steuern, ist es vorteilhaft, wenn die Vorrichtung einen Kompressor aufweist, um das Speisegas unter Druck zu setzen.
Vorzugsweise ist die Vorrichtung gemäss der vorliegenden Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass der Speisegas-Einlass mit einer Hauptleitung für Speisegas verbunden ist, und dass der Auslass für den Gasstrom, der Kohlenwasserstoffe enthält, die höher als C1 sind, stromabwärts mit der Haupt-Speisegasleitung verbunden ist, um den Gasstrom, der Kohlenwasserstoffe, die höher als C1 sind, in die Hauptleitung für Speisegas zurückzuleiten. Dadurch wird der Gasstrom, der Kohlenwasserstoffe enthält, die höher als C1 sind, in die Speisegasleitung zur weiteren Verwen- dung, z.B. als Brennstoff, zurückgeleitet.
Um den Druck an der Permeat-Seite des Gas-Permeations-Moduls, durch welchen die teilwei- se Druckdifferenz des Gas-Permeations-Moduls verstärkt wird, zu verringern, weist eine bevorzug- te Ausführungsform der Erfindung eine Saugeinheit zum Abziehen des gereinigtes Methan enthal- tenden Gasstroms von der Permeat-Seite des Gas-Permeations-Moduls auf. Die Saugeinheit kann z. B. ein Ventilator oder ein Kompressor sein.
Eine andere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekenn- zeichnet, dass die Vorrichtung einen Kompressor aufweist, um den Gasstrom, der gereinigtes, von der Permeat-Seite des Gas-Permeations-Moduls abgezogenes Methan enthält, unter Druck zu setzen. Durch Unter-Druck-Setzen des Permeat-Gases, d. h. des gereinigtes Methan enthaltenden Gasstroms, des Gas-Permeations-Moduls, wird ein Unterdruck an der Permeat-Seite des Moduls erzeugt, um Speisegas durch die Membran zu ziehen. Weiters kann das gereinigtes Methan ent- haltende, unter Druck gesetzte Permeat-Gas einer Hochdruckanwendung zugeführt werden.
Um Kohlendioxid und andere Bestandteile aus dem Speisegas, die eine höhere Permeabilität durch die Polymer-Membranen haben, abzutrennen, ist es günstig, wenn die Gas-Permeations- vorrichtung ein weiteres, vorgeschaltetes Gas-Permeations-Modul aufweist, welches mit dem Speisegas-Einlass des Gas-Permeations-Moduls verbunden ist. Um verschiedene Gase einer Gasmischung in einem vorgeschalteten Gas-Permeations-Modul zu trennen, können die Membran- Materialien des vorgeschalteten Gas-Permeations-Moduls und des Gas-Permeations-Moduls gleich oder verschieden sein, je nach den Bestandteilen des durch das vorgeschaltete Gas- Permeations-Modul abzutrennenden Speisegases.
Wenn eine Retentat-Gasleitung des vorgeschalteten Gas-Permeations-Moduls mit dem Spei- segas-Einlass des Gas-Permeations-Moduls verbunden ist, kann das Retentat-Gas eines vorge- schalteten Gas-Permeations-Moduls der Speisegas-Seite des Gas-Permeations-Moduls direkt geliefert werden.
Da das Permeabilitäts-Verhältnis von CO2 und anderen durch das vorgeschaltete Gas-Permea- tions-Modul abzutrennenden Bestandteilen gewöhnlich bedeutend höher ist als das Permeabilitäts- Verhältnis von Methan, das durch das eigentliche Produktgas-Permeations-Modul abgetrennt und
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gereinigt wird, ist es günstig, wenn die Grössen der Membranen des vorgeschalteten Gas-Permea- tions-Moduls und des Gas-Permeations-Moduls verschieden sind.
Weil der Drucks an der Retentat-Seite der Gas-Permeations-Module wesentlich höher als an der Permeat-Seite ist, kann das Retentat-Gas des eigentlichen Produktgas-Permeations-Moduls für übliche Anwendungen sowie für das Permeat-Gas des weiteren, vorgeschalteten Gas- Permeations-Moduls verwendet werden. Dementsprechend ist es günstig, wenn der Auslass für den Gasstrom, der Kohlenwasserstoffe enthält, die höher als C1 sind, d. h. der Retentat-Gas- Auslass des Gas-Permeations-Moduls, über eine Leitung, die ein Druckreduzierventil enthält, mit einer Permeat-Gasleitung des vorgeschalteten Gas-Permeations-Moduls verbunden ist.
Wenn die Vorrichtung eine Mehrzahl von parallel angeordneten Gas-Permeations-Modulen aufweist, kann die Menge des erzeugten Produktgases in Abhängigkeit von der Anzahl parallel angeordneter Gas-Permeations-Module gesteuert werden.
Wenn die Vorrichtung eine Mehrzahl von in Serie angeordneten Gas-Permeations-Modulen aufweist, kann das Produktgas eines vorgeschalteten Gas-Permeations-Moduls als Speisegas für ein nachfolgendes Gas-Permeations-Modul verwendet werden, um die Konzentration und Reinheit von Methan in der Produktgasmischung stufenweise zu erhöhen.
Das Verfahren zum Abtrennen von gereinigtem Methan von Kohlenwasserstoffen, die höher als C1 sind, in einer Speisegasmischung, wie Erdgas, Naphtha, verflüssigtes Erdgas (LNG), Flüs- siggas (LPG), Abgas aus petrochemischen Industrien und anderen, mit mindestens einem Gas- Permeations-Modul mit einer permselektiven Membran, die eine Permeat-Seite und eine Renten- tat-Seite hat, ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Produktgasmischung, die im Wesentlichen keine Kohlenwasserstoffe hat, die höher als C1 sind, von der Permeat-Seite der Membran abgezo- gen wird. Überraschenderweise fand man, dass die Reinigung von Methan aus einer Gasmischung an der Permeat-Seite verlässlich vorgesehen werden kann, obwohl eine Mehrzahl von Membran- materalien aus dem Stand der Technik bekannt sind, die alle eine höhere Permeabilität für höhere Kohlenwasserstoffe haben als für Methan.
Um den Übergang des Polymermaterials der Membran in die plastische Phase, durch welche die Permeationsfunktion der Membran stark beeinträchtigt würde, zu vermeiden, ist es vorteilhaft, wenn das Verfahren bei einer Temperatur durchgeführt wird, die niedriger als die Glasumwand- lungstemperatur der Membran des Gas-Permeations-Moduls ist.
Tests zeigten, dass das Reinigungsverfahren am wirksamsten funktioniert, wenn das Verfahren bei einer Temperatur zwischen 10 C und 100 C, vorzugsweise zwischen 40 C bis 60 C, durchge- führt wird, da eine Kondensation von Wasserdampf und höheren Kohlenwasserstoffen in der Membran vermieden werden kann.
Für eine verlässliche Permeation der Speisegasmischung durch das Gas-Permeations-Modul ist es vorteilhaft, wenn der Speisegas-Druck höher als 1 bar ist.
Wenn die Speisegasmischung das Retentat-Produktgas eines vorgeschalteten Gas-Permea- tions-Moduls ist, können Gase mit einer höheren Permeabilität durch die Membran des Gas- Permeations-Moduls, wie Kohlendioxid, Wasserdampf, Stickstoff und andere, durch das vorge- schaltete Gas-Permeations-Modul abgetrennt werden, und das Retentat-Produktgas dieser vorge- schalteten Permeation kann als Speisegas für die eigentliche Produktions-Permeation verwendet werden, um eine mit Methan angereicherte Gasmischung zu erzeugen, die im Wesentlichen frei von Kohlenwasserstoffen, die höher als C1 sind, ist.
Für eine weitere Verwendung der Gase mit einem höheren Gehalt an Kohlenwasserstoffen, die höher als C1 sind, ist es vorteilhaft, wenn das Permeat-Produktgas des vorgeschalteten Gas- Permeations-Moduls und das Retentat-Produktgas des Gas-Permeations-Moduls vereinigt werden.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungsfiguren näher er- läutert, worin :
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Verfahrens bzw. einer Vorrichtung zur Abtrennung von gereinigtem Methan als Permeat-Produktgas zeigt;
Fig. 2 eine Vorrichtung zeigt, die der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung ähnlich ist, worin ein Kom- pressor zum Unter-Druck-Setzen von Speisegas für das Gas-Permeations-Modul vorgesehen ist;
Fig. 3 eine schematische Ansicht eines Verfahrens bzw. einer Vorrichtung ähnlich den Fig. 1 und 2 zeigt, in welchen das Retentat-Gas zu einer Hauptgasleitung zurückgeführt wird;
Fig. 4 eine schematische Ansicht eines Verfahrens bzw. einer Vorrichtung ähnlich den Fig. 1
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und 2 mit einer Saugeinheit, z.
B. einem Kompressor, zum Abziehen des Permeat-Gases zeigt;
Fig. 5 ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zeigt, bei welchen ein weiteres Gas-Permeations- Modul dem Gas-Permeations-Modul vorgeschaltet ist, um Stickstoff, Wasserdampf, Kohlendioxid und andere Bestandteile aus dem Speisegas für das Gas-Permeations-Modul abzutrennen ;
Fig. 6 ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung ähnlich der Fig. 5 mit einem Kompressor zum Unter- Druck-Setzen des Speisegases des vorgeschalteten Gas-Permeations-Moduls zeigt ; und
Fig. 7 ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zeigt, bei welcher das Retentat-Gas des Gas- Permeations-Moduls zum Abtrennen von gereinigtem Methan mit dem Permeat-Gas eines vorge- schalteten Gas-Permeations-Moduls vereinigt wird.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung, worin ein Gas-Permeations- Modul 1 zum Reinigen einer Speisegasmischung 2 durch eine permselektive Membran 1' vorgese- hen ist, um ein Permeat-Produktgas 4, welches im Wesentlichen frei von Kohlenwasserstoffen ist, die höher als C1 sind, an der Permeat-Seite 4' des Gas-Permations-Moduls 1 zu erzeugen. An der Retentat-Seite 3' des Gas-Permeations-Moduls 1 kann ein Retentat-Produktgas 3 abgezogen werden.
Die permselektive Membran 1' besteht aus Polymeren mit einer höheren Permeabilität für Me- than im Vergleich zu Ethan, Propan und anderen höheren Kohlenwasserstoffen. Diese Polymere können glasartige, amorphe, teilweise kristalline Polymere sein, die bei einer Temperatur verwen- det werden, die niedriger als ihre Glasumwandlungstemperatur ist (d. h. die Temperatur, bei wel- cher Polymere von der amorphen, glasartigen Phase in eine plastische Phase übergehen). So kann die Membran 1' des Gas-Permeations-Moduls 1 aus aromatischen Polyimiden, aromatischen Polyethern od. dgl. bestehen. Die Verwendung dieser Polymere, durch welche Methan im Ver- gleich zu höheren Kohlenwasserstoffen vorzugsweise hindurchtritt, bietet die Möglichkeit, Retentat- Gas 3 bei einem Druck ähnlich dem Druck des Speisegases 2 abzuziehen.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, kann Speisegas 2 durch einen Kompressor 5 unter Druck gesetzt werden, um die Permeationsgeschwindigkeit durch die Membran 1' zu steuern, und somit kann die Produktionsmenge an Permeatgas 4, das im Wesentlichen frei von Kohlenwasserstoffen ist, die höher als C1 sind, das eine hohe Methankonzentration aufweist, gesteuert werden.
Aus Fig. 3 ist ersichtlich, dass Speisegas 2 von einer Haupt-Speisegasleitung 2' abgezweigt wird, vom Kompressor 5 unter Druck gesetzt und in das Gas-Permeations-Modul 1 eingebracht wird. Das Retentat-Gas 3, das im Wesentlichen denselben Druck wie das Speisegas 2 hat, wird dann zur Haupt-Speisegasleitung 2' zurückgeleitet, ohne dass im Wesentlichen eine weitere Kom- pression notwendig ist. Permeat-Gas 4, das im Wesentlichen frei von Kohlenwasserstoffen ist, die höher als C1 sind, und das eine hohe Methan-Konzentration hat, wird von der Permeat-Seite der Membran 1' abgezogen.
Fig. 4 zeigt schematisch ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung sehr ähnlich jenen der Fig. 1 und 2, mit einer Saugeinheit, hier einem Kompressor 6, der an der Permeat-Seite 4' des Gas-Permea- tions-Moduls 1 vorgesehen ist. Durch den Kompressor 6 wird sowohl Speisegas 2 durch die perm- selektive Membran 1' gesaugt, als auch das Permeat-Produktgas 4 unter Druck gesetzt, was für weitere Behandlungen oder Anwendungen des Permeat-Produktgases 4 günstig sein kann.
In Fig. 5 ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung gezeigt, worin ein weiteres Gas-Permeations-Modul 7 dem eigentlichen Prdouktgas-Permeations-Modul 1 vorgeschaltet ist, um Bestandteile aus der Speisegasmischung 2 abzutrennen, die leichter durch die permselektive Membran 1' hindurchtreten würden. Demgemäss kann die Membran 7' des Gas-Permeations- Moduls 7 Bestandteile, wie Kohlendioxid, Stickstoff, Wasserdampf, abtrennen, die zusammen mit etwas Methan als Permeat-Gas 9 an der Permeatseite 9' des vorgeschalteten Gas-Permeations- Moduls 7 abgezogen werden können.
Das Retentat-Gas 8, welches an der Retentat-Seite 8' des vorgeschalteten Gas-Permeations-Moduls 7 abgezogen wird, ist eine Gasmischung mit einer stark verringerten Konzentration der Bestandteile, die durch die Membran 7' abgetrennt wurden, und eignet sich daher zur Verwendung als Speisegas für das Gas-Permeations-Modul 1. Durch diese zweistufige Reinigung des Speisegases 2, das Erdgas, verflüssigtes Erdgas, Flüssiggas, Naphtha, Abgase von petrochemischen Industrien und andere Gase sein kann, die Methan als Hauptbe- standteil haben, kann ein Permeat-Produktgas 4, das im Wesentlichen aus Methan der höchsten Reinheit und Konzentration besteht, erhalten werden.
Wie in Fig. 6 gezeigt ist, kann ein Kompressor 5 an der Speisegas-Seite des vorgeschalteten
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Gas-Permeations-Moduls 7 angeordnet sein, um den Gasdruck des Speisegases 2 zu steuern.
In Fig. 7 ist eine weitere Kombination aus einem vorgeschalteten Gas-Permeations-Modul 7 und dem eigentlichen Produktionsgasmodul 1 gezeigt, wobei das Retentat-Gas 3 des Produktions- Gas-Permeations-Moduls 1 mit dem Permeat-Gas 9 des vorgeschalteten Gas-Permeations-Moduls 7 vereinigt wird. Da der Druck an der Permeat-Seite der Gas-Permeations-Module 1 bzw. 7 wesentlich geringer ist als der Druck an der Retentat-Seite der Gas-Permeations-Module 1, 7, ist ein Druckreduzierventil 3b in der Retentat-Gasleitung 3a des Produktions-Gas-Permeations- Moduls 1 zwischengeschaltet. Um das Verfahren durchzuführen, wie es in Fig. 7 gezeigt ist, wird das Retentat-Gas 8 des vorgeschalteten Gas-Permeations-Moduls 7 als Speisegas in das Produkt- gas-Permeations-Modul 1 eingebracht.
Zur Vereinigung der Produktgas-Ströme 3 und 9 wird die Retentat-Gasleitung 3a mit der Permeat-Gasleitung 7a des vorgeschalteten Gas-Permeations- Moduls 7 verbunden, um einen einzigen Gasstrom 10 zu erhalten, der praktisch alle Kohlenwas- serstoffe, die höher als C1 sind, Kohlendioxid, Wasserdampf, Stickstoff usw. enthält. Weiters kann man auch den - gegebenenfalls unter Druck gesetzten - Gasstrom 10 problemlos zu einem Haupt- gasleitungssystem befördern.
Natürlich kann eine Mehrzahl von Gas-Permeations-Modulen 1 bzw. 7 parallel angeordnet wer- den, um die Menge von Produkt-Permeat-Gas 4, die erzeugt wird, zu steuern. Anderseits kann eine Mehrzahl von Gas-Permeations-Modulen 1 bzw. 7 in Serie angeordnet werden, um den Grad der Vorreinigung des Speisegases und damit die Konzentration und Reinheit von Methan in der Permeat-Gasmischung 4 zu steuern.
Schliesslich sei noch erwähnt, dass das Verfahren und die Vorrichtung gemäss der Erfindung auch zur selektiven Abtrennung von Schwefelverbindungen, z. B. Mercapten, Thiophen, usw. für die Herstellung von Gasen mit sehr niedrigen Schwefelkonzentrationen, wie sie für bestimmte spezialisierte Anwendungen nützlich sind, verwendet werden kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Gas-Permeationsvorrichtung für die Trennung von gereinigtem Methan von Kohlenwasser- stoffen, die höher als C sind, in einer Speisegasmischung, wie Erdgas, Naphtha, verflüs- sigtes Erdgas (liquefied natural gas, LNG), Flüssiggas (liquefied petroleum gas, LPG),
Abgas aus den petrochemischen Industrien und anderen, welche mindestens ein Gas-
Permeations-Modul (1) mit einem Speisegas-Einlass, einem Auslass für einen gereinigtes
Methan enthaltenden Gasstrom (4), einen Auslass für einen Gasstrom (3), der gereinigte
Kohlenwasserstoffe, die höher als C1 sind, enthält, und eine permselektive Membran (1') mit einer Permeat-Seite (4') und einer Retentat-Seite (3') aufweist, dadurch gekennzeich- net, dass die permselektive Membran (1') aus glasartigen, amorphen oder semikristallinen
Polymeren mit einer Glasumwandlungstemperatur,
die über der Betriebstemperatur der
Gas-Permeationsvorrichtung liegt, besteht, und dass der Auslass für den gereinigtes
Methan enthaltenden Gasstrom (4) an der Permeat-Seite (4') der permselektiven Membran (1') angeordnet ist.