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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung von Synchronisationsdaten, umfassend
Sprachinformationen und Steuerungsinformationen, über zumindest eine Synchronisationsleitung zwischen einer Steuerungseinheit, z. B. Regie, und zumindest einer Aussenstelle unter Verwendung eines Übertragungsrahmens für ein digitales zweikanaliges Audioübertragungssystem unterstüt- zende Audio- und/oder Videoverarbeitungssysteme.
Solche Verfahren zur Übertragung von Synchronisationsdaten sind insbesondere im Zusam- menhang mit Kommandoanlagen für Regie-Mischpulte in der digitalen Audioübertragung von
Bedeutung, kommen aber auch bei der Implementierung von Kommandoanlagen in bestehende
Audio- und/oder Videoverarbeitungssysteme wie Schalträume, Regietische und Regiekomplexe und bei der Realisierung von Kommandoanlagen unter Verwendung von Digital-Audio-Standards zur Anwendung.
Im Bereich von komplexen Audio/Video-Regiesystemen stellt die Synchronisation der einzel- nen Stationen des Regiesystems eine besondere Schwierigkeit dar. Bei grösseren Produktionen (Wahlberichterstattung o.ä.) müssen etwa 70 bis 125 Aussenstellen zentral (mit der Hauptregie) miteinander verbunden und/oder in unterschiedlichen Konferenzen organisiert (Zwischenregien) sein. Hierbei muss eine eins-zu-eins Verbindung zu sämtlichen Aussenstellen gewährleistet werden, wobei ein Besetztfall (keine Möglichkeit, die Regie zu erreichen) unter allen Umständen vermieden werden muss. Die Regie muss auf alle Anfragen der Aussenstellen sofort reagieren bzw. unmittelbar
Anweisungen an die Aussenstellen weitergeben können.
Dafür ist, neben den Kanälen zur Übertragung der Nutzdaten, d. h. der für die Produktion verwendeten Daten wie Interviews oder Kommentare, Liveberichte etc., je ein Sprach- und ein
Steuerungskanal zur Synchronisation der einzelnen Stationen miteinander vorgesehen. Über diese beiden Kanäle kann die Regie jederzeit mit den Aussenstellen kommunizieren, also gesprochene
Kommandos, und/oder Steuerungsinformationen übertragen.
Die Methoden zur Synchronisation sämtlicher Aussenstellen bzw. Zwischenregien mit der
Hauptregie sind vielfältig und reichen von einfachen Mischpult, bei dem auf eine Anfrage einer Aussenstelle (welche über den Steuerungskanal übermittelt wird und z. B. zu einer Leuchtanzeige auf dem Mischpult führt) die Sprachverbindung (Sprachkanal) durch Betätigen der entsprechenden Mischpultregler hergestellt wird bis zu aufwendigen Ton-Regietischen mit automatischer Durchstel- lung und Vergabe bzw. Verwaltung von Durchstell-Prioritäten in einer Audio-Matrix.
Speziell im Bereich der letztgenannten aufwendigen Ton-Regietische stellt das Vorsehen einer geeigneten Verbindungslogik zur Synchronisation grosse Anforderungen an die Hersteller, weswe- gen diese Verbindungslogik, in eigenen Kommandoanlagen implementiert, zugekauft wird. Diese Kommandoanlagen sind einerseits mit sämtlichen Aussenstellen über die Synchronisationskanäle, welche die Daten zur Synchronisation (Synchronisationsdaten: Sprach- und Steuerungsinformatio- nen) transportieren, verbunden und andererseits mit dem Regietisch, wo sie im Anfragefall die Durchstellung der Aussenstellen zu/von der Regie steuern.
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Datenleitungen zur Übermittlung der Synchro- nisationsdaten zwischen Aussenstellen und Kommandoanlagen, insbesondere auf ein Verfahren zur einfachen und platzsparenden Methode zur Datenübermittlung.
Im Bereich der digitalen Audiotechnik existieren für die Übertragung der Audiodaten (Nutzda- ten) genormte zweikanalige Audioübertragungsverfahren (AES/EBU, AES3id). Diese werden auch zur Sprachverbindung (Sprachkanal) zwischen Regie und Aussenstellen verwendet. Zur Übertra- gung der Steuerungsinformationen (Steuerungskanal) zwischen Regie und Aussenstellen wurden aber bislang getrennt geführte Leitungen verwendet, oder aber die Steuerungsinformation auf das Sprachsignal aufmoduliert oder ein spezieller Datenkanal, das im AES/EBU Standard vorgesehene Userbit, benutzt, oder aber direkte Bits aus dem Protokoll benutzt.
Nachteilig ergibt sich hier im ersten Fall, dass mit dem Vorsehen getrennter Verkabelungen ein beträchtlicher finanzieller Mehraufwand verbunden ist (so nehmen die Kosten für die Verkabelung etwa 30 % der Gesamtkosten bei gängigen Ton-Regieanlagen aus). Für die Demodulation müssen im zweiten Fall eigene Bauteile in den Regietischen vorgesehen werden. Schliesslich ergibt sich bei Verwendung des Userbits und auch bei der Verwendung von direkten Bits aus dem Übertragungs- format für die Steuerungsinformation das Problem, dass in Tonwegen - beispielsweise zwischen Regie und Aussenstellen - Filter und Abtastratenwandler (Sample Rate Converter) eingeschliffen sein können. Vor allem letzteres führt zu massiven Problemen, da die Anzahl der übertragenen
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Abtastwerte variiert und damit auch die Anzahl der zu transportierenden binären Daten.
In der Literaturstelle "A Digital Audio Broadcasting Receiver" wird ein "Eureka-147" DAB (Digi- tal Audio Broadcasting) Empfänger beschrieben. Das zur Anwendung gelangende DAB-Signal ist in Übertragungsrahmen organisiert, die jeweils drei Kanäle umfassen. Der erste Kanal beinhaltet
Synchronisations-Daten, der zweite Kanal enthält Informationen betreffend die im dritten Kanal übertragenen Nutz-Audiosignale. Die diesem System zugrundeliegende Idee, bei einem mehrkana- ligen digitalen Übertragungssystem in einem ersten Kanal Audiodaten und in einem zweiten Kanal andere Informationen zu übertragen, wird aber ausschliesslich in Zusammenhang mit Rundfunk beschrieben, wohingegen sich die Erfindung mit einem völlig anderen Problem, nämlich mit Audio- und/oder Videoverarbeitungssystemen und den dort zu übertragenden Synchronisationsdaten beschäftigt.
Aus diesem Dokument sind keinerlei Hinweise ersichtlich, aufgrund welcher der
Fachmann angeregt würde, Erkenntnisse, die auf dem Gebiet des Rundfunks gemacht wurden, auf das Gebiet der Übertragung von Synchronisationsdaten in Audio- und/oder Videoverarbeitungssys- temen zu übertragen.
Weiters beschreibt die US-PS-5 778 191 ein Verfahren zur Detektion von Fehlern in einem digitalen Videosignal, das in Gestalt von einzelnen, zeitlich hintereinander gereihten Paketen übertragen wird. Die Übertragung von Synchronisationsdaten, welche einerseits Sprachinformatio- nen und andererseits Steuerungsinformationen umfassen, wird in der US-PS-5 778 191 in keiner
Weise angedeutet.
In der WO 99/55045 wird ein Netzwerk mit mehreren Knoten beschrieben, welche untereinan- der über zwei Ringleitungen verbunden sind. Über diese Ringleitungen werden jeweils in eine
Richtung Daten übertragen. Es werden die Daten dabei in einzelnen, zeitlich hintereinander liegenden Kanälen übertragen. Innerhalb jedes Kanals ist ein Block an Nutzdaten sowie ein Block an Steuerdaten vorhanden. Eine Verwendung eines bestehenden Übertragungskanals für einen anderen als den ihm zugeschriebenen Zweck findet hiebei allerdings nicht statt.
Den Seiten 40-42 des "Handbuches der Telekommunikation" sind nur allgemeine Grundlagen betreffend die digitale Datenübertragung mit einem PCM30-System dargestellt. Auf Seite 618 dieses Handbuchs werden in einigen wenigen Sätzen Grundlagen für die digitale Tonsignal- und die digitale Bildsignalübertragung angeführt.
Schliesslich bezieht sich die WO 00/79712 auf die Übertragung eines digitalen Audio-Signals.
Er werden dabei Audionutzdaten, die aus dem rechten und dem linken Stereosignal bestehen, über Funk übertragen. Gemeinsam mit diesen Audio-Nutzdaten können zusätzliche Daten, wie
Notfallsinformationen, Informationen betreffend Wettervorhersagen oder der Titel des gerade gesendeten Musikstückes übertragen werden. Diese zusätzlichen Daten werden dem Audionutz- signal aber nur dann zugemischt, wenn dieses nicht die volle Kapazität der Kodiereinrichtung in Anspruch nimmt. Die Nutzung eines Audiokanals für die Übertragung eines digitalen Signals in analoger Form, sodass dieses auch eine Abtastratenwandlung unbeschadet übersteht, findet bei dieser Übertragung nicht statt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Datenübertragung vorzustellen, das die beschriebenen Nachteile beseitigt und es erlaubt, die Synchronisationsdaten (Sprach- und Steuerungsinformationen) auf besonders einfache Weise mit der bestehenden Verkabelung zu übertragen, ohne dass im Verlauf der Leitung angebrachte Abtastratenwandler eine Beeinträchti- gung der übertragenen Information bewirken.
Dies wird dadurch erreicht, dass die Sprachinformationen in dem einen Kanal und die Steue- rungsinformationen in dem anderen Kanal des digitalen zweikanaligen Audioübertragungssystems übertragen werden, wobei die Steuerungsinformationen genauso wie die Sprachinformationen innerhalb des Übertragungsrahmens als analoges Audiosignal in Form einer kontinuierlichen Zeitfunktion übertragen werden.
Da zur Kommunikation zwischen Regie und Aussenstellen lediglich ein Audiokanal (Mono) für die Übertragung der Sprachinformationen notwendig ist, kann der zweite Kanal bei den im Ton-Regie Bereich standardmässig vorgesehenen zweikanaligen Audioübertragungsverfahren in diesem Fall für die Übertragung der Steuerungsinformationen verwendet werden. Dadurch werden keine separaten Verkabelungen benötigt. Der zweite Kanal kann ohne zusätzliche Konvertierung für die Datenübertragung verwendet werden.
Der wesentliche Unterschied zu bereits bekannten Übertragungsverfahren liegt nun darin, dass
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die Audiosignale, z. B. ein Sprachsignal, in Form von "24-bit audio sample words" als Teil eines
Subframes übertragen werden und dieser Teil beim erfindungsgemässen Verfahren auch zur Über- tragung von Steuersignalen Verwendung findet, während bei bekannten Übertragungsverfahren das "User data bit" zur Übertragung der Steuersignale dient.
Diese bekannte Methode hat allerdings den Nachteil, dass an bestimmten Stellen des Übertra- gungssystems Abtastratenwandler vorgesehen sind, die zwar die Audio-Information aus dem
Subframe weiterübertragen, die im "User data bit" enthaltene Steuerungsinformation aber verwer- fen, weil sie sonst den für die weitere Übertragung zur Verfügung stehenden Rahmen übersteigen würden.
Aus diesem Grund wird beim erfindungsgemässen Verfahren der eine Kanal für die Sprachin- formationen und der andere Kanal für die Steuerungsinformationen bereitgestellt, wobei in jedem
Kanal die Information jeweils in Form eines "Audio-sample words" übertragen wird.
Bei dem in Fig.4 beispielhaft gezeigten Steuersignal handelt es sich um ein serielles Digitalsig- nal, z. B. RS 232, z. B. mit dem lnformationsgehalot.11110010001", das aber als zeitkontinuierliches, d. h. analoges Signal interpretiert und einer Abtast-Einheit zugeführt wird, in der es abgetastet wird, um schliesslich als ,sample word" innerhalb des Subframes übertragen zu werden. Mit anderen Worten wird das Steuersignal in Form eines analogen Signals in einem der Kanäle übertragen, wodurch es Stellen des Übertragungssystems mit einer Abtastratenwandlung ungehindert passie- ren kann.
Um die bestehenden bzw. gebräuchlichen Logikbausteine bzw. -elemente verwenden zu können, kann gemäss einer weiteren Variante der Erfindung vorgesehen sein, dass das Audiosignal in digitaler Form vorliegende Steuerungsinformationen repräsentiert, wie z. B. synchrone oder asynchrone Daten einer seriellen Datenübertragung.
In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die beiden Kanäle des zweikanali- gen Audioübertragungssystems im Signalweg getrennt werden und die Sprachinformationen einer Signalverarbeitung und die Steuerungsinformationen einer Datenverarbeitung zugeführt werden.
Dies ermöglicht den Aufbau modularer Regietische, bzw. die Implementierung neuer Kommando- systeme in bestehende digitale Audioverarbeitungssysteme.
Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigeschlossenen Zeichnungen, in welchen besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele dargestellt sind, näher beschrieben. Dabei zeigt:
Fig. 1 die Strukturskizze eines möglichen Aufbaus eines Audio- oder Videoregiesystems;
Fig. 2 eine Strukturskizze des verwendeten Datenformats bei einem digitalen zweikanaligen Audioübertragungssystem nach dem AES/EBU Standard;
Fig. 3 die Strukturskizze eines Sub-frames nach dem AES/EBU Standard;
Fig. 4 die Skizze des Signalverlaufes einer erfindungsgemäss als Audiosignal übertragenen Steuerungsinformation und
Fig. 5 die Skizze eines möglichen Aufbaus zur erfindungsgemässen Signalübertragung.
Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines Regiesystems für Audio- bzw. Videoproduktionen, umfassend eine zentrale Regie 2, sowie mehrere Aussenstellen 3, welche die zu verarbeitenden Nutzdaten, also die Audio/Videodaten aus Berichten oder Reportagen bei Liveschaltungen über die Nutzleitungen 4 an die Regie übermitteln. Auch komplexe Konfigurationen umfassend Zwischenre- gien 2' bzw. hierarchisch oder zyklisch vernetzte Regiesysteme sind möglich. Regie 2 und Aussen- stellen 3 bzw. Zwischenregien 2' sind dabei neben den Nutzleitungen 4 zur Übertragung der Nutz- daten noch über Synchronisationsleitungen 5, welche zur Synchronisation der einzelnen Stationen des Regiesystems dienen, miteinander verbunden.
Über diese Synchronisationsleitungen 5 werden einerseits Sprachinformationen zur direkten Kommunikation zwischen Regie 2 und Aussenstellen 3 übertragen (Sprachkanal), andererseits werden Steuerungsinformationen zur automatischen Synchronisation bereitgestellt (Steuerungska- nal). Hierfür umfassen die Synchronisationsleitungen 5 für gewöhnlich eigens verlegte Kabel für die Sprach- und für die Steuerungsinformationen bzw. werden die Steuerungsinformationen auf das Sprachsignal aufmoduliert, wodurch das Verlegen eigener Kabel für die Steuerungsinformationen vermieden werden kann.
Im Bereich der Regie 2 werden die Steuerungsinformationen für gewöhnlich an eine Komman- doanlage 1 weitergegeben, welche z. B. einen Audio/Video Regietisch 12 steuert.
Die Übertragung der Audio-Nutzdaten erfolgt bei üblichen digitalen Audio- bzw. Videoverarbei-
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tungssystemen mit Hilfe von zweikanaligen digitalen Audioübertragungssystemen. Diese entspre- chen für gewöhnlich international genormten Standards wie z. B. dem AES/EBU Standard zur digitalen Übertragung von Audiodaten. Beim AES/EBU Standard werden die Audiosignale bevor- zugt mit einer Frequenz zwischen 32 und 48 kHz abgetastet und in digitaler Form übertragen, wobei die beiden Kanäle 7', 8' gleichzeitig abgetastet, zeitlich gemultiplext über dasselbe Kabel übertragen werden Fig.2und 3 zeigen das Protokoll bzw. die Datenstruktur bei diesem Standard.
Ein Daten-Frame besteht dabei aus zwei, den kodierten aktuellen Audiopegel in jeweils einem
Kanal darstellenden, Sub-frames, wobei der erste Sub-frame jeweils durch die Präambel "X" und der zweite jeweils durch die Präambel "Y" gekennzeichnet ist. Zur Organisation der Statusinforma- tion im Kanal beginnt jedoch alle 192 Frames der erste Sub-frame mit "Z" anstatt mit "X" (Fig.2).
Die Struktur eines Sub-frames ist in Fig.3 dargestellt. Für die Kodierung des Audiopegels stehen 24 Bits zur Verfügung.
Auch die Übertragung der Sprachinformationen, also jenes Teils der Synchronisationsdaten, der zur direkten sprachlichen Kommunikation zwischen Regie 2 und Aussenstelle 3 dient, kann über ein digitales zweikanaliges Audioübertragungssystem erfolgen. Da ein Stereosignal hierfür aber nicht notwendig ist, kann der zweite Kanal 8' bei diesem Übertragungssystem anderweitig benutzt werden.
Erfindungsgemäss wird der zweite, bei der reinen Sprachübertragung nicht notwendige Kanal 8' zur Übertragung der Steuerungsinformationen verwendet. Hierfür werden im ersten Kanal 7' die Sprachinformationen (Sprachkanal 7) transportiert und im zweiten Kanal 8' die Steuerungsinforma- tionen (Steuerungskanal 8).
Die Steuerungsinformation ist üblicherweise ein serielles Digitalsignal, wie in Fig.4 dargestellt.
Beispielsweise handelt es sich bei der Steuerungsinformation um synchrone oder asynchrone
Daten einer seriellen Datenübertragung. Dieses zeitdiskrete Digitalsignal stellt in jedem diskreten Zeitintervall 0 (vgl. Fig. 4) eine Information von 1 bit dar. Erfindungsgemäss werden diese Informati- onen als analoges Audiosignal, d. h. als kontinuierliche Zeitfunktion übertragen. Somit können beide Signale über herkömmliche Signalwege, d. h. Signalwege zur Übertragung von Audiosigna- len, transportiert werden.
Da bei der Audioübertragung beim AES/EBU Standard die Audiodaten abgetastet und einem Analog-Digital-Umsetzter zugeführt werden, ergibt sich ein kritisches Verhältnis zwischen der Abtastrate und der Übertragungsrate der Steuerungsinformation. Wird das Zeitintervall A zu kurz gewählt, kann das Signal nicht mehr fehlerfrei abgetastet bzw. rekonstruiert werden. Bei einer üblichen Übertragungsrate von bis zu 9600 Baud für die Steuerungsinformation stehen bei minimal 32 kHz Abtastrate etwa 3 abgetastete Werte zur Darstellung eines Bits zur Verfügung.
Durch die Übertragung der Steuerungsinformation als Audiosignal ermöglicht dieses Verfahren auch die Verwendung von zwischen den einzelnen Stationen des Regiesystems zwischengeschal- teten digitalen Abtastratenwandlern. Diese bei grösseren Regiesystemen häufig benötigten Kompo- nenten verändern die Abtastrate des Signals im Signalweg. Bei der Verwendung des im AES/EBU Standards vorgesehenen Userbits zur Übertragung der Steuerungsinformation stellen diese Abtas- ratenwandler grosse Probleme dar, da der zeitliche Ablauf der übermittelten Bits verändert wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren weist diesen Nachteil nicht auf, da die Form des Audiosignals durch zwischengeschaltete Abtastratenwandler nicht beeinflusst wird.
Weiters ist die Anpassung des Normpegels zwischen einzelnen Komponenten der verschiede- nen Stationen des Regiesystems ohne Probleme möglich, solange der Minimalpegel für die Logik- bausteine in der Kommandoanlage nicht unterschritten wird.
Der strukturelle Aufbau einer Vorrichtung zur erfindungsgemässen Datenübertragung ist in Fig.5 skizziert. Von einer Aussenstelle 3 werden dabei Audio- und/oder Videodaten über die Nutzleitun- gen 4 zur Regie übertragen. Gleichzeitig werden der Sprachkanal 7 und der Steuerungskanal 8, die zur Synchronisation sämtlicher Stationen des Regiesystems dienen, über die Synchronisations- leitungen 5 zwischen Regie 2 und einer Aussenstelle 3 übertragen.
Die beiden Kanäle (Sprachkanal 7 und Steuerungskanal 8) der Synchronisationsleitungen 5 werden im Bereich des Regietisches 12 mit Hilfe eines Splitters 6 getrennt. Nach dieser Kanaltren- nung wird die Sprachinformation einer Signalverarbeitung 10 und die Steuerungsinformation einer getrennten Datenverarbeitung 9 zugeführt. Es kann aber auch vorgesehen sein, beide Kanäle der Synchronisationsleitungen 5 ohne Splitting jeweils der Signalverarbeitung 10 und der Datenverar-
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beitung 9 zuzuführen, wobei die nicht benötigten Kanäle an späterer Stelle ausgeblendet werden müssen. Weiters ist die Trennung der beiden Kanäle auch an anderen Stellen des Signalweges möglich. Dies kann z. B. dann von Vorteil sein, wenn eine vom Regietisch 12 örtlich getrennte
Kommandoanlage zwischen Aussenstelle 3 und Regie 2 vorgesehen ist.
In diesem Fall ist es vorteilhaft, die Trennung der beiden Kanäle im Bereich der Kommandoanlage 1 selbst vorzuneh- men.
Die Signalverarbeitung 10 umfasst für gewöhnlich verschiedene Filter bzw. Audiomischer und ist in Fig.5in einem Regietisch 12 integriert. Damit kann die Sprachverbindung zu jeder Aussenstel- le 3 an die speziellen Gegebenheiten der Aussenstelle 3 angepasst werden. Z. B. kann im einfachs- ten Fall eine einfache Pegelverminderung bei sehr lauten Sprachquellen vorgesehen sein.
Die Datenverarbeitung 9 ist in der externen Kommandoanlage 1 integriert, es können aber auch Kommandoanlage 1 und Mischpult bzw. Regietisch 12 in einem Gerät vereinigt sein. Der skizzierte modulare Aufbau erweist sich aber als besonders vorteilhaft, da hier z. B. sehr leicht neue Kommandoanlagen 1 in bestehende digitale Audioverarbeitungssysteme integriert werden können.
Die Daten des Steuerungskanals 8 werden in der Datenverarbeitung 9 auf bekannte Weise zur Synchronisation des Audio-Regiesystems verwendet. Im einfachsten Fall wird auf die Anfrage einer Aussenstelle 3 eine Sprachverbindung zwischen Regie 2 und der betreffenden Aussenstelle 3 hergestellt. Die jeweilige Steuerungslogik bzw. die Datenverarbeitung 9 ist stark systemabhängig und für die Erfindung nicht unmittelbar von Bedeutung. Wesentlich ist lediglich, dass die Daten- übermittlung der Steuerungsinformationen auf dem erfindungsgemässen Verfahren beruht.
Bei der skizzierten Ausführungsform ist weiters vorgesehen, dass die die Signalverarbeitung 10 durch die Datenverarbeitung 9 gesteuert wird. Dadurch kann ein Grossteil der Verbindungslogik in die Kommandoanlage 1 ausgelagert werden. Zur Steuerung des Audio- bzw. Videoverarbeitungs- systems (z. B. zur Herstellung der oben erwähnten Sprachverbindung) bzw. des Regietisches oder der Signalverarbeitung 10 durch die Datenverarbeitung 9 bzw. die Kommandozentrale 1 ist in Fig.5 eine Steuerungsverbindung 11 vorgesehen. Auch die genaue Ausführung der Steuerungsverbin- dung 11 ist nicht erfindungswesentlich. So kann diese Verbindung funktionell etwa auf bekannten Standards wie MADI (multichannel audio digital interface) aufbauen oder eine proprietäre Lösung darstellen.
Vorzugsweise ist die Steuerungsverbindung 11 bidirektional ausgestaltet, so dass vom Regie- tisch 12 ausgehende Steuerbefehle ebenfalls von der Datenverarbeitung 9 berücksichtigt werden können.
Zur Synchronisation der Stationen des Regiesystems werden auch in umgekehrter Richtung Steuerungsinformationen von der Regie 2 weiter zu den Aussenstellen 3 übermittelt. Diese Steue- rungsinformationen werden in Abstimmung mit den am Regietisch 12 vorgenommen Einstellungen in der Datenverarbeitung 9 der Kommandoanlage 1 erzeugt bzw. vorbereitet. Damit ist eine bidirek- tionale Verbindung zur Synchronisation und Steuerung zwischen Regie 2 und Aussenstellen 3 hergestellt. Dadurch, dass die Datenverarbeitung 9 die zu den Aussenstellen 3 zurück zu sendende Steuerungsinformationen vorbereitet, werden komplexe Antworten auf ankommende Anfragen der Aussenstellen 3 möglich.
Als Antwort auf die Anfrage einer Aussenstelle 3 werden schliesslich sowohl Sprachinforrnatio- nen als auch Steuerungsinformationen zur Aussenstelle 3 zurückgesandt. Dazu werden die in der Datenverarbeitung 9 vorbereiteten Daten wieder als Analogsignal auf dem zweiten Kanal 8' (Steue- rungskanal 8) gemeinsam mit dem Produkt der Signalverarbeitung 10 bzw. mit neuen Sprachin- formationen im ersten Kanal 7' (Sprachkanal 7) zur Aussenstelle 3 d. h. zur ursprünglichen Quelle der Steuerungsinformation oder anderen Verbrauchern gesendet. Hierfür ist Voraussetzung, dass auch die anderen Verbraucher das erfindungsgemässe Verfahren zur Datenübertragung unterstüt- zen.
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