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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Nadeln einer vorverfestigten Vliesbahn mit wenigstens einem in Einstichrichtung hin-und hergehend antreibbaren Nadelbett, mit einer Vliesführung aus einer dem Nadelbett gegenüberliegenden Stichunterlage und einem Abstreifer zwischen dem Nadelbrett und der Stichunterlage, mit einem der Vliesführung mit Abstand nachgeordneten, kontinuierlich angetriebenen Walzenabzug für die genadelte Vliesbahn und mit einer zusätzlichen, In Abhängigkeit von der Hubfrequenz des Nadelbettes periodisch auf die Vliesbahn einwirkenden Vorschubeinrichtung zwischen der Viiesführung und dem Walzenabzug.
Die bei der Vernadelung zwischen einer Stichunterlage und einem Abstreifer geführte Vliesbahn wird über einen kontinuierlichen Walzenabzug durch die Vernadelungsvorrichtung gefördert, wobei der Vliesvorschub gegenüber den Nadeln trotz des kontinuierlichen Walzenabzuges während der Freigabe der Vliesbahn durch die Nadeln zwischen den aufeinanderfolgenden Nadeleingriffen im wesentlichen schrittweise erfolgt.
Wegen des kontinuierlichen Walzenabzuges ergeben sich gleichbleibende Förderschritte, die in Abhängigkeit von der Nadelverteilung Im Nadelbrett zu örtlichen Einstichanhäufungen in der Vliesbahn mit der Wirkung führen können, dass eine das gleichmässige Oberflächenbild beeinträchtigende Oberflächen-
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ge, einheitliche Oberfläche ergeben, können In anderen Förderschrittberelchen störende Oberflächenmuster bel der Vernadelung der Vliesbahn verursachen.
Um ein gleichmässiges Einstichbild zu erhalten, ist es bekannt (US 3 681 822 A), den Vliesvorschub zwischen den einzelnen Nadelhüben zumindest nach einer Anzahl von Nadelhüben zyklisch zu ändern. Zu diesem Zweck wird der Walzenabzug entsprechend gesteuert, was wegen der vergleichsweise grossen Massen insbesondere bei höheren Hubfrequenzen zu Schwierigkeiten führt.
Schliesslich ist es bekannt (GB 935 480 A), zwischen der Vliesführung im Berrelch des Nadelbettes und dem Walzenabzug eine zusätzliche Vorschubeinrichtung vorzusehen, die in Abhängigkeit von der Hubfrequenz des Nadelbrettes periodisch auf die Vliesbahn einwirkt. Da diese Vorschubeinnchtung lediglich zum schrittweisen Antrieb der Vhesbahn In stets gleichbleibenden Vorschubschritten dient, kann mit dieser bekannten Nadelvorrichtung keine strukturfreie Oberfläche der vernadelten Vliesbahn sichergestellt werden, weil es zu örtlichen Anhäufungen von Nadeleinstichen kommen kann.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Nadeln einer vorverfestigten Vliesbahn so auszugestalten, dass mit einer vorgegebenen Nadelverteilung eine Vliesvernadelung mit einer über weite Vorschubbereiche einheitlichen, musterfreien Oberfläche möglich wird.
Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Vliesbahn mit Hilfe der zusätzlichen Vorschubeinrichtung in Förderschritten mit unterschiedlichen Vorschubstrecken durch die Vliesführung förderbar ist.
Mit Hilfe der unterschiedlichen Vorschubstrecken zwischen aufeinanderfolgenden Nadeleingriffen kann eine wiederkehrende Einstichanhäufung wirksam unterbunden werden, wobei die Vliesbahn mit einer um eine mittlere Vorschubgeschwindigkeit schwankenden Vorschubgeschwindigkeit vernadelt wird, und zwar ohne Gefahr einer ein Oberflächenmuster bedingenden Oberflächenstruktur. Der zusätzliche Vorschubantrieb kann dabei kontinuierlich angetrieben werden, so dass sich insgesamt besonders günstige Konstruktionsverhältnisse ergeben. Der kontinuierlichen Förderbewegung durch den Walzenabzug wird ja lediglich ein Vorschub für unterschiedliche Förderschritte überlagert. Wirkt die zusätzliche Vorschubeinrichtung auf die Vliesbahn ein, so ergibt sich ein grösserer Förderschritt.
In Abhängigkeit von der Hubfrequenz des Nadelbettes kann somit die Vliesbahn zumindest nach einer bestimmten Anzahl von Nadelhüben mit einem grösseren Förderschritt gegenüber den Nadeln weitergefördert werden, um das Entstehen von Oberilächen- mustern durch entsprechende Einstichanhäufungen zu vermeiden. Die kontinuierliche Abzugsgeschwindigkeit des Walzenabzuges bestimmt dabei den mittleren Vorschub.
Wird nämlich die Vliesbahn durch die zusätzliche Vorschubeinrichtung zwischen zwei Nadelhüben mit einem grösseren Förderschritt gegen den Walzenabzug hin gefördert, so muss beim nachfolgenden Förderschritt zunächst die durch die zusätzliche Vorschubeinrichtung geförderte Überlänge der Vliesbahn durch den Walzenabzug ausgefördert werden, bevor der Walzenabzug die Vliesbahn für einen weiteren, entsprechend verringerten Förderschritt nachzie- hen kann.
Aufgrund der vergleichsweise hohen Hubfrequenzen ist für eine ruckartige Zusatzförderung der Vliesbahn zu sorgen. Dies kann vorteilhaft dadurch sichergestellt werden, dass die zusätzliche Vorschubeinrichtung aus einer kontinuierlich umlaufenden, zum Walzenabzug parallelen Walze mit radialen Mitnehmeran- sätzen zur Vliesbahnablenkung quer zur Vliesfläche besteht.
Die durch die Vliesbahnablenkung quer zur Vliesfläche bedingte Vergrösserung der Bahnlänge zwischen der Vliesführung und dem Walzenabzug bestimmt den grösseren Förderschritt während der Vhesfreigabe durch die Nadeln im Zusammenwirken mit der Vliesmitnahme in Förderrichtung, wobei wegen der kontinuierlich umlaufenden, mit entsprechenden
Mitnehmeransätzen versehenen Walze der zusätzlichen Vorschubeinrichtung sehr einfache Antriebsverhält-
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nisse erzielt werden. Wird dabei der radiale Abstand der Mitnehmeransätze von der Drehachse der Walze unterschiedlich gross gewählt, so kann die Förderschrittvergrösserung durch die zusätzliche Vorschubeinrichtung variiert werden.
Damit die Vliesmitnahme in Förderrichtung durch die Mitnehmeransätze gesteigert werden kann, können die Mitnehmeransätze mit einem den Reibschluss gegenüber der Vhesbahn vergrö- ssernden Reibbelag versehen werden.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Nadeln einer vorverfestigten Vliesbahn in einer vereinfachten Seitenansicht und
Fig. 2 diese Vorrichtung ausschnittsweise mit einer abgewandelten Vorschubeinrichtung zur Förder- schrittvergrösserung.
Die Vorrichtung gemäss der Fig 1 weist ein Nadelbett 1 mit Nadeln 2 auf, das von einem Nadelbalken 3 getragen wird, der über eine Stossstange 4 von einem Schubkurbeitrieb her in Einstichrichtung der Nadeln 2 hin-und hergehend angetrieben wird. Bei der Vernadelung einer vorverfestigten, vorzugsweise vorgenadelten Vhesbahn 5 durchläuft diese eine Vliesführung 6 aus einer dem Nadelbett 1 gegenüberliegenden Stichunterlage 7 und einem Abstreifer 8 zwischen der Stichunterlage 7 und dem Nadelbett 1. Zur Einstellung der Einstichtiefe und zur Anpassung an die jeweilige Vliesdicke sind sowohl die Stichunterlage 7 als auch der Abstreifer 8 über Stelltriebe 9 der Höhe nach einstellbar.
Die Stichunterlage 7 und der Abstreifer 8 weisen eine stetige Krümmung auf, so dass sich in Vliesdurchlaufrichtung unterschiedlich geneigte Abschnitte für die Vliesführung 6 ergeben. Da sich die Vliesbahn 5 an die Stichunterlage 7 flächig anlegt, ergeben sich für die Nadeln 2 gegenüber der Vliesoberfläche in Abhängigkeit von der jeweiligen Neigung der Stichunterlage 7 unterschiedlich geneigte Einstichkanäle. Die Durchschnittsneigung der Stichunterlage 7 verläuft zur Bewegungsrichtung des Nadelbrettes 1 geneigt, so dass eine entsprechende Vorzugsneigung der Nadeleinstiche in das Vlies auftritt, und zwar im Sinne von Einstichen mit einer Komponente in Vliesdurchlaufrichtung. Diese überwiegende Einstichrichtung bringt eine Steigerung der Längsfestigkeit der Vliesbahn 5 mit sich.
Die vernadelte Vhesbahn 5 wird in herkömmlicher Weise über einen kontinuierlich angetriebenen Walzenabzug 10 abgezogen. Zur Unterstützung des Durchlaufes der Vliesbahn 5 durch die Nadelungsvorrichtung kann einlassseitig ein Einlaufwalzenpaar 11 vorgesehen werden. Zum Unterschied zu herkömmlichen Vorrichtungen dieser Art ist zwischen der Vliesführung 6 und dem Walzenabzug 10 eine zusätzliche Vorschubeinrichtung 12 vorgesehen, die aus einer kontinuierlich umlaufenden Walze 13 mit ovalem Querschnitt besteht, so dass sich zwei einander diametral gegenüberliegende Mitnehmeransätze 14 ergeben, die bei einer Walzendrehung nacheinander die Vliesbahn 5 periodisch unter einer Auslenkung quer zur üblichen Durchlaufebene 15 mitnehmen, wie dies der Zeichnung entnommen werden kann.
Da die Drehzahl der Walze 13 in Abhängigkeit von der Hubfrequenz des Nadelbettes 1 so gewählt wird, dass die Vliesbahn 5 während einer Freigabe durch die Nadeln 2 ausgelenkt wird, wird die Vliesbahn 5 um eine gegenüber dem allein durch den Walzenabzug 10 vorgegebenen Förderschritt grössere, durch die auslenkungsbedingte Wegverlängerung und die Mitnahme in Förderrichtung bestimmte Förderstrecke gegenüber dem Nadelbett 1 weitergefördert. Dieser grössere Förderschritt zieht allerdings einen kleineren Förderschntt nach sich, weil ja beim folgenden Förderschritt zunächst die beim vorhergehenden Förderschritt im Vergleich zum mittleren Vorschub geförderte Überlänge durch den Walzenabzug 10 ausgefördert werden muss, bevor die Vliesbahn 5 durch die Vliesführung 6 weitergefördert werden kann.
Um den angestrebten Effekt sicherzustellen, ist die Drehzahl der Walze 13 auf die Hubfrequenz des Nadelbettes 1 so abzustellen, dass die Mitnehmeransätze zumindest nach einer bestimmten Anzahl von Nadelbretthüben auf die Vliesbahn 5 auslenken einwirken. Damit auch die durch die zusätzliche Vorschubeinrichtung 12 bewirkten Förder-
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voneinander verschieden gewählt werden.
Die Ausführungsform der Fig. 2 unterscheidet sich von der der Fig. 1 lediglich durch die Vorschubeinrichtung 12, die in diesem Fall als kontinuierlich umlaufende Walze 13 mit drei über den Umfang verteilten Mitnehmeransätzen 14 ausgerüstet ist. Sowohl die Mitnehmeransätze 14 nach der Fig. 1 als auch der Fig. 2 können mit einem den Reibungsschluss gegenüber der Vliesbahn 5 vergrössernden Belag versehen sein, damit eine entsprechende Vliesmitnahme in Förderrichtung sichergestellt ist.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt. So ist beispielsweise die Form der Vliesführung 6 von der Anordnung des zusätzlichen Vorschubantriebes 12 unabhängig zu sehen. Es konnte statt einer Vliesführung 6 mit einem gekrümmten Verlauf auch eine herkömmliche, gerade Vliesführung eingesetzt werden, obwohl der gekrümmte Verlauf hinsichtlich der Vernadetung Vorteile mit sich bringt.