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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Fördern und Transportieren abgeemteter Wasserpflanzen (Makrophyten), die mittels Häcksler in einen kurzstückigen Zustand übergeführt werden.
In vielen relativ flachen Seen, Häfen und Kanälen besteht das Problem, dass infolge starken Düngerzuflusses aus den Uferzonen oder über Grundwasserströme das Wachstum von Makrophyten stark gefördert wird.
Da diese im Wasser treibenden Pflanzen sowohl die Badetätigkeit als auch die Schiffahrt stark behindern, werden sie meist mit Mähbooten abgeerntet und an Land gebracht, wodurch als wünschenswerter Nebeneffekt der Nährstoffhaushalt des Gewässers verbessert wird.
Die bisher eingesetzten Mähboote verfügen über ein Mähwerk, das im wesentlichen aus einem breiten Gitterbandförderer besteht, auf dem in Abständen von 30 bis 50 cm Zahnleisten angebracht sind. Das am Bug des Bootes montierte, je nach Gewässertiefe heb-und senkbare Mähwerk wird mit geringer Geschwindigkeit so an die im Wassser treibenden Makrophyten herangefahren, dass sich diese auf das Gitterband legen, an den Zahnleisten hängen bleiben und abgerissen werden. Die vom Mähwerk abgeernteten Makrophyten werden sodann, ohne weitere Behandlung, am Boot in eine entsprechende Wanne gefördert.
Sobald die Wanne voll ist fährt das Mähboot zur Entladestelle, wo das Mähgut entweder mit einem bordeigenen Kran oder mit einem an Land stationären Kran mit Greifer entladen wird.
Durch die DE OS 32 27 562 wurde ein Verfahren zum Abernten von Makrophyten bekannt, bei dem ein Mähwerk (Elevator) üblicher Bauart verwendet wird. An diesem Mähwerk ist eine leistungsfähige Entwässerungseinrichtung angeschlossen. Ein gegebenenfalls zwischen Mähwerk und Entwässerungseinrichtung angeordneter Häcksler dient der Verbesserung des Entwässerungsverhaltens der Wasserpflanzen. Das Zellwasser soll wieder dem Gewässer zugeführt werden.
Dem gegenüber betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bildung eines pumpfähigen Breies aus gehäckselten, mit Wasser gemischten Makrophyten mit dem Ziel, den Entladevorgang zu optimieren. Ausserdem wird eine Entwässerung nicht angestrebt, da aufgrund neuerster Erkenntnisse die Rückführung des Zellwassers in das Gewässer das Wachstum der Makrophyten in unerwünschter Weise anfacht.
Durch die US PS 49 42 722 wurde eine Anlage zum Ernten von Wasserpflanzen bekannt, bei deren Mähwerk es sich um ein rotierendes Seil handelt, auf dem die Pflanzen aufgewickelt und mit den Wurzeln ausgerissen werden. Die aufgewickelten Pflanzen werden mit einem Messerwerk vom Seil abgelöst und mit einer in der Landwirtschaft üblichen, nicht näher beschriebenen Fördereinrichtung auf ein Begleitboot transportiert. Bei dieser Anlage ist neben der geringen Leistungsfähigkeit der Mäheinrichtung nachteilig, dass das Mähgut nicht auf dem Mähboot zwischengelagert werden kann und die Entladung des Begleitbootes nach den üblichen Verfahren mit Greifern durchgeführt werden muss.
Durch die US PS 23 20 283 wurde ein Verfahren zum Abernten von Irish moss" bekannt. Dieses Gewächs unterscheidet sich wesentlich von den der Erfindung zugrunde liegenden Makrophyten. Während die Makrophyten im Wasser schwimmende Pflanzen sind, die viele Meter lang werden, bildet Irish moss" an geeigneten Stellen des Meeresbodens salatähnliche Büschel, die vorsichtig geerntet werden. irish moss n ist mit viel Wasser ohne Häckseln und Homogenisieren immer pumpfähig.
Beim Betrieb der beschriebenen Mähboote tritt das Problem auf. dass die Leistungsfähigkeit durch die aufwendige Art des Entladens und Transportierens des Mähgutes stark beeinträchtigt wird.
Es ist unmittelbar einzusehen, dass durch den Entladevorgang einschliessliche Hin- und Rückfahrt die effektive Mähleistung erheblich geringer ist als die Leistung des Mähwerkes. Insbesondere deshalb, weil der Entladevorgang mit Greifer je nach Grösse des Bootes zwischen 30 und 60 Minuten dauern kann. Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Entladung der Makrophyten so zu gestatten, dass der Aufenthalt an der Entladestelle sehr kurz wird, bzw. für den Fall, dass das Mähgut von einem Transportkahn übernommen wird, eine Unterbrechung des Mähvorganges ganz unterbleiben kann.
Die Lösung liegt darin, dass das vom Mähwerk an Bord geförderte Mähgut (Makrophyten) mechanisch behandelt wird und in einfacher Weise mit einer Pumpe abgepumpt werden kann. Dadurch besteht einerseits die Möglichkeit, in wenigen Minuten das Mähgut in Auffangbehälter an Land zu pumpen, andererseits kann das Material auch von einem mitfahrenden Kahn, der eine gleiche Fördereinrichtung besitzt, übernommen werden, wodurch der Mähvorgang nicht mehr unterbrochen werden muss.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird das Mähgut vom Mähwerk in einen Häcksler geleitet, wo es in einen kurzstückigen Zustand übergeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass eine genau bemessene Wassermenge für spezielle Kreisel-Pumpen zugesetzt wird. Aus dem Häcksler wird das kleinstückige Material-Wasser-Gemisch in einen im Querschnitt dreieckigen Ladetrog gefördert, an dessen Grund sich eine offene Schnecke (Förderschnecke) befindet, die das Material zunächst an das hintere Ende des Troges befördert, wo es von einer über der Förderschnecke angeordneten Verteilerschnecke wieder nach vorne mitgenommen wird. Dadurch wird der Trog zunächst gleichmässig aufgefüllt. Ist der Trog voll, so wird die Drehrichtung der Förderschnecke umgekehrt.
Da die Schnecke mit ihrem einen Ende direkt in den
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Saug stutzen einer Schnecken-Kreiselpumpe mündet, fördert sie nun die gehäckselten Makrophyten direkt in diese Pumpe. Von der Schnecken-Kreiselpumpe werden sie nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung über ein schwenk- und teleskopierbares Rohr abgepumpt. Das schwenk- und teleskopierbare Förderrohr ermöglicht eine Abgabe des Häckselgutes an jeder beliebigen Stelle. Besonders vorteilhaft Ist es, wenn die Übernahme durch einen mitfahrenden Kahn erfolgt, der mit einer gleichen (Anspr. 3) Pumpvorrichtung ausgestattet ist.
Die Erfindung wird nachstehend beispielsweise an Hand der Zeichnungen, weiche Vorrichtungen und Anlagen zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens zeigen, näher erläutert. Hiebei zeigen Fig. 1 schematisch eine erfindungsgemässe Einrichtung, Fig. 2 im Schnitt das Detail I aus Fig. 1 und Fig. 3 das Abpumpen der Makrophyten auf einen mitfahrenden Transportkahn.
Ein den Anforderungen des Mähens von Makrophyten entsprechend gestalteter Bootskörper 1 trägt vorne das Mähwerk 2 und mittschiffs den Trog 3 zur Aufnahme der Makrophyten (Fig. 1 und 2).
Der Trog 3 ist wie aus Fig. 2 ersichtlich im Querschnitt im wesentlichen ein auf die Spitze gestelltes Dreieck. Die Spitze ist zu einer Halbschale ausgebildet, in der die Förderschnecke 4 mit dem Antrieb 5 liegt. Die Förderschnecke 4 mündet in die Schnecken-Kreiselpumpe 6 in deren Saugstutzen 7. Der Saugstutzen 7 hat zumindest im Mündungsbereich den Durchmesser der Förderschnecke 4. Über der Förderschnecke 4 ist die Verteilerschnecke 8 mit Antrieb 9 angeordnet.
Am oberen Rand des Troges 3 ist der Häcksler 10 mit seinen ineinander kämmenden Walzen 11 und 12 verschiebbar gelagert. Er ist gelenkig mit dem Mähwerk 2 verbunden und kann zur Tiefensteuerung des Mähwerkes 2 mittels Kettenzug 13 hin und her bewegt werden.
Das Verfahren funktioniert In einer bevorzugten Lösung wie folgt : Makrophyten gelangen über ein Mähwerk 2 in den Häcksler 10 und werden durch die miteinander kämmenden Messerwalzen 11 und 12 in ca. 30 mm lange Stücke zerhackt. Dieses gehäckselte Material wird von der Förderschnecke 4 an das hintere Ende des Troges 3 (Richtung Antrieb 5) gefördert, steigt dann bis zur Verteilerschnecke 8 hoch und wird von dieser wieder nach vorne mitgenommen. Durch diese Schnecken 4, 8 wird es nicht nur gleichmässig im Trog 3 verteilt, sondern auch ständig umgewälzt. Dadurch bleibt das Gemisch aus Häcksel, aus dem Gewässer beim Ernten mitgeschleppten Wassers und Zellwasser der Makrophyten ständig gut durchmischt erhalten. Eine genau bemessene Wassermenge wird zur Verbesserung der Fördereigenschaften (Kreise-Pumpe) zusätzlich zugesetzt.
Ist der Trog 3 aufgefüllt, wird das Gemisch entweder in einen mitfahrenden Kahn 14 (Fig. 3) oder in eine Ladestation abgepumpt. Dazu wird die Förderschnecke 4 in Gegenrichtung gedreht, so dass sie das Gemisch aus Häcksel und Wasser in den Saugstutzen 7 der Kreiselpumpe 6 fördert. Die Kreiselpumpe 6 fördert das Gemisch über das Förderrohr 15 (Fig. 2), welches schwenk- und teleskopierbar ist, in kurzer Zeit (5 bis 7 Minuten) aussenbords.
Die bevorzugte Variante ist dabei die Übernahme durch einen Begleit-Kahn 14 nach Fig. 3, weil dadurch die Mäharbeit nicht unterbrochen werden muss. Der Begleit-Kahn 14 kann In einer bevorzugten Ausgestaltung eine gleiche Fördereinrichtung besitzen und damit das Häckselgut in eine Übernahmestation an Land fördern.
In dieser bevorzugten Betriebsweise nach Fig. 3 wird der Trog 3 des Mähbootes während der Abwesenheit des Kahnes 14 als Pufferspeicher benutzt.