AT401866B - Vorrichtung zur entnahme von proben - Google Patents
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Description
AT 401 866 B
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entnahme von Proben aus dem Bereich der Cervix, bestehend aus einem Schaft, einem am Ende des Schaftes angeordneten, im wesentlichen zylindrischen Entnahmekörper von geringem Durchmesser zur Gewinnung von Proben aus der Endocervix und einem vom Schaft abstehenden Körper zur Gewinnung von Proben aus dem Bereich der Portio und der Fornix, wobei einer der Körper aufdem Schaft axial verschiebbar angeordnet ist.
Im Zuge der Gesundheitsvorsorge für Frauen und insbesonders der Früherkennung von Karzinomen und anderen neoplastischen Veränderungen ist die Vornahme von Abstrichen aus der Cervix erforderlich. Die Cervix hat im interessierenden Bereich im wesentlichen die Form einer Flaschenöffnung und gliedert sich in die Endocervix, die eine im wesentlichen zylindrische Öffnung darstellt und die Portio, den äußeren Rand dieses Organs. Für eine vollständige Beurteilung der Situation ist es erforderlich, Proben sowohl von der Oberfläche der Endocervix als auch der Portio zu gewinnen. Zu diesem Zweck wurde eine Vielzahl von Instrumenten entwickelt.
Die EP - A 106 461 zeigt eine gynäkologische Spatel für den gleichen Einsatzzweck wie die der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung. Die beiden Entnahmekörper für Endocervix bzw. Portio sind gegeneinander verschieblich angeordnet. Damit kann eine gewisse Anpassung an anatomische Variabilitäten erreicht werden.
Nachteilig ist bei der bekannten Vorrichtung jedoch, daß trotz dieser Maßnahmen eine gewisse Verletzungsgefahr nicht ausgeschlossen werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Anwendung weiter zu vereinfachen und die Verletzungsgefahr zu minimieren.
Aus der US-A - 4,873,992 ist weiters eine Vorrichtung bekannt, die aus einer abgewinkelten Bürste besteht, die an einem Stiel befestigt ist. Der vordere Teil der abgewinkelten Bürste, der im wesentlichen die axiale Verlängerung des Stieles darstellt, dient zur Entnahme der Proben aus der Endocervix und der dazu abgewinkelte Teil der Bürste zur Entnahme von Proben aus der Portio. Diese Vorrichtung besitzt einerseits den Nachteil einer geringen Flexibilität, da in diesem Fall eine ausreichende Steifigkeit erforderlich ist, um den abgewinkelten Teil der Bürste gegen die Portio drücken zu können. Weiters berücksichtigt dieses Gerät nicht, daß es auf Grund von anatomischen Unterschieden bei einzelnen Frauen erforderlich ist, eine unterschiedliche Eindringtiefe des zylindrischen Teils in die Endocervix zu ermöglichen.
Weiters ist aus dieser Patentschrift eine Vorrichtung bekannt, die aus einem zylindrischen Teil besteht, die in eine im wesentlichen scheibenförmig ausgeführte Bürste axial einführbar ist. Während der Untersuchung sind diese beiden Teile jedoch starr miteinander verbunden, so daß auch hier die Eindringtiefe nicht angepaßt werden kann. Überdies weist diese Vorrichtung den Nachteil auf sich der im allgemeinen unregelmäßig geformten Portio nicht anpassen zu können.
Weiters sind aus der EP-A - 283 272, aus der EP-A - 235 673, aus der DE-B - 22 59 582, sowie aus der AT-B - 392 411 verschiedene Vorrichtungen zur Durchführung von Abstrichen bekannt. Keine dieser Vorrichtungen ermöglicht eine individuelle und automatische Anpassung der Eindringtiefe in die Endocervix, und teilweise wird die unregelmäßige Form der Portio nicht ausreichend berücksichtigt. Ferner ist aus der WO 91/16855 ein gynäkologisches Instrument bekannt, bei dem eine zylindrische Bürste an einem Gelenkviereck angeordnet ist, dessen beide vordere Schenkel ebenfalls als Bürsten ausgebildet sind. Es hat sich herausgestellt, daß solche Instrumente entweder eine zu große Kraft erfordern, um das Gelenkviereck so weit zu verformen, daß ein Überstreichen der Portiooberfläche gewährleistet ist, oder daß die Gelenke so schwach ausgeführt sind, daß ein Abknicken in den Gelenken zu befürchten ist. In beiden Fällen besteht Verletzungsgefahr. Außerdem ist mit einem solchen Instrument ein Erreichen der Formix bei Vorliegen eines Uterus mit einem größeren Durchmesser nicht möglich, da die Breite eines solchen Instrumentes limitiert ist. Außerdem ist es wie bei den übrigen bekannten Instrumenten nicht möglich, die Eindringtiefe in die Endocervix bei gleichzeitigem Anliegen an der Portio zu verändern.
Es sollen auch diese Nachteile vermieden werden und eine Vorrichtung der oben genannten Art so weitergebildet werden, daß eine optimale Anpassung an die individuellen unterschiedlichen anatomischen Voraussetzungen erreicht wird. Eine größtmögliche Flexibilität der Vorrichtung ist erwünscht, um die Verletzungsgefahr weitgehend ausschließen zu können. Weiters soll gleichzeitig auf das Erfordernis einer kostengünstigen Herstellung Bedacht genommen werden, da es sich hier um einen medizinischen Einwegartikel handelt.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß der Schaft flexibel ist und daß einer der Körper über eine Feder mit dem Schaft verbunden ist. ~
Wesentlich an der vorliegenden Erfindung ist, daß die beiden Körper, die zur Entnahme von Zellen der Endocervix bzw. der Portio bestimmt sind, während der Untersuchung relativ zueinander beweglich sind. Durch die Feder kann dabei die Elastizität in optimaler Weise eingestellt werden. Aufgrund ihres Aufbaues ist es möglich, die wesentlichen Teile der Vorrichtung flexibel, d.h. biegsam zu gestalten. Dies betrifft die 2
AT 401 866 B beiden Körper ebenso wie den Schaft.
Da nur ein einziger abstehender Körper vorgesehen ist, kann dieser so groß ausgeführt werden, daß in jedem Fall die Formix erreicht wird. Bei einer Vagina kleineren Durchmessers ist eine Dehnung des Gewebes an einer einzigen Stelle leicht möglich. 5 In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist vorgesehen, daß der zylindrische Körper fest mit dem Schaft verbunden ist. Der behandelnde Arzt steuert dabei manuell die Eindringtiefe in die Endocervix. Die Andrückkraft des abstehenden Körpers aufdie Portio wird dabei von der Feder vorgegeben.
In einer alternativen Ausführungsvariante ist es möglich, den abstehenden Körper mit dem Schaft fest zu verbinden, ln diesem Fall wird die Eindringtiefe des zylindrischen Körpers in die Endocervix über die io Feder gesteuert.
Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn ein Anschlag vorgesehen ist und wenn die Feder den axial verschiebbaren Körper gegen den Anschlag zum Ende des Schaftes hin drückt. Dadurch wird erreicht, daß eine gewisse Mindestkraft erforderlich ist, um eine Relativbewegung der beiden Körper zueinander zu bewirken.
Als optimale Einstellung der Federkonstante sowie der betreffenden Abmessungen können solche 75 Werte betrachtet werden, die ein Abheben des beweglichen Körpers vom Anschlag bei einer Kraft in Axialrichtung zwischen 0,1 N und 2 N, vorzugsweise zwischen 0,2 N und 0,8 N, bewirken und die eine weitere Verschiebung bei zusätzlichen Kräften von 0,05 N bis 3 N, vorzugsweise 0,1 N bis 1 N pro Millimeter Verschiebung bewirken. Die Maximalverschiebung soll zwischen 8 mm und 20 mm betragen.
Wesentlich für die Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist, daß auf den abstehenden Körper 20 Torsionskräfte ausgeübt werden können, um die Drehbewegung entlang der Portio zu ermöglichen. Dies kann prinzipiell auf jede Weise verwirklicht werden, die in der Technik zur torsionsfesten Verbindung von Bauteilen bekannt ist, beispielsweise über eine Profilierung der Gleitfläche. Bevorzugt ist es jedoch, die Torsionskräfte zwischen Schaft und beweglichem Körper über die Feder zu übertragen. Dies vereinfacht den Aufbau der Vorrichtung wesentlich, da der Schaft und die entsprechende Gegenfläche des beweglichen 25 Körpers jeweils rund ausgeführt werden können. Gleichzeitig wird auf diese Weise auch eine gewisse Elastizität in Drehrichtung erreicht.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen schematisch:
Fig. 1 die Cervix im Schnitt, 30 Fig. 2 eine erste Ausführungsvariante der Erfindung im Ausgangszustand,
Fig. 3 die Ausführungsvariante von Fig. 2, bei der der abstehende Körper zurückgedrückt ist,
Fig. 4 und 5 weitere Ausführungsvarianten der Erfindung.
Die Cervix von Figur 1 besteht im wesentlichen aus dem Cervikalkanal, das ist die Endocervix 1, die einen im wesentlichen zylindrischen, im allgemeinen gekrümmten Kanal bildet, sowie der Portio 2, die einen 35 unregelmäßig geformten, wulstförmigen Rand darstellt. Seitlich der Portio 2 schließt die Vagina 20 an, wobei eine ringförmige Vertiefung, die Formix 21, gebildet wird. In der Formix 21 sammeln sich die von der Schleimhaut der Cervix abgeschilferten Zellen. Für eine vollständige zytologische Untersuchung ist es wesentlich Zellen sowohl aus der Endocervix 1, als auch von der Oberfläche der Portio 2 bis hin zur Formix zu gewinnen. Verletzungen der Schleimhäute sollen dabei auf jeden Fall verhindert werden, da Blut in der 40 Probe unerwünscht ist. Die Vorrichtung zur Entnahme der Probe soll so tief wie möglich in die Endocervix 1 eingeführt werden. Wegen der Krümmung der Endocervix 1 ist eine Flexibilität wesentlich. Sehr oft, und zwar besonders bei jüngeren Patientinnen ist die Endocervix 1 an einer Stelle so stark antevertiert flektiert oder retrovertiert flektiert, daß ein weiteres Vordringen auch mit einer flexiblen Vorrichtung ohne Verletzung nicht möglich ist. Diese Stelle ist in der Fig. 1 mit 1a bezeichnet. Da der Abstand zwischen dieser 45 Krümmung 1a und dem Scheitel der Oberfläche der Portio 2 stark variiert, müssen bei bekannten Vorrichtungen Kompromisse eingegangen werden, sodaß es nicht sichergestellt ist, von allen interessierenden Regionen ausreichend Material zu gewinnen.
Die Vorrichtung von Figur 2 besteht aus einem flexiblen Schaft 3 mit einem verjüngten Bereich 4 und einem am Ende des Schaftes 3 angeordneten zylindrischen Körper 5. Der Körper 5 ist als Bürste 50 ausgebildet. Wesentlich ist, daß sowohl der verjüngte Bereich 4 als auch die Bürste 5 flexibel, das heißt leicht biegbar sind. Am verjüngten Bereich 4 des Schaftes 3 ist ein abstehender Körper 6 axial verschieblich angeordnet. Der Körper 6 besitzt im wesentlichen die Form eines Daumens, um über die Oberfläche der Portio 2 hinaus bis zur Formix 21 Material abtragen zu können. Er ist über eine Feder 7 mit dem Schaft 3 verbunden. Die Feder 7 drückt den abstehenden Körper 6 gegen einen Anschlag 8 zum Ende des 55 Schaftes 3 hin. Durch Kompression der Feder 7 ist eine Verschiebung des Körpers 6 möglich. Weiters kann eine geringfügige Verdrehung des Körpers 6 über den Schaft 3 durch Torsion der Feder 7 ermöglicht werden. Der Schaft besitzt eine Kerbe 11, an der der Vorderteil der Vorrichtung nach der Untersuchung abgebrochen werden kann, um beispielsweise eine Kultur für eine bakteriologische Untersuchung anzule- 3
Claims (8)
- AT 401 866 B gen. Weiters ist am Schaft 3 ein Griff 9 vorgesehen, der zur Haltung der Vorrichtung durch den behandelnden Arzt dient. Der Griff 9 kann auch vom Schaft 3 abnehmbar sein, um eine Wiederverwendung des Griffes 9 zu ermöglichen. In der Figur 3 ist die Vorrichtung bei zusammengedrückter Feder 7 dargestellt. Bei der Untersuchung wird die Vorrichtung durch die Vagina eingeführt. Zunächst dringt die Spitze des zylindrischen Körper 5 in die Endocervix 1 ein. Während des weiteren Vorschiebens der Vorrichtung kommt der abstehende Körper 6 an der Portio 2 zum Anliegen und wird an einer weiteren Vorwärtsbewegung gehindert. Nun schiebt der behandelnde Arzt die Vorrichtung weiter vor, bis der zylindrische Körper 5 ausreichend tief in die Endocervix 1 eingedrungen ist. Der abstehende Körper 6 hat sich nun relativ zum Schaft 3 nach hinten verschoben und die Feder 7 ist komprimiert. Nun dreht der behandelnde Arzt die Vorrichtung ein- bis zweimal um ihre Längsachse. Der vorstehende Körper 6 führt dabei zusätzlich zur Drehbewebung eine Axialbewegung durch, die der unregelmäßig geformten Kontur der Portio 2 entspricht. Vor diesem Zeitpunkt kommt der abstehende Körper 6 an der Portio 2 zum Anliegen und wird an einer weiteren Vorwärtsbewegung gehindert. Die Feder 7 wird komprimiert. Nach der Entnahme der Vorrichtung aus dem Körper können die auf den Körpern 5, 6 haften gebliebenen Zellen in bekannter Art und Weise auf einen Objektträger zur weiteren Untersuchung abgestreift werden. Bei der Ausführungsvariante von Fig. 4 ist der zylindrische Körper 5 axial verschiebbar angeordnet. Der abstehende Körper 6 ist fest mit dem Schält 3 verbunden. Die Ausführungsvariante von Fig. 5 besitzt eine innerhalb des Schaftes 3 liegende Feder 7. Der abstehende Körper 6 ragt durch einen Schlitz 12. Weiters ist an einer Stelle, die sich bei der Untersuchung stets außerhalb des Körpers der Patientin befindet, eine Anzeigeeinrichtung 13 vorgesehen, die ebenfalls durch einen Schlitz 14 ragt. Dadurch hat der Arzt die Möglichkeit, die Verschiebung während der Untersuchung optisch zu kontrollieren. Patentansprüche 1. Vorrichtung zur Entnahme von Proben aus dem Bereich der Cervix, bestehend aus einem Schaft (3), einem am Ende des Schaftes (3) angeordneten, im wesentlichen zylindrischen Entnahmekörper (5) von geringem Durchmesser zur Gewinnung von Proben aus der Endocervix (1) und einem vom Schaft (3) abstehenden Körper (6) zur Gewinnung von Proben aus dem Bereich der Portio (2) und der Formix (21), wobei einer der Körper (5, 6) auf dem Schaft (3) axial verschiebbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft flexibel ist und daß einer der Körper (5, 6) über eine Feder (7) mit dem Schaft (3) verbunden ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Körper (5) fest mit dem flexiblen Schaft (3) verbunden ist. (Fig. 2, 3, 5)
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der abstehende Körper (6) fest mit dem Schaft (3) verbunden ist. (Fig. 4)
- 4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anschlag (8) vorgesehen ist und daß die Feder (7) den jeweils axial verschiebbaren Körper (5, 6) gegen den Anschlag (8) zum distalen Ende des Schaftes (3) hin drückt.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslegung der Feder (7) so erfolgt, daß eine Kraft zwischen 0,1 N und 2 N, vorzugsweise zwischen 0,2 N und 0,8 N erforderlich ist, um den verschieblichen Körper (5, 6) vom Anschlag (8) abzuheben.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine zusätzliche Kraft zwischen 0,05 N bis 3 N, vorzugsweise zwischen 0,1 N bis 1 N für jeden Millimeter Weg Verschiebung des verschiebbaren Körpers (5, 6) erforderlich ist.
- 7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (7) an ihrem einen Ende mit dem verschiebbaren Körper (5, 6) und mit ihrem anderen Ende am Schaft (3) jeweils torsionsfest verbunden ist. 4 AT 401 866 B
- 8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Körper (5, 6) in an sich bekannter Weise im wesentlichen bürstenförmig ausgebildet ist. Hiezu 1 Blatt Zeichnungen 5 10 75 20 25 30 35 40 45 50 5 55
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- 1993-09-27 AT AT194893A patent/AT401866B/de not_active IP Right Cessation
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1994
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