AT400929B - Verfahren zur gewinnung eines gereinigten grobkörnigen reaktionsproduktes - Google Patents
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Description
AT 400 929 B
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung eines gereinigten, grobkörnigen Reaktionsproduktes aus dem Wäscher einer näßen Rauchgasentschwefelung, bei dem ein fein- und grobkörniges Gemisch, insbesondere aus einer Lösung, anfällt, welches nach dem Produktzyklon neben dem Reaktionsprodukt Absorbens und Schlamm im Feinkornanteil als Verunreinigung enthält und in einer angeschlossenen Entwässerungsstufe ausgeschieden wird.
Bei einer näßen Rauchgasentschwefelung wird das Abgas mit einer Suspension gewaschen, wobei ein Teil des noch unverbrauchten Absorptionsmittels zusammen mit dem Produkt und schlammförmigen Verunreinigungen wie z. B. Ruß, Schwermetalle und/oder Aschen anfallen, sodaß der Weiterverwendung des Produktes wie z. B. Gips infolge der Verunreinigung Schwierigkeiten bereitet wird.
Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt nicht nur das Produkt im reinen Zustand zu gewinnen, sondern gegebenenfalls auch den Schlamm in zumindest teilweiser verwertbarer Form zu gewinnen, mit dem Ziel den Ruß zu verbrennen und die Schwermetalle, wenn sie nicht einer Verhüttung zugeführt werden, den Filterstaub zuzumischen, sodaß zumindest die Schlammdeponierung entfällt, und das restliche Absorptionsmittel in den Wäscher zurückzuführen. Überraschenderweise kann bei diesem Verfahren der Wasserkreislauf weitgehend geschlossen und der Frischwasserverbrauch weitgehend eingeschränkt werden.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß zwischem dem Produktzyklon und der Entwässerungsstufe eine Klassierung erfolgt, bei der das feststoffarme Waschwasser der Entwässerungsstufe, insbesondere aus einem Bandfilter, als Spülwasser im unteren Teil der Klassierung aufgegeben wird, wobei eine Abtrennung des Feinkornanteiles und Rückführung desselben in eine vorgelagerte Klassierstufe erfolgt, in der eine Anreicherung des Absorbens stattfindet, ein Teilstrom des Feinkornanteiles kassiert und anschließend in den Wäscher zurückgeführt wird. Wesentliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2-8 angegeben.
Die Erfindung ist in der angeschlossenen Figur in Form eine Schaltbildes beispielsweise und schematisch dargestellt.
In einer näßen Rauchgasentschwefelung wird das Rauchgas 1 in einem Naßwäscher 2 mit einem aufgeschlämmten Absorptionsmittel wie z. B. Kalk gewaschen, wobei neben anderen Verunreinigungen eine Gipssuspension im Sumpf 3 des Wäschers 2 anfällt. Das gereinigte Rauchgas verläßt den Wäscher als Reingas 4. Im Wäscher 2 wird die im Sumpf 3 gesammelte gebrauchte Waschlösung rezirkuliert und wieder in den Wäscher 2 eingesprüht. Zur Vermeidung der Gipsanreicherung wird jeweils ein Teilstrom der Suspension entnommen und in einem Produktzyklon 5 von den angesammelten Feststoffen gereinigt. Die abgeschiedenen gipshältigen Feststoffe werden einer Entwässerungseinrichtung 6 wie z. B. Bandfilter zugeführt, bei dem Flüssigkeit und entwässerter Schlamm 13 anfällt. Der entwässerte Schlamm enthält oftmals Schwermetalle und auch Ruß, sodaß derselbe deponiert wird. Einerseits steigen die Deponiekosten andererseits enthält der Schlamm Wertstoffe, deren Rückgewinnung interessant ist.
Die Erfindung begegnet diesem Problem, wobei zwischen dem Produktzyklon 5 und der Entwässerungseinrichtung 6 eine Klassiereinrichtung 7 geschaltet wird und der im Produktzyklon 5 anfallende Schlamm im Gegenstrom zu den in der Entwässerungseinrichtung 6 anfallenden Abwasser im Gegenstrom geführt wird, sodaß die leichteren Komponenten des Schlammes aufschwimmen und nur das gewünschte grobkörnige Material in diesem Fall die Gipskristalle der Entwässerungseinrichtung 6 zugeführt werden. In der Klassiereinrichtung 7 fällt ferner eine mittelschwere Fraktion an, die im Falle dieses Beispiels Gips und Kalk in feinkörniger Form führt und wieder dem Wäscher 2 zugeführt werden kann, wodurch sich die Absorbensausnützung (Kalk) verbessert. Gleichzeitig erhalten die feinkörnigen Gipskristalle die Möglichkeit zu wachsen, sodaß sie bei ihrer Wiedereinführung in den Klassierer als gewünschtes grobkörniges Produkt anfallen. Darüberhinaus lassen sich in der Klassiereinrichtung 7, die in vorteilhafter Weise mehrstufig ausgebildet ist, noch weitere Fraktionen entnehmen, wobei beispielsweise eine schwermetallhältige Schlammfraktion 8 und eine gesättigte feststofffreie Salzlösung 9 anfällt. Ein Teil der Salzlösung kann naturgemäß in den Wäscher rückgeführt werden und der andere Teil wird abgeführt.
Durch die Erfindung läßt sich das Schlammproblem lösen, in dem fast kein Schlamm zur Deponierung anfällt. Der in der Figur mit 8 bezeichnete Schlamm enthält Schwermetalle in konzentrierter Form, sodaß sich derselbe als Rohstoff für die Schwermetallgewinnung wirtschaftlich einsetzen läßt. Durch die Kreislaufführung des Wassers wird in bekannter Weise der Frischwasserverbrauch der Anlage reduziert, wobei die Frischwasseraufgabe 12 auf das Bandfilter (Entwässerungseinrichtung 6) den Vorteil aufweist, daß nicht nur gewaschener Reingips anfällt, sondern auch das Frischwasser durch die Rückführung in den Wäscher praktisch als gesättigte Lösung in den Wäscher eintritt, sodaß Produktverluste durch Lösung vermindert werden, wodurch letzten Endes die Ausbeute an Gips und auch an Schwermetallen verbessert wird.
Die Einbringung des Spülwassers in den Klassierer 7 erfolgt über eine sich drehende Verteileinrichtung, deren Drehzahl so geregelt wird, daß die eintretende Flüssigkeit flächenproportional in den Klassierer 2
Claims (8)
- AT 400 929 B aufgegeben wird, wozu die Spülarme der Verteileinrichtung vorzugsweise in mehreren Ebenen angeordnet sind. Dazu weist die Klassiereinrichtung 7 zwischen den einzelnen Stufen Querschnittsverengungen auf, die Beruhigungszonen bilden, sodaß die Rückmischung der im Klassierer abzuscheidenen Fraktionen vermindert wird. Vorteilhafterweise ist die Klassierung so ausgelegt, daß in der untersten Stufe eine Suspension mit einem Trockensubstanzgehalt von >600 g/l erreicht wird und daß in den vorgelagerten Stufen mit abnehmendem Trockensubstanzgehalt der abzuführenden Suspension gefahren wird. Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß neben der Grobkornfraktion auch ein Teilstrom mit hohem Schlamm-, Schwermetall-und Rußanteil gewonnen wird, wobei die einzelnen Anteile naturgemäß durch die Verbrennung in der Brennkammer 11 und Art des Brennstoffes im abgaserzeugenden Teil der Anlage bestimmt wird, dessen Rauchgasstrom entschwefelt werden soll. Enthält der Teilstrom hauptsächlich schwermetallhaltigen Schlamm, so wird derselbe vorteilhafterweise vor einem Trockenabscheider, der als Elektrofilter 10 ausgebildet sein kann, zur Trocknung eingeblasen, sodaß die Schwermetallteile im trockenen abgeschiedenen Staub zu finden sind. Enthält der Teilstrom aber einen hohen Rußanteil, so empfiehlt sich die Einblasung desselben in die Brennkammer 11, wobei der Ruß zumindest teilweise verbrannt und der unverbrannte Feststoff (Schwermetalle) in einer der Rauchgasentschwefelungsanlage vorgeschalteten Rauchgasreinigungsanlage, z. B. Elektrofilter 10 zumindest zum größten Teil abgeschieden werden. Patentansprüche 1. Verfahren zur Gewinnung eines gereinigten, grobkörnigen Reaktionsproduktes aus dem Wäscher einer nassen Rauchgasentschwefelung, bei dem ein fein- und grobkörniges Gemisch, insbesondere aus einer Lösung, anfällt, welches nach dem Produktzyklon neben dem Reaktionsprodukt Absorbens und Schlamm im Feinkornanteil als Verunreinigung enthält und in einer angeschlossenen Entwässerungsstufe ausgeschieden wird, dadurch gekennzeichnet, daß zwischem dem Produktzyklon und der Entwässerungsstufe eine Klassierung erfolgt, bei der das feststoffarme Waschwasser der Entwässerungsstufe, insbesondere aus einem Bandfilter, als Spülwasser im unteren Teil der Klassierung aufgegeben wird, wobei eine Abtrennung des Feinkornanteiles und Rückführung desselben in eine vorgelagerte Klassierstufe erfolgt, in der eine Anreicherung des Absorbens stattfindet, ein Teilstrom des Feinkornanteiles klassiert und anschließend in den Wäscher zurückgeführt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der rückgeführte Feinkornanteil einer weiteren Klassierstufe zugeführt und in einem Strom mit hohem Schlammanteil, insbesondere Ruß und/oder Schwermetalle, und einem Strom mit Produkt und Absorbens getrennt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Teilstrom mit hohem Schlamm-, Schwermetall- und Rußanteil geklärt wird und das Klarwasser zur Klassierung zurückgeführt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der schwermetallhaltige Schlamm in den heißen Rauchgasstrom vor einem Trockenabscheider, wie vorzugsweise einem Elektrofilter zur Trocknung eingeblasen wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der rußhaltige Schlamm in die Brennkammer eingeblasen wird und der unverbrannte Feststoff in einer Rauchgasreinigungsanlage abgeschieden wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbringung des Spülwassers in die Klassierung über eine drehzahlgeregelte, sich um eine Achse drehende Verteileinrichtung flächenproportional über in mehreren Ebenen des Klassierers angeordneten Spülarmen erfolgt.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klassierstufen übereinander angeordnet sind, wobei zwischen den Stufen durch Querschnittsverengung Beruhigungszonen zur Verminderung der Rückmischung geschaffen werden.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Klassierung in der untersten Stufe mit Trockensubstanzgehalt >600g I und in den vorgelagerten Stufen mit abnehmendem Trockensubstanzgehalt durchgeführt wird. 3 AT 400 929 B Hiezu 1 Blatt Zeichnungen 4
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