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Die Erfindung betrifft eine Mülldeponie mit einem mit einer Isolierung und einer Schutzbetonschicht versehenen Boden und mit diesem dicht verbundenen Wänden, die ebenfalls mit einer Isolierung und einer
Schutzbetonschicht versehen sind.
Bei bisher bekannten Mülldeponien tritt häufig das Problem der im Müll beinhalteten flüssigen
Umweltgifte in Form von Abwässern auf, die in der völlig isolierten Mülldeponie Bar nicht austreten können, jedoch durch ihr Vorhandensein eine Kultivierung in Form einer Begrünung der Deponie ausschliessen, da sie den biologischen Kreislauf so weit stören, dass keine pflanzliche oder tierische Formen eine Lebens- grundlage finden können, was als Voraussetzung für den schnellen Prozess der Verrottung angesehen werden kann. Weiters muss ein auf diese Weise mit Abwässern mehr oder weniger gefülltes Deponie-
Becken einer ständig überwacht werden, da Undichtheiten über die Jahre der Lagerung nicht ausgeschlos- sen werden können und in einem solchen Fall die gesamte flüssige Schadstoffmenge in die Umwelt abgegeben werden könnte.
Ziel der Erfindung ist es, eine Mülldeponie der eingangs genannten Art zu schaffen, die bis zur ihrer
Schliessung eine sehr geringe Umweltbelastung darstellt und nach ihrer Schliessung durch naturnahe Gestaltung ohne Gefahr für die Umwelt mit nur kaum erkennbaren Restbauwerken in das Umland eingegliedert werden kann. Weiteres Ziel ist es, eine Minimierung der die Natur belastenden Schadstoffe aus der Deponie herbeizuführen und eine Belastung des Grundwassers oder talwärts vorhandener Gerinne auszuschliessen. Auch die Kosten der Mülldeponie sollen möglichst gering sein.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass der Boden eine Senke. vorzugsweise im Anschlussbe- reich einer Wand. aufweist, in der ein eine Wand durchsetzendes Rohr angeordnet ist, das zu einem Ölabscheider führt, dessen Ablauf mit einem Rückhaltebecken verbunden ist, das zu einem Vorfluter führenden Abfluss aufweist.
Dadurch können die aus der Deponie anfallenden Abwässer einer Klärung zugeführt werden und die Deponieflächen einer Rekultivierung zugänglich gemacht werden, wobei auf eine geordnete Abfuhr der anfallenden Meteorwässer zu achten ist, um die Entsorgungsanlagen in angemessener Zeit nach Schliessung der Deponie ausser Betrieb zu setzen. Bei grösseren Anlagen kann eine mit einer Verbrennungsanlage verbundene Abgasverrohrung installiert werden, wodurch die anfallende Energie verwertet werden kann. Ein Abbrand kommt dann jedoch nur durch die aus den Abscheidern entnommenen Öle und die aus den Abgasrohren austretenden brennbaren Bestandteile zustande. Weiters entsteht durch die Ableitung der Abwässer keine Belastung des Grundwassers oder talwärts vorhandener Gerinne.
Die erfindungsgemässe Mülldeponie ist mit geringen Kosten zu betreiben, da die Errichtung den Lagermengen entsprechend stufenweise erfolgen kann und wesentlich grössere Schuttmengen, als durch die Abmessungen des Deponiebeckens bestimmt, aufgenommen werden können, wobei der zu ertelchende Böschungswinkel massgeblich für eine weitere Anhäufung über die Höhe der Wände hinaus ist.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass dem Ölabscheider ein Schlammfänger vorgeschaltet ist.
Dadurch kann auf einfache Weise der in den Abwässsern befindliche Schlamm abgetrennt werden, sodass die weiteren Anlageteile nicht verstopfen.
Gemass einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Rückhaltebecken mehrere überje einen Überiaufmiteinander verbundene Kammern aufweist.
Auf diese Weise können die Abwässer durch ständige Bestimmung und Kontrolle des pH-Wertes in weiterer Folge neutralisiert werden.
Eine Weiterbildung der Erfindung kann sein, dass in einer, gegenüber den übrigen Kammern tieferen Kammer des Rückhaltebeckens eine Pumpe angeordnet ist, über die Wasser in die Deponie rückführbar ist.
Dadurch kann mittels einer Beregnungsanlage, über die der Deponiemüll besprüht wird, die Filterwirkung des gelagerten Mülls zur Reinigung von Abwässern benutzt werden, deren Schadstoffgehalt nicht ausreichend abgebaut werden konnte.
Ein anderes Merkmal der Erfindung kann sein, dass die Wände und gegebenenfalls auch der Boden von einem Rohr durchsetzt sind, das zur Hindurchleitung eines natürlichen Gerinnes dient.
Dadurch ist eine Abfuhr eventuell vorhandener Quellen oder Gerinne In entsprechend bemessener Kanalisation möglich.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen :
Fig. 1 In schematischer Darstellung eine erfindungsgemässe Mülldeponie von oben ;
Fig 2 einen Schnitt durch eine Ausführungsform einer erfindungsgemässen Mülldeponie ;
Fig. 3 einen Schnitt durch eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Mülldeponie.
In Fig. 1 ist der schematische Aufbau einer erfindungsgemässen Mülldeponie dargestellt, wobei von einer Lagerstätte 1, In der der Deponiemüll gelagert ist, ein deren Wand 12 durchsetzendes Rohr 2 zu einem
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Ölabscheider 3 mit Absatzbecken führt. Es können aber auch San-, Feststoff- oder Benzinabscheider vorgesehen sein. Der Ablauf 4 des Ölabscheiders 3 ist mit dem Eingang eines mehrkammerigen Rückhalte- beckens 5 mit Kammern 6 verbunden, welches nach Erfordernis dimensioniert werden kann. Der Abfluss 14 des Rückhaltebeckens 5 mündet in einen Vorfluter 7. Weiters weist das Rückhaltebecken 5 ein Auslaufbauwerk 9 mit Rückführbecken und Pumpe 17 zur Rückführung nicht ausreichend abgebauter Abwässer über eine Rohrleitung 10 durch ausreichende Verteilung auf.
Im Bergland ist für die Realisierung einer erfindungsgemässen Mülldeponie vorzugsweise ein Taischluss, etwa ein bereits durch Verkehrswege aufgeschlossenes und schwach besiedeltes Gebiet besonders geeignet, während in der Ebene vorzugsweise eine erhöhte Lage mit tauglicher oberirdischer Entwässerungsmöglichkeit vorteilhaft ist. Im Bergland geschieht die Begrenzung der Lagerstätte durch Ernchtung einer Talsperre oder Verwendung von für Wasserstauwerke nicht mehr geeignete Anlagen. Dahingegen ist in der Ebene das Errichten von rundumführenden Beckenwänden in den Erfordernissen angepassten Grössenordnungen zweckmässig. Die Mülldeponie kann durch ein Aufschütten mit Böschungswinkel wesentlich grössere Schuttmengen aufnehmen, als durch die Abmessungen des Beckens bestimmt.
Beim Bau einer erfindungsgemässen Mülldeponie ist die Stütz- (Stau-) Mauer der Talsperre oder der Umfassungswandung so zu errichten, dass sie mit der Sohle dicht verbunden hergestellt werden kann und für den kurzfristigen Materialanfall geeigneten Lagerraum bietet. Im wesentlichen ist zu beachten, dass sämtliche über der Anlage anfallenden Wässer von dieser gefasst und abgeleitet werden und dass das Becken alle anfallenden Meteorwässer bis zur geordneten Ableitung fassen kann, gegebenenfalls mit ausreichender Reserve zur Rückführung eines Teiles in die Anlage. Dies kann durch Abdecken der Deponie mit geeigneter Niederschlagswässerabfuhr geschehen. Weiters kann die Oberfläche der erfindungsgemässen Mülldeponie durch ortsübliche Bepflanzung rekultiviert werden.
Durch die Abdeckung und Rekultivierung wird das Schliessen der Entsorgungsanlage möglich. Es können beim Bau der erfindungsgemässen Müllde- ponie auch Vorkehrungen für die Erweiterung der Anlage getroffen werden, sodass ein weiterer Ausbau nach Bedarf erfolgen kann.
In Fig. 2 ist eine erfindungsgemässe Ausführungsform zur Lagerung von Müll in einem Tatschtuss Im Schnitt dargestellt, wobei in einer Lagerstätte 1 mit Böschung 20 Müll lagenweise einzubringen ist.
Zusätzlich kann eine nicht dargestellte Abgasverrohrung eventuell mit Verbrennungsanlagen je nach Deponiegrösse vorgesehen sein. Der Boden 13 der Lagerstätte 1 besteht aus einer schichtenweisen Anordnung von einer bewehrten Betonsohle, einer Isolierung und Schutzbeton. Ein unter dem Boden befindliches natürliches Gerinne 16 ist verrohrt, sodass anfallende Meteor-Regen-Wässer zur konzentrierten Ableitung gesammelt werden können. Die ebenfalls mit einer Isolierung und einer Schutzbetonschicht versehene Wand 12 der erfindungsgemässen Mülldeponie wird von einem Rohr 2 durchsetzt, das zu einem Ölabscheider 3 mit vorgeschaltetem Schlammfang fährt. Die Deponiewand 12 ist über einer Stütz- bzw.
Staumauer 21 angeordnet, die nach statischer Erfordernis bzw. eventueller Ausnützung bereits vorhandener Bauwerke gestaltet ist, sodass die Ausführungsart variabel ausschliesslich nach den statischen Erfordernissen hergestellt wird. Der Abfluss 4 des Ölabscheiders 3 mündet in ein mehrkammeriges Rückhaltebecken 5 zur Kontrolle des pH-Wertes, zur Aufbereitung und geordneten Ableitung der aus der Deponie anfallenden Abwässer. Weiters ist ein nachfolgendes Auslaufbauwerk 9 mit Rückführbecken und Pumpe 17 vorgesehen, wobei durch ein weiteres Rohr 10 die Rückführung nicht ausreichend abgebauter Abwässer in die Lagerstätte 1 über eine nicht dargestellte Beregnungsanlage vorgenommen wird.
Ein Abfluss 14 mit Schieber 18 und ein Überlauf 19 im Auslaufbauwerk 9 führung zu einem nicht dargestellten Vorfluter
Fig. 3 stellt eine Variante der Mülllagerung für ebene Gelände dar, wobei wieder der Müll lagenweise In eine Lagerstätte 1 mit Böschung 20 einzubringen ist und eine nicht dargestellte Abgasverrohrung eventuell mit anschliessender Verbrennungsanlage eingebaut ist. Der Aufbau des Bodens 13 und der rundumführenden Deponiewand 12 besteht aus bewehrter Betonsohle, Isolierung nach Erfordernis und Schutzbeton. Das die Deponiewand 12 durchsetzende Rohr 2 ist steiler als in der Ausführungsform gemäss Fig. 2 nach unten abführend ausgebildet, wobei die nachfolgenden Einrichtungen Ölabscheider, Rückhaltebecken und Vorfluter nicht dargestellt sind.
Bei der Kultivierung dieser Lagerstätte 1 entsteht ein Hügel, der der Gegend angepasst kultiviert werden kann.
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