AT397466B - Spritze mit einem rohrartigen gehäuse zur aufnahme einer ampulle - Google Patents
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Description
AT 397 466 B
Die Erfindung bezieht sich auf eine Spritze mit einem rohrartigen Gehäuse zur Aufnahme einer Ampulle und mit einer an der einen Stirnseite vorgesehenen Injektionsnadel und mit einem an der anderen Stirnseite vorstehenden Kolbenschaft zur Betätigung der Spritze, wobei das die Injektionsnadel tragende Ende des Gehäuses von einer Hülse aufgenommen ist, gegenüber deren Stirnseite die Nadel etwas vorsteht und diese Stirnseite einen zur Nadelspitze Yorspringenden, randseitigen Bund besitzt.
Spritzen dieser Art sind bekannt. Ein zuckerkranker Patient verabreicht sich in der Regel das für ihn lebensnotwendige Insulin mit solchen Spritzen selbst und dazu benötigt er beide Hände: Mit Daumen und Zeigefinger der einen Hand wird an einer geeigneten Körperstelle eine Hautfalte aufgestülpt. Mit der anderen Hand wird die Spritze bzw. deren Nadel in diese Hautfalte eingestochen und dann der Kolbenschaft in das Gehäuse gedrückl Falls jedoch der Patient behindert ist und nur eine funktionsfähige Hand besitzt, oder aber die Spritze an schwer zugänglichen Körperstellen angesetzt werden muß und dies nur mit einer Hand geschehen kann, ist der Patient auf fremde Hilfe angewiesen und kann sich daher das Insulin nicht mehr selbst spritzen.
Aus der US-PS 4 702 739 ist ein Halter für eine Injektionsspritze bekannt mit einer Bohrung für die Aufnahme dieser Injektionsspritze einschl. deren Nadel. Eine gegenüber diesem Halter vorgestreckte Schutzhülse deckt die Nadel ab, wobei diese Schutzhülse an der Körperstelle abstützbar ist, an welcher die Injektion verabreicht werden soll, wobei die Spitze der Nadel nahe der benannten Körperstelle liegt. Wird der Halter gegen den Körper bewegt, so wird dadurch eine Rückhaltesperre ausgelöst und durch die Relativbewegung der Teile zueinander dringt die Spitze der Injektionsnadel auf eine vorbestimmbaie Tiefe in den Körper ein. Diese vorbekannte Einrichtung wurde für zuckerkranke Personen entwickelt, die sich Insulin ja in der Regel selbst mit einer Spritze verabreichen, wobei darauf Bedacht zu nehmen ist, daß die Spitze der Injektionsnadel nicht zu tief in den Körper eindringt. Die hier erläuterte vorbekannte Maßnahme soll dies verhindern.
Auch die Injektionsspritze nach der US-PS 4 112 945 ist hier der Vollständigkeit halber zu erwähnen, die zwei teleskopartige, ineinander verschiebbare Hülsen aufweist, die die eigentliche Kartusche aufnehmen und mit welchen es möglich ist, ein oder mehrere vorherbestimmte Mengen der Spritze zu entnehmen. Auch diese vorbekannte Spritze wurde vornehmlich für zuckerkranke Patienten entwickelt.
Beide vorbekannten Spritzenformen lösen das hier anstehende Problem jedoch nicht.
Von diesem Stand der Technik ausgehend zielt die Erfindung darauf ab, eine Spritze der eingangs genannten Art so weiter auszugestalten, daß der behinderte Patient das Insulin mit nur einer Hand spritzen kann, wobei mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Spritze und mit nur einer einzigen Hand die erwähnte Hantfalte gebildet, die Nadel eingestochen und der Kolben der Spritze betätigbar ist. Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, daß der den Kolbenschaft aufweisende Teil des Gehäuses von einer gegenüber dem Gehäuse axial verschiebbaren Büchse aufgenommen ist, die sich ca. 2/3 über die Länge des Gehäuses erstreckt und deren Boden am Kolbenschaft anliegt und deren der Injektionsnadel zugewandte Stirnseite einen Kragen als Fingerauflage aufweist und daß an der Hülse an diametral liegenden Seiten federnde Laschen angeordnet sind, die sich in Achsrichtung der Hülse erstrecken und deren freie Kanten den randseitigen Bund überragen.
Um die Erfindung zu veranschaulichen, wird sie anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert, ohne sie auf das gezeigte Ausführungsbeispiel einzuschränken. Es zeigen:
Fig. 1 eine herkömmliche Insulinspritze in Ansicht;
Hg. 2 die Büchse in Ansicht,
Fig. 3 im Längsschnitt und
Fig. 4 von der Stirnseite her gesehen (Pfeil (A) in Fig. 2);
Fig. 5 die Hülse in Ansicht,
Fig. 6 in Seitenansicht,
Hg. 7 von oben und
Fig. 8 von unten;
Fig. 9 die Insulinspritze nach Fig. 1 mit der Büchse nach den Hg. 2 bis 4 und der Hülse nach den Fig. 5 bis 8.
Die Insulinspritze nach Fig. 1 besitzt ein rohrartiges Gehäuse (1) mit einem Ansteckklipp (2). Die eine Stirnseite trägt die Injektionsnadel (3), an der anderen Stirnseite des Gehäuses (1) steht dar Kolbenschaft (4) des Spritzenkolbens vor. Ein Fenster (5) dient zur Kontrolle der innenliegenden Ampulle.
Die Büchse (6) ist als langgestreckter Zylinder ausgebildet mit einem Boden (7) und einem sich in Längsrichtung erstreckenden Schlitz (8). Das offene Ende der Büchse (6) weist einen Kragen (9) auf, wobei zweckmäßigerweise in der Ebene des Schlitzes (8) im Kragen (9) eine Gewindebohrung (10) eingearbeitet ist zur Aufnahme einer kleinen Madenschraube, die hier jedoch nicht dargestellt ist. Diese hier nicht gezeigte Madenschraube wird soweit in das Gewinde der Bohrung (10) eingedreht und hier arretiert, daß ihr inneres Ende um ein geringes Maß in die Bohrung der Hülse vorsteht. Der Durchmesser (D) dieser Innenbohrung (11) der Büchse (6) ist um ein geringes Maß größer als der größte Durchmesser des rohrartigen Gehäuses (1), so daß diese Büchse (6) auf das rohrartige Gehäuse (1) der Insulinspritze aufsteckbar ist (siehe Fig. 9) und gegenüber diesem Gehäuse auch axial bewegt werden kann. Der Schlitz (8) nimmt dabei den Ansteckklipp (2) auf und die nicht gezeigte, gegen das Innere der Bohrung (11) etwas vorstehende Madenschraube in der Gewindebohrung (10) verhindert, daß die aufgesteckte Büchse (6) von selbst sich vom Gehäuse (1) trennen kann.
Bei auf das Gehäuse (1) aufgesteckter Büchse (6) liegt der Kolbenschaft (4) unter Zwischenschaltung eines -2-
Claims (7)
- AT397466B Filzpfropfens (23) am Boden (7) der Büchse (6) an. Die Länge der Büchse (6) ist so bemessen, daß sie sich etwa über zwei Drittel der Länge des rohrartigen Gehäuses (1) erstreckt Die Fig. 5 bis 8 zeigen in verschiedenen Ansichten die Hülse (12), die für das nadelseitige Ende der Insulinspritze nach Fig. 1 vorgesehen ist. Die Stirnseite (13) dieser Hülse (12) besitzt eine kleine zentrale Bohrung (14) für den Durchtritt der Nadel (3). Diese zentrale Bohrung (14) mit relativ kleinem Durchmesser geht nach oben hin über in eine Bohrung (15) mit einem vergrößerten Durchmesser, wobei diese Bohrung das nadelseitige untere Ende des Gehäuses (1) der Insulinspritze aufzunehmen hat Der Durchmesser dieser Bohrung (15) ist dabei so bemessen, daß die Hülse (12) mit geringem Kraftaufwand aufgeschoben werden kann und von selbst hier hält Randseitig sind an der Stirnseite (13) der Hülse (12) gegen die Nadelspitze hin vorspringende Bunde (16) vorgesehen. An diametralen Seiten ist die Hülse (12) etwas abgeflacht und an diesen abgeflachten Seiten sind sich in Achsrichtung der Hülse (12) erstreckend federnde Laschen (17) vorgesehen, die, wenn sie unbelastet sind, gegen das freie Ende der Hülse (12) hin etwas divergieren, wie vor allem aus Fig. 5 ersichtlich ist Die freien Kanten (18) springen gegenüber der Stirnseite (13) bzw. den Bunden (16) der Hülse (12) etwas vor. An dieser Hülse (12) ist ein Schieber (19) in Achsrichtung der Hülse (12) und an dieser geführt verschiebbar gelagert, der dazu bestimmt ist, mit den nach unten divergierenden, federnden Laschen (17) zusammenzuwirken. Innere Gleitkanten (20) dieses Schiebers (19) liegen an der Außenseite der federnden Laschen (17) (Hg. 5) an. Wird der Schieb» nach unten geschoben, so drücken diese Gleitkanten (20) die Laschen (17) etwas zusammen. Aufgrund der federnden, nach unten divergierenden Laschen (17) wird der Schieber (19) in seiner oberen Stellung (Fig. 5) gehalten. Dieser Schieber ist an der Hülse (12) geführt. Er ist ringartig ausgebildet und umschließt die Hülse (12) wenigstens zum Teil. Am oberen Rand der Hülse (12) ist noch ein kleines Rohrstück (21) befestigt, wobei die Achsen des Rohrstückes (21) und der Hülse (12) sich kreuzen. Die axiale Länge dieses Rohrstückes (21) ist etwa so groß wie die Achslänge der Hülse (12). Wie diese Hülse (12) mit dem Rohrstück (21) an der Insulinspritze angeordnet ist, veranschaulicht die Fig. 9. Diese Figur zeigt die einsatzbereite Insulinspritze. Diese wird nun wie folgt gehandhabt, wobei davon ausgegangen wird, daß dies durch einen Rechtshänder geschieht Daumen und Mittelfing» d» rechten Hand greifen von beiden Seiten in das kleine Rohrstück (21) ein und halten damit die Insulinspritze. Diese wird nun an einer geeigneten Körperstelle angesetzt wobei die gegenüber der Hülse (12) etwas vorstehende Nadel eingestochen wird. Nun wird mit dem Zeigefinger der rechten Hand der vorerst oben befindliche (Fig. 5) Schieber (19) nach unten bewegt, wodurch die zuerst divergierenden, federnden Laschen (17), die mit ihren Kanten (18) am Körper des Patienten anliegen, etwas zusammengedrückt werden (gegeneinandergedriickt), wodurch sich eine Hautfalte aufwölbt die sich an der Stirnseite (13) der Hülse (12) anlegt, wodurch die Nadel tiefer in die Haut eindringen kann, um jenes Maß, das in einem solchen Falle vorgesehen ist Durch die Eigenspannung der federnden Laschen (17) wird der Schieb» (19), wenn er losgelassen wird, vorerst in seiner unteren Stellung von selbst gehalten. Nun wird der Zeigefinger wieder frei, der nun auf die Oberseite des Kragens (9) der Büchse (6) aufgelegt und dann nach unten bewegt wird, wobei die Büchse (6) gegenüber dem Gehäuse (1) sich nach unten bewegt und dadurch den Kolbenschaft (4) betätigt Die schlitzförmige Öffnung (22) in der Hülse (12) liegt deckungsgleich mit dem Fenster (5) im Gehäuse (1), so daß auch bei aufgesteckter Hülse (12) die im Gehäuse (1) befindliche Ampulle beobachtet werden kann. Bei funktionsgerechter Anordnung der vorstehend beschriebenen Teile sind die Stirnseiten der Büchse (6) und d» Hülse (12) (Fig. 9) zumindest um das Ausmaß des möglichen Kolbenhubes voneinander distanziert. Dank der erfindungsgemäßen Ausgestaltung kann, wie vorstehend im einzelnen beschrieben, ein zuckerkranker Patient mit nur einer einzigen Hand selbst an schwer zugänglichen Körperstellen sich selbst das lebensnotwendige Insulin einspritzen. PATENTANSPRÜCHE 1. Spritze mit einem rohrartigen Gehäuse zur Aufnahme einer Ampulle und mit einer an der einen Stirnseite vorgesehenen Injektionsnadel und mit einem an der anderen Stirnseite vorstehenden Kolbenschaft zur Betätigung der Spritze, wobei das die Injektionsnadel tragende Ende des Gehäuses von einer Hülse aufgenommen ist, gegenüber deren Stirnseite die Nadel etwas vorsteht und diese Stirnseite einen zur Nadelspitze vorspringenden, randseitigen Bund besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß der den Kolbenschaft (4) aufweisende Teil des Gehäuses (1) von eine gegenüber dem Gehäuse (1) axial verschiebbaren Büchse (6) aufgenommen ist, die sich ca. 2/3 über die Länge des Gehäuses (1) erstreckt und deren Boden (7) am Kolbenschaft anliegt und deren der Injektionsnadel (3) zugewandte Stirnseite einen Kragen (9) als Fingerauflage aufweist und daß an der Hülse (12) an diametral liegenden Seiten federnde Laschen (17) angeordnet sind, die sich in Achsrichtung der Hülse (12) erstrecken und deren freie Kanten (18) den randseitigen Bund (16) überragen. .3. AT 397 466 B
- 2. Insulinspritze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenschaft (4) am Boden (7) der Büchse (6) unter Zwischenlage eines Filz- oder Schaumstoffpfropfens (23) anliegt.
- 3. Insulinspritze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die unbelasteten federnden Laschen (17) in Richtung zur Nadelspitze divergieren.
- 4. Insulinspritze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Hülse (12) ein in Achsrichtung der Injektionsnadel (3) bewegbarer, mit den federnden Laschen (17) zusammenwirkender Schieber (19) vorgesehen ist, um durch die Verschiebung des Schiebers (19) in Richtung zur Nadelspitze die divergierenden Laschen (17) gegeneinander bewegen zu können.
- 5. Insulinspritze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (19) ringartig ausgebildet ist und die Hülse (12) wenigstens zum Teil umschließt und an dieser geführt ist und der Schieber (19) mit zwei innenliegenden, diametral zueinander angeordneten Gleitflächen (20) oder Gleitkanten an den Außenseiten der federnden Laschen (17) anliegt.
- 6. Insulinspritze nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der Hülse (12) als Griffteil ein Rohrstück (21) angeformt bzw. befestigt ist und die Achsen von Hülse (12) und Rohrstück (21) sich kreuzen, wobei die Länge des Rohrstückes (21) etwa der Länge der Hülse (12) entspricht.
- 7. Insulinspritze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrstück (21) am oberen Ende der Hülse (12) befestigt ist. S. Insulinspritze nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die einander zugewandten Stirnseiten von Hülse (12) und Büchse (6) zumindest um das Ausmaß des Kolbenhubes voneinander distanziert sind (Fig. 9). Hiezu 2 Blatt Zeichnungen -4-
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1992
- 1992-03-18 AT AT54392A patent/AT397466B/de not_active IP Right Cessation
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