AT396462B - Verfahren und anlage zum versickern von abwasser - Google Patents
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Description
AT 396 462 B
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Reinigen von Abwasser in bepflanzten und gegen das Erdreich äbgedichteten Wurzelraumbeeten mit einem Verteiler für die Wasserzufuhr und einem Ableitbereich mit Drainage für das gereinigte Wasser. Weiters bezieht sich die Erfindung auf eine Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens.
Wurzelraumbeete oder Wurzelraumentsorgungsanlagen sind bekannt und z. B. in der AT-PS 384.602 beschrieben. Es handelt sich dabei um Anlagen zur biologischen Reinigung von Abwasser, bei der das zu reinigende Abwasser durch Erdreich geleitet wird, in dem Pflanzen, insbesondere Schilf und Binsen wurzeln.
Wenn keine Möglichkeit besteht, gereinigtes Abwasser in einen Vorfluter abzuleiten, können Anlagen mit Abwasserversickerung angeordnet werden. Voraussetzung für die Anwendung ist ein wasseraufnahmefähiger Untergrund, keine Gefährdung der Trinkwasserversorgung und die wasserrechtliche Bewilligung.
Die Versickerung erfolgt dabei in üblicher Weise in Sickerschächten mit durchlässiger Sohle, die im Unterteil mit Sand und Kies bzw. Grobschotter gefüllt sind. Diese Sickaschächte bzw. deren Füllungen sind jedoch sehr oft nach relativ kurzer Zeit verstopft, sodaß der angestrebte Effekt nicht oder nur unvollkommen erreicht wird. Auch steigen im Zuge des erhöhten Umweltbewußtseins die an eine Versickerung von Abwasser gestellten Anforderungen,
Die Erfindung hat es sich daher zum Ziel gesetzt, ein Verfahren zum Versickern von Abwasser zu schaffen, das eine problemlose Versickerung mit größtmöglichem Schutz gegen eine Verschmutzung der Umwelt bei geringem Platzbedarf ermöglicht Erreicht wird dieses Ziel, ausgehend von einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch, daß eine Versickerung des gereinigten Abwassers unterhalb des äbgedichteten Wurzel* raumbeetes durchgeführt wird.
Eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach da Erfindung weist ein von dem zu reinigenden Abwasser der Länge nach durchströmtes Becken auf, wobei in Strömungsrichtung des Abwassers ein gegenüber dem Erdreich abgedichteter Verteilerraum und anschließend ein ebenfalls gegen das Erdreich abgedichtetes Wurzelraumbeet angeordnet ist Eine erfindungsgemäße Anlage zeichnet sich dadurch aus, daß daran anschließend ein gegenüba dem Erdreich offena Sickerraum sowie unterhalb der Bodenabdichtung von Verteilerraum und/oda Wurzelraumbeet vom Sickerraum ausgehende Versickerungsleitungen angeordnet sind. Bei einer erfindungsgemäßen Anlage wird der Platz zweifach ausgenützt einmal für das Wurzelraumbeet bzw. den Verteilerraum und das zweite Mal für die Anordnung da Versickerungsleitungen.
Um zu vermeiden, daß bei einem stoßweisen Anfall von Abwasser das Wurzelraumbeet überflutet wird, ist dieses nach einem weiteren Merkmal da Erfindung gegenüba dem Verteilerraum staudammartig erhöht
Um eine Prüfung des zu versickernden Abwassers zu ermöglichen, ist es vorteilhaft wenn ein mit dem Sickerraum in Verbindung stehender Prüfschacht vorgesehen wird.
Dieser Prüfschacht kann überdies mit einem, in ein Speicherbecken führenden Überlauf versehen werden, wobei vom Speicheibecken eine von einer Pumpe gespeiste Rückpumpleitung in den Verteileiraum führt Dadurch ist es möglich, bei übermäßigem Anfall von zu veisickondem Abwasser dieses noch einmal durch das Wurzelraumbeet zu leiten. Es kann damit eventuell bei mehrmaligem Rückpumpen, auch eine biologische Reinigung, zusätzlich oder nicht eireicht waden.
Da Verteileiraum weist zweckmäßig einen Verteilerschacht und ein mit Grobschotter gefülltes Staubecken auf. Vom Verteilerschacht gegen Veiteilleitungen in das Staubecken aus.
Nachstehend ist die Erfindung an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben, ohne jedoch auf dieses Beispiel beschränkt zu sein. Dabei zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Sickeranlage und Fig. 2 stellt die Draufsicht auf eine solche Anlage dar.
Gemäß den Zeichnungen mündet ein Zulauf (1) in einem Verteilerschacht (2), von dem Verteilerrohre (3) ausgehen. Der Zulauf (1) wird mit vorzugsweise biologisch gereinigtem Abwassa beschickt
Die Verteilerrohre (3) verteilen das zu versickernde Abwassa in einem Staubecken (4), dessen Unterteil mit Giobschotter (5) gefüllt ist Das Staubecken (4) wird in Strömungsrichtung des Abwassers von einer staudammartigen Erhöhung (6') eines Wurzelraumbeetes (6) begrenzt. Sowohl das Staubecken (4) als auch das Wurzelraumbeet (6) sind mittels einer Kunststoffolie (7) gegenüba dem Erdreich (8) abgedichtet.
Das Wurzelraumbeet (6) selbst besteht aus einem Erdreich (9), in dem Pflanzen (10) wurzeln. Diese Pflanzen können z. B. Schiff oder Binsen sein. Im Erdreich (9) sind entsprechend dem boeits erwähnten AT-PS 384.602 in Abständen voneinanda Schichten (11) angeordnet, die aus einem Material bestehen, das eine größere Durchlässigkeit für das Abwasser aufweist als das Erdreich (9), und sich quer zur Strömungsrichtung des Abwassos astrecken. Diese Schichten (11) können z. B. Kokosmatten sein. Anschließend an das Wurzel-raumbeet (6) ist ein Sickerraum (12) angeordnet, der teilweise mit Grobschotter (13) gefüllt ist. Von diesem Sickerraum (12) gehen als Drainagerohre ausgebildete Versickoungsleitungen (14) aus, die sich unterhalb der Bodenabdichtung (7) erstrecken.
In den Zeichnungen ist überdies eine Variante da Erfindung strichliert angedeutet, die einerseits aus einem Prüfschacht (15) und anderseits einem Speicherbecken (16) besteht Der Prüfschacht (15) steht mit dem Sickerraum (12) über eine Verbindungsleitung (17') in Verbindung, sodaß sich im Prüfschacht (15) ein entsprechender Wasserspiegel einstellt. Es können daher aus diesem Prüfschacht Proben entnommen werden, aus denen auf die Qualität des zu versickernden Abwassos geschlossen werden kann. Über einen Übalauf (17) kann da Prüfschacht (15) mit dem Speicherbecken (16) in Verbindung gebracht -2-
Claims (6)
- AT 3% 462 B werden. In diesem Speicherbecken (16) ist eine Pumpe (18) installiert, die aber eine Rückpumpleitung (19) das Abwasser zurück in den Verteilerschacht (2) fördert Dadurch ist es möglich, das zu versickernde Abwasser mehrmals durch das Wurzelraumbeet (6) zu schicken, wodurch die Reinheit des zu versickernden Abwassers gesteigert wird. Es kann sogar dadurch eine biologische Kläranlage wenigstens teilweise ersetzt werden. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zum Reinigen von Abwasser in bepflanzten und gegen das Erdreich abgedichteten Wurzelraumbeeten mit einem Verteiler für die Wasserzufuhr und einem Ableitbereich mit Drainage für das gereinigte Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß eine Versickerung des gereinigten Abwassers unterhalb des abgedichteten Wurzelraumbeetes (6) durchgeführt wird.
- 2. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem, von dem zu reinigenden Abwasser der Länge nach durchströmten Becken, wobei in Strömungsrichtung des Abwassers ein gegenüber dem Erdreich abgedichteter Verteilerraum und anschließend ein ebenfalls gegen das Erdreich äbgedichtetes Wurzelraumbeet angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß daran anschließend ein gegenüber dem Erdreich offener Sickerraum (12) sowie unterhalb der Bodenabdichtung (7) von Verteilerraum (2,4) und/oder Wurzelraumbeet (6) vom Sickerraum (12) ausgehende Versickerungsleitungen (14) angeordnet sind.
- 3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Wurzelraumbeet (6) gegenüber dem Verteilerraum (2,4) staudammartig erhöht ist.
- 4. Anlage nach einem der Ansprüche 2 oder 3, gekennzeichnet durch einen mit dem Sickerraum (12) in Verbindung stehenden Prüfschacht (15).
- 5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Prüfschacht (15) mit einem in ein Speicherbecken (16) führenden Überlauf (17) versehen und vom Speicherbecken (16) eine von einer Pumpe (18) gespeiste Rückpumpleitung (19) in den Verteilerraum (2,4) führt
- 6. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verteilerraum einen Verteilerschacht (2) und ein mit Grobschotter (5) gefülltes Staubecken (4) aufweist. Hiezu 1 Blatt Zeichnung -3-
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT0213891A AT396462B (de) | 1991-10-28 | 1991-10-28 | Verfahren und anlage zum versickern von abwasser |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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AT0213891A AT396462B (de) | 1991-10-28 | 1991-10-28 | Verfahren und anlage zum versickern von abwasser |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
ATA213891A ATA213891A (de) | 1993-01-15 |
AT396462B true AT396462B (de) | 1993-09-27 |
Family
ID=3528590
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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AT0213891A AT396462B (de) | 1991-10-28 | 1991-10-28 | Verfahren und anlage zum versickern von abwasser |
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Country | Link |
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AT (1) | AT396462B (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB2182651A (en) * | 1985-06-26 | 1987-05-20 | Jorgen Logstrup | Root zone plant for the purification of contaminated water |
EP0243678A2 (de) * | 1986-03-27 | 1987-11-04 | Reinhold Prof.Dr. Kickuth | Verfahren und Anlage zur Flüssigkeitsreinigung mit durchflussgesteuertem bepflanzten Filterbett |
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1991
- 1991-10-28 AT AT0213891A patent/AT396462B/de not_active IP Right Cessation
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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GB2182651A (en) * | 1985-06-26 | 1987-05-20 | Jorgen Logstrup | Root zone plant for the purification of contaminated water |
EP0243678A2 (de) * | 1986-03-27 | 1987-11-04 | Reinhold Prof.Dr. Kickuth | Verfahren und Anlage zur Flüssigkeitsreinigung mit durchflussgesteuertem bepflanzten Filterbett |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ATA213891A (de) | 1993-01-15 |
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