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Die Erfindung bezieht sich auf eine Sämaschine mit einer Mehrzahl nebeneinandergereihter, über Austragsvorrichtungen an einen Saatgutbehälter angeschlossener Säeinheiten, welche Austrags- vorrichtungen antreibbare Austragsräder aufweisen, die auf einer gemeinsamen Antriebswelle ge- lagert sind, wobei für die Antriebsverbindung der Austragsräder zweier oder mehrerer Austragsvorrichtungen-zur Erzielung saatfreier Fahrgassen zwischen den Saatreihen-Schalteinrichtungen vorgesehen sind, die auf der Antriebswelle drehfest, jedoch längsverschiebbar gelagerte Kupplungsmuffen und an diesen angreifende Schaltgabeln aufweisen, wobei die Schaltgabeln an einer zur Antriebswelle parallelen, über einen Hubantrieb längsverschiebbaren Schaltstange befestigt sind.
Um bei grösseren Feldern die Orientierung nicht zu verlieren und Maschinen und Geräte zur Pflege der Saat trotz ihrer meist grossen Arbeitsbreiten wirtschaftlich einsetzen zu können, ohne beim Hin- und Herfahren der Maschinen ein zu stark überlappendes Arbeiten oder gar unbearbeitete Zwischenräume befürchten zu müssen, werden gleichmässig über das Feld verteilte Fahrgassen freigehalten, entlang denen keine Saatreihen wachsen, so dass die gewünschte Markierung entsteht und durch das Fahren entlang der Fahrgassen auch die aufgehende Saat geschont wird.
Zum Freihalten der Fahrgassen brauchen beim Säen lediglich die entsprechenden Säeinheiten stillgelegt zu werden, wozu es bekannt ist, den Antrieb der den Austrag des Saatgutes mit sich bringenden Austragsräder für die den Fahrgassen zugeordneten Säeinheiten über Schaltkupplungen zu führen, so dass ein Ausrücken dieser Kupplungen die Austragsräder stillsetzt und eine Aussaat verhindert. Wie die DE-OS 2161643 zeigt, gibt es dazu bereits Schalteinrichtungen mit Kupplungsmuffen, die über eine gemeinsame, Schaltgabeln tragende Schaltstange betätigt werden. Die Schaltgabeln sind dabei allerdings fest auf der Schaltstange angeschweisst, welche im Einrücksinn federbelastete Schaltstange mittels Elektromotor angetrieben werden kann und die Kupplungsmuffen daher nicht nur ein-und ausrücken, sondern sie auch in Kupplungsstellung halten.
Diese starre Verbindung zwischen Schaltgabeln und Schaltstange und die Wirkungsabhängigkeit der Kupplungsmuffen von den Schaltgabeln erfordern eine äusserst genaue und an die jeweilige Sämaschine angepasste Fertigung und Montage der Austrags- und Steuervorrichtungen, wobei die nicht zu vermeidenden Herstellungstoleranzen und Einbauspiele, die auftretenden Verschmutzungen u. dgl. immer wieder Störungen verursachen und vor allem die gewünschte Zuverlässigkeit der Funktionsweise und der gleichzeitigen Kupplungsbetätigungen nicht gegeben ist. Darüber hinaus muss bei der bekannten Sämaschine zur Umstellung der Fahrgassenbreiten od. dgl. die Schaltstange mit ihren Schaltgabeln vollständig ausgetauscht werden, was sehr mühsam und umständlich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine Sämaschine der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die sich durch ihre besondere störungsfreie und zuverlässige Fahrgassenautomatik auszeichnet und den dafür erforderlichen Herstellungs- und Montageaufwand zu verringern erlaubt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass die Schaltgabeln einzeln verstellbar auf der Schaltstange angeordnet sind und jede Schaltmuffe der Schalteinrichtung durch eine eigene, im Einrücksinn wirkende Kupplungsfeder belastet ist, und dass vorzugsweise die Schaltstange am antriebsseitigen Ende ein axiales Sackloch aufweist, in das ein Antriebsstössel des Hubantriebes lose eintaucht. Diese Verstellbarkeit der Schaltgabeln ermöglicht ihr jeweiliges Ausrichten auf die zugehörigen Kupplungsmuffen, wodurch die Fertigung und der Einbau von Schaltstange und Schaltgabeln wesentlich erleichtert werden und jederzeit eine problemlose Umstellung und Anpassung der Antriebs- und Schalteinrichtungen vorzunehmen ist.
Darüber hinaus sind die direkt federbelasteten Kupplungsmuffen funktionssicher, da sie selbsttätig einrücken und die Antriebsverbindung zwischen Antriebswelle und Austragsrädern gewährleisten und nur durch die Betätigung der Steuerstange zum Stillegen der zugehörigen Austragsvorrichtungen ausgerückt werden müssen, was störungsfrei und zuverlässig auch bei grösseren Einbauungenauigkeiten, Verschmutzungen u. dgl. erfolgt. Da die Schaltstange nicht mehr unter ständiger Federbelastung zu stehen braucht, vereinfachen sich auch deren Lagerung und Antrieb.
Zur Betätigung der Schalteinrichtungen könnte selbstverständlich die Schaltstange über einen händischen Hubantrieb verschoben werden, doch ist meist für einen automatischen Betrieb ein motorischer Hubantrieb, vorzugsweise ein elektrischer Hubantrieb, vorgesehen, wobei sich eine besonders zweckmässige Koppelung zwischen Hubantrieb und Schaltstange
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durch das lose Eingreifen eines Antriebsstössels in ein endseitiges Sackloch der Schaltstange ergibt. Da die Kupplungsfedern nicht nur die Kupplungsmuffen einrücken, sondern dabei auch die losgelassene Schaltstange in die Ausgangsstellung zurückbringen, genügt ein in einer Richtung wirkender Stellantrieb, wobei das Zusammenspiel zwischen Antriebsstössel und Schaltstange aufwendige Gelenke u. dgl. vermeidet und daher eine geschickte Montage und Demontage erlaubt.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt, u. zw. zeigen Fig. l eine erfindungsgemässe Sämaschine in Rückansicht und Fig. 2 ein Detail einer Austragsvorrichtung dieser Sämaschine in teilgeschnittener Ansicht grösseren Massstabes.
Eine Sämaschine-l--besteht aus einem Fahrgestell --2--, das einen Saatgutbehälter --3-und eine Mehrzahl nebeneinandergereihter Säeinheiten --4-- trägt. Diese Säeinheiten --4-- setzen sich jeweils aus einer das Saatgut aus dem Saatgutbehälter --3-- nehmenden Austragsvorrichtung - und einem über ein Särohr --6-- an die Austragsvorrichtung --5-- anschliessenden Säschuh - zusammen, so dass der Zahl der Säeinheiten --4-- entsprechend viele Saatgutreihen gesät werden können.
Um ein gleichmässiges Austragen des Saatgutes zu gewährleisten, nehmen die Austragsvorrichtungen --5-- jeweils ein antreibbares Austragsrad --8-- auf, das durch geeignete Nocken --9-- das Saatgut erfasst und dem Särohr --6-- übergibt. Durch Wahl der Drehgeschwindigkeit kann die Austragsmenge dosiert werden und ein Stillsetzen der Austragsräder --8-- sperrt die Säeinheiten --4--.
Da es zur Orientierung auf grösseren Feldern notwendig ist, sogenannte Fahrgassen freizuhalten, müssen immer wieder einzelne Säeinheiten gesperrt werden, während die übrigen ordnungsgemäss arbeiten. Dazu gibt es für die Austragsräder --8-- der den gewünschten Fahrgassen zugeordneten Säeinheiten --4a-- Schaltkupplungen --10--, die die Antriebsverbindung der betreffenden
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--8-- mit- weisen auf der Antriebswelle --11-- drehfest, aber längsverschiebbar lagernde Kupplungs- muffen-lOa-auf, die im Einrücksinn über Kupplungsfedern-lOb-belastet sind und durch Schaltgabeln --12-- gegen die Kraft der Kupplungsfedern --10b--, deren Vorspannung durch einen Spannring-lOc-veränderbar ist, ausgerückt werden können.
Alle Schaltgabeln --12-- sitzen mit Klemmeinrichtungen --12a-- längsverstellbar auf einer zur Antriebswelle --11-- parallelen Schaltstange --13--, die hin- und herbewegbar lagert und mit einem Hubantrieb --14--, beispielsweise ein elektrischer Stellmotor --14a--, der über End- schalter --14b-- umschaltbar ist, zusammenwirkt. Dazu dringt ein Antriebsstössel --15-- des Hubantriebes --14-- in ein axiales Sackloch --13a-- der Schaltstange --13-- ein, das auch bei rohrförmiger Schaltstange --13-- durch einen Quersplint gebildet sein kann, und drückt bei Betätigung des Hubantriebes --14-- die Schaltstange --13-- im Ausrücksinn der Kupplungen --10-- vor- wärts.
Ist der Hubantrieb --14-- ausgeschaltet, hat die Schaltstange --13-- axiales Bewegungsspiel, so dass die Schaltgabeln --12-- nur lose an den Kupplungsmuffen-lOa-anliegen und die Schaltkupplungen --10-- auf Grund der Kupplungsfedern --lOb-- eingerückt sind. Die Austragsvorrichtungen --4a-- arbeiten wie die andern Austragsvorrichtungen --4-- und es entsteht keine Fahrgasse. Zur Freihaltung einer solchen Fahrgasse braucht lediglich der Hubantrieb --14-eingeschaltet zu werden, worauf der Antriebsstössel --15-- die Schaltstange --13-- vorwärtsbe- wegt und die Schaltgabeln --12-- die Kupplungsmuffen --lOa-- gegen die Kraft der Kupplungs-
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die Kupplungsmuffen --10a-- wieder ein und bringen gleichzeitig über die Schaltgabeln --12-die Schaltstange --13-- in die Ausgangsstellung zurück.
Die Verstellbarkeit der Schaltgabeln --12-- relativ zur Schaltstange --13-- und die eigene Federbelastung jeder einzelnen Kupplungsmuffe --lOa-- gewährleisten eine funktionssichere Betätigung der Austragsvorrichtungen --5-- für die Freihaltung von Fahrgassen, wobei Herstellungsund Montageungenauigkeiten ausgeglichen werden können und sich die Schalteinrichtung auch
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schnell und mit wenigen Handgriffen auf verschiedene Fahrgassen umstellen lässt. Die lose Kopplung zwischen Hubantrieb --14-- und Schaltstange --13-- erleichtert zusätzlich den Ein- und Ausbau der Schalteinrichtung und verringert deren Bauaufwand.