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Die Erfindung betrifft eine Kniegelenksschiene mit einem zur Befestigung am Oberschenkel eines Benutzers, insbesondere eines Patienten, bestimmten Oberschenkelschaft und einem zur
Befestigung am Unterschenkel des Benutzers bestimmten Unterschenkelschaft, welche beiden Schaft- teile miteinander gelenkig verbunden sind, wodurch sie relativ zueinander in einer Ebene ver- schwenkbar sind.
Derartige Kniegelenksschienen dienen dazu, ein Knie, welches nicht voll funktionsfähig ist oder welches nach einer Operation zur Beschleunigung und Förderung des Heilungsprozesses entlastet werden soll, zu unterstützen.
Es sind Kniegelenksschienen bekannt, bei welchen die beiden Schaftteile mittels eines
Scharniergelenkes miteinander verbunden sind. Diese bekannten Kniegelenksschienen entsprechen jedoch deshalb nicht den an sie gestellten Anforderungen, da die Bewegung des Knies, welche durch eine kombinierte Dreh- und Gleitbewegung gebildet wird, nicht in der erforderlichen
Weise nachgeahmt wird.
Aus der DE-PS Nr. 2432766 ist ein in der Literatur als Gelenk nach Menschik bezeichnetes
Kniegelenk bekannt, durch welches die Bewegung eines Knies optimal nachgeahmt wird. Dieses bekannte Gelenk dient jedoch ausschliesslich als Ersatz für ein Knie, also als Implantat. Hiefür müssen der Oberschenkelteil des Gelenkes in den Oberschenkel und der Unterschenkelteil des Gelenkes in den Unterschenkel eines Patienten implantiert werden. Für den Einsatz dieses künstlichen Kniegelenkes ist es demnach erforderlich, die Knochen teile des Knies zu entfernen und diese durch das künstliche Kniegelenk zu ersetzen. Demgegenüber bleiben die Bänder des Knies erhalten.
Wie daraus verständlich ist, ist somit für den Einsatz dieses Kniegelenkes eine äusserst schwierige Operation erforderlich, welche bedingt, ein vorhandenes Knie, selbst wenn es noch beschränkt funktionsfähig ist, zu entfernen und dieses durch das künstliche Kniegelenk zu ersetzen. Dieses Implantat erfordert langandauernde Heilungsprozesse bzw. bedingt oftmals Komplikationen im Heilungsprozess. Auf Grund dieser Tatsachen haben sich künstliche Kniegelenke nach Menschik so wenig bewährt, dass sie kaum für längere Zeit zum Einsatz kamen.
Demgegenüber liegt der gegenständlichen Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kniegelenksschiene zu schaffen, die mit einem Kniegelenk ausgebildet ist, welches es ermöglicht, exakt die Bewegung des Knies auszuführen. Eine derartige Kniegelenksschiene wird am Oberschenkel und am Unterschenkel des Benutzers, insbesondere eines Patienten, befestigt, wobei dann das Kniegelenk nicht an Stelle des Knies tritt, sondern vielmehr zu dessen Unterstützung dient.
Der Erfindung liegt dabei die Aufgabe zugrunde, die den bekannten Kniegelenksschienen anhaftenden Nachteile, welche darin bestehen, dass sie die Bewegung des Knies nicht nachahmen, zu vermeiden. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erzielt, dass das Gelenk durch zwei jeweils in an sich bekannter Weise ein überschlagenes Gelenksviereck bildenden Paaren von einander kreuzenden Lenkern gebildet ist, wobei diese Paare normal zur Schwenkebene voneinander in einem Abstand liegen, welcher der Breite des Knies entspricht und sich bei Anordnung der Schiene am Bein des Benutzers seitlich ausserhalb des Kniegelenkes befinden.
Die Verwendung einer derartigen Kniegelenksschiene ist z. B. dann erforderlich, wenn ein nicht voll funktionsfähiges Knie entlastet werden soll, z. B. wenn nach einer Operation der Heilungsprozess gefördert werden soll. Bisher mussten nach Kniegelenksoperationen Gipsverbände angelegt werden, wodurch jedoch den Heilungsprozess fördernde Bewegungen des Knies verhindert wurden. Durch eine erfindungsgemässe Kniegelenksschiene kann das Knie abgestützt und hiedurch entlastet werden, ohne dass dessen Bewegung behindert wird, da durch diese Kniegelenksschiene die Abwinkelbewegung des Knies weitestgehend nachgeahmt wird.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform sind die beiden Schaftteile an ihren dem Gelenk zugeordneten Enden mit sich in der Schwenkebene erstreckenden Verbreiterungen ausgebildet, an welchen die Lenker gelagert sind. Vorzugsweise ist einer der Lenker durch einen Kreissektor gebildet, der mit einem kreisförmigen Schlitz ausgebildet ist, welcher von einem in einem der beiden Schaftteile gehalterten Bolzen durchsetzt ist, wobei zur Halterung des Bolzens in unterschiedlichen Lagen in diesem Schaftteil mehrere Bohrungen vorgesehen sind.
Eine erfindungsgemässe Kniegelenksschiene ist nachstehend an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen Fig. l eine erfindungsgemässe Knie-
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gelenksschiene in Strecklage, in Seitenansicht, und Fig. 2 die Kniegelenksschiene nach Fig. l in Beugelage, in Seitenansicht.
Die in den Fig. l und 2 dargestellte, erfindungsgemässe Kniegelenksschiene --1-- besteht aus einem Oberschenkelschaft --2-- und aus einem Unterschenkelschaft --3--, welche beiden Teile durch zwei Gelenke, die sich in der bestimmungsgemässen Verwendung der Kniegelenksschiene seitlich des Knies befinden, miteinander verbunden sind. Diese Gelenke sind durch einander kreuzende Lenker --4 und 5-- nach Art eines überschlagenen Gelenksvierecks gebildet. Die Lenker --4-- sind im hinteren Bereich des Oberschenkelschaftes --2-- mittels eines Lagers - und im vorderen Bereich des Unterschenkelschaftes --3-- mittels eines Lagers --4b-jeweils seitlich angelenkt.
Demgegenüber sind die Lenker --5-- im mittleren Bereich des Oberschen- kelschaftes --2-- mittels eines Lagers --5a-- und im hinteren Bereich des Unterschenkelschaftes - mittels eines Lagers --5b-- jeweils seitlich angelenkt. Durch diese einander kreuzenden Lenker--4 und 5-- können der Oberschenkelschaft --2-- und der Unterschenkelschaft --3-- relativ zueinander eine Schwenkbewegung ausführen, welche der Roll-Gleitbewegung, die durch ein Knie ausgeführt wird, weitestgehend entspricht.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist der Lenker --5-- als Kreissektor --8-- ausgebil- det, der mit einem zum Lager --3b-- kreisförmig verlaufenden Schlitz --9-- versehen ist. Diesem
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der befindliche Bohrungen --10-- zugeordnet, in welche ein Zapfen --11-- einsetzbar ist. Hiedurch kann das Ausmass der Schwenkbewegung des Oberschenkelschaftes --2-- gegenüber dem Unterschen- kelschaft --3-- begrenzt werden, wie dies aus Fig. 2 der Zeichnungen ersichtlich ist. In der Strecklage der Kniegelenksschiene-l-kommt der untere Bereich --2a-- des Oberschenkelschaftes --2-- an einer Gegenfläche --6-- des Unterschenkelschaftes --3-- zur Anlage.
Eine erfindungsgemässe Kniegelenksschiene --1-- kommt so zum Einsatz, dass der Oberschenkelschaft --2-- einerseits und der Unterschenkelschaft --3-- anderseits, z. B. mittels aus steifelastischem Material gefertigten Manschetten, mit dem Oberschenkel und mit dem Unterschenkel eines
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ein Heilungsprozess gefördert wird. Voraussetzung für die Wirksamkeit dieser Kniegelenksschiene ist dabei, dass die die beiden Schaftteile verbindenden Gelenke Bewegungen ausführen, welche der Bewegung des Knies gleich sind.
Da durch derartige Gelenke die Drehbewegung des Knies weitestgehend nachgeahmt wird, kann durch eine erfindungsgemässe Kniegelenksschiene ein Knie wirksam entlastet werden, wodurch weitere Schädigungen eines nicht vollfunktionsfähigen Knies verhindert werden bzw. auf Grund der Entlastung ein Heilungsvorgang des Knies beschleunigt wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kniegelenksschiene mit einem zur Befestigung am Oberschenkel eines Benutzers, insbesondere eines Patienten, bestimmten Oberschenkelschaft und einem zur Befestigung am Unterschenkel des Benutzers bestimmten Unterschenkelschaft, welche beiden Schaftteile miteinander gelenkig verbunden sind, wodurch sie relativ zueinander in einer Ebene verschwenkbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Gelenk durch zwei jeweils in an sich bekannter Weise ein überschlagenes Gelenkviereck bildenden Paaren von einander kreuzenden Lenkern (4,5) gebildet ist, wobei diese Paare normal zur Schwenkebene voneinander in einem Abstand liegen, welcher der Breite des Knies entspricht und sich bei Anordnung der Schiene am Bein des Benutzers seitlich ausserhalb des Kniegelenkes befinden.