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sätzliche Gefahr besteht, dass bei Belastung durch die Schnittkraft die Wendeschneidplatte über die von 90 abweichende Schulter der Tasche hinausgeschoben wird. Man hat aus diesem Grund bei Tieflochbohrern zum Bohren ins Volle bei schwer zerspanbaren Werkstoffen bisher grundsätzlich keine Positivwendeschneidplatten verwendet.
Wendeschneidplatten, bei denen Spanleitstufen vorgesehen sind, sind notorisch. Dies trifft aber ausschliesslich nur für Fräs- und Drehwerkzeuge zu. Bei diesen Werkzeugen geht es darum, durch die Spanleitstufen besondere positive oder negative Schnittwinkel zu erzielen, wie sie mit Rücksicht auf das gerade zu zerspanende Material notwendig sind und wie dies auch allgemein bekannt ist. Beim Drehen und Bohren treten lange Späne auf, die beim Drehen in der Regel keine grossen Schwierigkeiten bereiten, beim Bohren aber zu einem Verklemmen des Bohrers und zu einer Verstopfung der Bohrung führt. Es ist deshalb davon auszugehen, dass ohne Vorschubunterbre- chung die Späne bei einem solchen Bohrer für hochfeste Werkstoffe nicht abbrechen.
Die Erfindung macht sich die überraschende Erkenntnis zunutze, dass sich durch Spanleitstufen bei einem solchen Bohrer ein Brechen der Späne erreichen lässt, womit eine einwandfreie Spanabfuhr gewährleistet ist u. zw. ohne dass der Vorschub unterbrochen wird. Diese Erkenntnis ist überraschend, weil es wegen der beim Bohren vorliegenden, zu den Gegebenheiten beim Drehen und Fräsen grundsätzlich andern kinematischen Verhältnisse beim Spanablauf keineswegs voraussehbar war, dass Spanleitstufen als Spanbrecher eingesetzt werden können und bei einem Bohrwerkzeug überhaupt ein gutes Arbeitsergebnis ermöglichen.
Die Wendeschneidplatte kann mit einem Axial- oder Radialwinkel von im wesentlichen 0 eingesetzt sein. Es sind auch Fälle denkbar, bei denen ein kleiner positiver Axialwinkel vorhanden ist.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen : Fig. 1 einen einschneidigen Bohrer gemäss der Erfindung, in einer Seitenansicht und Fig. 2 den Bohrer nach Fig. 1, in einer stirnseitigen, teilweise geschnittenen Ansicht und in einem andern Massstab.
Der Bohrer weist einen Bohrerkörper --1-- auf, der mit einem üblichen Kegelschaft --2-versehen ist. Im Bohrerkörper--1--ist an einer Stelle des Umfanges eine Spannut --3-- ausgebildet, auf deren Grund eine taschenartige Ausnehmung --4-- eingearbeitet ist, in die eine Wendeschneidplatte --6-- eingesetzt ist.
Die Wendeschneidplatte --6-- besteht aus Hartmetall oder Schnellstahl ; sie ist in der dargestellten Ausführungsform rhombusartig mit vier Hauptschneiden
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--7-- schliessen--11-- (Fig. 2) des Bohrerkörpers --1-- eingeschraubt ist und welche die Wendeschneidplatte--6-in ihrer Ausnehmung --4-- festhält. Die Hauptschneide --7-- reicht mit ihrer Schneidecke --13-an den Umfang des Bohrers heran und ragt auf der gegenüberliegenden Seite die Bohrerachse --12- schneidend über diese bei --14-- hinaus.
Die Wendeschneidplatte --6-- ist mit einem Einstellwinkel ss kleiner 90 , beispielsweise 870 eingesetzt, und arbeitet mit einem Axialwinkel und einem Radialwinkel von zumindest näherungsweise 0 ; sie kann auch mit einem kleinen positiven Axialwinkel eingesetzt sein. Wegen der durch den Einstellwinkel ss kleiner 900 bedingten Neigung der Hauptschneide --7-- kommt der über die Bohrerachse --12-- hinausragende Teil der Hauptschneide (etwa bei --14--) mit dem Material nicht mehr in Eingriff.
Die Wendeschneidplatte --6-- ist mit einer jeder Hauptschneide --7-- zugeordneten Spanleit- stufe --15-- versehen, deren Tiefe bei einer Dicke der Wendeschneidplatte von zirka 5 mm etwa 0, 5 mm beträgt. Die ringsumlaufenden, den Hauptschneiden --7-- folgenden Spanleitstufen --15-- sind in die Wendeschneidplatte --6-- eingeschliffen oder eingesintert ; diese begrenzen zusammen mit der anschliessenden Freifläche --16-- jeweils eine Hauptschneide --7--. Die Freiflächen --16-- sind in der bei pyramidenstumpfförmigen Wendeschneidplatten üblichen Form gegenüber der Grundfläche geneigt. Wie aus Fig. 2 zu ersehen, sind die Spanleitstufen --15-- im wesentlichen parallel zur Grundfläche der Wendeschneidplatte --6'-- eingearbeitet.
Es sind auch Ausführungsformen
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denkbar, bei denen die Spanleitstufe --15-- nach Art von rinnenförmigen Mulden gestaltet sind.
Um einen einwandfreien Sitz der Wendeschneidplatte --6-- in ihrer Ausnehmung --4-- zu gewährleisten, ist der Bohrerkörper-l-im Bereich der innenliegenden Ecke der Ausnehmung mit einer durchgehenden Bohrung --17-- versehen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Bohrer zum Bohren ins Volle bei metallischen Werkstoffen, an dessen Bohrerkörper eine in eine Ausnehmung eingesetzte, als Lochplatte ausgebildete Wendeschneidplatte mittels einer Schraube lösbar befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die an sich bekannte rhombische Wendeschneidplatte (6), welche von 90 abweichende Winkel miteinander einschliessende Hauptschneiden (7) trägt und anschliessend an die Hauptschneiden (7) eingeschliffene oder eingesinterte, als"Spanbrecher wirkende Spanleitstufen (15) aufweist, in bekannter Weise im wesentlichen achsparallel oder mit einem positiven Winkel von z. B. 30 in den Bohrerkörper (1) eingesetzt ist, mit ihrer Hauptschneide (7) über die Bohrerachse (12) ragt und die Bohrerachse schneidet.