<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft ein Wandelement für eine Lärmschutzwand, aus im wesentlichen einer Tragplatte und einer haufwerksporigen Absorptionsschicht aus Zuschlagstoffen und Bindemittel als schallabsorbierende Vorsatzschicht für die Tragplatte, wobei die Absorptionsschicht als zumindest Doppelschicht mit schichtweise unterschiedlicher Körnung der Zuschlagstoffe ausgebildet ist, und die Zuschlagstoffkörnung für die der Schallquelle zugeordnete Frontschicht grösser als für die dahinterliegende Rückschicht gewählt ist.
Um insbesondere Strassenlärm in erträglichen Grenzen zu halten, werden mehr und mehr Lärmschutzwände an verkehrsreichen Strassen in Wohngebieten gebaut. Für derartige Lärmschutzwände existieren technische und gesetzlich Kriterien, die beachtet werden müssen. Dazu gehört nach den vorläufigen Richtlinien für Lärmschutzwände an Strassen auch der Schallabsorptionsgrad, aus dem sich der Kennwert der Schallabsorption für Strassenverkehrsgeräusche ermitteln lässt. Dieser Kennwert wieder macht eine Aussage darüber, ob es sich um eine teilabsorbierende oder vollabsorbierende Lärmschutzwand handelt.
Es ist ein Wandelement für eine Lärmschutzwand der eingangs beschriebenen Ausführungsform bekannt, bei welcher die Absorptionsschichten unterschiedlicher Körnung getrennt hergestellt und dann miteinander verbunden werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, Absorptionsschicht auf Absorptionsschicht zur Verwirklichung einer Baueinheit herzustellen. Allerdings handelt es sich in diesem Fall nicht um eine Baueinheit aus Tragplatte und doppelter Absorptionsschicht, welche aus frisch auf frisch betonierten Schichten aufgebaut ist. Als Bindemittel finden Portlandzement und weitere Komponenten wie Natrium, Silikat, Aluminiumphosphat und Tonerde Verwendung. Im allgemeinen werden die Bindemittel in Wasser gelöst oder suspendiert und dann mit den Zuschlagstoffen gemischt.
Die Mischung wird in eine Form eingefüllt, um dann das Wasser zu verdampfen, so dass eine Platte als Absorptionsschicht entsteht. Bei den Zuschlagstoffen selbst handelt es sich um Glaspartikel in vulkanischer Asche, kalziniertes Vermiculite, Sand und Porzellanpulver. Im ganzen ist die Fertigung dieses bekannten Wandelementes verhältnismässig kompliziert und aufwendig.
Ausserdem ist eine Lärmschutzplatte aus Kunststoff bekannt, die als geblasene Hohlplatte ausgebildet und an ihrer der Schallquelle zugekehrten Seite mit Öffnungen versehen ist. Diese Hohlplatte weist eine Füllung aus schallschluckendem Material auf, beispielsweise aus kugelförmigen Körpern, die aus geschäumtem Kunststoff oder einem porösen keramischen Stoff auf der Basis von Glas oder Schlacke bestehen.
Man kennt auch eine Lärmschutzwand aus im Erdreich zu verankernden Platten, die aus offenporigem Leichtbeton bestehen und auf der schallabgewandten Seite mit einer porenverschliessenden Abdeckschicht versehen sind. Als Zuschlagstoffe für den Leichtbeton finden Bimsgranulat oder Lavatuschgranulat Verwendung, wobei das Granulat gleiche Korngrösse aufweist. Derart aufgebaute Leichtbetonplatten sind lediglich teilabsorbierend im Sinne der geltenden Richtlinien für Lärmschutzwände.
Bei einer andern bekannten Lärmschutzwand, deren Wandelelemente aus Gummi-Verbundwerkstoffen bestehen, sind die Gummi-Verbundwerkstoffe aus Gummischnitzeln, Zuschlagstoffen und Reaktionsharzen als Bindemittel aufgebaut. Die der Schallquelle abgewandte Seite der Wandelemente ist mit einer geschlossenen Abdeckung versehen. Die der Schallquelle zugeordnete Seite weist eine zusätzliche Absorptionsschicht aus Weichschaum, Steinwolle. Glaswolle und/oder Faservlies auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wandelement für eine Lärmschutzwand der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, welches sich unter Berücksichtigung der Vollabsorption durch einfache und rationelle Fertigung auszeichnet.
Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, dass die Tragplatte und die doppelte Absorptionsschicht eine Baueinheit aus frisch auf frisch betonierten Schichten bilden und dass die Zuschlagstoffe aus gebranntem und gebrochenem Blähton oder Flugasche, vorzugsweise Sinterasche, und das Bindemittel aus Zementleim bestehen. - Durch die Verwendung der leichten Zuschlagstoffe ist die doppelte Absorptionsschicht selbst so leicht, dass sie die erforderliche Haftung erhält und durch die Verbindung der frisch auf frisch betonierten Schichten einschliesslich der als Tragplatte dienenden Schwerbetonschicht einen solchen Zusammenhalt bekommt, dass sie ohne Bewehrung zur Übertragung der infolge ihres Eigengewichtes auftretenden Vertikalkräfte in der Lage ist.
Der Verzicht auf eine Bewehrung in der Absorptionsschicht hat den Vorteil der absoluten Korrosionsbe-
<Desc/Clms Page number 2>
ständigkeit. Ferner ist durch die Offenporigkeit zugleich eine absolute Frostbeständigkeit gegeben. Denn das gefrierende Wasser kann sich infolge der Offenporigkeit nach allen Seiten hin ausdehnen und bleibt somit ohne Sprengwirkung. Ausserdem läuft anfallendes Wasser durch die Offenporigkeit schnell ab. - Vorzugsweise weist die Frontschicht und die Rückschicht der Absorptionsschicht jeweils eine Dicke von 5 bis 10 cm, vorzugsweise 7, 5 cm auf. Im letzteren Fall ist die Absorptionsschicht also 15 cm stark. Durch die Haufwerksporigkeit gehen Frontschicht und Rückschicht miteinander eine homogene Verbindung ein. Das erlaubt, diese gleichsam doppelte Absorptionsschicht unbewehrt herzustellen.
Zweckmässigerweise besitzt die Zuschlagstoffkörnung
EMI2.1
schicht eine Korngrösse von 0, 3 bis 0, 7 mm, vorzugsweise 0, 5 mm. Danach ist also die Zuschlagstoffkörnung für die der Schallquelle zugewandte Frontschicht doppelt so gross wie für die dahinterliegende Rückschicht.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, dass sich das erfindungsgemässe Wandelement durch Vollabsorption auszeichnet und besonders einfach sowie rationell herstellen lässt. Denn dazu ist lediglich ein schichtweises Betonieren von der Tragplatte und den beiden Absorptionsschichten erforderlich. Als Bindemittel genügt blosser Zementleim, als Zuschlagstoffe sind Blähton, Flugasche oder Sinterasche ausreichend. Insoweit ist das erfindungsgemässe Wandelement aus extrem einfachen und kostensparenden Materialien aufgebaut. Ferner wird erhöhter Lärmschutz erreicht, weil die auf das erfindungsgemässe Wandelement auftreffenden Schallwellen nicht länger reflektiert werden.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen : Fig. 1 ein erfindungsgemässes Wandelement für eine Lärmschutzwand in Frontansicht und Fig. 2 den Gegenstand nach Fig. 1 im Horizontalschnitt.
In den Fig. 1 und 2 ist ein Wandelement für eine Lärmschutzwand dargestellt, welches in seinem wesentlichen Aufbau aus einer Tragplatte-l-und einer haufwerksporigen Absorptions- schicht --2-- aus Zuschlagstoffen und Bindemittel als schallabsorbierende Vorsatzschicht für die Tragplatte-l-besteht. Die Tragplatte-l-ist als tragende Stahlbetonplatte aus Schwerbeton ausgebildet und weist einen die Absorptionsschicht --2-- umgebenden Betonkranz --3-- auf. Die Absorptionsschicht --2-- ist als zumindest Doppelschicht schichtweise unterschiedlicher Körnung der Zuschlagstoffe --4-- ausgebildet, wobei die Zuschlagstoffkörnung für die der Schallquelle zugeordnete Frontschicht grösser als für die dahinterliegende Rückschicht gewählt ist. Die Zuschlagstoffe --4-- bestehen aus gebranntem und gebrochenem Blähton oder Flugasche, vorzugsweise Sinterasche.
Das Bindemittel --5-- besteht aus Zementleim-Zement und Wasser - oder ist auf Kunstharzbasis oder Bitumenbasis aufgebaut. Frontschicht --2a-- und Rückschicht --2b-- der Absorptionsschicht --2-- weisen jeweils eine Dicke von 5 bis 10 cm, vorzugsweise 7, 5 cm auf, so dass die Absorptionsschicht --2-- nach vorzugsweiser Ausführungsform 15 cm dick ist. Die Zuschlagstoffkörnung der Frontschicht --2a-- weist eine Korngrösse von 0, 8 bis 1, 2 mm. vorzugsweise 1, 0 mm auf. Die Zuschlagstoffkörnung der Rückschicht --2b-- weist eine Korngrösse von 0. 3 bis 0, 7 mm, vorzugsweise 0, 5 mm auf.
Nach vorzugsweiser Ausführungsform ist also die Zuschlagstoffkörnung der Frontschicht --2a-- doppelt so gross wie der dahinterliegenden Rückschicht --2b--. Die Tragplatte-l-und die doppelte Absorptionsschicht --2-- bilden eine Baueinheit aus frisch auf frisch betonierten Schichten, wobei die Absorptionsschicht --2-- bewehrungsfrei ist.
Im folgenden ist ein Beispiel unter Verwendung von gebranntem, geblähtem und gebrochenem Ton als Zuschlagstoff und Zementleim als Bindemittel angegeben :
Frontschicht
EMI2.2
<tb>
<tb> Ton-Zuschlag <SEP> trocken <SEP> 503 <SEP> kg/m3
<tb> Zementgehalt <SEP> 220 <SEP> kg/m3
<tb> Wassergehalt <SEP> 70 <SEP> kg/m3
<tb> Luftporengehalt <SEP> 30 <SEP> (Vol.-%)
<tb> Körnung <SEP> > <SEP> 1 <SEP> < <SEP> 2
<tb>
<Desc/Clms Page number 3>
Rückschicht
EMI3.1
<tb>
<tb> Ton-Zuschlag <SEP> trocken <SEP> 596 <SEP> kg/m3
<tb> Zementgehalt <SEP> 230 <SEP> kg/m3
<tb> Wassergehalt <SEP> 80 <SEP> kg/m3
<tb> Luftporengehalt <SEP> 25 <SEP> Vol.-%
<tb> Körnung <SEP> ; <SEP> 0, <SEP> 5 < <SEP> 1 <SEP>
<tb>
PATENTANSPRÜCHE :
1.
Wandelement für eine Lärmschutzwand, aus im wesentlichen einer Tragplatte und einer haufwerksporigen Absorptionsschicht aus Zuschlagstoffen und Bindemittel als schallabsorbierende Vorsatzschicht für die Tragplatte, wobei die Absorptionsschicht als zumindest Doppelschicht mit schichtweise unterschiedlicher Körnung der Zuschlagstoffe ausgebildet ist, und die Zuschlagstoffkörnung für die der Schallquelle zugeordnete Frontschicht grösser als für die dahinterliegende Rückschicht gewählt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragplatte (1) und die doppelte Absorptionsschicht (2) eine Baueinheit aus frisch auf frisch betonierten Schichten bilden und dass die Zuschlagstoffe (4) aus gebranntem und gebrochenem Blähton oder Flugasche, vorzugsweise Sinterasche, und das Bindemittel (5) aus Zementleim bestehen.