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Die Erfindung betrifft ein Drehzylinderschloss mit einem in einem Zylindergehäuse drehbaren
Zylinderkern und mehreren in Axialbohrungen des Zylinderkernes verteilten, axial verschiebbaren und gefederten Schiebestiften, die mit einem Teil ihrer Oberfläche bzw. mit Ansätzen in den
Schlüsselkanal zur Verschiebung durch einen Schlüssel hineinragen und Ausnehmungen aufweisen, welchen gegenüberliegend im Zylinderkern je eine Bohrung mit einem Wälzkörper, insbesondere einer Kugel, angeordnet ist, die in der Freigabestellung bei coderichtiger Verschiebung der Schiebe- stifte in die Ausnehmung eintauchen und in der Sperrstellung über den Zylinderkernmantel vor- tretend in jeweils eine Sperrkammer, insbesondere eine Bohrung, des Zylindergehäuses eingreifen.
Bei einem vorbekannten Drehzylinderschloss dieser Art (US-PS Nr. 4, 012, 931) bestehen die querschnittsverringerten Bereiche der Schiebestifte aus Ringnuten, die von Schiebestift zu Schiebe- stift an jeweils anderer Stellung angeordnet sind. Die Schiebestifte müssen daher vom Schlüssel axial unterschiedlich weit verschoben werden, damit die als Kugeln ausgebildeten Sperrkörper in die Ringnuten eintreten und dadurch eine Zylinderkerndrehung freigeben können. Um vom Schlüssel erfassbar zu sein, stehen die Schiebestifte von der Stirnseite des als Trommel ausgebildeten Zylin- derkernes eine geringe Strecke axial vor. Diese Strecke ist jedoch verhältnismässig klein, da die
Ringnuten im Inneren der Axialbohrungen des Zylinderkernes versteckt bleiben müssen, um nicht von aussen abgetastet werden zu können.
Dies hat zur Folge, dass für die Schiebestifte nur eine verhältnismässig geringe Anzahl von Kodiermöglichkeiten gegeben ist. Ein weiterer Nachteil dieses
Drehzylinderschlosses besteht darin, dass die als Kugeln ausgebildeten Sperrkörper am Aussenumfang der zylindrischen Schiebestifte mit Punktberührungen anliegen, wodurch sich eine sehr hohe
Flächenpressung ergibt. Schliesslich besitzt dieses Drehzylinderschloss relativ grosse radiale Abmes- sungen, und eine radiale Verkleinerung auf europäische Standardnormen ist nicht ohne Festigkeits- einbussen möglich. Ferner kann die Lage der Ringnuten durch den Schlüsselkanal festgestellt werden.
Ferner ist ein Zylinderschloss insbesondere für Hotels bekannt, welches einen Aussenzylinder üblicher Bauart aufweist, in welchen über einen Schiebestift von der Innenseite (Zimmerseite) eingegriffen wird. Über einen Knopf in einem Drehgriff auf der Innenseite der Tür wird die Schloss- falle mit dem z. B. gesperrten Aussenzylinder starr gekuppelt (Versperren von der Innenseite) oder entkuppelt (Öffnen von der Innenseite). Die Betätigung erfolgt über den erwähnten Knopf, der einen Schiebestift mit einer einseitigen Ausnehmung im Aussenzylinder längs bewegt. Durch den Schiebestift wird eine in der Teilungsfläche zwischen Aussenzylinder und Zylindergehäuse liegende Kugel abgestützt, wodurch der Aussenzylinder gesperrt und der Drehgriff blockiert ist, da der Dreh- griff in dieser Stiftlage mit dem Aussenzylinder gekuppelt ist.
Liegt hingegen die Stiftausnehmung durch Drücken des Knopfes unter der Kugel, so kann diese in den Aussenzylinder zurückweichen, wodurch ein Öffnen der Tür auch von der Innenseite durch Drehen des Drehgriffes möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Drehzylinderschloss der eingangs angegebenen Gattung so auszubilden, dass eine Erhöhung der Schliessungsvarianten bei gleichzeitiger Verbesserung der Widerstandsfähigkeit gegen Gewaltanwendung erreicht wird und dennoch eine problemlose Verkleinerung des Drehzylinderschlosses auf europäische Standardmasse möglich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Drehzylinderschloss mit den eingangs angegebenen'Merkmalen erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebestifte auf der dem Schlüsselkanal abgewandten Seite mit einer längsverlaufenden Laufbahn für die Wälzkörper versehen sind, deren Querschnitt vorzugsweise einem Teilquerschnitt der Wälzkörper entspricht und dass die Ausnehmungen wie bekannt ausschliesslich auf der dem Schlüsselkanal abgewandten Seite der Schiebestifte vorgesehen sind. Die einseitig am Schiebestift vorgesehenen Vertiefungen können auch dann nicht von aussen abgetastet werden, wenn die Schiebestifte in dem Bereich der Vertiefungen zum Schlüsselkanal hin offen liegen.
Durch die an den Querschnitt der Sperrkörper angepassten Laufbahnen werden die Schiebestifte gegen Drehung gesichert, so dass die Vertiefungen der Schiebestifte immer der Sperrkörperseite zugewandt sind. Darüber hinaus hat dies den Vorteil, dass die Sperrkörper nicht mit Punktberührung, sondern allenfalls mit Linienberührung an den Schiebestiften anliegen, wodurch die Flächenpressung vermindert und dadurch Widerstandsfähigkeit gegen Gewaltanwendung erhöht wird. Die Konstruktion gestattet besonders kleine radiale Abmessungen des Drehzylinderschlosses.
Um bei Drehzylinderschlössern dieser Art die Schliessungspermutationen ohne Erhöhung des Platzbedarfes zu vergrössern, ist es zweckmässig, wenn zumindest einer der Schiebestifte und die
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zugehörige Vertiefung axial geteilt ist und wenn die Teile der Vertiefung an unterschiedlichen axialen Stellen der Schiebestiftteile angeordnet sind, so dass die Schiebestiftteile durch den Schlüssel unterschiedlich weit axial verschoben werden müssen, damit sich die Teile der Vertiefung zu einem die Freigabefunktion ermöglichenden Ganzen zusammenfügen.
Grundsätzlich ist es möglich, die Schiebestifte in Längsrichtung mehrfach zu unterteilen.
Vorzugsweise sind jedoch die Schiebestifte und die zugehörigen Vertiefungen zweigeteilt.
Durch die Erfindung ergibt sich eine Erhöhung der Schliessungspermutationen mindestens zur zweiten Potenz, ohne dass dadurch der Platzbedarf vergrössert wird. Die zweigeteilten Schiebestifte benötigen nämlich nicht mehr Platz als ein ungeteilter Schiebestift. Darüber hinaus wird durch die Teilung der Schiebestifte eine besonders hohe Sicherheit gegen Abtasten nach dem sogenannten Hobbschen Verfahren (Vorspannen des Zylinderkernes und gefühlvolles Verschieben jedes Stiftes) erreicht, weil für die Abtastung des einen Schiebestiftteiles eine Drehung des Zylinderkernes in der einen Richtung zwecks Vorspannung und für den andern Schiebestiftteil eine Zylinderkerndrehung in der andern Richtung erforderlich ist.
Wenn daher beispielsweise bei einer Zylinderkerndrehung in der einen Richtung die Lage des einen Teiles der Vertiefung ertastet werden kann, lässt sich diese nicht fixieren, weil für die Abtastung des andern Teiles der Vertiefung eine Drehung in der andern Richtung erforderlich ist und dadurch die erste Abtastung wieder ver- lorengeht.
Zum Aufbau von Schliessanlagen sind die Schiebestifte mit mehreren in einer Reihe angeordneten Vertiefungen ausgestattet. Dadurch kann ein Schloss beispielsweise von einem Einzelschlüssel, von einem Gruppenschlüssel und von einem Hauptschlüssel gesperrt werden. Die Vertiefungen können auch unmittelbar aneinander anschliessen und eine gemeinsame Wanne bilden.
Das Verschieben der Schiebestifte kann unmittelbar über stift- und bzw. oder schlüsselseitige Mitnehmer oder mittelbar durch Magnetkräfte erfolgen.
An Hand der Zeichnungen werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Fig. l zeigt einen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Drehzylinderschlosses in der Schliessstellung ; Fig. 2 eine der Fig. l entsprechende Ansicht des Drehzylinderschlosses in seiner Offenstellung ; Fig. 3 einen Querschnitt längs der Linie III-III in Fig. l ;
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Zylindergehäuse des Drehzylinderschlosses nach den Fig. l bis 4, u. zw. entlang der Linie V-V in Fig. 6 ; Fig. 6 eine Vorderansicht des Zylindergehäuses nach Fig. 5 ; Fig. 7 eine abgewandelte Ausführungsform eines Schiebestiftes ; Fig. 8 eine Endansicht des Schiebestiftes nach Fig. 7 ; Fig. 9 einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Schiebestiftes ; Fig. 10 einen Längsschnitt durch eine weitere abgewandelte Ausführungsform eines Schiebestiftes in Zusammenwirkung mit dem Schlüssel ;
Fig. 11 eine Endansicht der in Fig. 10 gezeigten Anordnung ; Fig. 12 eine Seitenansicht einer weiteren abgewandelten Ausführungsform eines Schiebestiftes ; Fig. 13 Endansichten verschiedener Ausführungsformen des Schiebestiftes nach Fig. 12 ; Fig. 14 Querschnitte durch verschiedene Ausführungsformen eines Schlüsselschaftes zur Betätigung der Schiebestifte nach Fig. 13 ; Fig. 15 eine der Fig. l entsprechende Darstellung eines abgewandelten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemässen Drehzylinderschlosses, wobei die obere und untere Hälfte dieser Figur zwei alternative Ausführungsformen der Schiebestifte zeigen ;
Fig. 16 eine der Fig. l entsprechende Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemässen Drehzylinderschlosses in seiner Schliessstellung, u. zw. in Blickrichtung der Pfeile XVI-XVI in Fig. 18 ; Fig. 17 einen Längsschnitt in Blickrichtung der Pfeile XVII-XVII in Fig. 19 ; Fig. 18 einen Querschnitt in Blickrichtung der Pfeile XVIII-XVIII
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der Fig. l entsprechende Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemässen Drehzylinderschlosses ; Fig. 21 eine vergrösserte Darstellung einer Einzelheit des Drehzylinderschlosses nach Fig. 20 ; Fig. 22 einen Querschnitt in Blickrichtung der Pfeile XXII-XXII in Fig. 21 ; Fig. 23 einen Querschnitt durch das Drehzylinderschloss mit geteilten Schiebestiften in Sperrstellung ;
Fig. 24 einen Querschnitt nach Fig. 23 in Freigabestellung ; Fig. 25 eine perspektivische Darstellung eines zweigeteilten Zuhaltestiftes mit einem kugelförmigen Sperrkörper in der Sperrstellung ; Fig. 26 eine perspektivische Ansicht des Zuhaltestiftes und Sperrkörpers in der Freigabestellung mit einem
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Das in den Fig. l bis 4 dargestellte Drehzylinderschloss besitzt ein Zylindergehäuse --2--, dessen Vorderseite durch eine in eine abgesetzte Bohrung des Zylindergehäuses -2-- eingesetzte Kappe --4-- mit einem Schlüsselloch --6-- verschlossen ist. Im Zylindergehäuse --2-- ist ein Zylinderkern --8-- drehbar, jedoch axial unverschiebbar gelagert. Der Zylinderkern --8-- ist mit sechs über den Umfang verteilten Axialbohrungen --10-- versehen, in denen jeweils ein Schiebestift --12-- entgegen der Kraft einer Schraubenfeder --14-- verschiebbar gelagert ist.
Die Schiebe- stifte -12-- sind an ihrer radial nach aussen gerichteten Oberfläche jeweils mit einer längs verlaufenden Laufbahn --16-- und an einer vorgegebenen axialen Stelle mit einer teilkugelförmigen
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schlosses (Fig. l) in axial verlaufende Rastnuten --22-- des Zylindergehäuses --2--, während sie auf ihrer radialen inneren Seite in die im Querschnitt an die Kugeln angepassten Laufbahnen --16-der Schiebestifte --12-- greifen. Hiedurch wird eine radial nach innen gerichtete Bewegung der Sperrkörper - gesperrt, so dass die gleichzeitig in den Zylinderkern --8-- und das Zylindergehäuse --2-- greifenden Sperrkörper --20-- eine Drehbewegung des Zylinderkernes verhindern.
Zentral im Zylinderkern --8-- ist ein als zylindrische Bohrung ausgebildeter Schlüsselkanal --24-- vorgesehen, der in seiner vorderen Hälfte mittels Durchbrüche --26-- mit den Axial- bohrungen-10-des Zylinderkernes-8-und somit mit den Schiebestiften --12-- in Verbindung steht.
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-28-- (Fig. 2stifte -12-- gebildet werden.
Die Schiebestifte --12-- sind in der Weise kodiert, dass die Vertiefungen --18- bei den verschiedenen Schiebestiften an unterschiedlichen axialen Stellen angeordnet sind. Die Schiebe- stifte --12- müssen daher unterschiedlich weit in ihre Axialbohrungen --10-- eingeschoben werden, bis jeweils ihre Ausnehmung-18-mit dem zugehörigen Specrrkörper -20- fluchtet, der dann aus der Rastnut --22- austreten und in die Ausnehmung --18-- eintauchen kann. Zu diesem Zweck
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-30-- des Schlüssels --28-- unterschiedlichenehmungen --18-- in den Schiebestiften-12-kodiert sind.
Die Schiebestifte -12- werden durch die in die Laufbahnen --16-- greifenden Sperrkörper - gegen Drehung gesichert, so dass die teilkugelförmigen Ausnehmungen --18-- immer der Sperrkörperseite zugewandt und vom Schlüsselkanal abgewandt bleiben. Hiedurch wird sichergestellt, dass die Kodierungen der Schiebestifte --12-- vom Schlüsselkanal her nicht abgetastet werden können. Dennoch können die Durchbrüche --26-- eine relativ grosse axiale Länge haben, so dass die Schiebestifte --12-- über eine relativ grosse axiale Länge von den Anschlagflächen --32-- des
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für die Anordnung der Vertiefungen-18-.
Einer der Schiebestifte --12- ist mit einem radial verlaufenden Haltestift --34-- versehen, der in einer radialen Bohrung-36-des Schiebestiftes-12-radial bewegbar gelagert ist. Der Haltestift --34- greift in der Sperrstellung der Schiebestifte --12-- gegen eine Nockenfläche --38-- des Zylinderkernes --8--, so dass bei einer axialen Verschiebung der Schiebestifte --12-- der Haltestift --34-- durch Abgleiten auf der Nockenfläche --38-- radial nach innen verschoben wird.
Der Schlüssel --28-- ist mit einer zugehörigen Vertiefung --40-- versehen, in die die radial innere Spitze des Haltestiftes --34-- eintauchen kann. Der Haltestift -34- dient somit als Schlüsselhalterung.
Der Zylinderkern --8-- sowie ein zweiter Zylinderkern --8a-- eines zweiten Drehzylinder-
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schlosses sind durch eine Doppelkupplung --41-- mit einem Schliessnocken --42-- verbindbar. Die
Doppelkupplung --41-- weist einen durch den Schlüssel axial verschiebbaren Wellenstummel --44-- auf, der mit zwei einander zugewandten Nockenflächen --46, 46a-- versehen ist.
Die Nocken- flächen --46, 46a-- wirken mit zwei im Zylinderkern --8 bzw. 8a-- radial verschiebbar gelagerten Kupplungsstiften --48 bzw. 48a-- so zusammen, dass bei einer Axialverschiebung des Wellenstummels --44-- je nach der Bewegungsrichtung wahlweise der eine oder andere Kupplungsstift --48 bzw. 48a-- radial nach aussen in Eingriff mit einer im Schliessnocken --42-- gebildeten Längsnut --50-- bewegt wird, wodurch der betreffende Zylinderkern --8 bzw. 8a-- mit dem Schliessnocken --42-- gekuppelt wird.
Die Funktionsweise des beschriebenen Drehzylinderschlosses ist wie folgt. Im Schliesszustand (Fig. l) werden die Schiebestifte --12-- durch ihre Schraubenfedern --14-- nach links in Fig. l, 2 in Anlage gegen die Kappe --4-- gedrückt. Die kugelförmigen Sperrkörper --20-- greifen gleichzeitig in die Bohrungen --21-- des Zylinderkernes --8-- und in die Rastnuten --22-- des Zylinderge- häuses --2--, und sie werden radial innen an den Laufbahnen --16-- der Schiebestifte --12-- abgestützt. Bei einem Versuch, den Zylinderkern --8-- ohne den entsprechend kodierten Schlüssel zu drehen, sperren die Sperrkörper --20-- den Zylinderkern --8--, wobei sie radial nach innen gegen die Laufbahnen --16-- der Schiebestifte --12-- gedrückt werden.
Da der Querschnitt der
Laufbahnen --16-- an die geometrische Form der Sperrkörper --20-- angepasst ist, ergibt sich hiebei eine Linienberührung und somit eine entsprechend geringe Flächenpressung.
Wird nun der entsprechend kodierte Schlüssel --28-- in den Schlüsselkanal --24-- eingeführt, so legen sich die Anschlagflächen --32-- des Schlssssels --28-- an die Stirnflächen der Schiebe- stifte --12-- an, die somit vom Schlüssel mitgenommen und so weit nach innen geschoben werden, bis die Ausnehmungen --18-- den Sperrkörpern --20-- gegenüberliegen. Wird nun auf den Zylinder- kern --8-- ein Drehmoment ausgeübt, so werden die Sperrkürper --20-- durch Anlage an den Seiten- flächen der Rastnuten-22-- radial nach innen in die Vertiefungen --18-- gedrückt (vgl. Fig.2 und 4), worauf der Zylinderkern --8-- gedreht werden kann.
Gleichzeitig wird durch die Spitze des Schlüssels --28-- die Doppelkupplung --40-- eingerückt, so dass der Zylinderkern --8-- mit dem Schliessnocken --42-- gekuppelt ist.
Beim Verschieben des Schiebestiftes --12a-- wurde der Haltestift --34-- radial nach innen bewegt, so dass seine Spitze in die Vertiefung --40-- des Schlüssels --28-- eintauchte. Nach Ver- drehen des Zylinderkernes --8-- wird somit der Schlüssel --28- im Drehzylinderschloss gehalten, da die Schiebestifte --12-- durch ihre Sperrkörper --20-- in ihrer axialen Codelage gehalten werden. Der Schlüssel --28-- kann erst wieder abgezogen werden, wenn die Sperrkörper --20-- einer Rastnut --22-- gegenüberliegen. Hiebei besteht die Möglichkeit, den Schlüssel --28-- in jeder Winkellage, in der sich eine Rastnut --22-- befindet, abziehen zu können.
Soll jedoch der Schlüssel - nicht in jeder Winkelstellung, in der sich eine Rastnut --22-- befindet, abgezogen werden können, so erhält der mit dem Haltestift --34-- versehene Schiebestift --12a-- eine axial längere Rastnut --22a-- (vgl. Fig. 5), so dass der dem Schiebestift --12a-- zugeordnete Sperrkörper --20a-- an der Innenwand des Zylindergehäuses --2-- umlaufen kann, ohne in eine andere Rastnut--22-- einzutreten. Wird der Schlüssel --28-- abgezogen, so werden die Schiebestifte --12-- durch ihre Federn --14-- wieder in ihre Ausgangslage gedrückt, wobei die Sperrkörper --20--durch die Nockenwirkung der Vertiefungen --18-- radial nach aussen in die Rastnuten --22-- gedrückt werden.
In den Fig. 7, 8 ist eine abgewandelte Ausführungsform eines Schiebestiftes --12a-- dargestellt, der mit zwei (oder mehr) Vertiefungen-18, 18a-zur Verwendung in Schliessanlagen versehen ist.
Bei dem in Fig. 9 dargestellten Schiebestift --12b-- sind zusätzlich zu der Vertiefung --18-Falschvertiefungen --52-- geringerer Tiefe vorgesehen, die ein Abtasten der Kodierung nach dem Hobbschen Verfahren erschweren, wenn nicht gar unmöglich machen.
Zur weiteren Erhöhung der möglichen Permutationen können mehrere Sperrkörper --20-- je einem Schiebestift --12c-- zugeordnet werden (vgl. Fig. 10). Ausserdem können den Sperrkörpern --20-- jeweils ein Haltestift --34a-- zugeordnet werden, der in einer eine Verlängerung der Vertiefung bildenden Radialbohrung --36a-- radial verschiebbar gelagert ist, so dass er über den Sperrkörper - gesteuert wird (vgl. Fig. 10, 11).
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ihrer radialen Tiefe wahlweise an die Stirnfläche des Schiebestiftes oder an die Mitnehmernase - anlegen können.
Wie in Fig. 13 gezeigt, können die Mitnehmernassen --54a, 54b, 54c und 54d-- mit unterschiedlichen Profilen ausgebildet werden. Die Vertiefungen --30, 30a und 30b-- der zugehörigen Schlüs- sel-28a, 28b, 28c-- (Fig. 14) werden in Abhängigkeit von den Profilen der Mitnehmernasen --54-profiliert.
In Fig. 15 ist eine abgewandelte Ausführungsform eines Drehzylinderschlosses dargestellt, bei dem die Schiebestifte nicht durch einzelne Federn, sondern durch eine im Schlüsselkanal --24-zentral angeordnete gemeinsame Schraubenfeder-56-in ihre Sperrstellung vorgespannt werden.
Die Schraubenfeder-56-greift über eine im Schlüsselkanal --24-- geführte Federkappe --58-an den Schiebestiften --12 bzw. 12d-an, wobei die Federkappe --58-- bei dem in der oberen Hälfte der Fig. 15 dargestellten Ausführungsbeispiel an der Rückseite der Mitnehmernasen --54-anliegt, während bei dem in der unteren Hälfte der Fig. 15 dargestellten Ausführungsbeispiel die Federkappe-58-an einer Schulter --60-- der Schiebestifte anliegt. Beim Einschieben des Schlüssels-28-drückt die Schlüsselspitze auf die Federkappe-58-und nimmt so die axiale Federbelastung von den Schiebestiften --12 bzw. 12d-, auf die dann lediglich eine durch Fettschmierung oder einen Gummiring zwischen Schiebestift --12-- und Axialbohrung --10-- erzeugte Reibungskraft einwirkt.
Die zentrale Vorspannung der Schiebestifte hat den Vorteil, dass ein Abtasten der einzelnen Schiebestifte nach dem Hobbschen Verfahren erheblich erschwert wird.
Die Fig. 16 bis 19 zeigen eine weitere Abwandlung des erfingungsgemässen Drehzylinder-
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Im Schliesszustand des Drehzylinderschlosses haben die Sperrkörper --64-- keins Sperrfunktion.
Wenn jedoch ein nicht passend kodierter Schlüssel in den Schlüsselkanal --24-- eingeführt wird, so werden die Sperrkörper --64-- radial nach aussen in eine Längsnut --70-- des Zylindergehäuses --2-- geschoben, wodurch sie eine Drehbewegung des Zylinderkernes --8-- sperren.
Ein weiterer Unterschied dieser Ausführungsform besteht darin, dass der Schlüssel --66-nicht als Rundschlüssel, sondern als Flachschlüssel mit einem rhombusförmigen Querschnitt ausgebildet ist.
Eine weitere Ausführungsform zeigen schliesslich die Fig. 21 und 22, bei der die Schiebestifte-72-nicht mechanisch, sondern durch Magnetkräfte betätigt werden. Zu diesem Zweck ist der Schlüssel-74-mit in kodierten Lagen angeordneten Permanentmagneten --78-- versehen, denen jeweils ein entsprechend ausgebildeter Permanentmagnet --60-- im Schiebestift --72-- zugeordnet ist. Der Permanentmagnet --80-- des Schiebestiftes --72-- besteht aus zwei Einzelmagneten --82, 84-- (Fig. 21), die entgegengesetzter Polarität sind und in axialer Richtung unmittelbar aneinander angrenzen, wodurch eine Steuerkante-86-zur genauen Positionierung des Schiebestiftes --72-gebildet wird.
Nach den Fig. 23 bis 26 ist jeder Schiebestift --210-- in Längsrichtung zweigeteilt, so dass zwei getrennte Schiebestifthälften-210a und 210b-vorgesehen sind. Jeder Schiebestifthälfts --210a bzw. 210b-ist eine eigene Feder-212a bzw. 212b-- in Form einer Schraubenfeder zugeordnet, die zu beiden Seiten des betreffenden Schiebestiftes --210-- angeordnet sind. Zur Aufnahme der Federn --212a, 212b-- sind einerseits im Zylinderkern --24-- parallel zu den Axialbohrungen --10--
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wird, eine Sperrfunktion ausüben und eine Drehung des Zylinderkernes verhindern.
Jedem Schiebestift --210-- ist ein als Kugel ausgebildeter Sperrkörper --220-- zugeordnet, der jeweils in einer sich an die Axialbohrung --28-- anschliessenden Durchgangsbohrung --222-- im Zylinderkern --24-- angeordnet ist und in der Sperrstellung des zugehörigen Schiebestiftes --210-- mit seinem äusseren Abschnitt in eine Längsnut --224-- im Zylindergehäuse --22-- greift.
Radial innen werden die Sperrkörper --220-- in der Sperrstellung von den Schiebestiften --210-abgestützt, die zu diesem Zweck jeweils mit einer längs verlaufenden, im Querschnitt an die Kugeln angepassten Laufbahn --226-- versehen sind (vgl. Fig. 8 und 9). Jede Laufbahn --226-- ist im Bereich der Trennfuge des Schiebestiftes --210-- angeordnet, so dass sie sich aus zwei Hälften - 226a und 226b-- zusammensetzt. Jeder Schiebestift --210-- ist im Bereich der Laufbahn --226-mit einem Kodierabschnitt --228-- in Form einer teilkugelförmigen Ausnehmung (Fig. 9) versehen, die bei den verschiedenen Schiebestiften --210-- an unterschiedlichen axialen Stellen angeordnet sind. Befindet sich ein Schiebestift --210-- in einer axialen Lage, in der der Kodierabschnitt
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drehung nicht mehr sperrt.
Jeder Kodierabschnitt --228-- ist ebenfalls im Bereich der Trennfuge des zugehörigen Schiebestiftes --210-- angeordnet, so dass er sich aus zwei Hälften --228a bzw. 228b-- zusammensetzt.
Die Hälften --228a und 228b-- des Kodierabschnitts --228-- sind an unterschiedlichen axialen
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in die vom Kodierabschnitt --228-- gebildete Ausnehmung eintauchen kann. Wie in Fig. 8 dargestellt, muss die Schiebestifthälfte --210a-- um den Kodierhub --a-- und die Schiebestifthälte --210b-um den Kodierhub --b-- verschoben werden, damit sich der Sperrkörper --220-- um die radiale Strecke-c- (Fig. 9) radial nach innen in die Ausnehmung --228-- hineinbewegen kann.
Der Zylinderkern --24-- ist mit einem mittigen, axial verlaufenden Schlüselkanal --230-versehen. Die Axialbohrungen --28-- schneiden den Schlüsselkanal --230-- so, dass die Schiebestifte mit einem Teil ihres Umfanges in den Schlüsselkanal ragen. Hiebei sind die Trennfugen der Schiebestifte --210-- radial verlaufend angeordnet, so dass jede Schiebestifthalafte --210a bzw. 210b-in den Schlüsselkanal --230-- ragt. Ein zum Öffnen des Drehzylinderschlosses dienender Schlüssel --232-- ist an seinem Umfang mit radial verlaufenden Anschlagflächen --234a bzw.
234b-- versehen, die in axialer Richtung und in Umfangsrichtung versetzt zueinander angeordnet sind, so dass die Anschlagfläche --234a-- die zugehörige Zuhaltestifthälfte --210a-- und die Anschlagfläche --234b-- die zugehörige Schiebestifthälfte --210b-- erfassen kann, wenn der Schlüssel --232-in den Schlüsselkanal --230-- eingesteckt wird. Mittig im Schlüsselkanal ist ein axial verlaufender Führungsbolzen --236-- angeordnet, der ein Abtasten der Schiebestifte --210-- erschwert.
Wird nun der entsprechend kodierte Schlüssel --232-- in den Schlüsselkanal --230-- einge- steckt, so nehmen die Anschlagflächen --234a bzw. 234b-- die zugehörigen Zuhaltestifthälften --210a bzw. 210b-- mit, u.zw. so weit, dass sich die Hälften --228a und 228b-- eines Kodierab- schnitts --228- zu einer gemeinsamen teilkugelförmigen Ausnehmung ergänzen und deckungsgleich zu dem zugehörigen Sperrkärper --220-- lieben. Wird nun der Zylinderkern --24-- gedreht, so werden die Sperrkörper --220-- durch Abgleiten auf den Seitenrändern der Längsnuten --224-radial nach innen in die Kodierabschnitte --228-- hineingedrückt, wodurch die Sperrung des Zylinderkerns --204-- aufgehoben wird und der Zylinderkern sich drehen lässt.
Die geteilten Schiebestifte --210-- eignen sich besonders gut zum Aufbau von Schliessanlagen.
Zu diesem Zweck brauchen lediglich an einer Schiebestifthälfte mehrere Kodierungsabschnitthälften
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an axial gegeneinander versetzten Stellen vorgesehen zu werden, denen dann an der andern Schiebestifthälfte nur eine oder ebenfalls mehrere Kodierungsabschnitthälften zugeordnet werden können.
Schliessanlagen können aber auch durch die Anordnung mehrerer Ausnehmungen auf einen Schiebestift aufgebaut werden.
Die Fig. 27 und 28 zeigen als Schemaskizzen zwei um 1800 bezüglich einer Schlossachse gegeneinander versetzte Schiebestifte-302, 304-, die von einem Schlüssel --306-- betätigt werden.
Eine Ausführungsform des Schlüssels --306-- ist in Fig. 42 genauer dargestellt. Die Schiebestifte --302, 304--sind beispielsweise im Zylinderkern des Drehzylinderschlosses axial geführt und müssen von dem Schlüssel --306 -- um eine vorgegebene Strecke axial verschoben werden, um aus einer eine Zylinderkerndrehung verhindernden Sperrstellung in eine eine Zylinderkerndrehung zulassende Freigabestellung bewegt zu werden.
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endet. In der gleichen Axialebene wie die Längsnut --308- ist eine zweite Längsnut --310-- vor- gesehen, die eine geringere Tiefe als die Längsnut-308-besitzt, sich jedoch in axialer Richtung weiter von der Schlüsselspitze weg erstreckt und in einer zweiten Anschlagfläche --314-- endet.
Damit der Schlüssel als Wendeschlüssel benutzt werden kann, ist um 1800 versetzt die gleiche Anordnung zweier Länsnuten --398, 3120-- mit Anschlagflächen --311, 314-- vorgesehen.
Beide Schiebestifte --302, 304-- sind mit gleichem radialem Abstand zur Schlüsselmittellinie angeordnet. Der Schiebestift --302-- hat ein zylindrisches Profil, und sein Durchmesser ist so bemessen, dass die Anschlagfläche --314-- des Schlüssels --306-- die als Anschlagfläche --315-- erfassen kann, während die Anschlagfläche --312-- nicht mit dem Schiebestift --302-- in Berührung tritt.
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Die um 1800 versetzt gegeneinander angeordneten Schiebestifte-302, 304-sind also mit radial gegeneinander versetzten Anschlagflächen -315 bzw. 317-versehen, so dass sie nur durch ent- sprechend radial angeordnete Anschlagflächen des Schlüssels --306-- erfasst werden können. Somit ist es möglich, die beiden Schiebestifte-302, 304-mit den beiden identisch kodierten Seiten des Schlüssels --306-- unterschiedlich weit zu verschieben. Trotz Verwendung eines Wendeschlüssels bleibt daher die ursprüngliche Permutation des Schlosses erhalten.
Wie in Fig. 29 an Hand eines Schiebestiftes --304a-- angedeutet ist, kann die Mitnehmer- nase --316a-- mit axialem Abstand zur Stirnfläche -315- des Schiebestiftes angeordnet werden.
Hiedurch werden die Kodiermöglichkeiten des Schlosses vergrössert, ohne dass der Schlüssel geändert werden muss. Insbesondere erlaubt dies den Aufbau einer Schliessanlage, bei der durch einen Hauptschlüssel verschieden kodierte Schlösser betätigt werden können. Wie Fig. 29 zeigt, können mit Hilfe des Wendeschlüssels --306-- schiebestifte --302-- one Mitnehmernase, Schiebestift --304-- mit an der Vorderseite angebrachter Mitnehmernase --316-- sowie Schiebestifte --304a-- mit axial versetzter Mitnehmernase-316a-- angesteuert werden. Dies erlaubt den Aufbau komplexer Schliessanlagen.
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