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Die Erfindung betrifft eine Bewässerungsanlage, insbesondere für Balkonpflanzen, mit einem über einen Bewässerungscomputer gespeisten Schlauchleitungssystem zur Versorgung von Tropfleitungen an den Bewässerungsstellen.
Bewässerungscomputer sind in verschiedenen Ausführungen im Einsatz. Einfache Modelle haben eine Zeitsteuerung, die es ermöglicht, Beginn und Dauer der jeweiligen Bewässerung im voraus einzustellen. Bei aufwendigeren Systemen können auch zusätzliche Parameter, z. B. Bodenfeuchtigkeit, durchschnittliche Aussentemperatur, Luftfeuchtigkeit usw. über Sonden erfasst und für ein Steuerprogramm ausgewertet werden, das gegebenenfalls auch den Feuchtigkeitsbedarf der einzelnen Pflanzen berücksichtigt.
Bei Balkonpflanzen und auch anderen zu bewässernden Pflanzen, zwischen deren Standorten grössere Höhenunterschiede bestehen, wie dies im einfachen Fall bei in verschiedenen Etagen angeordneten Balkonpflanzen der Fall ist, ist es bisher ebenso wie bei auf etwa gleicher Höhe befindlichen Pflanzen üblich, die Schlauchleitungen gegebenenfalls in Schleifen von einer Etage zur anderen zu verlegen.
Die Praxis zeigt, dass diese Art der Verlegung unbefriedigend ist, da das Wasser nach Beendigung der Wasserzufuhr über den Bewässerungscomputer unter der Schwerkraft in die tiefer gelegenen Teile des Schlauchleitungssystems abströmt, so dass die dort befindlichen Pflanzen zu stark bewässert werden, wogegen sich gleichzeitig die höher liegenden
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Leitungsteile mit Luft füllen, die beim nächsten gesteuerten Bewässerungsvorgang erst ausgetrieben werden muss, so dass es auch dadurch zu starken Unterschieden zwischen der gewünschten und der tatsächlich abgegebenen Wassermenge kommt.
Überdies können die Tropfschläuche bzw. an diesen vorgesehene Tropfspitzen austrocknen oder sich unter der von der ablaufenden Flüssigkeit erzeugten Saugwirkung mit angesaugten Schmutzteilchen verlegen, so dass sie nicht mehr die gewünschte oder vorgesehene Wassermenge abgeben.
Aufgabe der Erfindung ist demnach die Schaffung einer Bewässerungsanlage der eingangs genannten Art, die bei geringem Aufwand eine ordnungsgemässe bzw. genaue Bewässerung auch dann ermöglicht, wenn sich die Bewässerungsstellen in grossen Höhenabständen voneinander befinden. Eine Teilaufgabe der Erfindung besteht darin, die Anlage wartungsfreundlich und an verschiedene Aufgaben, z. B. eine ordnungsgemässe automatische Düngung, anpassbar auszubilden.
Die gestellte Hauptaufgabe wird dadurch gelöst, dass das Schlauchleitungssystem für in verschiedenen Höhenlagen, z. B. auf verschiedenen Stockwerken oder Etwagen angebrachte Bewässerungsstellen durch je einem Höhenbereich zugeordnete Rückschlagventile unterteilt ist, die in den Bewässerungspausen ein Rückströmen des Giesswassers in die tiefer liegenden Leitungsbereiche verhindern.
Es ist an und für sich möglich, bei kleineren Anlagen mit einem Hauptschlauch das Auslangen zu finden, von dem die Tropferschläuche abzweigen und der, gegebenenfalls in Schleifenform, von einer zur nächsten Etage verlegt wird, wobei zwischen aufeinanderfolgenden Etagen immer die erwähnten Rückschlagventile vorzusehen sind.
Eine genauere Dosierung und Anpassung an die jeweiligen Verhältnisse wird allerdings meist erst dadurch ermöglicht, dass das Schlauchleitungssystem für in verschiedenen Höhenlagen angebrachte Bewässerungsstellen je wenigstens eine an eine Steigleitung anschliessende Abzweigleitung umfasst und für jede Abzweigleitung in ihrem Abzweigbereich oder in der Steigleitung selbst ein Rückschlagventil vorgesehen ist, wobei die Abzweigleitungen zusätzlich über gegebenenfalls mit den Rückschlagventilen zu einer baulichen Einheit vereinigte Regelventile angeschlossen sind.
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Über die Regelventile kann der Druck und damit die Menge des in einen Leitungszweig fliessenden Wassers den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend eingestellt werden, wobei sowohl der Wasserbedarf der einzelnen Pflanzen als auch die Anzahl der angeschlossenen Tropferschläuche Berücksichtigung finden können. Im einfachsten Fall wird die Einstellung durch Zählung der von einem Tropferschlauch in der Zeiteinheit abgegebenen Tropfen und entsprechende Einstellung auf eine Sollzahl vorgenommen.
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Leitungssystem z. B. vor dem Winter einwandfrei entleert werden kann Es ist auch möglich, in der Öffnungslage verriegelbar Rückschlagventile zu verwenden.
Um auch die meist notwendige Düngung weitgehend zu automatisieren, wird in die Steigleitung zwischen dem Bewässerungscomputer und der ersten Abzweigleitung ein mit einem Düngemittelvorrat beschickbarer Mischbehälter zur dosierten Düngemittelabgabe in das Giesswasser eingeschaltet. Für den Mischbehälter und die Düngemittelaufbereitung sind wieder verschiedene teils bekannte Ausführungsvarianten möglich. Nach einer davon weist der Mischbehälter eine über einen abnehmbaren Deckel verschliessbare Mischkammer auf und es ist dem Mischbehälter in der Steigleitung ein zusätzliches Absperrventil nachgeordnet, soferne nicht unmittelbar auf den Mischbehälter ohnehin ein Rückschlagventil folgt. Durch Leitungsabsperrung wird während des Nachfüllens des Mischbehälters ein Rückströmen von Wasser aus den höheren Leitungsbereichen verhindert.
Umgekehrt kann man durch Öffnen des Absperrventils und des Deckels auch über den Mischbehälter das gesamte Schlauchleitungssystem bei offen gehaltenen Rückschlagventilen entleeren.
Nach einer anderen Ausführungsvariante nimmt der Mischbehälter einen Vorratsbehälter für ein flüssiges Düngemittel auf, der seinerseits dieses Düngemittel über eine Dosiereinrichtung, z. B. eine Dosierpumpe oder ein Dosierventil, an das durchströmende Giesswasser abgibt. Man wird möglichst eine Dosiereinrichtung verwenden, die keinen eigenen Energieanschluss, z. B. einen Stromanschluss bei einer elektrischen Membranpumpe, benötigt, sondern unmittelbar von dem durchströmenden Wasser betätigbar ist. Es ist auch möglich, das Düngemittel durch Injektorwirkung über eine
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entsprechende Düse aus einem Vorratsbehälter in das strömende Giesswasser abzusaugen.
Um Beschädigungen bei Frosteinwirkung oder bei starken Erwärmungen, z. B. durch Sonneneinstrahlung, zu vermeiden, wird vorzugsweise das Schlauchleitungssystem aus hochelastischem, unter Druckbeaufschlagung aufweitbaren Schläuchen aufgebaut.
Die Dosiergenauigkeit und die Betriebssicherheit werden weiter erhöht, wenn an die Tropfleitungen anschliessbare Tropfspitzen vorgesehen sind, die erst bei einem definiertem Überdruck öffnende Absperrungen bilden, so dass die Tropfleitungen erst dann Flüssigkeit abgeben, wenn praktisch im gesamten Schlauchleitungssystem der sich bei der Wasserzufuhr über den Bewässerungscomputer aufbauende gewünschte Betriebsdruck erreicht ist und die Einstellung durch die jedem Leitungszweig zugeordneten Absperrorgane voll zur Wirkung kommt.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes entnimmt man der nachfolgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen Fig. 1 ein Schema einer erfindungsgemässen Bewässerungsanlage und Fig. 2 als Detail einen Tropferschlauch mit einer Tropferspitze in grösserem Massstab.
An einem mit einem Hahn 1 ausgestatteten Wasserleitungsanschluss ist ein BewÅasse- rungscomputer 2 angebracht, der bei geöffnetem Hahn 1 nach seinem Steuerprogramm seinerseits ein integriertes Absperrorgan für eine vom Programm vorgegebene Zeitspanne öffnet und dadurch eine angeschlossene Schlauchleitung 3 mit Wasser beschickt. Die Leitung 3 führt zum Einlass der Mischkammer eines Mischbehältes 4, der durch einen aufgesetzten Deckel 5 verschliessbar ist, so dass in die Mischkammer ein z. B. in einem Filtersack vorgesehener Vorrat eines gekörnten festen Düngemittels eingebracht werden kann. Im Mischbehälter 4 könnte nach einer Variante auch ein Vorratsbehälter für flüssiges Düngemittel untergebracht werden, das über eine Dosiereinrichtung abgegeben wird.
Jedenfalls ist der Auslass der Mischkammer mit einer Steigleitung 6 verbunden, in der kurz nach dem Mischbehälter 4 ein Absperr-
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ventil 7 angebracht ist, das beim Normalbetrieb geschlossen wird, wenn der Deckel 5 zur Neubeschickung des Mischbehälters 4 geöffnet wird. Bei abgenommenem Deckel 5 und geöffnetem Ventil 7 kann auch das Wasser aus dem folgenden Schlauchleitungssystem abgelassen werden. Alle schon erwähnten und noch zu beschreibenden Leitungsteile sind aus einem hochelastischen und druckfesten Schlauch gebildet.
Die vom Absperrventil 7 weiterführende Steigleitung 8 ist durch Rückschlagventile 9 in mehrere Höhenabschnitte 8a, 8b, 8c unterteilt, wobei aus jedem Höhenabschnitt 8a - c über ein T-Stück 10 bzw ein Knie 11 eine Zweigleitung 12a, b, c herausführt, in der ein Regelventil 13a, b, c zur individuellen Druckregelung und Dosiereinstellung im anschliessenden Leitungsteil 14a, b, c vorgesehen ist, welche Leitungsteile 14a, b, c für die Versorgung von Tropferschläuchen 15 dienen. An jedem Tropferschlauch 15 schliesst eine Tropfspitze 16 an, die sich erst beim Erreichen eines vorbestimmten Druckes öffnet. In der vereinfachten Darstellung nach Fig. 1 sind in jeder Zweigleitung gleich viele Tropferschläuche 15 gezeigt.
Selbstverständlich richtet sich die Anzahl der Tropferschläuche 15 jeder Zweigleitung nach der Länge der jeweiligen Zweigleitung und der Anzahl der in ihrem Bereich vorzusehenden Bewässerungsstellen, wobei es durchaus möglich ist, für grössere Pflanzen oder Pflanzen mit erhöhtem Flüssigkeitsbedarf zwei oder mehr Tropferschläuche 15 einzusetzen.
Zu erwähnen ist noch, dass jedes Rückschlagventil 9 zusätzlich mit einem sperrbaren Auslass 17 versehen ist, über den eine Entleerung des zugeordneten Leitungsabschnittes 8a - 8c möglich ist.
Ausführungsvarianten und weitere Möglichkeiten wurden ausführlich in der allgemeinen Beschreibung behandelt.