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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Fasern aus thermoplastischem Material, insbesondere von Glasfasern, bei welchem ein Strahl Schmelzgut auf die Seitenwand eines sich drehenden Körpers geschleudert wird, wobei eine Schicht des Schmelzgutes erzeugt wird, welche die Seitenwand auf ihrer Aussenfläche über ihre ganze Höhe überzieht und wobei auf der ganzen
Aussenfläche Ankerpunkte geschaffen werden, von denen ausgehend das Schmelzgut unter Wirkung der Zentrifugalkraft in Einzelfäden umgewandelt wird.
Ausserdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, mit wenigstens einem sich drehenden Körper, einer oder mehreren im wesentlichen in Richtung der Dreh- achse dieses Körpers an der Aussenseite dessen Seitenwand entlang blasender Gasdüsen und wenigstens einer Aufgabevorrichtung für das Schmelzgut.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein derartiges Verfahren zu verbessern, um eine gute Regulierbarkeit des Erzeugungsvorganges und Fäden mit gleichmässigem Durchmesser zu erzielen.
Weiters soll eine Vorrichtung geschaffen werden, mit der diese Ziele erreicht werden.
Diese Aufgabe wird mit dem Verfahren der vorstehend genannten Art dadurch gelöst, dass erfindungsgemäss dem Schmelzgutstrahl eine Querschnittsform verliehen wird, welche die Verteilung des Schmelgutes über die Seitenwand bestimmt, dass mit Hilfe von Unterschiedlichkeiten der Wärme- leitung auf der Seitenwand heisse Punkte hervorgerufen werden, von denen die Einzelfäden ausgehen, und dass die auf diese Weise erzeugten Einzelfäden in an sich bekannter Weise der Wirkung von
Gasstrahlen ausgesetzt werden, welche die Seitenwand umhüllen und die Einzelfäden zu feinen
Fasern ausziehen.
Anderseits wird die Aufgabe mit einer Vorrichtung der eingangs angegebenen Gattung dadurch gelöst, dass erfindungsgemäss die Seitenwand des sich drehenden Körpers für die abgeschleuderten
Einzelfäden unebene Stellen bzw. Ankerpunkte aufweist.
Unter einem sich drehenden Körper wird dabei ganz allgemein ein rasch bewegter Körper, z. B. auch ein endloses Band mit variablem Krümmungsradius verstanden.
Die Beaufschlagung der Seitenwand des sich drehenden Körpers durch Aufschleudern eines Fadens aus dem Schmelzgut kann mit einem von einem einzigen Faden oder Fadenbündel gebildeten Strahl oder mit mehreren rund um die Wand verteilten Fäden oder Strahlen erfolgen. Dem Strahl kann auch eine oszillierende Bewegung erteilt werden, um mit ihm die Wand zu bestreichen.
In vorteilhafter Weiterbildung des erfindungsgemässen Verfahrens kann dem auf die Seitenwand des sich drehenden Körpers geschleuderten Schmelzgutstrahl die Querschnittsform eines Dreiecks verliehen werden, dessen eine Seite parallel zum Rand der Seitenwand verläuft und dessen dieser Seite gegenüberliegende Spitze unter dieser Seite liegt. Ferner kann die Menge des Schmelzgutes im oberen Bereich der Seitenwand grösser gehalten werden als diejenige im unteren Bereich der Seitenwand. Günstig ist auch, wenn die Gasströme durch Öffnungen in der Seitenwand des sich drehenden Körpers nach aussen gepresst werden, wobei an den Öffnungen die Ankerpunkte gebildet werden, von denen das Schmelzgut in Form von Einzelfäden abgeschleudert wird.
Als besonders zweckmässig erweist sich, die von dem sich drehenden Körper abgeschleuderten Einzelfäden der Einwirkung von "weichen" Flammen auszusetzen, und auf diese Weise auf einer für den Ziehvorgang geeigneten Temperatur zu halten. Vorteilhaft ist weiters, wenn die Seitenwand des sich drehenden Körpers an ihrer Innenseite durch einen Luft- oder Dampfstrom gekühlt wird. Ausserdem kann derjenige Bereich des sich drehenden Körpers, in welchem sich die Ankerpunkte befinden, durch Induktion erhitzt werden.
In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemässen Vorrichtung können die Ankerpunkte die Form von vierseitigen Pyramiden aufweisen. Alternativ können die Ankerpunkte als Vertiefungen, z. B. Sackbohrungen an der Aussen- oder Innenseite der Seitenwand des sich drehenden Körpers ausgebildet sein.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand bevorzugter Ausführungsbeispiele der Vorrichtung näher erläutert, die in den Zeichnungen schematisch dargestellt sind.
Es zeigen Fig. l eine Vorrichtung in der Seitenansicht, Fig. 2 dieselbe Vorrichtung samt Aufgabevorrichtung, Fig. 3 bis 6 Formen der Querschnittsfläche des Strahles, Fig. 7 bis 9 Ansichten von Ausführungsformen des Kerbenkranzes der Schleuderscheibe, der den Faden aus dem Schmelzgut formt, Fig. 10 eine Draufsicht auf den Kerbenkranz, teilweise abgebrochen, Fig. 11 eine Vorrichtung
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zur Formung des Strahles in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, Fig. 12 und 13 eine Zentrierdüse für den Strahl im Schnitt im Bereich ihrer Mündung bzw. im Längsschnitt, Fig. 14 eine Blaseinrichtung zum Zentrieren des Strahles im Längsschnitt, Fig. 15 eine Vorrichtung zur.
Formung des Strahles des Schmelzgutes mit einer oszillierend bewegten Düse, Fig. 16 den Verlauf der Beaufschlagung der Seitenwand des sich drehenden Körpers mit dem Strahl, Fig. 17 und 18 Ausführungsformen von Einrichtungen zur Formung des Strahles aus dem Schmelzgut, Fig. 19 eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung zur Formung eines Strahles aus dem Schmelzgut, Fig. 20 und 21 eine Vorrichtung mit einem Behälter zur Beaufschlagung der Seitenwand des sich drehenden Körpers mit dem Schmelzgut von der Seite und von oben gesehen, Fig. 22 eine Vorrichtung mit mehreren Beaufschlagungszonen in der Draufsicht, Fig. 23 eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung gemäss Fig. 22, Fig. 24 eine Vorrichtung mit zwei gemeinschaftlich arbeitenden Drehkörpern in der Draufsicht, Fig.
25 eine Vorrichtung mit ringförmig angeordneten Düsen für Gasstrahlen, deren Ausströmspalt über seine Länge unterschiedliche Breiten besitzt, Fig. 26 eine weitere Ausführungsform in
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eine Vorrichtung mit ringförmigem Brenner, Dampfgebläse und Induktionsspule im Schnitt, Fig. 29 eine Untersicht der Vorrichtung gemäss Fig. 28 in kleinerem Massstab, Fig. 30 eine Vorrichtung, mit der die Fäden ausgezogen werden, im Schnitt, Fig. 31 eine Ausführungsform mit einem sich drehenden
Körper in Form eines endlosen Bandes, in der Draufsicht, Fig. 32 eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung gemäss Fig. 31 in der Draufsicht, Fig. 33 bis 37 verschiedene Ausgestaltungen der
Ankerpunkte, Fig. 38 einen Schnitt durch eine Ausführungsform mit Öffnungen in der Seitenwand des sich drehenden Körpers, Fig. 39 und 40 Einzelheiten der Seitenwand gemäss Fig.
38.
Fig. l zeigt schematisch eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahens.
Diese Vorrichtung besitzt einen sich drehenden Körper --1--, der sich mit grosser Drehzahl um seine Achse --2-- dreht. Die Seitenwand --3-- dieses Körpers --1-- hat Ankerpunkte --4--, z. B. Vorsprünge, welche nachfolgend noch näher erläutert werden. Die Vorrichtung besitzt auch eine zur Achse --2-- konzentrische Ringdüse --5--, aus der Gasstrahlen --6-- mit grosser Geschwindigkeit austreten.
Das auf Fasern zu verarbeitende Schmelzgut wird als Strahl --7-- auf die Seitenwand - -3-- geschleudert und bildet dort eine Schicht-8-, von der aus infolge der Schleuderwirkung des Körpers --1-- Fäden --9-- weggeschleudert werden. Diese Fäden --9-- werden der Wirkung der Gasstrahlen --6-- ausgesetzt, welche sie ausziehen und in Einzelfäden umwandeln.
Die Beaufschlagung mit dem Schmelzgut kann. wie Fig. 2 zeigt, durch Abschleudern eines Strahles --10-- mittels einer Schleuderscheibe --11-- erfolgen.
Die Geschwindigkeit des Strahles --7--, der auf die Seitenwand --3-- geschleudert wird. muss unter Berücksichtigung der Zufuhrmenge so sein, dass das Schmelzgut die Seitenwand --3-- zur Gänze benetzt. Ausserdem muss die Auftrefffläche des Strahles --7-- auf der Seitenwand --3-- deutlich begrenzt sein, damit man die Verteilung des Schmelzgutes auf der Seitenwand --3-- regeln kann.
Die Querschnittsform des Strahles --7-- beim Auftreffen auf der Seitenwand --3-- kann z.B. eine der Formen-12a, 12b, 12c oder 12d-- haben, die in den Fig. 3 bis 6 gezeigt werden. Diese Formen können mit Hilfe geeigneter Profilierungen --13a, 13b, 13c-- der Oberfläche der Schleuder- scheibe --11-- erzielt werden, wie sie in den Fig. 7 bis 9 dargestellt sind.
Fig. 10 zeigt die Draufsicht auf einen Teil der Schleuderscheibe --11-- mit einer Profilierung --13a--, welche der Fig. 7 entspricht. Der Strahl --10--, dessen Auftreffstelle auf der Schleuderscheibe mit --8a-- bezeichnet ist, wird durch das Zusammenwirken der Profilierung --13a-- und der Umfangsgeschwindigkeit der Schleuderscheibe --11-- beschleunigt.
Die Beaufschlagung des Körpers-l-kann auch, wie Fig. 11 zeigt, durch das Abschleudern eines Strahles --14-- durch den Kerbenkranz einer Schleuderscheibe --15-- und durch Zentrierung des abgeschleuderten Strahles --7-- beim Durchgang durch eine Düse --16-- oder eine Blaseinrichtung erzielt werden.
Wie Fig. 12 zeigt, kann man eine Düse --16-- von der Art eines Venturirohres mit einem Doppelmantel für eine Kühlwasserführung --17-- verwenden. Diese Düse --16-- kann ein Austrittsprofil --18-- mit einer Austrittsöffnung --19-- gegen die Seitenwand --3-- des Körpers --1-- hin
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Bei der in Fig. 14 dargestellten Ausführungsform wird eine konzentrisch auf den abgeschleuderten Strahl -7- wirkende Blaseinrichtung --20--, die etwa mit Luft, Dampf oder einem Verbrennungsgas gespeist wird, benutzt.
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aber auch oszillierend bewegt sein, wodurch ein Bestreichen der Seitenwand --3- des Körpers - bewirkt wird.
Fig. 15 zeigt eine um eine waagrechte Achse oszillierend bewegte Düse-16-. Fig. 16 zeigt die Abfolge der Auftreffstellen-21-des Strahles-7-des Schmelzgutes auf der Seitenwand --3--.
Bei einer Ausführungsform kann man den einwirkenden Gasstrahlen eine oszillierende Bewegung erteilen, ehe sie auf den Strahl des Schmelzgutes treffen. Fig. 17 zeigt ein Beispiel für eine dabei verwendete Vorrichtung. Ein Brenner --22- sendet mit grosser Geschwindigkeit Gasstrahlen --23-aus, die in eine oszillierende Düse --24- gerichtet sind. Diese Gasstrahlen treffen auf den Strahl - -14- des Schmelzgutes und erteilen diesem eine entsprechende oszillierende Bewegung.
Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 18 verlaufen die Gasstrahlen --23-- durch eine feststehende Düse --26-- und werden an der Stelle --27-27a-- im Hals der Düse --26-- mit Hilfe eines Strömungsmittels abgelenkt, das senkrecht zur Achse der Düse --26-- einmal in die eine und einmal in die andere Richtung strömt.
Wie Fig. 19 zeigt, kann die Beaufschlagung der Seitenwand --3- des sich drehenden Körpers - von einer Vibrationseinrichtung bewerkstelligt werden. Bei dieser Einrichtung fällt der Strahl - auf einen vibrierenden Klotz-28-, der mit Wasser aus einer Leitung --29-- gekühlt ist und der ihn auf die Seitenwand --3- schleudert. Sowohl die Geschwindigkeit des Strahles --7--, welcher von dem Klotz -28-- abgelenkt wird, als auch die Form der Auftreffzone des Strahles - auf der Seitenwand --3-- können verändert werden, indem die Frequenz und die Amplitude der Vibrationen sowie der Winkel geregelt werden, den die Arbeitsfläche des Klotzes --28-- mit dem aus der Aufgabedüse --30-- kommenden Strahl --14-- bildet.
Die Fig. 20 und 21 beziehen sich auf eine andere Art der Beaufschlagung der Seitenwand - 3- des Körpers --1-. Diese Beaufschlagung wird dadurch erreicht, dass der aus der Aufgabe-
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Dieser Behälter --31- ist nahe der Seitenwand --3-- angeordnet und wird mit einem Brenner --32-beheizt. Die Seitenwand -3-- läuft an diesem Brenner --32-- vorbei und überzieht sich mit dem
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--3- undMaterialschicht.
Bei allem, was oben geschildert ist, wurde lediglich der Fall in Betracht gezogen, dass die Zufuhr des Schmelzgutes auf eine einzige enge Zone lokalisiert ist. Von dieser Zone aus, in der sich Schmelzgut auf der Seitenwand --3-- des Körpers --1-- ansammelt, lösen sich unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft Einzelfäden aus dem Material ab. Die Menge des Materials, das einen jeden dieser Einzelfäden bildet, nimmt mit dem Abstand von der Beaufschlagungszone fortschreitend ab. Nach Überschreitung eines gewissen Abstandes kann es zu einer Unterbrechung der Fadenbildung infolge Erschöpfung der Schicht kommen. Anderseits können jene Fäden, die unmittelbar hinter der Beaufschlagungszone abgeschleudert werden, infolge ihrer Masse eine Energie haben, die höher ist als jene der Gasstrahlen, die zu ihrem Ausziehen dienen.
Daher kann die Feinheit der erzielten Fasern ungleichmässig sein.
Um diesen Nachteil zu beseitigen, kann man auf die Seitenwand --3-- des Körpers --1-- mit der oben beschriebenen Aufgabevorrichtung mehrere Strahlen des Schmelzgutes gleichmässig entlang der Seitenwand -3- verteilt aufschleudern.
Eine in Fig. 22 dargestellte Ausführungsform besteht darin, dass man Strahlen-33-des Schmelzgutes auf mehrere Stellen einer Schleuderscheibe --34-- aufgibt, von wo sie abgeschleudert werden und auf gekühlte Ablenkeinrichtungen --35-- auftreffen, welche die Strahlen --36-- mit grösserer Geschwindigkeit zur Seitenwand Körpers --1-- lenmken, u.zw. auf Stellen, die untereinander gleichmässige Abstände haben. Bei dieser Ausführungsform rotieren die Schleuderscheibe --34-- und der Körper-l-um verschiedene Achsen.
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Bei der in Fig. 23 dargestellten Ausführungsform liegen die Schleuderscheibe --37-- und der Körper-l-auf der gleichen Achse. Die Schleuderscheibe --37--, welche die Fäden --38-- des Schmelzgutes aufnimmt, ist mit dem Körper-l-fest verbunden, und die beschleunigten Strahlen - werden durch Ablenkeinrichtungen --40-- abgelenkt, die konzentrisch um die gemeinsame Achse angeordnet sind.
Bei einer andern Vorrichtung werden die zunächst gebildeten Fäden, welche von dem sich drehenden Körper, auf den örtlich Schmelzgut aufgebracht worden ist, abgeschleudert wurden, von einem zweiten sich drehenden Körper aufgenommen. Eine derartige Vorrichtung ist in Fig. 24 darge-
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des ersten parallel verläuft, nochmals aufgenommen. Diese Fäden bilden auf dem Körper --41-- abermals eine Materialschicht, aus welcher neue Fäden --42-- abgeschleudert und von den aus der Ringdüse --43-- austretenden Gasstrahlen wirkungsvoll ausgezogen werden.
Um die Folgen eines fortschreitenden Schwächerwerdens der zunächst gebildeten, vom Körper abgeschleuderten Fäden völlig auszuschalten und ein Ausziehen entsprechend der Dicke der zunächst gebildeten Fäden zu erreichen, woraus sich eine gute Homogenität der erzeugten Fasern ergibt, kann die Menge der Gasstrahlen verändert werden.
Zu diesem Zweck kann bei konstanter Ausströmgeschwindigkeit die Menge des Gases in der
Umlaufrichtung des Körpers von der Beaufschlagungszone an abnehmen. Fig. 25 bezieht sich auf eine derartige Einrichtung und zeigt bei --44, 44a-- den abnehmenden Querschnitt der Ausström- öffnung für die Gasstrahlen.
Die Öffnung der Ringdüse --5-- für die Gasstrahlen kann durchgehend ausgebildet sein, wobei die beschleunigten Fäden des Schmelzgutes die Gasstrahlen gerade vor der Beaufschlagungszone durchqueren können, ohne abgelenkt zu werden. Es können aber auch nicht durchgehende Ausström- öffnungen vorgesehen sein, wobei die Gasstrahlen gerade vor einer jeden Beaufschlagungszone unterbrochen sind.
Wie oben beschrieben, können die Drehachsen des Körpers und der Schleuderscheibe zusammenfallen oder getrennt liegen. Im letzterem Falle ist es möglich, wie in Fig. 26 und 27 dargestellt, die Drehachsen des Körpers-l-und der Schleuderscheibe --15-- zueinander in rechtem Winkel anzuordnen.
Die Fig. 28 und 29 zeigen eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung.
Dieselbe besitzt einen sich drehenden Körper-45-, der samt seiner Welle --46-- rotiert. Auf seine Seitenwand --47-- werden mit Aufgabevorrichtungen, wie sie oben beschrieben sind, Strahlen - des Schmelzgutes aufgeschleudert.
Von einem Brenner --50-- erzeugte Verbrennungsgase erhitzen die Seitenwand --47-- des Körpers --45-- und halten das Schmelzgut in einem Zustand genügend niedriger Viskosität, so dass unter Wirkung der Zentrifugalkraft Fäden --51-- abgeschleudert werden, wobei die Gase gleichzeitig auf diese Fäden --51-- eine Ziehwirkung ausüben. Die Innenfläche der Seitenwand --47-- wird durch ein Strömungsmittel wie Luft, Dampf oder Wasser gekühlt, das durch eine Leitung --52-zugeführt wird, die in der Welle --46- eingebaut ist, und das durch eine Kammer --53-- strömt, deren eine Wand von der Seitenwand --47-- des Körpers --45-- gebildet wird.
Durch die kombinierte Wirkung dieser Kühlung, der von den Verbrennungsgasen aus dem Brenner --50-- bewirkten Erhitzung und auch der Beheizung mit einer Induktionsspule --54-- werden Ankerpunkte gebildet, die das Abschleudern der Fäden --51- an bestimmten Stellen begünstigen, wie später noch näher beschrieben wird.
Bei dieser Ausführungsform wird das Ausziehen der Fasern mittels eines ringförmigen Gebläses - erleichtert.
Die Faserbildung kann sich aus einem mechanischen Ziehvorgang ergeben, der einzig und allein auf die Wirkung der Zentrifugalkraft zurückgeht.
Dennoch wird in diesem Falle die Feinheit der Fasern sehr verbessert, wenn man gemäss Fig. 30 rund um den Körper einen Brenner --56-- mit "weicher" Flamme anordnet, dessen Zweck es ist,
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Die Fig. 31 und 32 zeigen Beispiele für die Ausführung von erfindungsgemässen Vorrichtungen mit einem sich drehenden Körper, der aus einem endlosen Band --70 bzw. 77-- mit variablem Krümmungsradius besteht.
Die Vorrichtung nach Fig. 31 besitzt ein endloses Band --70--, das über drei gleiche Dreh- körper --71-- läuft, die mit gleicher Drehzahl und in gleicher Richtung umlaufen. Das Band --70-hat Ankerpunkte wie die oben beschriebenen Körper. Diese Vorrichtung besitzt auch Gasdüsen mit Ausströmöffnungen -72-, aus denen Gasstrahlen mit grosser Geschwindigkeit austreten. Das Schmelzgut wird auf das Band -70-- an Stellen -73-- aufgeschleudert bzw. aufgegeben, an denen das Band-70-geradlinig läuft. Die Abschleuderung der zunächst gebildeten Fäden --74-- erfolgt von den Punkten -75-- bis zu den Punkten --76--, in welchem Bereich das Band --70-- den kleinsten Krümmungsradius aufweist, so dass das Schmelzgut der Zentrifugalkraft unterworfen wird.
Bei der in Fig. 32 dargestellten Ausführungsform läuft das endlose Band --77-- über zwei
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--79--Fäden --82-- beginnt an den Stellen-83-, wo der Krümmungsradius einen endlichen Wert annimmt und in der Laufrichtung des Bandes -77-- abnimmt. Auf diese Weise wird im Bereich zwischen den Stellen-83 und 84-eine wachsende Zentrifugalbeschleunigung erzielt und damit erreicht, dass die zunächst gebildeten Fäden in gleichmässiger Dicke erzeugt werden.
Bei den bisher beschriebenen Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Seitenwand des
Körpers Ankerpunkte aufweist, von denen aus sich die Fäden bilden. Es ist jedoch festzuhalten, dass, wenn die Schicht des Schmelzgutes auf der Seitenwand eine genügend geringe Viskosität hat, diese Schicht unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft zerreisst und eine grosse Zahl von Fäden bildet. Die Erfindung schliesst also keineswegs die Verwendung von sich drehenden Körpern aus, deren Seitenwand keine derartigen Ankerpunkte aufweist. Allerdings sind die Zahl, die Verteilung und die Dicke der auf diese Weise gewonnenen Fäden nur schwer unter Kontrolle zu halten.
Es ist daher vorteilhaft, die Bildung von Fäden durch die Verwendung sehr genauer Ankerpunkte zu begünstigen. Der Vorgang der Abschleuderung von zunächst gebildeten Fäden, ausgehend von diesen Ankerpunkten, ist der folgende :
Die Zentrifugalkraft wirkt gleichmässig auf alle Materialteilchen, die sich in gleicher Entfernung von der Drehachse befinden. Wenn die Kohäsionskräfte der Schicht des Schmelzgutes in allen Punkten höher sind als diese Zentrifugalkraft, so wird das Schmelzgut an der Seitenwand des Körpers haften bleiben. Wenn man aber dieser Schicht des Schmelzgutes punktartig eine genügend starke Überhitzung verleiht, so wird man an diesen Punkten die Abschleuderung eines Fadens erreichen.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele für diese Überhitzungspunkte bzw. Ankerpunkte zur Fadenbildung erläutert.
Bei einer Ausführungsform sind auf der Seitenwand des Körpers-l-unebene Stellen vorgesehen. Diese unebenen Stellen können durch dreieckige Zacken-58- (Fig. 33) oder durch vierseitige Pyramiden-59- (Fig. 34) gebildet werden.
Es ist auch möglich, Ankerpunkte auf einer glatten Seitenwand zu erzielen, indem auf dieser Seitenwand durch Unterschiede in der Wärmeleitfähigkeit heisse Punkte erzeugt werden.
Die Fig. 36 und 37 beziehen sich auf derartige Ausführungsformen.
Im Beispiel der Fig. 36 sind in die Aussenfläche der Seitenwand --62-- des Körpers Vertiefungen - gebohrt. Die Tiefe dieser Sackbohrungen ist geringer als die Dicke der Wand, und diese münden somit nicht in die Innenseite --66- aus. Da nun diese Innenseite --66- eine niedrigere Temperatur aufweist als die Aussenseite, bilden sich infolge der Verschiedenheit der Wärmeleitfähigkeit heisse Punkte gerade vor den Vertiefungen-61-. Von diesen heissen Punkten aus wird das Schmelzgut in Form von Fäden --68-- abgeschleudert.
In der in Fig. 37 dargestellten Ausführungsform sind die Vertiefungen --69- im Inneren der Seitenwand vorgesehen.
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Gemäss Fig. 38 wird auf die Seitenwand --87-- des Körpers --85-- das zu Fasern zu ver- arbeitende Schmelzgut in Form eines Strahles --86-- aufgeschleudert. Dieser Strahl --86-- trifft auf die Seitenwand --87-- im wesentlichen über die ganze Höhe derselben auf.
Die Seitenwand --87-- weist durchgehende Vertiefungen --88-- auf, die die Ankerpunkte bilden, von denen aus das Schmelzgut in Form von Einzelfäden abgeschleudert wird. Der Körper --85-- ist mit einem Boden --90-- abgeschlossen. Eine Wand --91--, die koaxial zur Seitenwand --87-- angeordnet ist, grenzt eine Kammer --92-- ab. die durch ein Gas, etwa Luft, aus einer zur Achse des Körpers --85-- konzentrischen Leitung --93-- unter Druck gesetzt wird.
Der Luftdruck in der Kammer --92-- kann so stark sein, dass die Luft durch die Vertiefungen - austritt und Gasstrahlen bildet, die auf das vom Körper --85-- mitgeführte Schmelzgut ein- wirken, wobei sie den Abzug der Fäden --89-- auslösen und an deren Formung teilhaben (Fig. 39).
Der Luftdruck in der Kammer --92-- kann auch so gewählt sein, dass die Luft nicht durch die Vertiefungen --88-- (Fig. 40) austritt. In diesem Fall übt die Luft auf das vor den Vertiefungen - liegende Schmelzgut einen Druck aus und bildet hiedurch Ankerpunkte für die Fäden, die vom Körper --85-- abgeschleudert werden.
Bei der dargestellten Ausführungsform wird das Ausziehen der Einzelfäden zu Fasern mit
Hilfe von Gasstrahlen erzielt, die aus einer ringförmigen Ausströmöffnung eines mit dem Körper - koaxialen Düsenkranzes-95-- austreten. Es ist auch ein mit dem Körper --85-- konzen- trischer Gebläsekranz --94-- für den Abzug der erzeugten Fasern vorgesehen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Erzeugung von Fasern aus thermoplastischem Material, insbesondere von
Glasfasern, bei welchem ein Strahl Schmelzgut auf die Seitenwand eines sich drehenden Körpers geschleudert wird, wobei eine Schicht des Schmelzgutes erzeugt wird, welche die Seitenwand auf ihrer Aussenfläche über ihre ganze Höhe überzieht und wobei auf der ganzen Aussenfläche Ankerpunkte geschaffen werden, von denen ausgehend das Schmelzgut unter Wirkung der Zentrifugalkraft in Einzelfäden umgewandelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass dem Schmelzgutstrahl eine Querschnittsform verliehen wird, welche die Verteilung des Schmelzgutes über die Seitenwand bestimmt, dass mit Hilfe von Unterschiedlichkeiten der Wärmeleitung auf der Seitenwand heisse Punkte hervorgerufen werden, von denen die Einzelfäden ausgehen,
und dass die auf diese Weise erzeugten Einzelfäden in an sich bekannter Weise der Wirkung von Gasstrahlen ausgesetzt werden, welche die Seitenwand umhüllen und die Einzelfäden zu feinen Fasern ausziehen.