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Die Erfindung betrifft eine Schlagleiste für Prallmühlen, insbesondere für auf Sandfeinheit zerkleinernde Prallmühlen, sogenannte Sandprallmühlen. Um eine so weitgehende Zerkleinerung zu erzielen, benötigt man sehr hohe Umfangsgeschwindigkeiten des Rotors von etwa 60 bis 75 m/s.
Dabei hat sich ergeben, dass normal dicke Schlagleisten ungeeignet sind, weil ihre äusseren Stirn- 'flächen zu viel von der Umfangsfläche des Rotors in Anspruch nehmen und das aufgegebene Grob- korn nicht genügend tief in den vom Rotorschlagkreis umschlossenen Raum eindringen kann. Es wird infolgedessen nur von den äusseren Kanten der Schlagleisten getroffen und rundet diese schnell ab. Die Gutteile gleiten dann nach kurzer Betriebszeit der Prallmühle über diese Abrun- dung von den Schlagleisten nach aussen ab und erhalten von den Schlagleisten nicht die hohen ) Geschwindigkeiten, die die verhältnismässig kleinen Gutteile für die Prallzerkleinerung auf den dem Rotor zugeordneten Prallplatten benötigen. Der Kornaufbau des Endproduktes weicht daher schnell von den gewünschten Werten ab.
Die Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schlagleiste zu schaffen, die bessere Ver- schleisskurven aufweist und dadurch den Kornaufbau des Endproduktes besser konstant hält.
Es wurde gefunden, dass man durch Verwendung von verhältnismässig dünnen Schlagleisten von höchstens etwa 40 mm Dicke zu wesentlich günstigeren Verschleisskurven und damit-zu überra- schend guten Zerkleinerungsergebnissen kommt. Das lässt sich damit erklären, dass die Gutteile tiefer in die Zwischenräume zwischen den Schlagleisten eindringen und dadurch der Verschleiss der Schlagleisten nicht besser über die gesamte, in Umlaufrichtung des Rotors nach vorn gerichtete Schlagfläche verteilt.
Ein besonders vorteilhafter Verschleissverlauf ergibt sich, wenn man die
Schlagleisten wechselweise von beiden Seiten her dem Verschleiss aussetzt, wie dies bei stärkeren
Schlagleisten an sich bekannt ist (DE-GM 1695094 und DE-PS Nr. 1257541). Dann entsteht nämlich - wie Versuche ergeben haben-in überraschender Weise nicht mehr eine Abrundung der äusseren
Kante der Schlagfläche, sondern eine stumpfe Schneide, die für die Zerkleinerung des Mahlgutes auf Sandfeinheit besonders vorteilhaft ist.
Zwar werden die Schlagleisten von Sandprallmühlen wegen der relativ geringen Grösse der
Aufgabegutteile (etwa 5 bis 50 mm) keinen übermässig starken Schlägen unterworfen, aber sie sind dabei einem enormen Verschleiss ausgesetzt und müssen daher aus sehr verschleissfestem Werkstoff gegossen werden, der anderseits zwangsläufig sehr spröde ist und so leicht zu Brüchen neigt.
Diese Schwierigkeiten werden dadurch überwunden, dass die in ihrem dem Verschleiss ausge- setzten Teil oder Teilen verhältnismässig dünn ausgebildeten Schlagleisten im Einspannbereich auf
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ist etwa eineinhalb mal so dick wie die dem Verschleiss ausgesetzten Teiile.
Diese Verstärkungen unterscheiden sich in ihrer Aufgabe grundsätzlich von einzelnen Längsrippen, die bei erheblich dickeren bekannten Schlagleisten, die eine Verstärkung an sich nicht benötigen, auf einer oder beiden Seitenflächen vorgesehen sind und die ausschliesslich der Sicherung dieser Schlagleisten im Rotor gegen Herausgeschleudertwerden dienen (GB-PS Nr. 1, 454, 633).
Im allgemeinen haben diese dickeren Schlagleisten im Einspannbereich zum Zwecke der Sicherung im Rotor sogar auf einer oder beiden Seiten Einschnürungen (DE-AS 1800622, DE-OS 1909013 und 2105993 sowie US-PS Nr. 2, 747, 803, Nr. 2, 820, 597, Nr. 3, 098, 614 u. a.)
Da wie erwähnt, der Verschleiss verhältnismässig schnell vor sich geht, ist es vorteilhaft, wenn die Möglichkeit gegeben ist, die Schlagleiste nicht nur zu wenden, sondern sie auch einmal oder mehrmals radial nachzustellen.
Damit die Verstärkung, besonders wenn sie nur einseitig vorgesehen ist, nicht durch Einschnitte, wie Nuten, geschwächt wird, sieht man zur Erzielung einer Nachstellbarkeit Einsatzstücke vor, die zwischen der Verstärkung und dem diese von aussen übergreifenden Halteteil des Rotors eingefügt werden können und die mit zunehmendem Verschleiss der Schlagleiste nacheinander herausgenommen oder durch solche geringerer Grösse ersetzt werden.
Reicht jedoch eine Verstärkung auf einer Seitenfläche der Schlagleiste zur Erzielung der notwendigen Bruchfestigkeit aus und sieht man daher auch nur eine solche Verstärkung vor, so kann man auf der der Verstärkung gegenüberliegenden Seitenfläche der Schlagleiste zur Ermöglichung der Nachstellbarkeit Längsrippen vorsehen. Dann ergeben sich bezüglich des Umwendens der Schlag-
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leiste allerdings Schwierigkeiten, weil eine gute Führung der Schlagleiste in dem Rotorschlitz nur dann gewährleistet ist, wenn eine Schlitzseitenwand glatt ist. Deshalb kann nur eine Schlitzseitenwand mit Halteteilen versehen sein.
Diese Schwierigkeit kann aber durch eine den Gegenstand einer andern Druckschrift bildenden Ausgestaltung des Rotors überwunden werden, bei der ein Paar einander gegenüberliegender Rotorschlitze vorgesehen ist, wobei der eine Schlitz die mit der Schlagleiste in Eingriff kommenden Halteteile auf seiner in Umlaufrichtung des Rotors vorderen Fläche und der andere Schlitz diese Halteteile auf der hinteren Fläche aufweist. Tauscht man bei einem solchen Rotor beim Umwenden oder Nachstellen der Schlagleisten die in dem einen Rotorschlitz befindliche Schlagleiste und die in dem andern Rotorschlitz befindliche Schlagleiste gegenseitig aus, so ergibt sich auf einfache Weise, dass jede Schlagleiste mit jeweils der andern Seite in Umlaufrichtung nach vorn zeigt und so der Verschleiss von beiden Seiten ermöglicht wird.
Selbstverständlich können die Schlagleisten in Längsrichtung ihres Querschnitts einseitig oder auch zweiseitig, also spiegelsymmetrisch, ausgebildet sein.
In den Zeichnungen sind in Fig. la bis lc einige Ausführungsformen der erfindungsgemässen Schlagleiste, in Fig. 2a bis 2c ihre Einbau- Wende- und Nachstellmöglichkeiten und in Fig. 3 an Hand einer in grösserem Massstab dargestellten Schlagleiste die Verschleisskurven dargestellt, wie sie durch praktische Versuche ermittelt wurden.
Wie man sieht, besteht die erfindungsgemässe Schlagleiste aus einem oder zwei dem Verschleiss ausgesetzten, verhältnismässig dünnen Aussenteilen-l-und einem einseitig oder beidseitig verstärkten Einspannteil --2--. Die seitlichen Verstärkungen des Einspannteils sind mit --3 und 4-bezeichnet. Die in, Fig. lc dargestellte, mit einer einseitigen Verstärkung --3-- versehene Schlagleiste weist auf der andern Seite Rippen --5-- auf.
Die Schlagleisten werden im Rotor in Schlitzen --7-- geführt, die je durch zwei Balken - -8, 9-- gebildet sind. Gegen radiales Herausgeschleudertwerden sind die Schlagleisten durch Halte- teile --10-- des Balkens --9-- gesichert.
Die Nachstellmöglichkeit ist bei den Ausführungsformen nach Fig. 2a und 2b durch herausnehmbare Zwischenstücke --11-- gegeben, die in die sich durch des Nachstellen ergebenden, weiter innen zur Rotorachse liegenden Zwischenräume zwecks Sicherung gegen Hoch- und Runterrutschen der Schlagleisten beim Auslauf des Rotors gesteckt werden können, bei der Ausführungsform nach Fig. 2c durch die an der Schlagleiste vorgesehenen Rippen
Das Wenden der Schlagleisten gemäss Fig. 2a und 2c kann durch den erwähnten Austausch zweier Schlagleisten geschehen.
Aus Fig. 3 sind die Verschleisskurven der in Fig. lc dargestellten Schlagleiste ersichtlich, wie sie sich etwa bei aufeinanderfolgendem Wenden und Nachstellen ergeben. Man erkennt, dass infolge des tiefen Eindringens des Zerkleinerungsgutes in den Rotor dank des dünnen Schlagleistenprofils und nur weniger Schlagleisten auf dem Umfang des Rotors ein Anschärfen der Aussenteile - der Schlagleiste erfolgt, das stets eine gute Schleuderwirkung der Schlagleiste und dadurch auch eine gute Konstanthaltung des Kornaufbaus des zerkleinerten Gutes sicherstellt.
PATENTANSPRÜCHE : l. Schlagleiste für Rotoren von Prallmühlen, insbesondere von auf Sandfeinheit zerkleinernden Prallmühlen, die zum Einsetzen oder Einschieben der Schlagleiste achsparallele Schlitze aufweisen, welche mindestens auf einer Seitenfläche Halteteile, wie Rippen aufweisen, die entsprechende seitliche Ansätze der Schlagleiste von aussen übergreifen, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die dem Verschleiss ausgesetzten Aussenteile (1) der Schlagleiste verhältnismässig dünn, u. zw. höchstens etwa 40 mm dick, ausgebildet sind und dass der Einspannteil (2) einseitig oder beidseitig verstärkt und etwa eineinhalb mal so dick wie die Aussenteile ist.