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Gebärmutter-Kappe.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Mittels, um an Wunden an der Gebärmutter und bei Erkrankungen des Gebärmutterhalses medikamentöse Mittel derart applizieren zu können, dass die wunden Teile durch längere Zeit innig mit dem bezüglichen Heilmittel in Berührung bleiben und auf die Zeitdauer der Behandlung vor a ! ion chemischen und thermischen Schädigungen, denen der in die Scheide hineinragende Teil der Gebärmutter (die Portio) ausgesetzt ist, geschützt sind.
bisher war eine rationelle medikamentöse Lokalbehandlung solcher Erkrankungen aus rein @nechanischen Gründen unmöglich. Alle durch Einlegen in die Scheide geschaffenen Befestigungsmittel mussten notwendigerweise die Scheide selbst irritieren, so dass die mechanische Irritation, verstärkt durch die Reizung fortwährend durchtropfender, sitzender Wundsekrete einen stetigen chronischen Katarrh der unteren weiblichen Geschlechtswege unterhalten mussten.
Inwieweit die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Adhäsions-Modell.
Kappe allen diesen Übelständen Abhilfe bringen und neue therapeutische Wege bahnen soll, soll im Nachstehenden erörtert werden :
Das Modell für die zu konstruierende Kappe muss bei jeder weiblichen Person besonders gewonnen werden, da. die Verschiedenheit der Form des zu modellierenden Organes (der Portio) eine einheitliche, schablonenmässige Anfertigung nicht zulässt. Die Abdrucknahme, welche darin besteht, dass an die im Speculum eingestellte Portio ein mit dem Abdruekmateriale (Gips od. dgl.) gefüllter, dazu eigens konstruierter und in Fig. 1 bildlich veranschaulichter Löffel angedrückt wird, kann nur durch den Arzt geschehen.
Durch den in vorerwähnter Weise gewonnenen Abdruck erhält man das sogenannte Negativ (Fig. 3), und durch Abdrucknahme von diesem das sogenannte Positiv (Fig. 3), ein naturgetreues Modell (Ebenbild) der Portio. Auf Grundlage dieses Modelles wird durch ein, für jedes Material verschiedenes, an sich technisch aber allgemein gebräuchliches Verfahren die formentsprechende Mntterkappe gemäss einer der Fig. 4 bis 6 angefertigt.
Das Material hiezu kann je nach Gutdünken oder Verlangen vulkanisierter Kautschuk, Celluloid, Alujminium, Gold, Platin, od. dgl. sein.
Da diese so hergestellte Kappe genau den jeweiligen Formen der Portio, von welcher das Modell abgenommen wurde, angepasst ist, schmiegt sie sich derselben naturgemäss innig an und bleibt, auf dieselbe aufgesetzt, durch Adhäsionswirkung haften, weshalb die ein-
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Scheidenteile aus. Nachdem auch das Material'zur Herstellung der Kappe ein vollkommen indifferentes ist, kann auch in dieser Hinsicht eine Schädigung des beteiligten Organes, sowie seiner Umgebung als vollkommen ausgeschlossen gelten.
Je nach dem therapeutischen Verwendungszweck, dem die Kappe dienen soll, wird dieselbe in vershiedenen Ausführungsformen hergestellt, und sollen die einzelnen Formen im Nachstehenden nebst Anwendungs-Indikation unter Hinweis auf die beiliegende Zeichnung genau beschrieben worden.
I. Adhäsions-Modell-Kappe mit Loch :
Diese, aus Fig. 4 ersichtliche Kappe besitzt an der Stelle des äusseren Mutternlandes eine Durchbrechung a. Diese Mutterkappe findet ihro Anwendung bei solchen Erkrankungen dns ('ervix ( (jebarmutterhalses) und der Portio, bei denen starke Absonderungen ans den erkrankten Teilen auftreten. Durch Anordnung einer kleinen Ausweitung 'an der durch das abgenommene Modell als erkrankt angezeigten Stelle ist es möglicn, medikamentös heilende Bestandteile (wie Jodoformpulver u. dgl. ) dauernd dem erkrankten Teile an- zuschmiegen und so die erkrankte Stelle unter hermetischem Verschluss zu halten.
Von der überraschend schnellen Heilung unter solchem Verschluss kann man sich bei dem jedesmaligen zwecks Reinigung der Kappe und Erneuerung des Medikamentes erfolgenden Abnehmen (was bedarfsweise über ärztliche Vorschrift erfolgt) überzeugen.
Die den Muttermund freilegende Durchbrechung gestattet, die Kappe auch während der Menstruationszeit zu belassen und auch die Absonderung finden freien Ablauf durch llip Scheide nach Aussen.
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II. Adhäsions-Modell-Kappe ohne Loch, mit kleiner Ausweitung an der erkrankten Stelle und sackartiger Ausweitung an der Stelle des äusseren Muttermundes :
Diese, aus Fig. 5 ersichtliche, eine kleine sackartige Erweiterung c aufweisende Adhäsions-Modell-Kappe findet ihre Anwendung bei allen Erkrankungen des Cervix, sowie der Portio, wo es ! ;
ich nur um geringe, abzuschsstzende Mengen von Absonderungen handelt. Der Verschluss des Muttermundes nach Aussen ist aus dem Grunde als vorteilhaft gegehen,
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Kappe hinterlegt werden, der geringe Abfluss aber sammelt sich in der mit Ansaugmaterial versehenen, sackartigen Erweiterung c der Kappe an, die zeitweise nach arztlichem Gutdünken entfernt, gereinigt und, mit neuem Medikament gefüllt, wieder eingesetzt wird.
Während der Monstrnationszeit muss die Kappe weggelassen werden.
III. Vollkommen aufsitzende, geschlossene Adhäsions-Modelt-Kappe : Diese,. ans Fig. 6 ersichtliche, sich vollkommen der Portio anschmiegende und sie vollständig umschliessende Kappe weist weder eine Durchbrechung an der Stelle des Muttermundes noch sonstige Ausbuchtungen oder Erweiterungen auf. Sie bietet in ihrer Art einen vollkommenen Schutz für die- Gebärmutter gegen alle Infektionen und Erkrankungsprozesse. die sich in der Scheide abspielen. Sie verhütet das Weitergreifen der Infektion auf die so schwer zu behandelnden, sogenannten inneren Geschlechtsorgane (Gebärmutterschleimhäute, Tuben, Eierstöd5f\ und Bauchfell).
Sie schützt, ebenso wie die unter II be-
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und bietet, falls die Kappe aus Metall angefertigt ist, einen bequemen Ansatzpukt für die therapeutisch oft notwendige elektrische Behandlung des Uterus.
Während der Menstruationszeit muss diese Kappe entfernt werden.
PATENT-ANSPRACHE :
1. Gebärmutter-Kappe, dadurch gekennzeichnet, dass sie mittels ModcHabnahme der zu behandelnden Portio aus indifferenten Stoffe hergestellt ist, sich genau der Form der Portio anschmiegt, auf derselben lediglich durch Adhäsionswirkung ohne weitere BefestigungsBehelfe haften bleibt und mit einer der Erkrankungsstelle der Portio entsprechenden kleinen Ausweitung behufs Einlegung medikametöser Mittel sowie mit einer dem äusseren) Muttermund entsprechenden Durchbrechung versehen ist, zum Durchlassen des Gebärmutter-und Wundensekrets sowie des Ienstrualblutes.