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Die Erfindung bezieht sich auf Werkstoffe für Dentalzwecke, die mindestens ein für Dentalzwecke ge- eignetes polymerisierbares Monomeres und/oder Polymeres und einen feinteiligen Füllstoff enthalten.
Unter den Begriff''Werkstoff für Dentalzwecke" fallen beispielsweise Füllungen für Kavitäten, Befesti- gungszemente, Versiegelungs- und Sehutzüberzüge, Kronen- und Brückenmaterialien, Prothesenmaterialien sowie Massen zur Herstellung künstlicher Zähne auf der Grundlage von polymerisierbaren Monomeren und/oder Polymeren.
Monomeren bzw. Polymeren, die für Dentalzwecke geeignet sind, umfassen beispielsweise Polyvinyl- chlorid, Polystyrol und deren Mischpolymerisate, Polyamide, Epoxyverbindungen, Polyurethane und vor allem monomere und polymere Acrylate und Methacrylate (vgl. Ullmanns Enzyklopädie der Technischen Chemie, Bd. 5,1954, S. 717 bis 721).
Bei der Herstellung von künstlichen Zähnen oder Zahnteilen geht man üblicherweise von Polymethacrylaten in Form von Perl- oder Splitterpolymerisaten aus, die normalerweise unter Zusatz der entsprechenden Monomeren durch Erhitzen in Formen verarbeitet werden können. Gemische aus monomeren und polymeren Methacrylaten werden beispielsweise als Prothesenmaterial, Kronen- und Brückenmaterial verwendet, wobei das im Gemisch enthaltene Monomere in Gegenwart des Polymeren auspolymerisiert wird. Monomerenallein verwendetmanüblicherweise als Befestigungszemente, Versiegelungs- und Schutzüberzüge und in neuerer Zeit auch als Füllmaterial.
In der nachstehenden Beschreibung wird in erster Linie auf Prothesenmaterial und Füllmaterial Bezug genommen, da bei diesen Werkstoffen spezielle Probleme auftreten. Bei der Polymerisation der üblicherweise verwendeten monomeren Acryl- bzw. Methacrylsäureester tritt eine beträchtliche Schrumpfung auf.
Aus diesem Grunde hat man schon sehr bald für die Herstellung von Prothesenmaterial einen Teig aus Perl-
EMI1.1
Ein verstärkter Gebrauch für Zahnfüllungen und ähnliche Zwecke erfolgte erst durch die Verwendung derlangkettigen Monomeren nach der US-PS Nr. 3,066, 112 auf der Basis von Bisphenol A und Glycidylmeth- acrylat. Diese neuen Monomeren, meist kurz Bis-GMA genannt, weisen eine kleinere Schrumpfung auf. Um die Schrumpfung noch weiter herabzusetzen, werden diese Monomeren ausserdem mit etwa der dreifachen
Menge inerter anorganischer Füllstoffe vermischt. Sie bestehen also aus etwa 25% eines kaltpolymerisierba- ren Monomerengemisches als Bindemittel und etwa 75% anorganischen Füllstoffen, vorzugsweise den Oxyden von Aluminium und Silicium oder auch Silikatgläsern, Kalziumcarbonat in verschiedener Form, wie Kugeln,
Fasern usw.
Hiedurch wird nicht nur die oben erwähnte Polymerisationskontraktion auf ein für die Verwendungs- zwecke tragbares Mass, d. h. etwa 1%, sondern auch der lineare TK auf etwa 20 bis 30 x 10-6K-1 redu- ziert.
Statt des vorstehend erwähnten Monomers Bis-GMA kann das Bindemittelgemisch auch andere Derivate des Bisphenol A oder auch durchAddition entstandene Urethan-Derivate, z. B. aus Diisocyanaten und Hydroxylalkylmethacrylaten, enthalten. Im allgemeinen werden zur Erniedrigung der Viskosität bis zu 15 Gel.-% kurzkettige Methaerylsäureester und/oder auch die bekannten Vernetzer, wie z. B. Triäthylenglykol-dimethacrylat hinzugegeben.
Für Füllungen werden im allgemeinen zwei Pasten miteinander vermischt, die jeweils Bindemittel und Füllstoffe enthalten. Das zur Katalyse der Polymerisation verwendete Redox-System ist so verteilt, dass die eine Paste nur den Peroxyd-Katalysator, die andere dagegen den Amin-Initiator enthält.
Der anorganische Füllstoff wird vor dem Vermischen zwecks besserer Bindung an die organische Matrix silanisiert, d. h. mit geeigneten ungesättigten Silanverbindungen überzogen. Die als Komposit-Werkstoffe bezeichneten Materialien werden mit einem Füllstoffgehalt, der dem Verwendungszweck angepasst ist, nicht nur für Füllungen in Kavitäten der Frontzähne, sondern auch als Befestigungszemente, zur Fissurenversiegelung und zur Kariesprophylaxe als Schutzüberzüge für Zähne, aber auch für Kronen-und Brückenmaterialien verwendet.
Es hat sich nun gezeigt, dass bei allgemein recht guten mechanischen Eigenschaften dieseWerkstoffe schlecht polierbar sind und ausserdem sehr häufig eine ungenügende Transparenz aufweisen. Man hat versucht, die Polierbarkeit zu verbessern, indem man feinteilige anorganische Füllstoffe, deren Teilchen höchstens einen Durchmesser von etwa 30 jim besitzen sollen, verwendete (vgl. DE-OS 2126419). Leider ging mit der Verkleinerung der Korngrösse eine Verschlechterung der Transparenz einher. Die schon anfangs inhomogene Oberfläche wurde nach einiger Zeit durch ungleichen Abrieb rauh und bot daher Anlass zu Verfärbungen.
Auch wenn die Korngrösse der anorganischen Füllstoffteilchen auf eine Minimalgrösse von 0,8 bis 8 jim und eine Maximalgrösse von etwa 3 bis 20 jim herabgesetzt wurde (vgl. DE-OS 2312258), waren die Polierbarkeit und vor allem die Transparenz der Zahnfüllungen noch unbefriedigend.
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Es ist ferner aus der DE-AS 1929831 und den DE-OS 2126419, 2164668 und 2224683 bekannt, Zahnfüll- massen ausser den üblichen anorganischen Füllstoffen noch Siliciumdioxyd mit einer Teilchengrösse von we- niger als l m in Mengen von bis zu 8 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, zuzusetzen. Dieser Zusatz hat jedoch nur den Zweck, das Monomere zu verdicken, um das Absetzen der grösseren Füllstoff- teilchen zu verhindern. In der DE-OS 2164668 ist angegeben, dass Teilchen, die kleiner als 0, 7 gm sind, mit geeigneten Methoden entfernt werden müssen, da andernfalls die Transparenz des Füllmaterials zu stark abfällt.
Auch in der DE-OS 2126419 ist angegeben, dass das als Verdickungsmittel verwendete Siliciumdioxyd mit einer Teilchengrösse von 50 bis 200 nm nur in einem sehr geringen Anteil von etwa 5 bis 8 Gew.-%, be- zogen auf die gesamte Masse, zugesetzt werden soll.
Möglicherweise beruhen die in der genannten Literatur erwähnten Nachteile bei Verwendung von Sili- ciumdioxyd mit einer Teilchengrösse von weniger als l jum darauf, dass dieses zusammen mit grösseren Men- gen eines Füllstoffes mit einer höheren Teilchengrösse verwendet wurde.
Es wurde nämlich überraschenderweise gefunden, dass sowohl eine Verbesserung der mechanischen
Eigenschaften, als auch der Polierbarkeit ohne Beeinträchtigung der Transparenz der für Dentalzwecke verwendeten Werkstoffe möglich ist, wenn man als anorganischen Füllstoff einen solchen mit einer Teilchen- grösse von weniger als etwa 400 nm verwendet.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Werkstoff für Dentalzwecke der vorstehend bezeichneten Art, der dadurch gekennzeichnet ist, dass der in einer Menge von etwa 10 bis 90% (bezogen auf das Gewicht des Werk- stoffes) vorliegende mikrofeine anorganische Füllstoff eine Teilchengrösse im Bereich von etwa 10 bis 400 nm besitzt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform haben mindestens 50% der mikrofeinen anorganischen Fall- stoffteilchen eine Teilchengrösse im Bereich von etwa 10 bis 40 nm.
Der mikrofeine anorganische Füllstoff bewirkt eine Verdickung des Monomeren und verleiht dem Material thixotrope Eigenschaften, so dass das Gemisch durch einfaches Umrühren wieder verflüssigt werden kann.
Bei Verwendung von höherviskosen Monomeren bzw. von Monomer-Polymer-Gemischen wird dermikrofeine anorganische Füllstoff zweckmässig in kleineren Mengen innerhalb des vorstehend angegebenen Bereiches zugesetzt, damit das Gemisch nicht zu viskos wird. Man kann aber den Anteil des mikrofeinen anorganischen Füllstoffes auch bei Monomeren oder Gemischen mit einer höheren Ausgangsviskosität erhöhen, wenn man einen solchen Füllstoff wählt, dessen BET-Oberfläche weniger als etwa 200 m2/g beträgt. Vorzugsweise liegt die BET-Oberfläche eines solchen Füllstoffes zwischen etwa 30 und 80 m2/g.
Zweckmässig liegt die Menge des mikrofeinen anorganischen Füllstoffes im Bereich von etwa 20 bis 80%, vorzugsweise im Bereich von etwa 40 bis 75%, bezogen aufdasGesamtgewicht des Werkstoffes. Die günstigsten Bereiche hängen, wie vorstehend erwähnt, unter anderem von der BET-Oberfläche des Füllstoffes und der Viskosität des polymerisierbaren Monomeren und/oder Polymeren ab.
Vorzugsweise stellt der mikrofeine anorganische Füllstoff Siliciumdioxyd und/oder Aluminiumoxyd dar.
Es können auch Gläser, wie Borosilikatgläser, Lithiumaluminiumsilikatgläser, Bariumoxyd oder Lanthanoxyd enthaltende Gläser u. ähnl. Füllstoffe verwendet werden, vorausgesetzt, dass ihre Teilchengrösse unter 400 nm liegt. Es können auch Gemische der mikrofeinen Füllstoffe verwendet werden, wobei die Gläser vorzugsweise kleine thermische Ausdehnungskoeffizienten haben und in einer Menge bis zu 25 Gew.-% des Ge- samtfüllstoffgehaltes zugesetzt werden.
Der mikrofeine Füllstoff ist vorzugsweise silanisiert, z. B. durch Behandlung mit Trimethoxy- (3- - methacryloyloxypropyl)-silan. Die Silanisierung erfolgt üblicherweise mit einem Silan, das am Siliciumatom polymerisierbare organische Gruppen trägt. Die polymerisierbaren Gruppen reagieren mit dem polymerisierbaren Monomeren der organischen Komponenten, wodurch eine gute Bindung zwischen der organischen Komponente und dem anorganischen Füllstoff erhalten wird. Bei den erfindungsgemäss verwendeten mikrofeinen anorganischen Füllstoffen ist eine Silanisierung im Gegensatz zu den bisher verwendeten gröberen Füllstoffen jedoch nicht unbedingt notwendig.
Der erfindungsgemässe Dentalwerkstoff kann zur Anpassung an die natürlichen Zähne noch mit bekannten organischen oder anorganischen Farbpigmenten und/oder Trübungsmitteln versetzt werden, wobei die Teilchengrösse nicht mehr als 400 nm betragen soll.
Die Erfindung betrifft weiterhin künstliche Zähne und Zahnersatzteile, wie Zahnfüllungen, Kronen, Brücken (insbesondere deren äussere Schicht), Verblendschalen u. ähnl. Zahnersatzteile, die aus einem Dentalwerkstoff gemäss der Erfindung hergestellt sind.
Durch die Verwendung des mikrofeinen anorganischen Füllstoffes erhält man aus den Dentalwerkstoffen Fertigproduktemit ungewöhnlichhoher Druckfestigkeit, ausgezeichneter Transparenz und sehr glatter, homogener Oberfläche. Schon mit blossem Auge kann man den Unterschied der Oberflächenbeschaffenheit zwischen einem handelsüblichen Material, z. B. einem Füllungsmaterial, und einem Füllungsmaterial, das denmikrofeinen anorganischen Füllstoff enthält, beobachten. Unter dem Mikroskop erkennt man den Unterschied noch
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deutlicher.
Während man bei dem Füllungsmaterial, das den mikrofeinen Füllstoff enthält, keine einzelnen
Teilchen mehr erkennen kann (die Oberfläche erscheint als homogene Einheit), kann man bei dem handels- üblichen Füllungsmaterial deutlich die einzelnen Teilchen, splitter- oder kugelförmig erkennen. Mit dem mikrofeinen Füllstoff ist es möglich, den bisher bestehenden Widerspruch hinsichtlich der Anforderungen an eine hohe Transparenz und eine gute Polierfähigkeit zu überwinden. Weiterhin zeigen die erfindungsgemässen
Dental-Werkstoffe Opaleszenz. Dies bedeutet eine wichtige Verbesserung des kosmetischen Effektes, da die
Kunststoffschicht im Durchlicht gelblich und im Auflicht bläulichweiss erscheint, wie es auch bei natürlichen
Zähnen der Fall ist. Die erfindungsgemässen Werkstoffe eignen sich daher besonders gut als Frontzahnfül- lungen.
Als polymerisierbares monomeres Bindemittel haben sich besonders Mono-, Di- und höhere Ester der Methacrylsäure, insbesondere Bis-GMA, bewährt, gegebenenfalls mit einem Zusatz von verdünnenden Mo- nomeren, wie beispielsweise Methylmethacrylat. Als weitere Beispiele für monomere Bindemittel seien 2, 2-Bis- [p- (2-hydroxyäthoxy)-phenyl]-propan-dimethacrylat oder Triäthylenglykoldimethacrylat genannt.
Es können aber auch andere Derivate des Bisphenol-A oder auch die Reaktionsprodukte aus Hydroxyalkylmethacrylaten und Isocyanaten Verwendung finden. Diese Monomeren haben meist eine verhältnismässighohe Viskosität, weshalb zur Erniedrigung der Viskosität im allgemeinen noch kurzkettige monomere Methacryl- säureester zugesetzt werden. Als Vernetzer können difunktionelle Ester der bzw. Methacrylsäure zugesetzt werden. Als anorganischer Füllstoff dient der mikrofeine Füllstoff.
Als Katalysatoren, in deren Gegenwart die Polymerisation erfolgt, werden beispielsweise organische Peroxyde, wie Dibenzoylperoxyd, tert. Butylperoctoat oder Azoverbindungen, wie Azodiisobuttersäuredinitril, eingesetzt. Auch für Dentalkunststoffe übliche Redoxsysteme, wie Dibenzoylperoxyd/Dimethyl-p-to- luidin oder Dibenzoylperoxyd/Trimethylbarbitursäure können verwendet werden.
Man kann also auf diese Weise ein sogenanntes Komposit-Material für Füllungen und andere Zwecke herstellen, das aus zwei getrennt aufbewahrten Komponenten A und B besteht, die vorzugsweise pastenfor- mig sind. Beide enthalten organisches Bindemittelsystem und Füllstoff, dazu enthält eine der beiden Komponenten den Katalysator und die andere den Aktivator. Je nach Verwendungszweck schwankt die Menge des zuzugebenden anorganischen Füllstoffes. Er kann z. B. bei einem Komposit-Material für Füllungszwecke 60 bis 65 Gew.-% betragen, während die organische Matrix aus 20 bis 22 Gew.-% Bis-GMA und 15 bis 18 Gew.-% Xthylenglykoldimethaorylat besteht.
Das organische Bindemittelgemisch wird mit dem mikrofeinen anorganischen Füllstoff innig durchmischt, bis eine pastenförmige Substanz entsteht. Zu der ersten Komponente fügt man nachträglich noch 0, 5 bis 2 Gew.-% Benzoyiperoxyd und zu der zweiten Paste 0, 5 bis 1 Gew.-% Dimethylparatoluidin hinzu.
Zur Herstellung eines Prüfkörpers nimmt man etwa gleiche Teile der Paste A und B und vermischt sie auf einem Anmischblock, wobei man im Gegensatz zu normalen Füllmaterialien auch Metallspatel verwenden kann. Die Verarbeitungsbreite des Materials beträgt etwa 2 min ; bereits nach 5 min ist das Gemisch zu einem festen Prüfkörper polymerisiert. Die Druckfestigkeitsmessungen ergeben je nach verwendetem Anteil von mikrofeinem Füllstoff und Variierung der organischen Matrix Werte zwischen 40 000 und 60 000 N/cm 2 und sind sogar mit denen von Amalgam überlegen.
Die Biegefestigkeit erreichtwerte zwischen 110 und 160 N/mm, die Wasseraufnahme beträgt nach 2 Monaten zwischen 0, 5 und 1, 5%. Die Oberflächengüte von einem handelsüblichen und dem auf obige Weise hergestellten Füllmaterial wird unter einem Mikroskop verglichen, nachdem beide Oberflächen mit den gebräuchlichen Techniken auf Hochglanz poliert worden sind. Es zeigt sich dabei, dass das Füllmaterial mit dem erfindungsgemäss verwendeten mikrofeinen Füllstoff eine homogene, völlig porenfreie Oberfläche auf- weist, während bei dem handelsüblichen Füllungsmaterial die einzelnen splitter- oder kugelförmigen Teil- chen in der Matrix eingebettet zu sehen sind.
Ein weiterer überraschender Effekt besteht darin, dass das neuartige Füllungsmaterial Opaleszenz aufweist, d. h. im Durchlicht gelblich, im Auflicht aber bläulich-weiss erscheint und somit den optischen Eigenschaften des natürlichen Zahnschmelzes weitgehend entspricht, was besonders für Füllungen im Frontzahnbereich sehr erwünscht ist.
Der erfindungsgemäss verwendete mikrofeine Füllstoff kann auch zur Herstellung eines wesentlich verbesserten Werkstoffes für Kronen, Inlays und Brücken dienen. Dazu löst man z. B. ein kristallines Dimethacrylat eines modifizierten Bisphenol-A in einem organischen Lösungsmittel, z. B. Chloroform oder Äther, und fügt der Lösung unter ständigem Rühren den mikrofeinen Füllstoff zu. Man erhält auf diese Weise eine Paste, die so lange geknetet wird, bis das Lösungsmittel vollständig verdampft ist. In einer Kugelmühle wird das Pulver gemahlen und als Katalysator z. B. Benzoylperoxyd, zugesetzt. Nachdem man das Gemisch gesiebt hat, erhält man ein Material zur Herstellung von Kronen und Brücken.
Man modelliert eine Krone z. B. auf die Weise, dass man das wie vorstehend hergestellte Pulver in einer Porzellanschale über den Schmelzpunkt des kristallinen Monomeren erhitzt, bis ein mit dem Pinsel oder Spatel verarbeitbarer dünnflüssiger Brei entsteht. Bringt man diesen schichtweise auf ein isoliertes Stumpfmodell und polymerisiert man Schicht für Schicht, z. B. in einem Heissluftstrom, so erhält man eine Zahn-
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krone von bestechender Transparenz und ausserordentlicher Abriebfestigkeit. Die Krone kann aber auch in der üblichen Weise aus einem Polymer/Monomer-Teig, dem eine entsprechende Menge mikrofeiner Füllstoff zugesetzt wurde, in einer Küvette geschichtet und im Wasserbad heiss polymerisiert werden.
Es ist ferner möglich, den mikrofeinen Füllstoff einem Polymethylmethacrylat in Perlform mechanisch beizumischen und den durch Zusatz von Monomeren erhaltenen Teig bei erhöhter Temperatur, z. B. bei 100oC, unter Druck in einer Metallform zu einem Zahn oder einer Verblendschale zu polymerisieren.
Ein auf diese Weise hergestellter Zahn hatte eine sehr gute Opaleszenz, überragende physikalische Eigenschaften, wie Druck- oder Biegefestigkeit, und zeigte gegenüber herkömmlichen Materialien eine deutliche Überlegenheit.
Eine besonders homogene Verteilung des mikrofeinen Füllstoffes im Polymerem wird dadurch erreicht, dass man aus monomerem Methylmethacrylat und dem mikrofeinen Füllstoff einen Teig herstellt, den man unter Druck und Temperatur zu einem Block polymerisiert, welcher dann zu einem Splitterpolymerisat zerkleinert wird. Das so erhaltene Polymere ist mit Füllstoff angereichert und kann in üblicher Weise zur Herstellung von Kunststoffzähnen, Zahnteilen oder als Basismaterial für Prothesen verwendet werden.
Generell erhält man durch Verwendung des erfindungsgemässen mikrofeinen Füllstoffes verbesserte Dentalwerkstoffe, die sich durch eine wesentlich höhere Druckfestigkeit, gute Polierbarkeit, hervorragende Transparenz, verbunden mit geringer Abrasion, auszeichnen und durch ihre Opaleszenz dem Aussehen des natürlichen Zahnschmelzes weitgehend entsprechen.
Der erfindungsgemässe Dentalwerkstoff hat sich nicht nur bewährt zur Herstellung von Zahnfüllungsmaterial, sondern ist auch hervorragend geeignet zur Herstellung von Kronen, Brücken, vorgefertigten Verblendschalen oder künstlichen Zähnen, wobei bei Kronen, Brücken oder künstlichen Zähnen wenigstens die äussere Schicht aus erfindungsgemässem Dentalwerkstoff hergestellt ist.
Die nachstehend genannten Beispiele dienen zum besseren Verständnis der Erfindung.
Beispiel l : Es werden 61, 5 g Siliciumdioxyd (mittlere Teilchengrösse zwischen 10 und 20 um und einer BET-Oberfläche von 50 m2/g) auf übliche Weise mit Methacryloxypropyltrimethoxysilan silanisiert und in einen Laborkneter geschüttet. Dazu werden 22 g Bis-GMA und 16, 5 g Äthylenglykoldimethacrylat gegeben und so lange geknetet, bis eine homogene, stippenfreie Paste entsteht. 40 g dieser Paste werdenmit 0,6 g 50%igem Benzoylperoxyd versetzt (Paste A). Weitere 40 g der Stammpaste werden mit 0, 1 g Dimethylparatoluidin versetzt (Paste B).
Vermischt man gleiche Mengen der Pasten A und B auf einem Anmischblock, so erhält man ein Füllungsmaterial für Zahnkavitäten. Die Verarbeitungsbreite beträgt 2 min, nach 5 min ist das Material hart.
Man stellt auf die beschriebene Weise einen Prüfkörper her und lagert ihn 24 h in Wasser von 370C.
Den oben beschriebenen Prüfkörper und einen aus einem handelsüblichen Komposit-Material für Zahnfüllungen hergestellten Vergleichskörper (mit etwa 75% SiO, mittlere Teilchengrösse 30 Mm) poliert man mit einem Gummipolierer 5 min lang. Unter einem Mikroskop werden die Oberflächen beider Körper begutachtet. Dabei zeigt das Schliffbild des Materials, welches das mikrofeine Siliciumdioxyd enthält, eine homogene, gleichmässig glatte und porenfreie Oberfläche, während man bei dem handelsüblichen Material noch deutlich die einzelnen Teilchen in der Matrix verteilt erkennen kann.
In der nachstehenden Tabelle sind einige Vergleichswerte angegeben.
EMI4.1
<tb>
<tb> handelsübliches <SEP> erfindungsgemässes
<tb> Füllungsmaterial <SEP> Füllungsmaterial
<tb> Druckfestigkeit <SEP> nach
<tb> 24 <SEP> h <SEP> in <SEP> H20, <SEP> 370C <SEP> (kg/cm) <SEP> 2700 <SEP> 4700
<tb> Biegefestigkeit <SEP> (kg/mm2) <SEP> 11, <SEP> 0 <SEP> 11, <SEP> 7 <SEP>
<tb> Wasseraufnahme <SEP> nach
<tb> 1 <SEP> Monat <SEP> (Gew.-%) <SEP> 1, <SEP> 0 <SEP> 1, <SEP> 4 <SEP>
<tb> Transparenz <SEP> nach <SEP> 24 <SEP> h <SEP> in
<tb> H20, <SEP> 37 C <SEP> (%) <SEP> 32 <SEP> 80
<tb>
EMI4.2
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2 :
Man löst 20g2, 2-Bis [4- (2-hydroxy-äthoxy)-phenyl] propandimethacrylatin50g Chlo-se ist das Siliciumdioxyd völlighomogenim Monomerem verteilt.Indem Pulverwerden 0,5Masse Benzoylper- oxyd verteilt, indem man es in einer Kugelmühle mahlt und anschliessend siebt. Diese Mischung ist stabil, so lange sie nicht über 420C erhitzt wird. Zur Verarbeitung schmilzt man das Pulver in einer Porzellan- schale bei 50 bis 600C und trägt es mit einem Pinsel oder Spatel auf ein Isoliertes Stumpfmodell scbicht- i weise auf, wobei Schicht für Schicht in einem Heissluftstrom bei etwa 1500C polymerisiert wird. Die so er- haltene Krone vergleicht man mit einer Krone, die aus einem handelsüblichen Material hergestellt wurde.
Die Krone mit dem mikrofeinen Füllstoff hat Opaleszenz, d. h. sie erscheint im Auflicht bläulich-weiss und kommt daher in der kosmetischen Wirkung dem natürlichen Zahnschmelz sehr nahe. Prüft man beide
Kronen, indem man mit Schlämmkreide und Zahnbürste die Kronen bürste, so ist das mikrofeine Siliciumdioxyd enthaltende Polymerisat deutlich abriebfester. Einige Vergleichswerte verdeutlichen den Unter- schied.
EMI5.1
<tb>
<tb>
Krone <SEP> mit <SEP> Krone, <SEP> hergestellt
<tb> mikrofeinem <SEP> aus <SEP> einem <SEP> handelsSiliciumdioxyd <SEP> üblichen <SEP> Material
<tb> Druckfestigkeit <SEP> kg/cm2 <SEP> 3300 <SEP> 1360
<tb> Biegefestigkeit <SEP> kg/mm2 <SEP> 11, <SEP> 5 <SEP> 6, <SEP> 0 <SEP>
<tb> Kugeldruckhärte <SEP> kg/cm2
<tb> (DIN <SEP> 53456) <SEP> 2320 <SEP> 1600
<tb> Wasseraufnahme <SEP> nach
<tb> 1 <SEP> Monat <SEP> (Gew. <SEP> -%) <SEP> 0, <SEP> 8 <SEP> 1 <SEP>
<tb>
Beispiel 3 : Es werden 100 g des in Beispiel 1 verwendeten mikrofeinen Füllstoffes, welcher aber nicht silanisiert worden ist, mit 30 g uneingefärbtem, als Perlpolymerisat vorliegendem Polymethylmeth- acrylat sowie 2 g 50%igem Benzoylperoxyd vermischt.
Man stellt ein Monomergemisch, bestehend aus 35 g monomerem Methylmethacrylat und 35 g eines Reaktionsproduktes aus Hydroxyäthyldimethacrylat mit Hexamethylendiisocyanat her. Das Pulver und die Flüssigkeit werden in einem verschlossenen Behälter me- chanisch auf einer Schwingmischvorrichtung so lange gemischt, bis ein zäher Teig entsteht. Dieser Teig wird in eine Zahnform eingefüllt und 4 min bei 110 C polymerisiert. Der so erhaltene Kunststoffzahn zeigt eine deutliche Opaleszenz, d. h. er erscheint im Durchlicht gelblich und im Auflicht blau-weiss transparent.
Die Kugeldruckhärte (DIN 53456) beträgt 2800 kg/cm2 gegenüber 1400 kg/cm2 bei Vergleichszähnen, hergestellt auf üblicher Methacrylatbasis. Die Beständigkeit des den mikrofeinen Füllstoff enthaltenden Kunst- stoffzahnes gegenüber Monomeren, Chloroform oder kochendem Wasser ist deutlich besser.
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
In Fig. 1 ist ein künstlicher Zahn in Ansicht dargestellt. Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch Fig. 1 entlang der Ebene A-A. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, besitzt der Zahn einen Kern --1-- aus füllstoffreiem Kunststoff und eine Aussenschale --2--. die aus einem Dentalwerkstoff gemäss der Erfindung hergestellt ist. Inder Fig. 3 ist eine Verblendschale dargestellt, die aus erfindungsgemässem Dentalwerkstoff hergestellt ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Künstliche Zähne und Zahnersatzteile, hergestellt aus einem Dentalwerkstoff, der mindestens ein polymerisierbares Monomeres und einen gegebenenfalls silanisierten anorganischen Füllstoff in Submikrongrösse sowie gegebenenfalls einen Katalysator und/oder Aktivator und gegebenenfalls ein Polymeres enthält, dadurch gekennzeichnet, dass der gesamte anorganische Füllstoff, der in einer Menge von 10 bis 90% (bezogen auf das Gewicht des Werkstoffes) vorliegt, eine Teilchengrösse im Bereich von 10 bis 400 nm besitzt.