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Die Erfindung betrifft eine Vogelscheuche mit Feindtieren und Einrichtungen zur Erzeugung von Schreckgeräuschen, die mit Hilfe eines Antriebsmittels in Tätigkeit gesetzt werden.
Sie soll insbesondere in Obstbaukulturen eingesetzt werden, um Vögel fernzuhalten und dadurch den Vogelfrass zu verhindern. Ausserdem soll sie als Schreckvorrichtung im Acker- und Feldbau sowie im Garten dienen.
Es ist bekannt, dass durch Tierfrass, insbesondere durch Vögel, an Saat und Früchten sehr hohe Verluste entstehen. Zur Abschreckung sind bereits Vorrichtungen bekanntgeworden, wie Blinkstreifen, Blinkflächen, Klappern oder "Vogelscheuchen" herkömmlicher Art. Die Blinkstreifen, Blinkflächen und Klappern werden dabei durch den Wind bewegt und erzeugen so optische und akustische Signale. Die durch diese bekannten Schreckvorrichtungen erzeugten Schrecksignale sind recht intensitätsschwach, und die Erzeugung geschieht in aller Regel hinsichtlich zeitlicher Folge und Intensität relativ gleichmässig. Die Tiere, insbesondere Vögel, gewöhnen sich schnell an diese bekannten Schreckmittel, was zur Folge hat, dass die Wirksamkeit gering ist und die Verluste auf die Dauer kaum eingedämmt werden können.
Ausserdem ist die abschreckende Wirkung dieser bekannten Einrichtungen bei Windstille und/oder bewölktem Himmel praktisch gleich Null.
Die AT-PS Nr. 64617 betrifft eine Scheuchvorrichtung für Wild mit einer Zugstangen-Hebelanordnung zum Heben und Senken der Arme einer Jägerfigur, die eine Flinte halten. Die Zugstange wird von einer Kurvenscheibe mit zwei Nasen bewegt, die bei jedem Umlauf an bestimmter Stelle an einen Vorsprung der Stange angreifen und diese nach unten bewegen, wodurch die Arme mit der Flinte angehoben werden und die die Stange dann wieder freigeben, wodurch die Arme nebst Flinte wieder abgesenkt werden. Die Kurvenscheibe wird von einem Uhrwerk angetrieben. Beim Heben der Arme werden gleichzeitig durch Betätigung von Schaltern Glühbirnen kurzzeitig eingeschaltet, die in der Mündung der Flinte und den Augen der Jägerfigur angeordnet sind. Die Jägerfigur ist nicht austauschbar, so dass die Gefahr einer schnellen Gewöhnung des Wildes an diese bekannte Scheuchvorrichtung besteht.
Ausserdem ist diese bekannte Vorrichtung ungeschützt konstruiert. Das Hebelwerk und die Schalter sind der Witterung ausgesetzt. Damit unterliegen die meisten beweglichen Teile der Gefahr einer erhöhten Korrosion und Anfälligkeit gegen Beschädigungen.
Die DE-PS Nr. 814536 betrifft eine Wildscheuche, die mehrere Schreckeinrichtungen verwendet, aber keinen kontinuierlichen Drehantrieb aufweist. Es wird lediglich eine Schaukelbewegung mit Hilfe eines Zugdrahtes und eines Gegengewichtes erzeugt. Diese bekannte Anordnung ist relativ gross und ausladend.
Ein Austausch der Schreckfigur ist praktisch nicht möglich und auch nicht vorgesehen. Auch bei dieser Wildscheuche handelt es sich um eine offene Einrichtung ; die verschiedenen Elemente sind der Witterung ausgesetzt, wodurch die Gefahr einer Korrosion und Beschädigung besteht. Eine solche offene Anlage muss häufig gewartet werden, um die Funktionsfähigkeit voll aufrechterhalten zu können.
Die DE-PS Nr. 93924 betrifft eine als Vogelscheuche dienende Vorrichtung, die recht aufwendig vor allem hinsichtlich des Antriebs konstruiert ist und damit entsprechend anfällig ist. Die Verwendung von Feindfiguren ist nicht vorgesehen.
Die GB-PS Nr. 3, 679A. D. 1909 betrifft eine Wildscheuche, bei der eine Tiernachbildung entlang einer Schiene bewegt wird. Akustische und optische Effekte sind nicht vorgesehen. Auch diese Anlage ist eine sogenannte offene Anlage mit den bereits im Zusammenhang mit der Erörterung der Druckschriften AT-PS Nr. 64617 und DE-PS Nr. 814536 beschriebenen Nachteilen.
Die US-PS Nr. 3, 525, 169 betrifft eine Tierscheuche, bei der ein Feindvogel um eine horizontale Achse rotiert und während der Rotationsbewegung zeitweise in einem Kasten verschwindet, um dann wieder aus diesem Kasten aufzutauchen. Zu bestimmten Zeiten der Bewegungsphasen werden dem Tier eigene Laute wiedergegeben. Es handelt sich hier um eine mechanisch sehr primitive Tierscheuche geringer Abschreckungswirkung. Ergänzende akustische und optische Schrecksignale sind nicht vorgesehen. Auch bei dieser Tierscheuche handelt es sich um eine im Betrieb offene Anlage mit den oben beschriebenen Nachteilen.
Die US-PS Nr. 2, 576, 209 betrifft eine Vogelscheuche mit einer flügelschlagenden Greifvogelnachbildung. Akustische Schreckeinrichtungen sind nicht vorhanden. Der Antrieb der beweglichen Teile erfolgt elektrisch. Hinsichtlich der Aufstellungsmöglichkeiten sind enge Grenzen gesetzt. Von Zeit zu Zeit vorzunehmende Veränderungen sind nicht vorgesehen. Es besteht daher die Gefahr einer schnellen Gewöhnung an diese Scheuchvorrichtung.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine Vogelscheuche der eingangs genannten Art so auszubilden, dass die erzeugten Schreckeffekte wirkungsvoller sind und über einen unbeschränkten Zeitraum ihre Wirkung beibehalten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass bei der Vogelscheuche der eingangs genannten Art ein T-förmiges Rohrgehäuse vorgesehen ist mit einem Gehäusefussteil, in dem eine Antriebswelle des Antriebsmittels gelagert ist, und mit einem aufrechten Stegteil, in dem die Einrichtungen zur Erzeugung der Schreckgeräusche angeordnet sind und in dem eine von der Antriebswelle über ein Winkelgetriebe angetriebene Welle gelagert ist, über die die Einrichtungen betätigt werden und die aus der oberen Wandung des Gehäusestegteiles hinausgeführt ist zur Aufnahme der Feindtiere.
Dem Stand der Technik gegenüber weist die erfindungsgemässe Vogelscheuche im wesentlichen die folgenden Vorteile auf : bei der erfindungsgemässen Vogelscheuche handelt es sich um eine äusserst kompakte Anlage in T-Form. Sie ist leicht zu transportieren und leicht aufzustellen. Ein Ortswechsel ist einfach und schnell durchzuführen. Die Bewegungsübertragung auf die Einrichtungen zur Erzeugung akustischer und optischer Schrecksignale erfolgt in einfacher Art und Weise durch ein Winkelgetriebe, vorzugsweise durch eine Kegelradübersetzung. Dadurch, dass die beweglichen Teile in einem Gehäuse (T-Form) angeordnet sind, sind diese vor Witterungseinflüssen und weiteren Möglichkeiten einer Beschädigung weitgehend geschützt. Die Korrosionsgefahr ist auf ein Minimum herabgesetzt.
Die Funktionstüchtigkeit und Zuverlässigkeit ist somit insgesamt wesentlich besser als bei den durch den Stand der Technik bekannten Vogelscheuchen. Die vorgesehenen optischen Schreckmittel in Form von Feindtierdarstellungen sind leicht austauschbar, wodurch der Gefahr einer Gewöhnung weitgehend begegnet werden kann. Durch die gewählte T-Form des Gehäuses wird ein guter Gewichtsausgleich der Gesamtanordnung erzielt, wodurch es möglich ist, lediglich einen einzigen Stiel zum Einstecken der Vogelscheuche in das Erdreich zu verwenden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung, die Einrichtung zur Erzeugung von Schreckgeräuschen betreffend, ist in den Ansprüchen 2 und 3 gekennzeichnet. Durch diese Ausgestaltungen werden Poltergeräusche und Glockengeräusche erzeugt, die in der Intensität und zeitlichen Aufeinanderfolge sowie in der Klangfarbe ständig wechseln, so dass eine gute Schreckwirkung ohne Gefahr einer Gewöhnung für die Tiere erzeugt wird.
Ein unregelmässiger Bewegungsablauf, durch den die Schreckwirkung erhöht und die Möglichkeit einer Gewöhnung weiter verringert wird, wird durch eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ermöglicht, die im Anspruch 4 gekennzeichnet ist.
Vorteilhafte andere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 5 bis 9 gekennzeichnet.
Die einzelnen gewählten Bauteile und die Form des Gehäuses sowie die Art des Einbaues ermöglichen eine serienmässige und billige Massenherstellung der erfindungsgemässen Vogelscheuche, die somit eine breite Verwendung finden kann.
Die Erfindung soll nun an Hand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel gezeigt ist, näher erläutert werden.
Das in der Zeichnung dargestellte Beispiel einer Vogelscheuche gemäss der Erfindung zeigt ein T-förmiges Rohrgehäuse, dessen waagrechter Gehäuseteil mit der Bezugsziffer --1-- und dessen senkrechter Gehäuseteil mit der Bezugsziffer --2-- versehen ist. Im rechten Teil des Gehäuseteiles-l- befindet sich ein durch Schnurzug aufziehbares Gewichtslaufwerk, bestehend aus einem Gewicht --3--, einer Schnur --4--, einer Schnurtrommel--5--, sowie Schnuraufzug--6, 7, 8--. Das Gewichtslaufwerk treibt eine Welle --9--, die an den Enden des Gehäuseteiles --1-- bei --10-- gelagert ist. Die Welle weist mittig ein Kegelzahnrad --11-- auf, das mit einem Kegelzahnrad --12-- kämmt, welches an einer Welle - befestigt ist.
Die Welle --13-- ist im Gehäuseteil --2-- bei --14 und 15-- gelagert und aus der oberen Abdeckung --16-- herausgeführt und trägt auf diesem herausgeführten Ende einen Teller-17- zur Anbringung eines optischen Schreckmittels, beispielsweise einer Tierfigur --18--, die, wie in der Zeichnung dargestellt, eine Katze darstellen kann. Diese Tierfigur kann mit blinkendem Material belegt sein und selbst so ausgebildet sein, dass sie akustische Signale erzeugt. An der Innenwand des Gehäuseteiles --2-- sind eine Glocke --19-- und eine Polterscheibe --20-- angebracht. Die Polterscheibe ist auf ihrer Oberfläche mit unregelmässigen zahnartigen Erhebungen --21-- versehen. Auf der Oberfläche liegt eine Kugel --22-- auf.
Der Glocke gegenüber ist an der Gehäuseinnenwand ein Anschlag --23-montiert. An der Welle --13-- ist in Höhe des Anschlags und der Glocke ein mit der Welle rotierender
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federnder Klöppel --24-- angebracht. Der Klöppel wird entsprechend seinem Federvermögen während der Rotation durch den Anschlag --23-- in seiner Bewegung gehemmt und schlägt dadurch mit erhöhter Wucht an die Glocke an. Die Welle --13-- weist ferner oberhalb der Polterscheibe --20-- einen Arm oder Mitnehmer --25-- auf, der die Kugel --22-- über die gezahnte Oberfläche --21-- der Scheibe --20-- bewegt und so unregelmässige starke Poltergeräusche erzeugt. Die erzeugten Geräusche werden infolge der rohrförmigen Ausgestaltung des Gehäuses durch Resonanzwirkung noch verstärkt.
Im linken Teil des Gehäuseteiles-l-ist eine Laufhemmvorrichtung --26-- angeordnet, die beispielsweise aus einem Ankerrad --27-- und einem Anker --28-- bestehen kann, die die Rotationsbewegung der Welle --9-- verzögert und zusätzlich so gestaltet sein kann, dass der Welle --9-- und damit auch der Welle --13-- eine unregelmässige Rotationsbewegung auferlegt wird, um so eine noch unregelmässigere Erzeugung der optischen und akustischen Schrecksignale zu bewirken. Die auf dem Teller --17-angebrachte Figur --18-- kann gegen andere ausgetauscht werden, um so eine Gewöhnung an diese Figur zu verhindern.
Der Gehäuseteil-l-ist auf der Oberseite mit Bügeln --29-- oder mit Ösen --30-- versehen, mit denen die Vogelscheuche an Bäumen od. dgl. aufhängbar ist. Um die erfindungsgemässe Vogelscheuche auch im Boden zu verankern, ist der Gehäuseteil-l-gegenüber dem Gehäuseteil --2--, wie dargestellt, mit einem Stiel --31-- versehen.
A
PATENTANSPRÜCHE :
EMI3.1
(19, 24 ; 20,22, 25) zur Erzeugung der Schreckgeräusche angeordnet sind und in dem eine von der Antriebswelle (9) über ein Winkelgetriebe (11,12) angetriebene Welle (13) gelagert ist, über die die Einrichtungen (19, 24 ; 20,22, 25) betätigt werden und die aus der oberen Wandung (16) des Gehäusestegteiles (2) hinausgeführt ist zur Aufnahme der Feindtiere (18).