AT311435B - Spitzenförmige Kaltkathode - Google Patents

Spitzenförmige Kaltkathode

Info

Publication number
AT311435B
AT311435B AT177471A AT177471A AT311435B AT 311435 B AT311435 B AT 311435B AT 177471 A AT177471 A AT 177471A AT 177471 A AT177471 A AT 177471A AT 311435 B AT311435 B AT 311435B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
cathode
cathodes
cold cathode
pointed
tip
Prior art date
Application number
AT177471A
Other languages
English (en)
Inventor
Andor Budincsevics Dr
Original Assignee
Egyesuelt Izzolampa
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Egyesuelt Izzolampa filed Critical Egyesuelt Izzolampa
Application granted granted Critical
Publication of AT311435B publication Critical patent/AT311435B/de

Links

Landscapes

  • Cold Cathode And The Manufacture (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



   Die Erfindung betrifft eine spitzenförmige Kaltkathode, welche aus einem Metall hoher
Schmelztemperatur, zweckmässig aus W,   Re,   Th gefertigt ist. Solche Kaltkathoden können in einfachen oder mehrfachen Kathodenkonstruktionen Verwendung finden. Als Anwendungsgebiet der Erfindung kommen vor allem, jedoch nicht ausschliesslich Fernsehbildröhren, Hochspannungs-Gleichrichterröhren und Kathoden von Elektronenkanonen in Frage. Bekanntlich arbeiten die meisten Elektronenröhren mit (indirekt oder direkt geheizten) Glühkathoden. Nach dem Einschalten des Heizstromes treten Elektronen aus der auf der Oberfläche der Kathode befindlichen, unter der Wirkung des Stromes glühenden, emittierenden Schicht aus und bewegen sich unter der Wirkung des zwischen den Elektroden vorhandenen elektrischen Feldes in Richtung zur Anode. 



  Bedingung zur Funktion dieser Kathoden ist, dass die Kathode unter der Wirkung des Heizstromes eine entsprechende Temperatur aufweist. 



   Wegen des erforderlichen Heizstromes hat die Anwendung der Glühkathoden mehrere Nachteile,   u. zw.   vor allem, dass zur Funktion der Entladungsröhre eine Heizleistung erforderlich ist. In die Entladungsröhre sind die Heizstromkreiselemente einzubauen. Insbesondere bei indirekt geheizten Kathoden ist nach dem Einschalten eine Zeitspanne erforderlich, bis die Kathode auf Emissionstemperatur kommt, und während dieser Zeit funktioniert die Röhre nicht. Die glühende Kathodenschicht erzeugt ständig, wenn auch nur in geringem Masse, Gas, verdampft, und zufolge dieser Kathodenabnutzung hat die Röhre eine beschränkte Lebensdauer. 



   Die sogenannten Kaltkathoden sind von den vorerwähnten Nachteilen frei. Ihre Wirkungsweise beruht darauf, dass Elektronen nicht nur aus glühenden Metallen in den luftleeren Raum austreten, sondern dass Elektronenaustritt bei entsprechender Feldstärke nach dem quantenmechanischen Tunneleffekt sogar bei Zimmertemperatur schon von endlicher Wahrscheinlichkeit ist und daher stattfinden kann. Diese nicht geheizten Emitter werden Kaltkathoden genannt. Ihr Vorteil liegt vor allem in der unbeschränkten Lebensdauer und zufolge Fortfalls der Anheizzeit in der vom Augenblick des Einschaltens an vorhandenen sofortigen Funktionsfähigkeit. 



   Die für die Feldemission aus einer Kaltkathode notwendige hohe Feldstärke (etwa 106V/cm) ist   z. B.   mittels Spitzenwirkung erreichbar,   d. h.   die Kathode wird in Nadelform gefertigt. Orientierungshalber ist zu erwähnen, dass, wenn   z. B.   auf einer aus Wolfram gefertigten, nadelförmigen Kathode eine Spitze von etwa   l     Durchmesser ausgebildet wird, die erwähnte Feldstärke schon bei 2000 bis 3000 V Anodenspannung realisierbar und ein Strom von etwa 10-9 A erzielbar ist. Diese niedrige Stromstärke ist jedoch nicht für jeden praktischen   Zweck ausreichend. 



   Ziel der Erfindung ist es, eine solche Kaltkathode herzustellen, die einen um fünf bis sechs Grössenordnungen höheren Strom liefern kann, also in der Praxis ohne Überlastung der Konstruktion anwendbar ist. 



   Im Laufe von Versuchen, die zur Erfindung führten, wurde festgestellt, dass, wenn in den Stoff von aus W oder aus einem andern   (z. B.   Re, Nb) Metall hoher Schmelztemperatur gefertigen Kathoden Zr, Hf, La (oder ein Lanthanid) mit Thorium zusammen im Wege von Diffusion hineingeführt wird, vermutlich wegen Verminderung der Austrittsarbeit, die erwähnte Feldemission erzielbar ist. Dabei wurde festgestellt, dass die Elektronenaustrittsarbeit gegenüber einem Wert von 4, 5 eV des reinen W, bei dem mittels der bezeichneten Komponenten diffundierten Stoff nur 1, 7 bis 2, 5 eV betrug.

   Die Erfindung besteht somit darin, dass die emittierende Oberfläche der Spitze in an sich bekannter Weise durch ein Dreistoffsystem gebildet ist und dass dieses Dreistoffsystem ausser dem Elektrodenstoff und Thorium als dritte Komponente eines der Metalle Zr, Hf, La bzw. der Lanthanid-Metalle enthält. 



   Die Zugabe von Thorium ist immer notwendig, so dass die emittierende Schicht als Dreistoffsystem mit Thoriumgehalt anzusehen ist. Eine Feldemissionskathode, deren Oberfläche im Bereich ihrer Spitze oder Schneide aus einem Dreistoffsystem besteht, ist aus der deutschen Auslegeschrift 1290637 bekannt. Dabei muss die Spitze bzw. Schneide in einer Gitterebene des Kathodenmaterials liegen und es sind darauf über den Atomen des Kathodenmaterials einen Überzug bildende weitere Atome aufgebracht, deren Elektronenaustrittsarbeit kleiner ist als auf den übrigen Oberflächenbereichen der Kathode, wobei unter den den Überzug bildenden Atomen eine dritte Art von Atomen vorhanden ist, die in der Spannungsreihe der Elemente so weit von den den Überzug bildenden Atomen entfernt sind, dass sie diese anziehen.

   Unter diesen Bedingungen kommen als Grundmaterial Wolfram, Molybdän, Platin oder Nickel, für den Überzug Zirkonium, Hafnium oder Magnesium, aber auch Caesium, Barium und Thorium, und für die Zwischenschicht Sauerstoff, Stickstoff oder ein Halogen in Frage. 



   Die bekannte Kathode muss aus einem Einkristall hergestellt werden, wobei die Spitze oder Schneide vorzugsweise in einer (100)-Kristallebene liegen soll, welche die kleinste Austrittsarbeit ergibt. Während Cs, Ba und Th an den (100)-und (211)-Ebenen von W haften, wodurch viele, mit Abstand zueinander angeordnete Emissionsquellen auf der Kathode entstehen können, was als nachteilig anzusehen ist, wird W von Zr nicht benetzt. Zur Erzielung einer Haftung der Emissionsschicht auf der Wolframoberfläche wurde die Zwischenschicht vorgeschlagen. Es besteht dann aber noch immer der Nachteil, dass die extrem dünne Oberflächenschicht der bekannten Kathode durch im Betrieb praktisch unvermeidlichen lonenaufprall abstäubt und die Kathode daher keine lange Lebensdauer erreicht. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Mit der Erfindung werden diese Nachteile dadurch beseitigt, dass die Kaltkathode oberflächlich aus einer Legierung reiner Metalle besteht, obei eine ternäre Legierung mit einem solchen Metall gebildet wird, das sowohl Wolfram als auch Zirkonium, Hafnium oder eines der seltenen Erdmetalle benetzt und mit diesen eine Legierung eingeht. In diesem Fall enthält die Spitzenkathode in ihrem Körper das Element niedriger Austrittsarbeit, und wenn auch durch Ionenaufprall die oberste Schicht abgestäubt wird, ändert sich die Emission der Kathode nicht, weil hiedurch die Legierung weder in ihrer Zusammensetzung noch in ihrem Material geändert wird. Die Anwendung von Legierungen der erfindungsgemässen Art bietet den weiteren Vorteil, dass die Feldemissionskathode nicht aus einem Wolframeinkristall hergestellt werden muss. 



   Die erforderliche Difussionstechnik ist auf diesem Gebiet dermassen bekannt, dass ein näheres Eingehen darauf nicht erforderlich ist. 



   Die diffundierten Spitzenkathoden werden zur Erzeugung von Dioden in Gefässe eingebaut, diese sodann in bekannter Weise bei   10-6   Torr entlüftet und zwecks Aktivierung der Kathode während einer kurzen Zeit auf 1000 bis 12000C geglüht. Dies kann mit einem Heizkörper erfolgen, der als Kathodenträger dient. 



   Wenn die in der beschriebenen Weise gefertigten Kathoden für die Erzeugung von Gleichrichterdioden parallel zusammengebaut werden, kann eine überraschende und nicht vorhersehbare Erscheinung beobachtet werden. Beim Zusammenbau des mehrfachen Kathoden-Anoden-Systems zu einer gemeinsamen Einheit verteilte sich die   Feldstärke-nach Messungen-gleichmässig   zwischen den Kaltkathoden. Bei Hochspannung wurde kein Durchschlag festgestellt, da die Spitzen gegenüber dem unerwünschten Funkenwerfen eine Schutzwirkung ausüben. Bei einer aus zwei oder drei Kathoden-Anoden-Anordnungen bestehenden Einheit ist ein Strom von 500 bis   1000 MA   erzielbar, ohne dass auch nur eine der Spitzen schadhaft wird. 



   Beim Zusammenbau mehrerer Anoden-Kathoden-Einheiten ist darauf zu achten, dass zufolge des durch die Spitze fliessenden Stromes das System nicht selbstanwärmend wird, d. h., dass keine thermische Emission auftritt. 



   Die Erfindung wird nun an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Fig. l zeigt eine Kaltkathodendiode. Die Teile derselben   sind : Heizkörper--l--   (für die Aktivierung der Kathode), Wolframspitzenkathode--2--, deren Spitze   z. B.   ein W-Zr-Dreistoffsystem bildet und Anode--3--. 



   Fig. 2 veranschaulicht ein zusammengebautes Kathoden-Anoden-Dreistoffsystem. Die Bezeichnungen sind wie in   Fig. 1.   



   Zusammenfassend hat die Erfindung die folgenden hauptsächlichen, vorteilhaften Wirkungen :
Unter Beibehaltung sämtlicher vorteilhafter Eigenschaften der Kaltkathoden (kein Heizstrom und keine Heizarmatur erforderlich, keine Anheizzeit vorhanden, unbeschränkte Lebensdauer, bei mehrfachem Elektrodensystem gleichmässige Felstärkeverteilung, usw. ) ermöglichte die Erfindung die Herstellung von in der Praxis bereits anwendbaren Entladungsröhren, z. B. Gleichrichterdioden und elektrooptischen Systemen, Bildröhren, Oszilloskopröhren usw.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH : Spitzenförmige Kaltkathode, welche aus einem Material hoher Schmelztemperatur, zweckmässig aus W, Re, EMI2.1
AT177471A 1970-10-12 1971-03-02 Spitzenförmige Kaltkathode AT311435B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
HUEE001855 HU162393B (de) 1970-10-12 1970-10-12

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT311435B true AT311435B (de) 1973-11-12

Family

ID=10995349

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT177471A AT311435B (de) 1970-10-12 1971-03-02 Spitzenförmige Kaltkathode

Country Status (2)

Country Link
AT (1) AT311435B (de)
HU (1) HU162393B (de)

Also Published As

Publication number Publication date
HU162393B (de) 1973-02-28

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2647396A1 (de) Gasentladungspaneel
DE3008518C2 (de) Elektrode für eine Entladungslampe
DE2635289A1 (de) Traegermetallplatte fuer direkt erhitzte oxidkathode und verfahren zu deren herstellung
AT311435B (de) Spitzenförmige Kaltkathode
DE2947313C2 (de) Elektronenröhrenkathode
DE69718363T2 (de) Thermionische Kathode und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE8705725U1 (de) Einkristall mit Widerstandsheizung
DE3150848C2 (de) Elektronenstrahlerzeugungssystem für hohe Helligkeit
DE3780246T3 (de) Drahtförmige Glühkathode.
DE2738207C2 (de) Basismetallplattenwerkstoff für eine direkt erhitzte Oxidkathode
DE1050457B (de) Röntgenröhre mit vorzugsweise rotieren der hochtemperaturfester Anode
DE2436622C2 (de) Bildwandler- oder Bildverstärkerröhre
DE3751168T2 (de) Struktur einer indirekt geheizten Kathode für Kathodenstrahlröhren.
DE2933255A1 (de) Keramisches material fuer die kathode einer elektronen-kanone
DE3708687A1 (de) Vorratskathode und verfahren zu deren herstellung
DE1171483B (de) Verfahren zur Wahrung optimaler Abstands-bedingungen zwischen Emitter und Kollektor eines thermoelektronischen Wandlers
DE565464C (de) Elektrische Entladungsroehre
DE721937C (de) Gluehkathode fuer elektrische Entladungsgefaesse, wie Leuchtroehren, Gleichrichter, Senderoehren und Verstaerkerroehren
DE674258C (de) Indirekt geheizte Gluehkathode fuer Kathodenstrahlroehren und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE1093493B (de) Scheibenfoermige Anode fuer Drehanoden-Roentgenroehren
DE666774C (de) Nichtgeheizte Elektrode fuer Entladungsroehren
DE1564532B2 (de) Photoelektrische Rohre und Verfahren zur Herstellung derselben
DE3122950A1 (de) Verfahren zum herstellen einer vorratskathode
DE627176C (de) Indirekt geheizte Kathode
AT133280B (de) Bei niedriger Temperatur emittierende Kathode.

Legal Events

Date Code Title Description
ELJ Ceased due to non-payment of the annual fee