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Die Erfindung betrifft ein Mehrwegeventil mit einem als linear oder rotierend bewegbarer Flachschieber ausgebildeten Schaltglied, das auf der einen Seite im Bereich seiner Dichtflächen Ausnehmungen aufweist, mit deren Hilfe die zu einem Verbraucher, wie einem Arbeitszylinder, für flüssige oder gasförmige Medien führenden Leitungen wahlweise mit der Druckquelle oder mit der Entlüftung in Verbindung gesetzt werden können, wobei das Schaltglied zum Ausführen seiner Schaltbewegung quer zu den als Kanäle in den Ventilblock eingearbeiteten anzusteuernden Leitungsmündungen geführt ist und unter dem Einfluss senkrecht zur Schaltbewegung gerichteter Kräfte steht.
Bei Mehrwegeventilen der vorgenannten Art ergibt sich eine besondere Aufgabe. Diese Ventile sollen ein Minimum an Bauteilen aufweisen, über sehr grosse Schaltspielzahlen hinweg zuverlässig schalten und sich mit verhältnismässig geringem Energieaufwand ansteuern lassen. Die vorgeschlagenen Lösungen für diese Aufgabe haben bisher in der Praxis nicht einwandfrei befriedigt.
Es haben sich hiebei zwei Arten von Anordnungen ausgebildet, nämlich Flach- und Spindelschieber genauester Passung, bei denen die Abdichtung in den einzelnen Funktionslagen durch eine hohe Genauigkeit der mechanischen Ausführung erreicht wird und die naturgemäss teuer in der Herstellung und sehr empfindlich gegen Verunreinigungen der gesteuerten Medien sind und zudem einer dauernden Abnutzung unterliegen und eine Gruppe von Flach-, Spindelschiebern und -ventilen sowie Tellerventilen mit Anschmiegung, vorzugsweise mit deformierbaren Dichtelementen, die geringere Ansprüche an die Herstellung stellen und bei geeigneter Bauform hohe Spielzahlen aufweisen, von denen jedoch die Flach- und Spindelschieber verschoben werden müssen, und die von der Funktion her vorteilhaften Tellerventile, bei denen die Dichtungsberührung erst in den Endlagen geschieht,
zufolge der Staffelung der einzelnen Dichtelemente einen verwickelten Aufbau haben und aus einer grösseren Anzahl von Teilen zusammengesetzt sind.
Bei weiteren bekannten Anordnungen der hier in Frage stehenden Art, die ein als Flachschieber ausgebildetes Schaltglied besitzen und im übrigen etwa einen Aufbau aufweisen, wie er oben bereits beschrieben worden ist, ist entweder überhaupt keine Entlastung des Schiebers vorgesehen, oder aber es ist eine Druckentlastung vorhanden, die ein Aufbäumen bzw. Deformieren des Schiebers verhindern oder eine dauernde Selbstzentrierung des Schiebers herbeiführen soll. Bei diesen bekannten Anordnungen ergibt sich in der Regel auch während der Schaltbewegung eine sehr hohe Reibung, die hohe Schaltkräfte zu ihrer Überwindung bedingt.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, hier Abhilfe zu schaffen.
Zu dem oben genannten Zweck ist gemäss der Erfindung bei der neuen Anordnung vorgesehen, dass das Schaltglied ausschliesslich in seiner Ruhestellung unter Druck an seinen Dichtflächen anliegt, vor Einleitung der Schaltbewegung jedoch durch Verringerung des Druckes auf der den Dichtflächen abgekehrten Seite einen Abstand zu den Dichtflächen erhält, den es während der Schaltbewegung beibehält, während das Schaltglied durch erneuten Anstieg des Druckes auf seiner den Dichtflächen abgekehrten Seite als Folge eines Ausgleiches zwischen dem Druck an seinen Dichtflächen und dem Druck an der den Dichtflächen abgekehrten Seite wieder an den Dichtflächen anliegt.
Bei der erfindungsgemässen Anordnung wird das Schaltglied vor Einleitung der Schaltbewegung durch Veränderung der Druckverteilung von den Dichtflächen abgehoben, es wird hiebei in den Schwebezustand zwischen zwei Luftschichten überführt und in diesem Zustand in eine neue Schaltstellung gebracht, wonach es nach anschliessendem Verändern der Druckverteilung wieder an die Dichtflächen angepresst wird. Während der Schaltbewegung oder Umstellungsbewegung tritt keine Reibung auf, im ausgesteuerten Zustand wird der Schieber durch den anstehenden Luftdruck gegen die Fläche angedrückt, es ist also eine gute Dichtigkeit gegen Lecken vorhanden.
Während der Verstellbewegung beim Umsteuern vermeidet der den Schieber umgebende Luftpolster die direkte Berührung von Material zu Material, so dass praktisch keine Reibung vorhanden ist, die Abnutzung entsprechend klein ist, und das Schaltglied oder Verschlussglied sich auch bei Abnutzung selbsttätig nachjustiert und weiterhin wirksam dicht bleibt. Mit Flüssigkeitskräften gleicher Grösse auf beiden funktionellen Seiten des Schiebers ergibt sich ein Schwebezustand des Schiebers, der mit dem Schwebezustand eines Luftkissenfahrzeuges vergleichbar ist und der durch einen ständigen, geringen Ausfluss des Druckmediums und die durch Abstandsänderungen entstehende Steuerung der Abflussdrosselquerschnitte erhalten wird.
In diesem Schwebezustand ist der Schieber frei von fester Reibung, eine solche wird allenfalls bei sekundären Führungsflächen des Schiebers noch auftreten können. Bei alledem ist der Aufbau denkbar einfach, so wie er nur bei Schiebersteuerungen sein kann. Es ergibt sich also, dass bei der erfindungsgemässen Anordnung die Vorzüge des Tellerventils, mit einer Anschmiegung erst beim völligen Erreichen der Schaltlage, mit dem einfachen und zuverlässigen Aufbau des quer zu den Steuerkanälen beweglichen Schiebers verbunden sind.
Es wird also einerseits eine sichere und schnelle Wirkungsweise erreicht, anderseits wird Reibung fast vollständig vermieden, weil während der Schaltbewegung ein Abheben des Schaltgliedes von seinen Dichtflächen erfolgt, in der jeweiligen Ruheposition jedoch das Schaltglied fest an seine Dichtflächen angepresst wird, wobei der Abhebevorgang vor Einleitung der Schaltbewegung durch eine Verringerung des Druckes auf der den Dichtflächen abgekehrten Seite des Schaltgliedes des erfindungsgemässen Mehrwegeventils erzeugt wird und das Anpressen des Schaltgliedes an seine Dichtflächen nach beendetem Schaltvorgang durch einen Druckanstieg auf seiner den Dichtflächen abgekehrten Seite erfolgt, der eine Folge eines Druckausgleiches zwischen den den beiden Seiten des Schaltventils zugeordneten Druckräumen ist.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigen : Fig. 1 eine Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung in einer Seitenansicht in einem senkrechten Schnitt in schematischer Darstellung in einem ersten Stadium des Steuerungsvorganges, Fig. 2a die Anordnung nach Fig. 1 in einem zweiten Stadium des Steuerungsvorganges, Fig. 2b die Anordnung nach Fig. 1 in einem dritten Stadium des Steuerungsvorganges, Fig. 3 die Anordnung nach Fig. 1 in einem vierten Stadium des Steuerungsvorganges, Fig. 4 eine abgewandelte Ausführungsform des Gegenstandes der ERfindung in einer Seitenansicht in einem senkrechten Schnitt in schematischer Darstellungsweise entsprechend derjenigen nach Fig. 3, Fig.
5 den Schieber eine andern Variante des Erfindungsgegenstandes in perspektivischer Darstellung von oben gesehen, Fig. 6 eine weitere Variante des Erfindungsgegenstandes in einer Seitenansicht in senkrechtem Schnitt und in schematischer Darstellung, Fig. 7 das Funktionsschema einer andern abgewandelten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung in einer Draufsicht, Fig. 8 den Schieber der Ausführungsform nach Fig. 7 in einer Ansicht von oben, Fig. 9 den Schieber einer weiteren Variante des Erfindungsgegenstandes in perspektivischer, schematischer Darstellung, Fig. 10 eine andere abgewandelte Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung in einer Seitenansicht teilweise geschnitten und in schematischer Darstellung und Fig. 11 eine weitere Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung in einer Draufsicht in schematischer Darstellung.
Bei dem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung handelt es
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Druckluft, oder mit einer in die freie Atmosphäre oder zu einem Vorratsbehälter führende Entlüftungsleitung in Verbindung gesetzt werden kann. Das Schaltglied-l-hat die Gestalt eines Flachschiebers, der im Schiebergehäuse --2-- zwischen seinen beiden Schaltstellungen, die in Fig. 1 und 3 gezeigt sind, in Richtung der Längsachse gemäss Pfeil--3--hin und her verschiebbar ist.
Der Schieber ist in der Ausnehmung--4--
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Verschieberichtung gemäss Pfeil--7--gerichtet ist, an der gegenüberliegenden Flachseite--8--steht er ebenso wie an den beiden Stirnseiten--9, 10--unter der Wirkung eines Druckmediumkissens, das in seinem wirksamen Zustand den Flachschieber in der jeweiligen Schaltstellung an den die miteinander zu verbindenden Leitungen umgebende Flächenpartien der Gehäuseinnenwandung abdichtend angedrückt hält und dessen Wirkung durch kurzzeitige Druckveränderung an einer seiner den axialen Enden zugeordneten Stirnseiten so zum Teil zeitweilig aufhebbar ist, dass der Flachschieber sich bis zur Wiederherstellung des vollen Betriebszustandes des Druckmediumkissens von der Gehäuseinnenwandung abhebt und in die Schaltstellung verstellt, die der Seite,
an der die Druckveränderung stattgefunden hat, zugeordnet ist.
Die Höhe der Ausnehmung --4-- ist grösser als diejenige des Schiebers die axiale Länge dieser Ausnehmung ist um einen solchen Betrag grösser als diejenige des Schiebers, dass dieser seine verschiedenen Schaltstellungen innerhalb des Gehäuses einnehmen kann. In die Ausnehmung --4-- münden folgende Leitungen bzw. Anschlüsse ein, an den Stirnseiten-9 und 10-Leitungen-11, 12--, über die der Druck in der Ausnehmung des Schiebergehäuses geändert werden kann. An der Unterseite --5-- mündet die Zuleitung-6-für das Druckmedium, die Anschlüsse --13, 14-- zu den beiden Zylinderseiten und die Anschlüsse-15, 16- für die Entlüftungsleitungen, die den beiden Zylinderseiten zugeordnet sind.
Die Anordnung ist hiebei so getroffen, dass der Anschluss für eine zu einem Arbeitszylinder führende Speiseleitung - 13 oder 14-in Richtung der Längsachse des Schiebers gesehen (gemäss Pfeil 3) zwischen der Zuleitung --6-- für das Druckmedium und dem Anschluss für die dem Arbeitszylinder zugeordnete Entlüftungsleitung --15 bzw.--16--vorgesehen ist. Die Leitungen--11 und 12--sind koaxial zueinander angeordnet, an den Innenflächen der die Ausnehmung des Schiebergehäuses jeweils an ihren beiden axialen Enden begrenzenden Stirnwände sind pufferartige Anschlagkissen--17, 18-- aus elastischem nachgiebigem Material, z.
B. aus Gummi oder Kunststoffmaterial mit gummiartigen Eigenschaften vorgesehen, die dazu dienen, ein zu starkes heftiges Anschlagen des Schiebers bei Beendigung der Umsteuerbewegung zu verhindern. Der Schieber hat die Gestalt eines länglichflachen Körpers mit rechteckigem Querschnitt, der im Bereich seiner beiden axialen Enden sowohl an seiner der Mündung der Zuleitung für das Druckmedium zugewandten Seite--5--die
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etwa rechtwinkelig nach aussen gerichtet ist, und zu beiden Seiten dieses Vorsprunges sind zueinander parallele Kanüle-26, 27- relativ kleinen Querschnittes vorgesehen, die von der Fläche --5-- zur gegenüberliegenden Seite --8-- führen und die sozusagen Drosselstellen darstellen.
Es kann eventuell auch nur ein einziger Kanal vorgesehen sein, wie man anderseits die Drosselstellen auch als Schieberabschnitte aus porösem Material ausbilden kann.
Insgesamt ist also die Anordnung so getroffen, dass der Schieber in den beiden Schaltstellungen auf der zugewandten Innenfläche des Schiebergehäuses an der der Zuleitung für das Druckmedium zugewandten Seite abdichtend aufliegt und während seiner axialen Verstellbewegung von den seinen beiden Flachseiten zugewandten Innenflächen des Schiebergehäuses jeweils durch ein vom Druckmedium gebildetes Druckkissen getrennt wird. Die Druckverteilungsverhältnisse werden dadurch verändert, dass die von der Zuleitung für die Druckluft her auftretenden Drücke durch ein diesen Drücken entgegengerichtete Luftschicht an den gegenüberliegenden Seiten des Schaltgliedes aufgehoben wird und die resultierende Kraft mindestens um den Dichtdruck grösser ist als die von der Zuleitung für die Druckluft her aufgebrachten Kräfte.
Die anstehenden Drücke werden durch ein Luftkissen ausgeglichen, dessen Druck durch den
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Speiseleitung der andern Zylinderseite mit der Entlüftungsleitung --16-- in Verbindung steht. Die Abdichtungsvorsprünge--19 und 20--liegen an der zugewandten Fläche des Schiebergehäuses auf und dichten hiebei die einzelnen Leitungen und Anschlüsse nach aussen hin ab. Um hier noch eine bessere
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hohem Reibungskoeffizienten. Man kann auch den Schieber und die zugewandte Gehäusefläche mit einer feinen Verzahnung oder Rasterung ausbilden, die erst nach Durchlaufen eines definierten Hubes, nämlich der Zahnoder Rasttiefe, den Schieber zur Seitenbewegung freigibt, sonst aber jegliche Verschiebung des Schiebers durch Formschluss verhindert.
Wenn man nunmehr in der Leitung --12-- den Druck ändert, wird der Druck oberhalb des Schiebers ebenfalls absinken, so dass der von der Zuleitung --6-- für die Druckluft herkommende Druck den Schieber anhebt. Gleichzeitig wird der Schieber wegen des überdruckes auf der Seite-11- gegenüber der Seite--12--nach rechts verschoben über die Stellung gemäss Fig. 2b in die Stellung gemäss Fig.
3, in der seine Stirnseite --10-- gegen den Puffer-18-anschlägt.
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--29-- aufliegt.Zuleitung --6-- mit der Speiseleitung für die andere Zylinderseite --14-- verbunden, die Speiseleitung --13-- four die eine Zylinderseite ist jetzt mit der ihr zugeordneten Entlüftungsleitung-15-verbunden. Bei einer solchen Anordnung wird der Druck im Druckraum, der durch das Hilfsventil entlastet wurde, beim Anheben des Schiebers wieder ansteigen, bis sich ein Gleichgewicht zwischen dem Druck des Druckraumes und der Druckwirkung der gesteuerten Kanäle ergeben hat.
Die Erfindung kann sinngemäss auch an einem Dreiwegeventil angewendet werden, er kann auch einer grösseren Anzahl von Anschlusskanälen zugeordnet sein und dann eine entsprechend grössere Anzahl von Zwischenstellungen besitzen, wobei durch eine Unterbrechung des Schwebezustandes die Anschlusskanäle beliebig miteinander in Verbindung gebracht werden können.
Die Anordnung kann ausserdem so getroffen werden, dass der Schieber in den Endlagen seiner Bewegung durch seine geometrische Stellung in einer im Kanal des Druckkissen-Entlasungsventils angeordneten Schaltstelle die Druckkissenentlastung selbsttätig aufhebt und zur Anpressung gelangt, wobei die zum Durchschalten dieser Schaltstelle notwendige Energie einem Speicher mechanischer oder pneumatischer Art entnommen werden kann.
Hiebei kann der Schieber so gestaltet sein, dass er eine Vielzahl von Zwischenstellungen auch bei einer grösseren Anzahl von Anschlusskanälen annehmen kann, die jeweils durch eine Unterbrechung des Schwebezustandes an der gewünschten Stelle ihre funktionelle Verknüpfung durch die schieberseitigen Verbindungen erfahren.
Weiterhin kann man vorsehen, dass der Schieber im schwebenden Zustand als Platte in der Ebene frei beweglich ist und unter dem Einfluss steuernder Einstellvorgänge mehrere Koordinaten Verknüpfungen zwischen verschiedenen Kanälen herstellt, beispielsweise in der Funktionsform eines Kreuzschienenwählers und dass der Schieber keine gravitationsbedingte Vorzugsstellung hat, z. B. indem er als runde, durch Drehung veränderliche Platte und/oder als massenausgeglichenes System ausgebildet ist.
Die Anordnung kann ausserdem so getroffen werden, dass der Schieber durch induktive, elektrische Felder im Sinne eines Motorrotors im Schwebezustand zu einer neuen Stellung verfahrbar ist, insbesondere als beweglicher Teil eines Linearmotors oder dass der Schieber durch mechanische äussere Mittel, die vermittels eines magnetischen Kraftgradienten durch eine flüssigkeitsdichte Wand hindurch wirken, verschoben werden kann, wobei zweckmässigerweise der Schieber den angreifenden äusseren Kräften, die einen Kraftgradienten erzeugen, erst dann nachgibt, wenn die Anschmiegung an die Kanäle durch die Entlastung des Druckraumes aufgehoben wird, in dem Sinne, dass nur das Zusammentreffen beider Zustände zu einem Schaltvorgang führt.
Bei einer andern Variante des Erfindungsgegenstandes ist vorgesehen,
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dass das Schiebergehäuse oder der Schieber derart gestaltet sind, dass Kraftfelder in Form von Federspannungen oder magnetischen Kräften überwunden werden müssen, um eine Lageveränderung zu beginnen, dies mit dem Zweck, die Stellung auch dann zu halten, wenn die Anschmiegung durch eine Unterbrechung der Druckversorgung aufgehoben wird. Schliesslich kann die Anordnung auch so getroffen sein, dass das Schiebergehäuse oder der Schieber mit einem vom Speisedruck gegen Federspannung verschiebbaren Hilfskölbchen versehen sind, das beim Absinken des Speisedruckes unter einen vorbestimmten Pegel den Schieber durch Kraft bzw. Formschluss in der Stellung festhält, die vor dem Absinken gegeben war.
Bei der Anordnung nach Fig. 4 münden die Entlüftungsleitungen-35, 36--, die das zur Erzeugung der Schaltbewegung dienende Druckmedium den Steuerräumen--37, 38--des Schiebergehäuses im Bereich der beiden axialen Enden des Schiebers --39-- zuführen, an derselben Seite des Schiebergehäuses wie die das zu
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Schiebers selbsttätig ablaufen, weil der Schieber in der Nähe der Endlagen links und rechts den jeweiligen Entlüftungskanal selbsttätig abschliesst. Die Druckvorräte --41,42-- ermögliche es, dass der Schieber seine Bewegung auch nach Abschluss des Entlüftungskanals vollendet.
Bei einer Variante des Erfindungsgegenstandes ist der Schieber--43--gemäss Fig. 5 ausgebildet. Er hat hiebei die Gestalt eines länglich-prismatischen Körpers mit rechteckigem Querschnitt, der an seiner den miteinander zu verknüpfenden Kanälen abgewandten Seite zwei Ausnehmungen oder Aushöhlungen --44, 45-- besitzt, die zur Aufnahme von Druckluftkissen dienen und voneinander getrennt sind, wobei sie nach oben offen sind. Diese sich in Schieberlängsrichtung erstreckenden Ausnehmungen oder Aushöhlungen stehen mit der Zuführleitung für das Druckmedium über entsprechende Kanäle --46, 47-- in Verbindung.
Diese Ausnehmungen oder Aushöhlungen sind zum Steuern des Schiebers sich in Schieberlängsrichtung erstreckende
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einen axialen Ende bei --48a-- offen. Zwei weitere Entlüftungskanäle --49,50-- enthalten die beiden Ausnehmungen-44, 45- zwischen sich und sind nach dem andern axialen Ende des Schiebers hin bei --49a, 50a--offen. Diese Anordnung bringt den Vorteil mit sich, dass der Schieber keine Kippneigung hat und dass er um die Achse A-A stabil ist, ausserdem ergeben sich grosse und ins Gewicht fallende Vereinfachungen für die Fertigung. Zwischen den Räumen-B und C-ist eine Strömungsbehinderung festzustellen.
Man kann zur Verringerung der Verluste die Strömungsführung gemäss Fig. 6 ausbilden. Die Anströmkanäle
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wie 1, 0 : 1, 2 verhält, wobei sich an der Stelle--54--ein Wirbel bildet.
Der Schieber kann auch gemäss Fig. 7 und 8 als um eine zentrale Achse--55--verdrehbar gelagerter scheiben- oder plattenähnlicher Körper --56-- ausgebildet sein, an dessen den Mündungen der Anströmkanäle abgewandten Seite zwei Ausnehmungen--57, 58--oder Aushöhlungen zur Aufnahme von Druckluftkissen vorgesehen sind, die mit der Zufuhrleitung für das Druckmedium über die Drosselkanäle--57a, 58a--in Verbindung stehen. An der gegenüberliegenden Flachseite des Schiebers sind die z. B. muschelartigen Aushöhlungen oder Ausnehmungen für die Herstellung der Verbindungen der Anströmkanäle vorgesehen.
- ist die Wand des Schiebers, auf die die zum Erzeugen der Schaltbewegung in die Steuerräume
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Schieber sind bei-65, 66, 67-- dargestellt, --68-- ist eine Ausgleichstasche im Schieber. Es ergibt sich auf diese Weise eine gewichtsmässig und druckmässig ausgeglichene sehr kompakte Bauart.
In Fig. 9 ist gezeigt, wie am Schieber --69-- nach Art einer Schnappverbindung ausgebildete Kraftspeicherorgane darstellende Federn-70, 71-angreifen, die bei-70a und 71a-feste Angriffspunkte haben und bei-72-mit dem Schieber verbunden sind und die beim Verstellen des Schiebers aus der einen Schaltstellung in die andere umschnappen und hiebei den Schieber in seiner jeweiligen Schaltstellung festhalten.
Dies hat den Zweck, dass der Schieber in seiner Stellung festgehalten wird, auch wenn die Anschmiegung durch eine Unterbrechung der Druckversorgung aufgehoben worden ist.
Bei der Anordnung nach Fig. 10 ist dem Schieber-73-ein Hilfskolben-74-zugeordnet, der unter dem Druck der Feder--75--steht und mit der Verzahnung--76--in den Schieber eingreift und hiebei den Schieber in der jeweiligen Stellung festhält. Dieser Hilfskolben wird vom Speisedruck gegen die Federspannung verschoben, beim Absinken des Speisedruckes wird der Schieber durch den Hilfskolben in der jeweils gegebenen Stellung festgehalten.
In Fig. 11 ist eine Mehrwegeventilanordnung gezeigt, bei der ebenfalls von der Wirkung des Druckluftkissens Gebrauch gemacht wird. Es ist hier eine feststehende Anschlussplatte --7-- vorgesehen, die Anschlüsse für die Speiseleitungen und Entlüftungsleitungen einer grösseren Anzahl von Zylindern besitzt. Bei dem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Anschlüsse für die zu den einzelnen Zylindern führenden
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Zufuhrleitungen oder Speiseleitungen in den Kolonnen--78, 79-- angeordnet, während die den einzelnen Zylindern zugeordneten Entlüftungsleitungen in den Kolonnen--80, 81--enthalten sind, wobei sie zu einem einzigen Längsschlitz-wie in den Zeichnungen dargestellt-zusammengefasst werden können.
Oberhalb der Anschlussplatte ist eine Schieberplatte --82-- vorgesehen, die verschieblich gelagert ist und an ihrer Oberseite Aussparungen zur Aufnahme von Druckluftkissen und an ihrer Unterseite, die der Anschlussplatte zugewandt ist, Verbindungskanäle--83, 84, 85-- zur Herstellung der Verbindung der verschiedenen Anströmkanäle oder -leitungen enthält. Die jeweils zu einem Zylinder gehörenden Anschlüsse an der Anschlussplatte sind, wie aus den Zeichnungen zu erkennen ist, in einer Reihe nebeneinanderliegend angeordnet. Die Schieberplatte ist in Richtung der Reihen verschieblich, sie kann hiebei mit Hilfe der pneumatischen oder hydraulischen Zylinder--86, 87-entlang von zueinander rechtwinkeligen Koordinatenachsen verschoben werden. Diese Anordnung stellt ein sogenanntes Kernwählerventil dar.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Mehrwegeventil mit einem als linear oder rotierend bewegbarer Flachschieber ausgebildeten Schaltglied, das auf der einen Seite im Bereich seiner Dichtflächen Ausnehmungen aufweist, mit deren Hilfe die zu einem Verbraucher, wie einem Arbeitszylinder, für flüssige oder gasförmige Medien führenden Leitungen wahlweise mit der Druckquelle oder mit der Entlüftung in Verbindung gesetzt werden können, wobei das Schaltglied zum Ausführen seiner Schaltbewegung quer zu den als Kanäle in den Ventilblock eingearbeiteten anzusteuernden Leitungsmündungen geführt ist und unter dem Einfluss senkrecht zur Schaltbewegung gerichteter Kräfte steht,
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Ruhestellung unter Druck an seinen Dichtflächen (29) anliegt, vor Einleitung der Schaltbewegung jedoch durch Verringerung des Druckes auf der den Dichtflächen (29)
abgekehrten Seite einen Abstand zu den Dichtflächen (29) erhält, den es während der Schaltbewegung beibehält, während das Schaltglied (1, 39, 43, 56, 69, 73) durch erneuten Anstieg des Druckes auf seiner den Dichtflächen (29) abgekehrten Seite als Folge eines Ausgleiches zwischen dem Druck an seinen Dichtflächen und dem Druck an der den Dichtflächen abgekehrten Seite wieder an den Dichtflächen anliegt.
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