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Bei der Abwasserreinigung mit dem bekannten Belebtschlammverfahren durchfliesst die zu reinigende Flüssigkeit meistens eine Vorklärung, ein Belebungsbecken, in welchem mittels einer Belüftungsvorrichtung dem Abwasser Sauerstoff zugeführt wird, und eine Nachklärung. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, ohne eine besondere Vorklärung zu arbeiten, und die mit dem Abwasser anfallenden Verunreinigungen im Belebungsbecken mit einer damit kombinierten oder einer separaten Nachklärung abzubauen.
Mit der Erfindung soll eine Einrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zur Abwasserreinigung geschaffen werden, mittels welcher eine Vereinfachung ermöglicht wird.
Nach diesem Verfahren wird die gesamte anfallende Flüssigkeit zur Reinigung in ein Becken geleitet, in welchem eine auf der Flüssigkeit schwimmende Belüftungsvorrichtung zum Umwälzen und Belüften der Flüssigkeit im Becken intermittierend in Betrieb gesetzt und stillgelegt wird, derart, dass nach Unterbrechung der Abwasserzufuhr zum Becken und Stillstand der Belüftungsvorrichtung der während des Betriebes der Vorrichtung in Schwebe gehaltene, belebte Schlamm sedimentiert und im obern Teil des Beckens sich eine Klärzone bildet, aus welcher die gereinigte Flüssigkeit abgezogen wird, so dass sich die schwimmende Belüftungsvorrichtung mit dem Flüssigkeitsspiegel im Becken bis zu einem vorbestimmten Niveau absenkt, worauf durch erneute Zufhr von zu reinigender Flüssigkeit in das Becken der Flüssigkeitsspiegel sich wieder anhebt,
die mit steigendem Flüssigkeitsspiegel sich hebende Belüftungsvorrichtung wieder in Betrieb gesetzt wird, und die normale Belüftung und Umwälzung der Flüssigkeit im Becken von neuem beginnt.
Der gesamte Wasseranfall fliesst somit in ein einziges Becken, das als Pufferbecken, Belebungsbecken, wie auch als Nachklärraum verwendet werden kann. Während des Zuflusses von Wasser steigt der Wasserspiegel im Becken, die Belüftungsvorrichtung arbeitet, trägt Sauerstoff in die Flüssigkeit im Becken ein, und hält den Belebtschlamm in der Schwebe.
Zu geschwünschten Zeitpunkten, wenn kein Abwasserzulauf vorhanden ist, wird die Belüftungsvorrichtung ausgeschaltet, der Beckeninhalt wird nicht mehr umgewälzt und der Belebtschlamm sedimentiert. Nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne, wenn der Schlamm sedimentiert hat, bildet sich eine Klärzone im oberen Teil der Flüssigkeit im Becken. Das gereinigte Wasser kann aus dieser Klärzone abgezogen werden. Nach Abzug des Wassers aus der Klärzone wird die Belüftungsvorrichtung wieder in Betrieb gesetzt, die Umwälzung des Beckeninhaltes beginnt von neuem, worauf der Belebtschlamm wieder in seinen Schwebezustand versetzt und der Abbauprozess weitergeführt wird.
Zum Beispiel kann während der Nacht, wenn der Zufluss von Abwasser gering ist oder ganz aussetzt, zwei bis dreimal gereinigtes Wasser aus der Klärzone abgezogen werden, wobei das schwimmende System sich mit dem Wasserspiegel absenkt bis zu einem vorbestimmten Niveau. Am Morgen, wenn der Zufluss von Abwasser beginnt und der Wasserspiegel im Becken ansteigt, wird die Belüftungsvorrichtung in Betrieb gesetzt und arbeitet den ganzen Tag bis sich das Becken gefüllt hat. Am Abend wird die Belüftungsvorrichtung wieder abgeschaltet und die Sedimentation kann von neuem beginnen.
Zur Durchführung dieses Verfahrens wird nun eine Einrichtung zur Abwasserreinigung vorgeschlagen mit mindestens einem Belebungsbecken, in welchem eine Belüftungsvorrichtung zum Umwälzen und Belüften der im Becken befindlichen Flüssigkeit mit einem Schwimmsystem verbunden ist, mittels welchem die Belüftungsvorrichtung im Becken entsprechend dem Flüssigkeitsniveau gehoben und gesenkt wird, wobei Anschlagmittel zur Begrenzung des Absenkens der Belüftungsvorrichtung im Becken vorgesehen sind, sowie Mittel zum Abzug der sich im oberen Teil des Beckens ansammelnden, gereinigten Flüssigkeit, und wobei die Belüftungsvorrichtung einen um eine vertikale Achse drehbaren Rotor mit Antriebsmotor besitzt, der von einem Gestell getragen wird, an welchem Schwimmer befestigt sind, die den Rotor mit Bezug auf das Flüssigkeitsniveau im Becken in konstanter Höhe schwimmend halten.
Erfindungsgemäss soll zum Abzug der gereinigten Flüssigkeit aus der Klärzone an der schwimmenden Belüftungsvorrichtung eine in die Flüssigkeit eintauchende Pumpe angeordnet sein, die am Gestell der Belüftungsvorrichtung höhenverstellbar befestigt ist, um die Eintauchtiefe der Pumpe in die Flüssigkeit im Becken verändern zu können.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung für Abwasserreinigung zur Durchführung des Verfahrens dargestellt.
Die einzige Zeichnung zeigt einen senkrechten Schnitt durch einen Teil eines Belüftungsbeckens beliebiger Form, rund, rechteckig oder quadratisch, mit im Becken auf und ab beweglicher, schwimmender Belüftungsvorrichtung.
Bezugnehmend auf die Zeichnung besitzt das beispielsweise runde Becken-l-einen horizontalen
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drehendem Rotor wird die Flüssigkeit im Becken in ständigem Kreislauf durch die Leitkanäle des Rotors hindurchgeführt. Die Flüssigkeit wird zu den Auslässen --16-- der Leitkanäle im Rotor in radialer Richtung
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gegen einen in der Mitte des Beckens am Boden festen Leit-und Zentrierkegel-17--, welcher die Flüssigkeit nach aufwärts umlenkt und gegen die Einlässe --15-- der Leitkanäle im Rotor führt, wo der Kreislauf von neuem beginnt.
Wenn die Flüssigkeit zu den Auslässen-16-der Leitkanäle ausgestossen wird, erfolgt eine Vermischung derselben mit Luft, die mit der Flüssigkeit mitgerissen und in das Innere der im Becken
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drei Stützen ist je ein Schwimmkörper --18-- mittels flexibler Verbindungsglieder --19--- befestigt. Diese Schwimmkörper bestehen vorzugsweise aus einer mit Schaumstoff gefüllten Hohlkugel aus Polyestermaterial. Der
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im Becken--l--schwimmend halten, u. zw. auf einem solchen Niveau, dass, wie dargestellt, die Unterkante der Auslässe --16-- der Leitkanäle --13-- des Rotors ungefähr auf der Höhe des Flüssigkeitsspiegels --14-- liegt. Die Belüftungsvorrichtung als Ganzes bewegt sich daher mit m Flüssigkeitsspiegel im Becken aufwärts und abwärts.
Damit die schwimmende Belüftungsvorrichtung sich im Becken--l--nicht seitlich verschieben kann, sondern ihre Lage in bezug auf die Seitenwandung des Beckens oder im dargestellten Beispiel in bezug auf die
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Enden der Stützen --9-- verbunden sind. An Stelle dieser Verbindungsmittel--20, 21--oder zusätzlich zu denselben, können weitere elastische Verbindungsmittel--22--vorgesehen sein, welche die Enden der Stützen --9-- mit der Seitenwand --3-- des Beckens verbinden. In dieser Weise kann sich die Belüftungsvorrichtung mit den Stützen --9-- entsprechend dem Flüssigkeitsstand im Becken--l--heben und senken, wobei die
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An einer der Stützen --9-- ist eine Pumpe--23--mittels Klemmringen--24--verstellbar befestigt.
Die Pumpe wird von einem Motor --25-- angetrieben. Die Antriebswelle führt durch ein Rohr--26--zu der in die Flüssigkeit im Becken eingetauchten Pumpe. Die Druckleitung--27--der Pumpe führt nach oben und zum Becken hinaus.
Die beschriebene Einrichtung arbeitet folgenderweise. In der Zeichnung ist die Belüftungsvorrichtung in ihrer tiefsten Lage im Becken dargestellt ; die Enden der Stützen --9-- ruhen auf dem Boden--2--des Beckens auf. Der Rotor--5--ist ausgeschaltet und dreht nicht, während die Pumpe--23--eingeschaltet ist. In dieser Stellung befindet sich die Belüftungsvorrichtung beispielsweise am Ende der Nacht. Der Schlamm
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Wassers kann noch etwas weiter als dargestellt abgesenkt werden, jedoch nicht soweit, dass die Schlammsedimentationszone unterhalb der Linie--28--gestört wird. Bei Tagesanbruch wird die Pumpe - -23-- abgestellt ; der Zufluss von Abwasser zum Becken beginnt und das Flüssigkeitsniveau --14-- im Becken steigt an.
Der Rotor --5-- wird eingeschaltet und die Umwälzung und Belüftung der Flüssigkeit im Becken beginnt und der Belebtschlamm wird in Schwebe gehalten. Bis gegen den Abend hat das Flüssigkeitsniveau im Becken sein Maximum--29--erreicht. Die Schwimmkörper--18--befinden sich in der strichpunktiert eingezeichneten Lage und halten die im Betrieb befindliche Belüftungsvorrichtung in zentrischer Lage in der Schwebe. Am Abend, wenn kein Abwasserzufluss mehr stattfindet, wird der Rotor - -5-- ausgeschaltet. Die Umwälzbewegung der Flüssigkeit im Becken wird unterbrochen, der Belebtschlamm sedimentiert aus der ruhenden Flüssigkeit auf den Boden des Beckens, und es bildet sich eine Klärzone im oberen Teil des Beckens.
Nach einer gewissen Zeitspanne wird die Pumpe--23--in Betrieb gesetzt und
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