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Wandernde Strebausrüstung für Versatzstrebe
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auftreten, die nicht in mehreren Bänken abgebaut werden, können auch Brüche des Versatzdammes herkömmlicher Bauart verursachen. In diesem Fall dringt Wasser und Versatzschlamm in den Streb und die begleitenden Strecken ein. Dadurch wird die Kohleförderung unterbrochen oder zumindest stark behindert. Ohnehin dringt beim Versetzen immer eine gewisse Menge Wasser und Schlamm durch den
Versatzdamm hindurch, da dieser auf herkömmliche Weise nicht völlig abgedichtet werden kann. Aus diesem Grunde wird der Abbau in Streben mit Spülversatz meist zweiflügelig durchgeführt, wobei in dem einen Flügel des Strebes Kohle gewonnen wird, während in den andern Versatz eingespült wird.
Diese Methode ist selbstverständlich wenig wirtschaftlich.
Überhaupt sind Strebe mit Spülversatz aus den obengenannten Gründen bisher den mit Bruchbau oder Blasversatz arbeitenden Streben an Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit stark unterlegen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die obengenannten Nachteile der Spülversatzstrebe zu vermeiden und für derartige Strebe eine wandernde Strebausrüstung zu schaffen, bei der Förderer, Ausbau und Versatzdamm rückbar sind.
Gegenstand der Erfindung ist eine wandernde Strebausrüstung für Versatzstrebe der eingangs erwähnten Art, deren Besonderheit darin besteht, dass ein gegliederter oder flexibler Versatzdamm vorgesehen ist, der aus mittels der Rückzylinder unabhängig vom Ausbau vorrückbaren Einheiten besteht, die je eine oder mehrere mit Dammstempeln verbundene Dammstützen aufweisen, wobei die Dammstempel auf eigenen Sohlschienen angeordnet sind und Kappen tragen, die unter dem Hangenden sowohl des freien Strebraumes als auch des Versatzraumes angeordnet sind.
Durch die Erfindung wird die Anwendung des vorteilhaften wandernden Strebausbaues auch bei Streben mit Spülversatz ermöglicht. Da Ausbau und Versatzdamm vorrückbar sind, bleibt im Versatz kein Ausbau-und Damm-Material zurück. Der Versatzdamm kann entsprechend dem Abbaufortschritt im gleichem Rhythmus wie der Ausbau vorgerückt werden, wonach jedesmal Versatz in den freigewordenen Versatzraum gespült werden kann. Dadurch ergibt sich eine wesentlich geringere Konvergenz und eine bessere Unterstützung des Hangenden.
Zur sicheren Unterstützung des Hangenden ist es zweckmässig, dass jede Ausbaueinheit mindestens zwei Sohlschinen sowie zwei das Hangende unterstützende Hauptkappen aufweist, wobei eine der Sohlschienen zusätzlich einen Hilfsstempel trägt, dessen Hilfskappe das Hangende zwischen Ausbaueinheit und Versatzdamm unterstützt.
Zweckmässig können die Ausbaueinheiten mit den Einheiten des Versatzdammes abstandsveränderlich verbunden sein. Dabei dienen zum Vorrücken der Einheiten des Versatzdammens die Rückzylinder der Ausbaueinheiten.
Da der Kohlenstoss stempelfrei bleibt, ist der Einsatz eines leistungsfähigen Fördermittels und einer Gewinnungsmaschine möglich. Das Fördermittel wird zweckmässig mit einer Aufgleitvorrichtung versehen.
Es ist ferner von Vorteil, den Versatzdamm mit am Hangenden und amLiegenden anliegenden Dichtungsstücken zu versehen, die von den Dammstützen gehalten werden. Dadurch wird eine wesentlich bessere Abdichtung gegen Wasser und Schlamm gewährleistet als beim herkömmlichen Versatzdamm. Die Kohlegewinnung kann daher während des Versetzens weitergehen, ohne dass eine Verunreinigung der Kohle durch Versatzmaterial zu befürchten ist. Im Versatzdamm werden zweckmässig Dammtüren angeordnet, an denen das Wasser austreten kann. Dieses wird zweckmässig durch eine entlang des Versatzdammes in Streblängsrichtung verlaufende Wasserabteilungsrinne gesammelt und fortgeleitet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden an Hand der Zeichnungen beschrieben. Es
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Versatzdamm in der Stellung gemäss Fig. 7 ; Fig. 9 schematische Draufsicht von Ausbau und Versatzdamm nach dem Vorrücken der Ausbauelemente ; Fig. 10 Seitenansicht bzw. Querschnitt von Ausbau und Versatzdamm in der Stellung gemäss Fig. 9 ; Fig. ll Vorderansicht einer besonderen Ausführungsform der Stempel ; Fig. 12 schematische Draufsicht einer erfindungsgemässen Strebausrüstung mit gegliedertem Versatzdamm ; Fig. 13 Seitenansicht bzw. Querschnitt der Anordnung gemäss Fig. 12 ; Fig. 14 hydraulisches Betätigungsleitungsnetz der erfindungsgemässen Strebausrüstung.
Die Strebausrüstung besteht im wesentlichen aus Ausbaueinheiten, Fördermittel und Versatzdamm.
Wie aus Fig. l bis 3 hervorgeht, sind die Hauptteile der Ausbaueinheiten je vier Hauptstempel - -2--, ein Hilfsstempel--3-, vorzugsweise hölzerne Sohlschienen-5--, sowie aus Metall oder
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verbinden. Die Stempel--2, 3--bestehen aus einem hydraulisch ausfahrbaren Unterteil --8-- und einem Oberteil, das eine mechanische Verlängerungsvorrichtung --9-- zur Anpassung an verschiedene Flözmächtigkeiten aufweist. Als hydraulisch ausfahrbarer Unterteil --8-- kann ein aus einem innen und aussen unbearbeiteten, präzisionsgezogenen Stahlrohr bestehender Zylinder verwendet werden, in dem sich ein Kolben mit selbstanpassender Gummidichtung befindet.
Je zwei Paar Sohlschienen --5-- sind durch Verbindungsstücke --45-- zusammengefasst. Die Verbindungsstücke --45-- können aus Rohrstücken bestehen, die die Druckmittelversorgungsleitungen für die Stempel --2-- aufnehmen. Die Verbindungsstücke --45-- sind gleichzeitig die Widerlager für den in der Mitte zwischen den Sohlschienen --5-- angeordneten doppeltwirkenden Rückzylinder--6--.
Der Rückzylinder --6-- besteht aus einem präzisionsgezogenen, innen und aussen unbearbeiteten Stahlrohr, in dem sich ein Kolben mit selbstanpassender Gummidichtung befindet. Die Kolbenstange ist hohl ausgebildet und dient gleichzeitig der Druckmittelzuführung in die Druckräume des Rückzylinders --6--. Der Rückzylinder-6-ist mit seiner Kolbenstange am Strebförderer - -7 -- angeschlagen.
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Führungsvorrichtungen für diese Maschine angeordnet sein.
Fig. 14 zeigt das Schaltschema für die Druckmittelversorgung. Die hydraulisch ausfahrbaren Unterteile --8-- der Stempel --2,3-- sind durch die Leitung--43--, die aus Hochdruckschläuchen für zirka 300 atü besteht, untereinander verbunden und können über das
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Der in Fig. 4 bis 6 dargestellte Versatzdamm besteht im wesentlichen aus Wandeinheiten --13--, Dammstützen --14-- und Dammstempeln --1--. Die Dammstempel --11-- gleichen in ihrem Aufbau den Stempeln--2, 3--. Sie weisen einen hydraulisch ausfahrbaren Unterteil - sowie eine mechanische Verlängerungsvorrichtung --20-- auf und sind wie die Stempel
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-2, 3-- auf Sohlschienen --18-- angeordnetAbstandhalter --10-- der Hauptkappen --1-- der jeweils vor dem Dammstempel befindlichen Ausbaueinheit befestigt werden kann. Die Dammstempel --11-- stellen zusammen mit ihren Sohlschienen--18--und Kappen--12--die tragenden Elemente des Versatzdammes dar. Sie sind
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durch Abstandhalter --47-- mit den unmittelbar an den Wandeinheiten --13-- anliegenden Dammstützen --14-- verbunden.
Die Abstandhalter--47--sind so ausgebildet, dass sie eine
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als auch das Liegende.
Die Wandeinheiten--13-haben eine Länge, die dem zwei-bis vierfachen des Dammstempelabstandes entspricht. Sie bestehen z. B. aus Stahlblech oder Kunststoff und sind an ihren Enden mit den jeweils benachbarten Wandeinheiten koppelbar. An den Strebenden sind die Wandeinheiten--13--mit der entsprechenden, in den Zeichnungen nicht dargestellten, Streckenausrüstung koppelbar. In zweckmässigen Abständen sind im Versatzdamm Dammtüren--17-- vorgesehen, die den Austritt des beim Spülversatz anfallenden Wassers erlauben. Das austretende Wasser
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Die Arbeitsweise der oben beschriebenen Strebausrüstung ist folgende : Die Ausgangsstellung von
Ausbau, Strebförderer--7--und Versatzdamm ist in Fig. 7 und 8 in ausgezogenen Linien dargestellt.
Nachdem nun mit einer Gewinnungsmaschine oder durch Schiessarbeit ein Kohlestreifen--22-- hereingewonnen worden ist, wird der Strebforderer--7--, der dabei in Betrieb bleibt, mit Hilfe der Rückzylinder-6-gegen die Abbaufront vorgerückt. Mittels der Aufgleitvorrichtung --32-- wird dabei die noch auf dem Liegenden befindliche Kohle auf den Strebförderer-7-gehoben. Die
Endstellung des Strebförderers --7-- ist in Fig. 7 und 8 gestrichelt gezeichnet.
Die Rückzylinder --6-- der in Fig. 7 mit geraden römischen Zahlen bezeichneten Ausbaueinheiten bleiben zunächst weiterhin beaufschlagt, während die Rückzylinder --6-- der in
Fig. 7 mit ungeraden römischen Zahlen bezeichneten Ausbaueinheiten entlastet werden. Durch öffnen des Betätigungs- und Überdruckventils --36-- werden die ungeradzahligen Ausbaueinheiten sodann geraubt und anschliessend durch umgekehrte Beaufschlagung der Rückzylinder --6-- einzeln oder gruppenweise gegen den Strebförderer--7--vorgezogen. Dabei werden die Verlängerungsstücke --40-- der von den Dammstempeln --1-- getragenen Kappen --12-- mitgenommen. Nach dem Setzen der ungeradzahligen Ausbaueinheiten werden in gleicher Weise die geradzahligen Ausbaueinheiten vorgerückt. Fig. 9 und 10 zeigen die nun entstandene Stellung der Strebausrüstung.
Das Hangende zwischen den Ausbaueinheiten und dem Versatzdamm wird in dieser Stellung durch die Verlängerungsstücke--40--der Kappen--12--sowie durch die von den Hilfsstempeln--3-- getragenen Hilfskappen --4-- gesichert.
Während nun die Kohlegewinnung fortgesetzt werden kann, wird der Versatzdamm vorgezogen.
Hiezu werden zunächst die Dammstempel --11-- sowie die Dammstützen-14-geraubt und die Wandeinheiten--13--sowie die Stücke der Wassersammel- und Ableitungsrinne --16-- voneinander entkoppelt. Die Rückzylinder --6-- der Ausbaueinheiten werden von ihren an den Ausbaueinheiten befindlichen Widerlagern gelöst und ausgefahren. Anschliessend werden sie gemäss Fig. 10 durch Zugketten-38--mit den Dammstempeln --1-- verbunden. Durch entsprechendes Einfahren der Rückzylinder-6-werden die Einheiten des Versatzdammes sodann nacheinander vorgezogen. Dabei werden die Verlängerungsstücke--40--der Kappen--12--wieder eingeschoben.
Nach Entfernen der Zugketten-38-werden die Rückzylinder --6-- wieder in die Ausbaueinheit eingehängt. Die Wandeinheiten-13-sowie die Stücke der Wassersammel- und Ableitungsrinne--16--werden wieder miteinander gekoppelt, und die Dammstempel--11--sowie die Dammstützen--14--werden wieder gesetzt. Im Versatzraum bleiben keine Teile zurück.
Es ist nicht erforderlich, dass der Versatzdamm in genau gerader Linie eingebaut wird. Vielmehr kann bei Bedarf auch ein Einbau in gebrochener Linie erfolgen. Nach dem Einbau des Versatzdammes hat die Strebausrüstung wieder eine Stellung entsprechend der Ausgangsstellung erreicht. In den freien Versatzraum wird nun Versatz eingespült. Dabei kann der Versatzraum voll ausgefüllt werden. Währenddessen wird die Kohlegewinnung nicht unterbrochen. Nachdem wieder ein Kohlestreifen hereingewonnen worden ist, wiederholt sich der oben beschriebene Arbeitszyklus. An Stelle der hydraulischen Stempel --2,3-- und Dammstempel --1-- können gegebenenfalls auch Holzstempel, starre Rohrstempel, Reibungsstempel usw. benutzt werden. Fig. 11 zeigt als Beispiel
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Oberteil-23, 24--.
Fig. 12 und 13 zeigen eine Ausführungsvariante der erfindungsgemässen Strebausrüstung für Strebe mit Bergeversatz, z. B. Blasversatz. Da hier der Versatzdamm nicht
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wasserdicht zu sein braucht, besteht er aus kurzen Wandeinheiten-25--, die sich lediglich überlappen. Sie sind jeweils unmittelbar an einem Hilfsstempel --3-- befestigt. Es werden die gleichen Ausbaueinheiten wie bei der Strebausrüstung für Spülversatz verwendet. Die gleichen Ausbaueinheiten können auch für Bruchbaustrebe verwendet werden. Es werden dann die Wandelemente --25-- und gegebenenfalls auch die Hilfsstempel-3-weggelassen. Somit sind die Ausbaueinheiten universell verwendbar.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Wandernde Strebausrüstung für Versatzstrebe, insbesondere Strebe mit Spülversatz, wobei aus Sohlschienen, Stempeln und Kappen bestehende, mittels Rückzylinder vorrückbare Ausbaueinheiten vorgesehen sind, gekennzeichnet durch einen gegliederten oder flexiblen Versatzdamm (13,17, 25), der aus mittels der Rückzylinder (6) unabhängig vom Ausbau vorrückbaren Einheiten besteht, die je eine oder mehrere mit Dammstempeln (11) verbundene Dammstützen (14) aufweisen, wobei die Dammstempel (11) auf eigenen Sohlschienen (18) angeordnet sind und Kappen (12) tragen, die unter dem Hangende sowohl des freien Strebraumes als auch des Versatzraumes angeordnet sind.
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