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Verfahren und Vorrichtung zum abschnittweisen Pressen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum abschnittweisen Pressen von kontinuierlichem Vorschub un- terworfenen Materialien, wie z. B. Platten aus Holz oder Fasern, in einer in Richtung des Materialvorschubes vor- und rückbewegbaren Flachpresse und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Das Verfahren und die Vorrichtung sind besonders zum Pressen von Materialien geeignet, die in Form einer stetig fortschreitenden ununterbrochenen Bahn erzeugt werden. Solche Materialien sind verschie- dene Arten von Holz- und Faserplatten, Sperrholz, laminierte Platten u. dgl.
Der erfindungsgemässe Pressvorgang erfolgt während der kontinuierlichen Bewegung der Materialbahn und wird durch eine bewegliche Presse vorzugsweise so ausgeführt, dass nach Vollendung des Pressvorganges das Material noch immer eine ununterbrochene, endlose Bahn ist. Es ist ersichtlich, dass diese Art des Pressens viele Vorzüge gegenüber dem üblichen Pressverfahren aufweist. Durch das erfindungsgemässe Pressen werden beträchtliche Ersparnisse erzielt, sowohl was das Material wie auch die Arbeit und andere Produktionskosten betrifft.
Ein zusätzlich gewonnener Vorteil ist, dass die fertigen Platten, zum Unterschied von dem, was nach üblichen Verfahren möglich ist, in jeder beliebigen Länge, unabhängig von der Länge der verwendeten Presse erhalten werden können.
Es ist bekannt, das Pressen von einzelnen bewegten Platten derart vorzunehmen, dass eine bewegliche Presse an dem die Platten tragenden und fördernden Transportband arretiert und von diesem während des Pressens geschleppt wird. Nach Beendigung des Pressens wird die Presse freigelassen und manuell zur nächsten zu pressenden Platte zurückgeführt, wonach die Operation wiederholt werden kann. Diese Verfahrensweise kann nur für ganz leichte Pressen mit niedrigem Arbeitsdruck und geringen Dimensionen in Frage kommen und ist gar nicht für industrielles Pressen bei Anwendung von höheren Pressdrückenund grösseren und schwereren Pressen verwendbar. In diesem Fall wird oft kein Transportband benutzt, und auch wenn ein solches vorhanden ist, kann es unter keinen Umständen den Belastungen, welche die Masse der Presse und deren Bewegungen verursachen, ausgesetzt werden.
Es ist somit unbedingt erforderlich, dass die Bewegung der Presse von selbst und ohne Mitwirkung des zu pressenden Materials oder dessen Transportbandes geschieht. Diese Bedingung wird von dem erwähnten, bekannten Pressverfahren nicht erfüllt. weshalb dieses auch keine Verwendung in der Plattenindustrie gefunden hat.
Es ist weiters bekannt, dass man einen ähnlichen Pressvorgang mit Hilfe von stationären Pressen ausführen kann, in denen der Pressdruck auf das Material mit Hilfe von Druckplatten ausgeübt wird, welche entweder aus einem Paar sich fortbewegender, endloser Pressgurten oder aus einem Paar hin-und herbewegbarer, nebeneinander angeordneter Balken bestehen. Jedoch ist der praktische Wert solcher Pressen wieder fast völlig aufgehoben durch den technischen Nachteil, dass der gesamte Pressdruck der beweglichen Druckelemente vom stationären Teil der Presse abgeleitet werden muss. Die Übertragung der grossen Kraft, die zum Pressen benötigt wird, kann nur durch die Zwischenschaltung von reibungsverringernden Anordnungen, wie Rollen, Lagern od. ähnl. Mitteln bewerkstelligt werden.
Dieser Behelf macht die Konstruktion aber sehr verwickelt und teuer und erschwert ihre Funktion und Erhaltung ernsthaft. Die Nachteile dieses konstruktionellen Übelstandes sind in der Tat so beträchtlich, dass diese Type von Pressen keine praktische Verwendung in der plattenerzeugenden Industrie gefunden hat.
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Erfindungsgemäss ist ein Verfahren und eine für die Durchführung desselben geeignete Pressanordnung vorgesehen, durch welche die oben erwähnten Nachteile vermieden werden können, und welches Verfah- ren einen einfachen, praktischen und billigen Weg zum Pressen von bewegten Materialien bietet. Zur
Verwirklichung der Erfindung wird eine vor-und rückbewegbare Flachpresse benutzt, zwischen deren
Pressplatten das zu pressende Material geleitet wird. Es stimmen hiebei die Bewegungsrichtung der Presse und die Richtung des Vorschubes des Materials überein, so dass die Vorwärtsbewegung der Presse der Rich- tung des Materialvorschubes entspricht.
Das Hauptmerkmal dieses erfindungsgemässen Verfahrens ist, dass die Vor-und Rückbewegung der
Presse derart erfolgt, dass ein Teil der Vorbewegung zum Gleichlauf mit dem Vorschub des Materials gebracht wird, während welches synchronen Teils der Vorbewegung der innerhalb der Presse befindliche
Materialabschnitt gepresst wird, und die Rückbewegung die geöffnete Presse an den Ausgangspunkt ihrer
Vorbewegung für die Wiederholung des Pressens zu einem neuen Abschnitt des Materials bringt.
Weiterer Erfindungsgegenstand ist die Pressvorrichtung zur Durchführung des oben angeführten Verfahrens, deren Hauptmerkmal ist, dass sie mit einem Antrieb ausgerüstet ist, der die bewegliche Presse derart vor-und rückwärtsbewegt, dass ein Teil der Vorbewegung der Presse in Gleichlauf mit dem Vorschub des zu pressenden Materials geschieht, während welches synchronen Teilsder Vorbewegung der innerhalb der Presse befindliche Materialabschnitt gepresst wird, und die Rückbewegung die geöffnete Presse an den Ausgangspunkt ihrer Vorbewegung für die Wiederholung des Pressens zu einem neuen Abschnitt des Materials bringt.
Weiters betrifft die Erfindung eine einfache und verlässliche Einrichtung, um absolute Synchronisa tion zwischen der Vorwärtsbewegung der Presse während der Pressphase und der Fortbewegung des Materials zu schaffen, da selbst die kleinste Abweichung der Geschwindigkeit sich auf das ungepresste Material vor der Presse schädlich auswirken könnte.
Erfindungsgemäss wird dieses Merkmal des Verfahrens erreicht, indem die Vorwärtsbewegung der Presse, d. h. in der Bewegungsrichtung des Materials, durch eine Kraft bewirkt wird, die versucht, stetig und unabhängig von der Fortbewegungsgeschwindigkeit der Presse diese mit einer grösseren Geschwindigkeit als der des Materials zu bewegen, die aber durch eine Sperrvorrichtung gehemmt wird, welche in Abhängigkeit von der Fortbewegung des Materials arbeitet und die Bewegung der Presse mit der Fortbewegung der Bahn des Materials vollkommen synchronisiert. Folglich muss die Kraft, welche die Vorwärtsbewegung der Presse bewirkt, von konstanter und nachgiebiger Art sein.
Mittel zur Schaffung dieser Art von Kraftumfassen unter anderem einen pneumatischen Motor oder Druckzylinder, einen hydraulischen Motor oder Kolben mit einem Überströmventil, einen Wechselstrommotor mit einer Rutschkupplung, einen Gleichstrommotor oder ein aufgehängtes Gewicht, welches auf die Presse oder ihren Antrieb wirkt.
Andere Ziele und Vorteile sind aus der folgenden Beschreibung ersichtlich. Die neuen Merkmale des Verfahrens und der Vorrichtung sind in den nachfolgenden Patentansprüchen besonders aufgezeigt. Nachstehend wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen beschrieben, welche schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt :
Fig. 1 ist eine Seitenansicht der bewegbaren Presse und ihrer Laufbahn, Fig. 2 zeigt eine Presse in einem Schnitt entlang der Linie TI-II von Fig. 1, Fig. 3 ist ein Grundriss einer Ausführungsform des Antriebs und der Kraftübertragung für die Vor- und Rückbewegung der Presse, Fig. 4 eine Seitenansicht eines Teiles des in Fig. 3 gezeigten Antriebes, Fig. 5 eine Seitenansicht einer andern Ausführung der Kraftübertragung von Fig. 3, Fig. 6 eine ähnliche Ansicht einer andern Ausbildungsform, Fig. 7 ein Grundriss einer andern Ausführung des Antriebes für die Vor-und Rückwärtsbewegung der Presse, Fig. 8 zeigt ein Detail der Regeleinrichtung des Antriebes, welche die Steuerung der Vor- und Rückwärtsbewe- gung ermöglicht.
In den verschiedenen Figuren haben ähnliche Details die gleichen Bezugszeichen.
Die in Fig. 1 und 2 gezeigte Presse weist eine Rahmenkonstruktion 1 mit einem Paar darüber angeordneter Pressplatten 3 und 4 auf, von denen die Platte 4 an der Rahmenkonstruktion befestigt ist, während die Platte 3 in der Vertikalen mit Hilfe von hydraulischen Kolben 18 bewegbar ist, : lie ihrerseits durch eine Pumpeinrichtung 19, die von einem Elektromotor 20 angetrieben ist, gesteuert werden. Der Pressenrahmen 1 ist auf mehreren Rädern 5 angeordnet, welche eine Hin- und Herbewegung der Presse auf dem Gleise 6 ermöglichen. Das sich kontinuierlich bewegende Material aird auf einem Förderband oder allein, wie durch die strichlierten Linien 2 angedeutet, zwischen den ? ressplatten 3 und 4 geführt, wobei hier die Richtung der Fortbewegung der Bahn die des Vorwärtsschrit- : es der Presse ist.
Durch einen Antrieb, dessen Konstruktion später beschrieben wird, werden die Bewe-
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beschleunigt und sobald diese Geschwindigkeit erreicht ist, werden hydraulische Kolben 18 betätigt, um die Pressplatten gegen die Materialbahn zu drücken. Dann wird die Presse über eine Strecke, die der Presszeit entspricht, synchron mit der Bewegung der Bahn bewegt. Nachdem die Presse das Ende des Vorwärtsschrittes am andern Ende der Laufbahn erreicht hat, werden die Presskolben entlastet und die Press* platten auseinanderbewegt. Danach wird die Presse zurück zum Ausgangspunkt des Vorwärtsschrittes geführt und der Arbeitszyklus wiederholt. Um die Zeit des Arbeitszyklus zu verkürzen, kann die Rückfüh- rung mit höherer Geschwindigkeit erfolgen als die Vorwärtsbewegung.
Die Länge der Presse und ihr Be- wegungsschritt können so aufeinander abgestimmt werden, dass jeder Pressschritt den Abschnitt überlappt, der in der vorhergehenden Phase gepresst wurde. Dadurch wird bewirkt, dass die Materialbahn auf ihrer ganzen Länge ohne Unterbrechung gepresst wird.
Um den Pressvorgang zu beschleunigen, werden die Pressplatten beheizt und sind zu diesem Zweck mit Bohrungen 17 ausgestattet, durch welche ein flüssiges oder gasförmiges Heizmittel geleitet wird.
Dieses wird der Pressplatte von einer ortsfesten Quelle mittels flexibler Rohre, wie Schläuche, Gelenkrohre, Teleskoprohre od. dgl. zugeführt, welche der Presse in ihrer Vorwärts- und Rückwärtsbewegung zu folgen vermögen. In der Ausführungsform gemäss Fig. 1 wird die Wärmeübertragung mittels Gelenkrohre 8 und 9 vergenommen. Die feststehenden Enden des Rohrsystems sind an einer Mastkonstruktion 7 befestigt, welche die Laufbahn überbrückt.
Ein anderer, in den Zeichnungen nicht dargestellter Weg, ein flüssiges Heizmittel der beweglichen Presse zuzuführen, besteht darin, das Heizmittel in einem langen offenen Behälter unterzubringen, der entlang der Gleise der Presse angeordnet ist. Von diesem Behälter wird der Presse die geheizte Flüssigkeit durch eine Pumpe unabhängig von den Bewegungen der Presse zugeführt und nach der Zirkulation zum Wiederaufheizen zurück in den Behälter geleitet. Natürlich ist es erforderlich, für diese Art der Wärmeübertragung die Flüssigkeit bei einer Temperatur unterhalb ihres Siedepunktes zu verwenden.
Wenn warmhärtender Klebstoff zum Abbinden des Materials verwendet wird, können die Platten auf der Eingabeseite der Presse, rechts in Fig. 1, wo die Materialbahn zwischen die Pressplatten eingeführt wird, gekühlt werden. Dies soll verhindern, dass der Klebstoff ausserhalb der Presse vor Einsetzen des Pressdrucks infolge der Wärmestrahlung der Pressplatten vorzeitig erhärtet. Die Kühlung erfolgt zweckmä- ssig durch Einleiten eines Kühlmittels durch Bohrungen am Eingangsende der Platten. Gemäss der in den Figuren gezeigten Ausführungsform wird das Kühlmittel der bewegbaren Presse mittels flexibler Rohre oder Schläuche 10 zugeführt, die an den hängenden Gelenkrohren 8 und 9 befestigt sind.
Während der Vor- und Rückwärtsbewegung der Presse bleiben Teile der Materialbahn über der Pres- sestrecke ungestützt und sind daher grossen Biegebeanspruchungen unterworfen. Um dies zu verhindern, ist die Pressenlaufbahn mit mehreren beweglichen Rollen 11 versehen, welche in geeignetem Abstand jene Teile der Materialbahn stützen, die nicht von der Presse getragen werden. Die Rollen laufen auf
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den Bewegungen der Presse näher aneinander oder weiter voneinander entfernt bewegt werden können.
Wenn sich die Materialbahn beim Öffnen der Presse nicht ordentlich von der Pressplatte löst, würde dies am Beginn der Rückbewegung zur Beschädigung des ungepressten Materials vor der Presse führen. Diese Gefahr wird dadurch ausgeschaltet, dass die Laufbahn eine spezielle Sperrvorrichtung aufweist, welche einerseits verhindert, dass sich das Material verkehrt bewegt und anderseits bewirkt, dass das Material am Beginn des Rücklaufes der Presse von den Pressplatten getrennt wird. Diese Einrichtung kann aus einem Paar Friktionswalzen bestehen, die am Ausgabeende der Pressenstrecke angeordnet sind und zwischen welchen das Material durchgeführt wird. Die Drehrichtung dieser Rollen ist so gesperrt, dass sich das Material nur vorwärtsbewegen kann.
Wie in der Figur gezeigt wird, kann die Sperrvorrichtung auch aus schwenkbar gelagerten Sperren 15 bestehen ; wenn das Material zurückbewegt wird, greifen dieselben infolge der Reibung sofort ein und klemmen das Material.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine Ausführung des Antriebes, welcher die Vor- und Rückbewegungen der Presse bewirkt. Diese Bewegungen müssen entsprechend einem genauen Plan ausgeführt werden, wobei die Rückbewegung der Presse trotz ihrer Masse in der kürzestmöglichen Zeit auszuführen ist, wogegen die Vorwärtsbewegung mit der Geschwindigkeit des fortbewegten Materials vollkommen synchron und ungeachtet von dessen Geschwindigkeitsschwankungen stattfinden muss. Diese Forderungen an die Anpassbarkeit und Genauigkeit der Bewegungen werden vom nachstehend beschriebenen Antrieb erfüllt. Die Rückbewegung wird nach dieser Ausführungsform durch einen Elektromotor 21 bewirkt, welcher über das Getriebe 23, 24 auf eine auf der Welle 25 angeordnete Trommel 26 wirkt. Diese Wirkung
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wird mittels einer Magnetkupplung 22 gesteuert.
Ein Seil 27, welches um die Trommel 26 ge- wickelt ist und dessen Enden 28 und 29 an der Presse, wie in Fig. 1 gezeigt wird, befestigt sind, über- trägt die Kraft von der Welle 25 auf die Presse. Die Vorwärtsbewegung der Presse wird durch das Ge- wicht 14 (s. Fig. 1) bewirkt, welches mittels eines Seiles 30 im Mast 7 aufgehängt ist und die
Trommel 31 auf der Welle 25 entgegen der der Rückbewegung der Presse entsprechenden Drehrich- tung dreht. Die Masse des Gewichtes 14 ist so bemessen, dass es die Presse beschleunigen kann.
Die zwei einander entgegenwirkenden Kraftquellen, die Elektromotor 21 und das Gewicht 14, bewir- ken den Ablauf des Bewegungszyklus der Presse wie folgt : Vor Ende des Rücklauftaktes und in einer Ent- fernung, die gleich der Verzögerungsstrecke der Presse ist, welche durch deren Masse, Reibung und die
Gegenwirkung des Gewichtes 14 gegeben ist, wird der Elektromotor 21 ausgekuppelt und die Presse läuft durch ihren Schwung weiter, bis die Rückbewegung beendet ist. Nach dem Totpunkt beginnt die
Presse jedoch sich infolge des Gewichtes 14 automatisch in die Gegenrichtung zu bewegen, d. h. in
Richtung des Vorwärtsschrittes.
Durch das Gewicht 14 wird die Presse beschleunigt und in dem Augen- blick, wo durch die Beschleunigung die Geschwindigkeit der sich fortbewegenden Bahn erreicht wird, wird ihre Bewegung durch eine Überholsperre gehemmt, die die Presse nur mit der Geschwindigkeit der sich fortbewegenden Bahn fahren lässt, wobei die Presse um die Materialbahn geschlossen werden kann.
Aus Gründen der Einfachheit ist diese Sperrvorrichtung in den Figuren in der Form eines Klinkenrades mit einer mit diesem zusammenwirkenden Sperrklinke dargestellt. Das Klinkenrad 34 ist auf der Welle 25 befestigt, so dass diese frei-in bezug auf die Sperrklinke 35 - in jener Richtung rotieren kann, wel- che der Rücklaufbewegung der Presse entspricht. Die Klinke 35 ist auf dem Zahnrad 32 befestigt, das mittels eines Kettentriebes 33 mit dem Antrieb verbunden ist, der die Fortbewegung des Materials bewirkt. Diese Fortbewegung und die Drehung der Klinke werden so durch die gleiche Kraftquelle be- wirkt, d. h. den Antrieb, der die Fortbewegung der Materialbahn bewirkt, wodurch die beiden Bewegun- gen zur Übereinstimmung gebracht werden können.
Dementsprechend muss sich die Presse während des Vorwärts- bzw. Presstaktes, sobald das Klinkenrad die Klinke erfasst, mit einer Geschwindigkeit bewe- gen, welche synchron mit der der Materialbahn ist, da die Fortbewegung der Presse ebenso wie die der
Materialbahn nur durch den Antrieb geregelt wird, der die Bewegung der Materialbahn bewirkt. Nach Vollendung des Vorwärtsschrittes wird die Presse durch den Motor 21 zum Ausgangspunkt der Vorwärtsbewegung zurückgeführt, und da das Sperrad 34 frei in bezug auf die Klinke 35 ist, kann die Rück- kehr mit jeder gewünschten Geschwindigkeit erfolgen. Die Drehung der Welle 25 während der Rückbewegung zieht das Gewicht 14 hoch und so wird neue Energie für die folgende Vorwärtsbewegung gespeichert.
Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform der in Fig. 3 gezeigten Antriebseinrichtung. Hier ist die Seiltrommel 26 durch ein Zahnrad 126 und das Seil 27 durch eine Kette 127 ersetzt. DieEnden. der Kette 127 sind in der gleichen Weise an der Presse befestigt wie die Enden des Seiles 27.
Fig. 6 zeigt eine weitere Variante, bei welche die Trommel 26 und das Seil 27 durch ein Zahnrad 226 ersetzt werden, das in eine an der Presse befestigte Zahnstange 227 eingreift.
In der in Fig. 7 gezeigten Antriebseinrichtung ist zum Unterschied von der neuen Fig. 3 der Elektromotor und das Gewicht durch einen doppelt wirkenden hydraulischen oder pneumatischen Druckzylinder 36 ersetzt worden, durch den die Zahnstange 37 vor-und zurückgetrieben wird. Die Zahnstange 37 betätigt die Zahnstange 38, die an der Presse angebracht ist, mittels Stirnrädern 39,40.
Die Sperreinrichtung, welche die synchrone Bewegung der Presse und der Materialbahn während des Pressvorganges sicherstellt und die schnellere Rückkehrbewegung der Presse erlaubt, entspricht genau der Sperranordnung, die durch die Bezugszeichen 32,33, 34 und 35 in den Fig. 3 und 4 bezeichnet ist. Um einen übermässig langen Arbeitshub des Druckzylinders 36 zu vermeiden, ist das Getriebe 39,40 so bemessen, dass die Zahnstange 38, d. h. die Presse, sich über die gewünschte Strecke bewegt, selbst wenn der Hub der Zahnstange 37 kürzer ist. Diese Möglichkeit ist in den Zeichnungen angedeutet, indem das Stirnrad 40 beträchtlich grösser als das Stirnrad 39 gezeichnet ist.
Natürlich ist es ebenso möglich, die Vorwärts- und Rückwärtsbewegung durch hydraulische Kolben zu bewirken, welche direkt auf die Presse wirken und deren Hublänge der Bewegungsstrecke der Presse entspricht. In den meisten Fällen ist diese Konstruktion jedoch unwirtschaftlich und schwierig zu verwirklichen, da die Bewegungsstrecke von Pressen dieser Art kaum unter 10 m liegt und die Konstruktion von Zylindern für Hübe dieser Länge ein sehr kompliziertes technisches Problem ergibt.
Für grosse und schwere Pressen eignen sich kurze Druckzylinder oder Heber als zusätzliche Kraftquelle zu der Antriebseinrichtung nach den Fig. 3-7. Für die Beschleunigung und Verzögerung der Presse, insbesondere für den Rücklauf ist ein beträchtlicher Kraftaufwand wegen der grossen Masse erforderlich.
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Um die Notwendigkeit zu umgehen, den normalen Antrieb für die Bewältigung dieser Kräfte auszu- legen, welche nur momentan benötigt werden und vielmals grösser sind als die für die gleichförmige Be- wegung der Presse benötigten, ist es vorteilhaft, die Beschleunigung und Verzögerung durch besondere pneumatische oder hydraulische Druckzylinder ober Heber 41 und 42, die an der Laufbahn befestigt sind, bewirken zu lassen, wie in Fig. 1 gezeigt ist. Wenn die Presse am Beginn des Rücklaufes beschleu- nigt werden soll, wird ein Druckmittel durch ein Einlassventil in den Zylinder geleitet ; so wirkt der Kol- ben des Zylinders auf die Presse und erhöht ihre Geschwindigkeit auf das gewünschte Ausmass. Am andern
Ende der Pressenstrecke, wo die Presse verzögert werden muss, kann die Wucht der Presse durch geeigne- te Drosselung des Druckmittels im Zylinder 42 absorbiert werden.
Durch Verbindung der Druckzylin- der oder Heber 41 und 42 untereinander mittels eines Druckakkumulators kann die kinetische Energie, die beim Bremsen der Presse absorbiert wurde, durch den Akkumulator gespeichert und dann für die nach- folgende Beschleunigung derselben wieder verwendet werden. So ist keine äussere Kraft nötig, um die schwere Arbeit auszuführen, die mit der Beschleunigung und Bremsung der Presse verbunden ist.
Fig. 8 zeigt schematisch ein Detail der Regeleinrichtung, durch welche die Bewegungen der Presse und der Pressplatten gesteuert werden. Gemäss dieser Ausführung wird die Steuerung mittels elektrischer
Impulse bewirkt, die durch Endkontakte an der Laufbahn ausgesendet werden. Ein besonderes Problem stellt sich durch den Impuls für das Schliessen der Presse am Beginn der Vorwärtsbewegung. Da die Presse nicht geschlossen werden darf, bevor ihre Bewegung mit der des Materials nbereinstimmt, muss sich die
Presse vorerst um ein Stück weiter bewegen, welches der Beschleunigung der Presse nach ihrem Halt am
Wendepunkt entspricht. Da die Presse während ihrer Rückbewegung dem Einfluss verschiedener, äusserer
Kräfte unterworfen ist, kann die Lage des Wendepunktes von einem Arbeitsspiel zum andern etwas differieren.
Folglich gibt es keine Sicherheit dafür, dass die erforderliche Beschleunigungsstrecke in jedem Fall verfügbar ist. Um dieses Risiko auszuschalten, ist eine besondere Ausgestaltung des Steuersystems er- forderlich. Diese ist in Fig. 8 gezeigt, wobei 43 eine Schiene bedeutet, die an der Laufbahn neben der Presse angebracht ist. Auf dieser Schiene sitzt eine Nocke 44, welche auf der Schiene so beweglich ist, dass das Verschieben der Nocke mehr Kraft erfordert als die Betätigung des Endschalters 47, mit dem die Nocke zusammenarbeitet. Das Verschieben der Nocke wird durch Mitnehmer 45 und46 an der Presse bewirkt, die, wie die Grenzkontakte 47, an der beweglichen Presse befestigt sind. Die Anordnung arbeitet wie folgt : Fig. 8 zeigt die Situation am Umkehrpunkt der Presse vor ihrer Vorwärtsbewegung, nachdem der Mitnehmer 45 die Nocke 44 in die Lage A geschoben hat.
Bei der Vorwärtsbewegung der Presse in Richtung des Pfeiles 48 bewegt sich der Endschalter über die Beschleunigungsstrecke 49, bevor er von der Nocke 44 betätigt und der Impuls zum Schliessen der Presse ausgesendet wird. Bevor die Vorwärtsbewegung der Presse endet, wird mittels des Mitnehmers 46 die Nocke 44 in die Position B verschoben. Diese Position ermoglicht, dass die Nocke 44 beim folgenden Rücklauf der Presse durch den Mitnehmer 45 in eine neue Position Al geschoben wird, welche dem Umkehrpunkt dieses Arbeitsschrittes entspricht, worauf der Kreislauf wiederholt wird. Wenn der Endschalter 47 die Nocke 44 bei der Rückbewegung der Presse passiert, wird natürlich kein Impuls zum Schliessen der Presse ausgesendet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum abschnittweisen Pressen von kontinuierlichem Vorschub unterworfenen Materialien, wie z. B. Plattenbahnen aus Holz oder Fasern, in einer in Richtung des Materialvorschubes auf einer Laufbahn vor-und rückbewegbaren Flachpresse, dadurch gekennzeichnet, dass die Vor- und Rückbewegung der Presse (l) derart erfolgt, dass ein Teil der Vorbewegung zum Gleichlauf mit dem Vorschub des Materials (2) gebracht wird, während welches synchronen Teils der Vorbewegung der innerhalb der Presse befindliche Materialabschnitt gepresst wird, und die Rückbewegung die geöffnete Presse an den Ausgangspunkt ihrer Vorbewegung für die Wiederholung des Pressens zu einem neuen Abschnitt des Materials bringt.