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Verfahren und Vorrichtung zum Aufbereiten von Müll für
Düngemittel
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufbereiten von Müll für Düngemittel, bei dem der zu verarbeitende Müll zerkleinert und einer durch Fliehkraft wirkenden Sortierung unterworfen wird.
Zum Umwandeln von Müll und sonstigen Abfallstoffen in Düngemittel ist es bekannt, aus Förderbändern und Elevatoren bestehende Förderanlagen in Verbindung mit Zerkleinerungsmaschinen zu benutzen und das darin zu Pulver zerkleinerte Material der Verwertungsstelle zuzuführen, wo es ausgestreut wird. Bei diesen bekannten Verfahren ist die Auswertung der im Müll enthaltenen Stoffe unzureichend.
Es ist ferner bekannt, den Müll nach einer mehr oder weniger starken Zerkleinerung innerhalb von grossen, meistens drehbaren Trommeln oder nacheinander zu beschickenden Kammern einem Gärungsprozess zu unterwerfen und danach das fertige Produkt aus der Trommel oder den Kammern abzuziehen. Da diese bei einem solchen Verfahren den Materialanfall mehrere Tage aufnehmen müssen, der selbst bei kleinen und mittleren Städten in der Grössenordnung von nahezu 100 bis zu mehreren Hundert Kubikmetern beträgt, sind die Anlagen sehr umfangreich und dementsprechend kostspielig.
Bei den bekannten Verfahren zur Aufbereitung von Müll bei denen die Sortierung mittels der Fliehkraft erfolgt, besteht die hiefür vorgesehene Anlage im wesentlichen aus einer um eine senkrechte Achse schnell umlaufenden Scheibe, der der Müll von oben zugeführt und von ihr infolge der Fliehkraft radial nach allen Seiten abgeschleudert wird. In einen inneren Ringbereich fallen die für die Düngung brauchbaren Stoffe, in einen äusseren Ringbereich die schädlichen Stoffe, wie Glasscherben, Steine usw. Da deren Flugbahn sehr gross ist, hat eine solche Sortieranlage einen sehr grossen Platzbedarf, der noch durch die Anlagen zur Weiterverarbeitung der brauchbaren Stoffe erheblich vermehrt wird.
Es ist zwar für die Sortierung von Erzen bekannt, diese mittels schnell umlaufender Bänder nur in eine Richtung zu werfen. wobei die leichteren Teile eine kürzere Wurfbahn haben als die schwereren ; für die Sortierung von Müll ist dieses Prinzip aber bisher noch nicht vorgesehen worden.
Die Aufbereitung von Müll für Düngemittel, die allgemein als Müllkompost bezeichnet werden, ist nicht nur ein mechanischer Zerkleinerungs- und Sortiervorgang, sondern auch ein biologisch chemischer Vorgang, der durch Kleinlebewesen wie Bakterien, Pilze, Algen, Diatomeen, Protozoen usw. ausgelöst wird.
DasHauptproblem bei der Aufbereitung des Mülls für Düngemittel besteht daher auch darin, möglichst günstige Lebensbedingungen für die humusbildenden Kleinlebewesen zu schaffen. Besonders wichtig ist dabei die Abbauphase, bei der vorerst unter aeroben Bedingungen mesophile Mikroorganismen bei einem Temperaturoptimum von 35 bis 450C und sodann thermophile Mikroorganismen bei einem Temperaturoptimum von 50 bis 70 C die hochmolekularen Kohlehydrate, Eiweisstoffe, Lignine usw. zu niedermolekularen organischen Verbindungen abbauen. Durch die dabei freiwerdende Energie wird der Müllkompost soweit erhitzt, dass die pathogenen Keime grösstenteils abgetötet werden und der Müllkompost als hygienisch unbedenklich angesehen werden kann.
Zur Erreichung der günstigsten Lebensbedingungen für die Mikroorganismen sind ausser der Sortierung, d. h. der Auslese störender Materialien, noch das C/N-Verhältnis, die Korngrösse und Durchmischung, die Beimpfung der Mikroorganismen, die Belüftung, die Feuchtigkeit und die Temperatur zu beachten. Unter
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dem C/N-Verhältnis wird das Verhältnis der in organischen Verbindungen enthaltende Elemente Kohlenstoff und Stickstoff verstanden. Das optimale C/N-Verhältnis, bei dem die Mikroorganismen den Kompostierungsvorgang einleiten, liegt bei 30-35, d. h. der Kohlenstoffgehalt soll ungefähr 30 - 35mal grösser sein als der Stickstoffgehalt. Das C/N-Verhältnis kann z.
B. durch stärkere Auslese von Papierabfällen oder durch Zugabe von Klärschlamm gesenkt, oder durch Beimengung von Papierabfällen, Stroh oder Laub erhöht werden. Ein schnellerer und gleichmässigerer Abbau des sortierten Mülls lässt sich durch eine entsprechende Zerkleinerung und gründliche Durchmischung erzielen, da die Mikroorganismen dann eine grössere Angriffsfläche vorfinden. Die Korngrösse darf nicht zu klein sein, weil die Bildung von Hohlräumen für eine gute. Durchlüftung äusserst wichtig ist. Die günstigste Korngrösse beträgt etwa 5 bis 10 mm.
Obwohl auch der frische Müll bereits Mikroorganismen enthält, die für den Kompostierungsprozess wichtig sind, benötigt deren Vermehrung doch eine längere Zeit, die wesentlich abgekürzt werden kann, wenn der frische Müll durch eine Bakterienstartermischung beimpft wird. Der Kompostierungsvorgang, d. h. der Gärungsprozess kann auch dadurch sofort voll in Gang gebracht und in der richtigen Weise beeinflusst werden, dass der frische mit bereits in Gärung befindliche Müll vermischt wird.
Durch eine gute Belüftung muss dafür Sorge getragen werden, dass für die Tätigkeit der aeroben Mikroorganismen zu jeder Zeit genügend Sauerstoff zur Verfügung steht, denn sonst treten anaerobe Vorgänge auf und es kommt dabei zu einer unangenehmen Geruchsentwicklung.
Zum Unterschied von den Pflanzen und höheren Lebewesen besitzen die Mikroorganismen keinen stabilen Wasserhaushalt und ihre Lebensfunktion ist vollkommen vom Feuchtigkeitsgehalt der sie umgebenden Luft abhängig, der nicht unter 95% sinken soll. Der optimale Feuchtigkeitsgehalt des Müllkompostes liegt zwischen 40 und 600/0. Steigt der Wassergehalt darüber hinaus, so kann eine anaerobe Gärung durch Verstopfung der luftzuführenden Kanäle eintreten, wogegen bei einem geringeren Wassergehalt die Abbauphase übermässig verlängert werden kann.
Bei den angeführten optimalen Verhältnissen steige die Temperatur sehr bald auf 60 - 700C an und fällt dann mit fortschreitendem Abbau langsam ab. Durch Umsetzen des Müllkompostes kann sowohl die Sauerstoffzufuhr als auch der Wassergehalt des zu kompostierenden Mülls beeinflusst werden. Die äusseren Zonen des Haufens gelangen in das Innere desselben, wodurch nicht nur eine gleichmässige Reifung er- zielt wird, sondern auch die in den Randzonen wegen der dort herrschenden niedrigeren Temperatur noch überlebender pathogenen Keime, Wurmeier und Unkrautsamen durch die im Inneren des Haufens vorhandenen höheren Temperaturen abgetötet werden.
Ziel der Erfindung ist nun ein Verfahren zum Aufbereiten von Müll, dass nicht nur die aufgezeigten Mängel der bekannten Verfahren vermeidet, sondern auch die vorstehend aufgezeigten neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse bei der Umwandlung von Müll in Düngemittel verwertet.
Erreicht wird dies erfindungsgemäss dadurch, dass der sortierte, für die Umwandlung in Düngemittel brauchbare Anteil des Mülls nach dem Zerkleinern unter Anreicherung mit Luft, mittels eines dagegen geblasenen Luftstromes in einem Bunker mit schon teilweise vergorenem Müll eingebracht und das Müllgut nach einer bestimmten Ruhezeit im Bunker unter Beimischung von Frischmüll erneut einer Zerkleinerung und Belüftung unterworfen, sodann neuerdings in den Bunker befördert wird, worauf dieser Kreislauf bis zum Austragen eines Teiles des nunmehr aufbereiteten Bunkerinhaltes fortgesetzt wird.
Eine besonders zweckmässige Durchführungsmöglichkeit für dieses Verfahren besteht darin, dass der Müll vorerst in bekannter Weise über eine Magnettrommel zum Ausscheiden der Eisenteile und über ein Leseband zum Ausscheiden von Lumpen, Papier usw.'geleitet, hieiauf von einer Grube am Ende des Lesebandes mittels eines Elevators einer rotierenden Zerkleinerungsvorrichtung z. B. einer Hammermühle od. dgl., zugeführt wird, aus der entgegen einem gegen die Wurfrichtung geblasenen Luftstrom die spezifisch schweren Teile, wie Steine, Scherben usw. infolge der Fliehkraft gegen ein in einem Abzug mündendes Fangblech geworfen werden, wogegen die leichteren Teile mit kürzerer Wurfbahn in einen darunter befindlichen Bunker fallen, dessen Boden aus einem Förderband z. B.
Plattenband besteht, welches das darauf befindliche zerkleinerte Müllgut in die Grube des Elevators zurückfördert, worauf es mit frischem Müll gemischt einen oder mehrere weitere Kreisläufe gleicher Art durchläuft. Die Ruhezeiten des Materials im Bunker leiten den Gärungsprozess ein und führen ihn so weit, dass das Material beim endgültigen Austragen aus dem Bunker eine gewisse Reife hat und zur Vollendung des Prozesses ohne weitere zusätzliche Anlagen bis zum Transport zur Verbrauchsstelle gelagert werden kann.
Der Gärungsprozess kann auch dadurch gefördert werden, dass das Material angefeuchtet wird, wobei erfindungsgemäss dem zu zerkleinernden Material unmittelbar vor, innerhalb oder hinter der Zerkleinerungsvorrichtung Flüssigkeit zur Befeuchtung zugeführt wird. Als Flüssigkeit können hiefür auch Ab- wässer benutzt werden.
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Das Verfahren gemäss der Erfindung dient nicht dazu, eine fertige Komposterde herzustellen, sondern den Gärungsprozess nur so weit zu führen, dass das Material beim endgültigen Austragen ein vor allen Dingen hygienisch einwandfreier Frischkompost ist. Um das zu erreichen, muss die Vernichtung von Parasiten und pathogenen Keimen gewährleistet sein.
Um die Vernichtung von Parasiten und pathogenen Keimen zu erreichen, muss die Temperatur des zerkleinerten Materials mindestens 1 h im Bereich zwischen 55 und 700C gehalten werden. Aus diesen Gründen ist es bei allen derartigen Verfahren erforderlich, und daher allgemein auch üblich, genaue Temperaturmessungen vorzunehmen, für die sogar Richtlinien bestehen, von denen auch bei der Erfindung Gebrauch gemacht wird.
Stellt sich dabei heraus, dass das Material der Grenztemperatur von 700 nahekommt, dann lässt diese sich durch Luftzufuhr herabsetzen, was ebenfalls bekannt ist. Bei dem Verfahren gemäss der Erfindung geschieht das dadurch, dass das im Bunker befindliche Kompostiergut in beschriebener Weise ausgetragen, der Zerkleinerungsmaschine wieder zugeführt und dem Luftstrom entgegengeschleudert wird. Das danach in den Bunker zurückfallende Material ist dann durch die Umsetzung und durch den Luftstrom soweit mit Sauerstoff angereichert worden, dass seine Temperatur auf etwa 250 absinkt. Bei dieser Temperatur und in dem anschliessenden Temperaturbereich bis zu etwa 500 bildet sich durch die Tätigkeit von Mikroben Stickstoff. Um ein möglichst günstiges Verhältnis von Stickstoff zu Kohlenstoff zu erreichen, müssen die Temperaturen mehrere Stunden in diesem Bereich gehalten werden.
Auch das wird in üblicher Weise durch Temperaturmessungen kontrolliert, und auch in diesem Fall wird das Material, soweit erforderlich, durch das beschriebene Umwälzen in dem gewünschten Bereich unterhalb von 500 gehalten. Um aber sicher zu gehen, dass auch die äusseren Schichten des Materials frei von Parasiten und pathogenen Keimen sind, ist es ausserdem notwendig, das Material wenigstens zweimal für mindestens je 1 h in dem thermophilen Bereich (550 bis etwa 70 ) zu halten und dann wieder durch nochmaligen Umlauf in den mesophilen Bereich (unter 500) zurückzuführen.
Hieraus ergibt sich, dass die Menge der in das Material einzubringenden Luft, die Menge des einzubringenden Wassers, der Feuchtigkeitsgehalt und der Kreislauf allein durch die ständigen Temperaturbeobachtungen bestimmt wird. Der Kreislauf ist beendet, wenn die Temperatur des Materials mindestens zweimal je 1 h im thermophilen Bereich und die übrige Zeit, die sich hauptsächlich aus dem langsam ansteigenden Temperaturverlauf ergibt, im mesophilen Bereich gehalten worden ist. Dadurch wird das für die Zusammensetzung des aufbereiteten Müllgutes günstigste C/N-Verhältnis erreicht.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einer aus Förderbändern und Elevator bestehenden Förderanlage, gegebenenfalls in Verbindung mit einer Magnettrommel zum Ausscheiden von Eisenteilen und einem Leseband zum Ausscheiden von Lumpen, Papier od. dgl. sowie mit einer, vorzugsweise vom Elevator beschickten Zerkleinerungsvorrichtung und einem Behälter für das zerkleinerte Müllgut.
Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Zerkleinerungsvorrichtung in der senkrechten Längsmittelebene des bunkerförmigen Behälters schräg oberhalb der Auslassöffnung für das aus dem Bunker zum Elevator zurückgeführte Müllgut angeordnet und die Wurfrichtung und Wurfintensität für das die Zerkleinerungsvorrichtung verlassende Müllgut durch entsprechende Wahl ihrer Drehzahl einstellbar ist.
Eine Anpassung der Wurflänge an die Entfernung zwischen der Zerkleinerungsvorrichtung und der Bunkerrückwand lässt sich erfindungsgemäss auch dadurch erreichen, dass die Zerkleinerungsvorrichtung an ihrer Austrittsstelle mit einer oder mehreren verstellbaren oderverschwenkbarenLeitflächen zur Einstellung des Wurfwinkels versehen ist. Infolgedessen ist es bei jeder durch den Tagesanfall des Mülls gegebenen Bunkerlänge möglich, die Zerkleinerungsvorrichtung so anzuordnen, dass der Elevator das Müllgut unten am Ausgang des Bunkers aufnehmen und oben unmittelbar an die Zerkleinerungsvorrichtung abgeben kann.
Wenn das Müllgut, nachdem es mehrere Male in der beschriebenen Weise umgelaufen ist und dadurch eine bestimmte Reife erlangt hat, endgültig ausgetragen werden soll, dann kann dafür ebenfalls der Elevator benutzt werden, der es von oben auf ein Austragungsförderband abgibt. Zweckmässiger und mit, geringeren Umstellungen verbunden ist es aber, wenn der Elevator das Müllgut auch in diesem Fall an die Zerkleinerungsvorrichtung abgibt, die es ausschleudert. Wird in die Wurfbahn des Müllgutes in nicht allzu grosser Entfernung von der Zerkleinerungsvorrichtung ein zusätzliches Fangblech eingesetzt, dann kann dieses das auszutragende Müllgut auf eine hiefür bestimmte Fördervorrichtung umleiten, die zu einem Komposthaufen führt, wo das Müllgut den Gärungsprozess fortführt und beendet.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispieles, welches in der Zeichnung
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schematisch dargestellt ist, näher erläutert. In dieser zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Einrichtung und Fig. 2 eine Draufsicht auf dieselbe.
Die Transportwagen entleeren den Müll in eine Grube, aus der er von einem Förderband 1 aufwärts gefördert und auf ein Leseband 2 abgegeben wird. Eine Antriebstrommel 3 am Abgabeende des Förderbandes 1 ist als Magnettrommel ausgebildet und bewirkt, dass die im Müll enthaltenen Eisenteile aus dem übrigen Müllgut ausgeschieden und auf ein Förderband 4 abgegeben werden, von dem sie zu einer Sammelstelle zwecks eventueller Weiterverwertung gebracht werden. Aus dem langsam mit dem Leseband 2 in Pfeilrichtung laufenden Müllgut werden die für die Verarbeitungvon Düngemitteln nicht brauchbaren und teilweise anderweitig verwertbaren Stoffe wie Papier, Lumpen und Flaschen ausgelesen und auf eines von zwei Förderbändern 5 und 6 geworfen, wovon beispielsweise das eine Band für Papier und Lumpen und das andere für Flaschen bestimmt sein kann.
Auch diese Teile werden an den Abgabestellen der Förderbänder gesammelt. Es ist nicht erforderlich, am Leseband Steine, Scherben u. ähnl. Gegenstände auszulesen, weil diese, wie später noch beschrieben wird, selbsttätig ausgeschieden werden.
Das auf dem Leseband 2 verbleibende Müllgut wird in eine Grube 7 geworfen, durch die die Becher eines Elevators 8 hindurchlaufen und deren Inhalt nach oben fördern und in einen Trichter abwerfen, der das Müllgut einer schnellaufenden Hammermühle 9 zuführt.. Hierin wird es zerkleinert und durch die Fliehkraft ausgeschleudert. Die Wurfrichtung wird durch die Lage des Auslasses an der Hammermühle bestimmt und ist in gewissen Grenzen dadurch einstellbar, dass ein Leitblech 10 am Auslass der Mühle schwenkbar angeordnet ist.
Das Ausschleudern aus der Hammermühle bewirkt, dass spezifisch schwere Teile, wie Steine, Koks, Buntmetalle, Scherben usw., weiter geworfen werden als die leichteren Teile. Das wird zum Ausscheiden der schweren Teile benutzt. Die Wurfrichtung und-intensität wird zu diesem Zweck durch die Wahl der Drehzahl der Hammermühle und damit ihrer Fliehkraft sowie ihres durch das Leitblech 10 bestimmten Auslasswinkels so eingestellt, dass die auszuscheidenden Teile über eine Bunkerrückwand 11 hinaus geworfen werden. Die in der Zeichnung mit 17 und 18 bezeichneten Einrichtungen sind bei diesem Vorgang entfernt und daher ohne Einfluss auf den Müllgutstrom.
Die über die Bunkerrückwand 11 hinausgeschleuderten schwerenMüllgutteile werden kurz dahinter von einem Fangblech 12 abgefangen und fallen nach unten. Sie können entweder unmittelbar unterhalb des Fangbleches oder mittels eines Förderbandes abgeführt und an dessen Ende gesammelt und von Zeit zu Zeit abgefahren werden. Die ganze übrige Müllgutmenge fällt in den Bunker, der aus der schon erwähntenRückwand 11, zwei Seitenwänden und einem Boden besteht, der aus dem oberen Trum eines Plattenbandes 13 oder eines sonstigen starken Förderbandes mit vollkommen geschlossener Fläche ge- bildet wird. An der Vorderseite des Bunkers ist der Elevator 8 in den Bunker einbezogen und durch eine Wand 14 abgedeckt, die gleichzeitig die Bunkervorderwand bildet.
Oben ist der Bunker durch Bleche 15 abgedeckt, die auch die Hammermühle mit einschliesst. Auch der Raum zwischen der Hammermühle und der Wand 14 ist durch Bleche nach oben abgeschlossen.
Das in den Bunker fallende Müllgut verteilt sich etwa gleichmässig auf eine bestimmte Länge hauptsächlich des hinteren Bunkerraumes. Es fällt dabei auf das schon im Bunker befindliche Müllgut, dessen Gärung schon begonnen hat und wird mit diesem von dem ganz langsam laufenden Plattenband 13 in Richtung des Bunkerauslaufes gefördert. Hiebei bleibt das ganze Müllgut 16 praktisch in Ruhe, d. h. es treten keine gegenseitigen Bewegungen der Müllgutteilchen ein. Das am Ende des Plattenbandes 13 ankommende Müllgut wird teils unmittelbar und teils unter Mitwirkung des abwärts gehenden Elevatorstranges in die Grube 7 abgegeben und von dem umlaufenden Elevator nach und nach aufgenommen und wieder der Hammermühle 9 zugeführt.
Zusammen mit diesem Müllgut wird von dem Elevator auch frischer Müll mitgenommen, soweit solcher etwa schon vorher in der Grube 7 war oder während der Förderung des Elevators von dem Leseband in die Grube abgegeben wird. Hiebei mischt sich der frische Müll mit dem aus dem Bunker kommenden Müllgut und dieser Mischvorgang setzt sich noch in der Zerkleinerungsmaschine fort. Diese Mischung von frischem Müllgut mit solchem in gärungsmässig fortgeschrittenem Zustand begünstigt ebenfalls den Gärungsprozess des danach in den Bunker abgeworfenen und darin ruhenden Müllgutes.
Der eingangs schon erwähnte Luftstrom, der dem ausgeworfenen Müllgutstrom entgegengeblasen wird, kann beispielsweise durch ein Gebläse erzeugt werden, das am Leseband Luft absaugt und in der Nähe der Bunkerrückwand 11 oder schräg von der Abdeckung 15 aus etwa in Richtung der Zerkleinerungsmaschine 9 ausströmen lässt. Dieser Luftstrom ruft im Bunker einen Überdruck hervor, der ein Ausströmen von Staubteilchen und Gärungsdünsten an den nicht abdeckbaren Öffnungen des sonst geschlossenen
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Bunkers veranlassen würde. Um solche Unzuträglichkeiten zu vermeiden, wird Luft aus dem Bunker abgesaugt (in der Zeichnung nicht dargestellt) und zur Reinigung von mitgerissenen Teilchen und Dünsten einem hiefür geeigneten Abscheider, z.
B. einem Zyklon, zugeführt, (gleichfalls in der Zeichnung nicht dargestellt) ehe sie ins Freie geblasen wird.
Die ebenfalls schon erwähnte Anfeuchtung des Müllgutes kann durch eine für solche Zwecke übliche Zuleitung erfolgen, die an ihrer Mündung zweckmässigerweise mit mehreren Düsen versehen ist.
Der Arbeitsablauf der beschriebenen Einrichtung kann beispielsweise so vor sich gehen :
In den Tagesstunden wird der Müll laufend abgeliefert. Die dem Förderband 1 vorgeschaltete Grube wirkt zeitweise als Speicher, aus dem das Müllgut in etwa gleichbleibender Menge je Zeiteinheit unter Berücksichtigung der Arbeitspausen abgezogen und auf dem Band 2 ausgelesen werden kann.
Anschliessend wird das Müllgut von dem Elevator 8, der ständig oder mit zwischengeschalteten Pausen arbeiten kann, der Zerkleinerungsmaschine 9 zugeführt. Das brauchbare Müllgut gelangt von dort aus in den mittleren und vorzugsweise in den hinteren Teil des Bunkers. Das den Boden desselben bildende Plattenband 13 fördert das Gut langsam nach vorne u. zw. so, dass es etwa 2 h nach seinem Eintritt in den Bunker direkt oder unter Mitwirkung des Elevators in die Grube 7 abgegeben und je nach der darin befindlichen Müllgutmenge, die noch durch vom Leseband 2 kommenden Frischmüll vermehrt ist, nach kürzerer oder längerer Zeit wieder der Zerkleinerungsmaschine zugeführt und in den Bunker abgegeben wird.
Dieser Vorgang wiederholt sich während der Tagesstunden mehrmals, wobei die Müllgutmenge im Bunker ständig steigt, bis in den Nachmittagsstunden die maximale Tagesmenge erreicht ist, die der Bunker ganz aufnehmen muss. Auch in den Nachtstunden kann der beschriebene Kreislauf in derselben Weise mehrere Male wiederholt werden, mit der einzigen Abweichung, dass währenddessen die Zufuhr von Frischmüll unterbleibt.
Vor dem Einbringen von neuem Müllgut am nächsten Tage wird der Bunker bis auf einen Rest im vorderen Bunkerraum entleert. Hiezu wird zunächst zwischen der Zerkleinerungsmaschine 9 und dem Fangblech 12 ein weiteres Fangblech 17 eingesetzt. Daraufhin wird das Plattenband 13 und der Elevator 8 solange in Gang gesetzt, bis der Bunker im gewünschten Mass entleert ist. Das währenddessen abgezogene und durch die Zerkleinerungsmaschine 9 laufende Müllgut wird gegen das Fangblech 17 geworfen und an diesem auf das Förderband 18 umgeleitet, von dem es einem Haufen zugeführt wird, auf dem das so vorbehandelte Material den Gärungsprozess bis zu seinem Transport zur Verwendungsstelle fortsetzen kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Aufbereiten von Müll für Düngemittel, bei dem der zu verarbeitende Müll zer-
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einer durch Fliehkraft wirkenden Sortierung unterworfenkleinern unter Anreicherung mit Luft mittels eines dagegen geblasenen Luftstromes in einem Bunker mit schon teilweise vergorenem Müll eingebracht und das Müllgut nach einer bestimmten Ruhezeit im Bunker unter Beimischung von Frischmüll abermals einer Zerkleinerung und Belüftung unterworfen, sodann neuerdings in den Bunker befördert wird, worauf dieser Kreislauf bis zum Austragen eines Teiles des nunmehr aufbereiteten Bunkerinhaltes fortgesetzt wird.
2. VerfahrennachAnspruchl, dadurch gekennzeichnet, dassderMüllvorerstinbekannter Weise über eine Magnettrommel zum Ausscheiden der Eisenteile und über ein Leseband zum Ausscheiden von Lumpen, Papier usw. geleitet, hierauf von einer Grube am Ende des Lesebandes mittels eines Elevators einer rotierenden Zerkleinerungsvorrichtung, z. B. einer Hammermühle od. dgl. zugeführt wird, aus der entgegen einem gegen die Wurfrichtung geblasenen Luftstrom die spezifisch schweren Teile, wie Steine, Scherben usw. infolge der Fliehkraft gegen ein, in einen Abzug mündendes Fangblech geworfen werden, wogegen die leichteren Teile mit kürzerer Wurfbahn in einen darunter befindlichen Bunker fallen, dessen Boden aus einem Förderband, z.
B. einem Plattenband besteht, welches das darauf befindliche zerkleinerte Müllgut in die Grube des Elevators zurückfördert, worauf es mit frischem Müll gemischt einen oder mehrere weitere Kreisläufe gleicher Art durchläuft.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche l bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem zu zerkleinernden Material unmittelbar vor, innerhalb oder hinter der Zerkleinerungsvorrichtung Flüssigkeit zur Befeuchtung zugeführt wird.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.