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Kabine für Sessellifte od. dgl.
Um die Fahrgäste von Sesselliften nicht allen Witterungsunbilden auszusetzen, wurde bereits vorge- schlagen, an den Sesseln Kabinen vorzusehen. Wegen der Umlenkung der Gehänge in den beiden Endstationen waren dazu aber verschiedene Schwierigkeiten zu überwinden, die zur Folge hatten, dass die bisher bekannten Kabinen nicht in jeder Hinsicht befriedigten. Auch behinderten sie den Fahrgast beim Ein- und Aussteigen.
Die Erfindung setzt sich zum Ziel, eine Kabine für Sessellifte od. dgl. zu schaffen, der diese erwähnten Nachteile nicht anhaften, und sie erreicht dies dadurch, dass sie aus zwei schalenförmig ausgebildeten Teilen besteht, deren mit dem Sitz und allenfalls auch einer Fussstütze verbundener hinterer Teil den Sitz und die Rückenlehne seitlich und hinten umschliesst und deren vorderer Teil an dem hinteren Teil um eine auf die Fahrtrichtung etwa senkrecht stehende, im wesentlichen waagrechte, ober und hinter dem Sitz liegende Achse angelenkt ist. Zu diesem Zweck sind vorteilhafterweise an der Rückenlehne Verlängerungsstreben angeordnet, die die Lager für die schwenkbare Lagerung des vorderen Teiles der Kabine tragen.
Die beiden Teile werden zweckmässigerweise so ausgebildet, dass in der"Geschlossen"-Stellung die Kanten des vorderen Teiles die anliegenden Kanten des hinteren Teiles umgreifen. Versieht man den oberen Teil vorn mit einem Fenster und einem etwa bis zu der Fussstütze reichenden Beinschutz, dann wird sowohl eine gute Sicht als auch ein vollkommener Schutz für den Fahrgast erreicht.
Bei Sesseln für Sessellifte ist es an sich bekannt, einen Teil, nämlich die an dem Sessel angelenkte Fussraste, an einem Arm anzuordnen, der um eine etwa waagrechte Achse schwenkbar ist, jedoch betrifft diese Massnahme nicht einen Teil einer schliessbaren Kabine.
Es ist zweckmässig, wenn die waagrechte Schwerachse des vorderen Teiles in der"Geschlossen"-Stellung oberhalb und vor und in der"Offen"-Stellung oberhalb und hinter der Drehachse liegt, da dann einzig und allein durch die Schwerkraft in beiden Stellungen die richtige Lage des schwenkbaren Teiles gesichert ist.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer erfindungsgemäss ausgebildeten Kabine in der Seitenansicht schematisch dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 die Kabine Inder"Geschlossen"Stellung und Fig. 2 die Kabine in der"Offen"-Stellung.
In üblicher Weise ist an dem unteren waagrechten Teil 2 eines Aufhängebügels 1 der Sessel 3 befestigt, der ein klappbares Sitzbrett 4, Armstützen 5 und eine Rückenlehne 6 enthält. An jeder der beiden Seitenkanten der Rückenlehne 6 ist eine Strebe 7 befestigt, die an ihrem oberen Ende ein Lagerauge 8 trägt. An dem Sessel kann noch eine Fussstütze 9 angeordnet sein. Mit 10 ist die Fahrtrichtung bezeich- net.
Die Kabine enthält einen schalenförmigen Hinterteil 11, der den Sessel seitlich und hinten umschliesst und bis über die Lageraugen 8 der Streben 7 reicht. Mit 12 sind die Seitenwände bezeichnet und mit 13 die muldenförmige Rückwand, mit 14 die Kanten, die eine treppenartige Form haben. Vor den Lageraugen 8 sind Bohrungen in den Seitenwänden 12 des Hinterteiles 11 vorgesehen.
Der Vorderteil 16 der Kabine Ist ebenfalls schalenförmig ausgestaltet, u. zw. derart, dass Inder"Ge- schlossen" -Stellung (s. Fig. 1) seine Seitenkanten 17 die Seitenkanten 14 des Hinterteilesumgreifen. Die lichte Weite des schalenförmigen Vorderteiles ist daher etwas grösser als die lichte Weite des schalenför- migenHinterteiles an den einander entsprechenden Stellen. Die Seitenwände des Vorderteiles 16 sind mit 18 bezeichnet, die Vorderwand mit 19.
In dieser ist ein Fenster 20 angeordnet, sie ist oben durch eine gewölbte Decke 21 vollkommen abgeschlossen und nach unten zu einem bis zu der Fussstütze 9 reichenden Beinschutz 22 verlängerte Auch der Vorderteil 16 ist bei den Lageraugen 8 mit Bohrungen versehen und
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mittels durch diese Bohrungen und die Bohrung im Lagerauge 8 gesteckter Bolzen 27 ist der Vorderteil 16 an den Hinterteil 11 schwenkbar angelenkt. Zweckmässigerweise wird das Gewicht im Vorderteil 16 so verteilt, dass die waagrechte Schwerachse 23 in der"Geschlossen"-Stellung vor und ober der durch die
Bolzen 27 gegebenen Drehachse 24 und in der"Offen''-Stellung hinter und ober der Drehachse 24 liegt.
! Vor dem Sitz ist an der Vorderwand 19 des Vorderteiles noch ein Handgriff 25 zur Erleichterung der
Schwenkbewegung vorgesehen.
In der"Offen"-Stellung (s. Fig. 2), in der der Vorderteil um etwa 900 gegenüber der "Geschlossen"-
Stellung aufgeschwenkt ist, bildet der Vorderteil 16 ein Dach, das schon für sich Schutz gegen Nieder- schläge, von der Laufrolle abtropfendes Öl usw. und die Sonnenstrahlen bietet. Der Vorderteil 16 kann in dieser Stellung entweder durch einen Anschlag einer Kante 26 an dem Hinterteil 11 oder durch in der
Zeichnung nicht dargestellte Gurten gesichert werden, die die Schwenkbewegung begrenzen.
Wünscht aber der Fahrgast, beispielsweise bei grosser Kälte oder starken Niederschlägen, eine voll- kommen geschlossene Kabine zu haben, dann braucht er nur an dem Handgriff 25 zu ziehen, wodurch er den Vorderteil 16 entgegen dem Uhrzeigersinn so lange verschwenken kann, bis die waagrechte Schwer- achse 23 oberhalb der Drehachse 24 zu liegen gelangt. Bei einer weiteren Verschwenkung bewirkt dann die Schwerkraft ein Weiterschwenken des Vorderteiles und damit Schliessen der Kabine zu der in Fig. 1 dargestellten" Geschlossen" -Stellung.
Falls eine Fussstütze fehlt, dann kann eine Decke über den Sessel gehängt werden, die dann über die
Beine des Fahrgastes hängt.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemässen Ausgestaltung der Kabine liegt darin, dass sie auch in einfacher Weise mit Skiträgern ausgestattet werden kann. Zu diesem Zweck wird an der dem Aufhänge- bügel 1 entgegengesetzten Seite der Kabine mit dem Bolzen 27 ein in der Draufsicht U-förmiger Bügel 28 festgeklemmt, dessen Maulweite so gross ist, dass in ihn die Skier nebst Stöcken hineinpassen. An den mit dem Sitz verbundenen unteren Seitenplatten 29 wird an derselben Seite, an der der Bügel 28 angeordnet ist, ein etwa bis zur Fussstütze 9 reichender, oben offener Köcher 30 befestigt. Die Skier nebst Stöcken werden in den Köcher von oben hineingestellt und etwas schräg oben in den Bügel 28 gelegt.
Dieser Skiträger 28,30 lässt sich mit Vorteil auch bei kabinenlosen Sesselliften verwenden, der Bügel wird dann in diesem Falle an einem Teil des Sessels, wie beispielsweise der Rückenlehne, befestigt.
Zur Herstellung der Kabinen eignet sich jeder entsprechende Werkstoff, beispielsweise Stahlblech oder leichter Kunststoff, wie beispielsweise Polyester mit Glasfasereinlagen.
Es lassen sich noch die verschiedensten Abänderungen denken, ohne vom Rahmen der Erfindung ab- zuweichen, insbesondere gilt dies hinsichtlich der Ausgestaltung der Lager, in denen beispielsweise Rei- bungsbremsen angeordnet werden könnten, der Art der Feststellung des Vorderteiles in der"Offen"-Stel- lung usw.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kabine für Sessellifte od. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass sie aus zwei schalenförmig ausge- bildeten Teilen besteht, deren mit dem Sitz (3) und allenfalls auch einer Fussstütze (9) verbundener hin- terer Teil (11) den Sitz (3) und die Rückenlehne seitlich und hinten umschliesst und deren vorderer Teil (16) an dem hinteren Teil (11) um eine auf die Fahrtrichtung etwa senkrecht stehende, im wesentlichen waagrechte, ober und hinter dem Sitz liegende Achse (24) angelenkt ist.