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Verfahren und Vorrichtung zum Besäumen der Schnittfläche von metallarmierten thermoplastischen Kunststoffplatten
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Besäumen der Schnittfläche von metallarmierten thermoplastischen Kunststoffplatten. Das Besäumen dient dem Zwecke, um die an der Schnittfläche an die Oberfläche tretende Metallarmierung, z. B. ein in die Platte eingebettetes perforiertes Blech oder Gitter an der Schnittfläche zu verdecken, was insbesondere dann wichtig ist, wenn solche Platten zur Herstellung von Behältern in der chemischen Industrie verwendet werden, da sonst diese metallischen Schnittflächen Anlass zur Oxydation der Metallarmierung und Zerstörung des festen Gefüges der Platte bieten würden.
Zum Verschliessen der Schnittflächen an den Enden von kunststoffumhüllten Drähten oder aus solchen bestehendenDrahtgeflechten ist es bekannt, die Kunststoffumhüllung vom Kerndraht mittels Wärme zu lösen, ein Stück über das Kerndrahtende vorzuziehen und dann mittels einer Zange od. dgl. die vorragenden Enden miteinander zu verschweissen.
Durch die Erfindung wurde ein Verfahren geschaffen, das auf maschinellem und kontinuierlichem Wege das Besäumen der Schnittfläche von metallarmierten Kunststoffplatten ermöglicht, wobei der aufgeschweisste Saum an einer relativ grossen Oberfläche mit der Platte selbst verschweisst ist, und daher eine gute Haltbarkeit besitzt.
Das Verfahren gemäss der Erfindung besteht darin, dass in kontinuierlichem Arbeitsgang gleichzeitig die beiderseitigen Kanten der Schnittfläche der Platte durch Abschmelzen abgeschrägt und aus einem herangeführten Besäumstreifen rechteckigen Querschnittes eine Nut herausgeschmolzen wird, deren Querschnitt auf die so vorbereitete Schnittfläche passt und das anschliessend im noch plastischen Zustand der Besäumstreifen mit der Platte durch Andrücken verschweisst wird. Nach einer bevorzugten Ausführung wird hiezu eine Vorrichtung verwendet, die einen beheizten Keilkörper aufweist, der an einer Keilfläche eine im Querschnitt dreieckige oder trapezförmige Nut und an der gegenüberliegenden Keilfläche eine der letzteren entsprechende Rippe mit dreieckigem oder trapeztörmigem Querschnitt besitzt, wobei die Nuttiefe bzw.
Rippenhöhe von der Keilschneide ausgehend gegen die Keilbasis zu allmählich abnimmt.
Nachstehend ist an Hand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Die Fig. 1 zeigt eine schematische Gesamtansicht einer Vorrichtung zum Besäumen im Aufriss. Die Fig. 2, 3,4 und 5 zeigen Schnitte nach den Linien II - 1I, III - III, IV - IV und V - V der Fig. 1 und die Fig. 6 zeigt den Heizkeil in schaubildlicher Darstellung.
Mit 1 ist eine aufrechtstehende Kunststoffplatte bezeichnet, in welche eine perforierte Metallplatte 2 als Armierung eingebettet ist. Diese soll an der Schnittfläche, an welcher die Metallarmierung zutage tritt, mit einem Besäumstreifen 3 aus Kunststoff verschweisst werden. Es wäre an sich naheliegend, einen rechteckigen Streifen stumpf aufzuschweissen, jedoch erweist sich dies als nicht möglich, da mit einem dadurch bedingten planen Heizspiegel kein Schmelzen des Kunststoffes an der Schnittfläche der metallarmierten Kunststoffplatte erreicht werden kann. Einerseits steht die Metallarmierung rein mechanisch dem Einschmelzvorgang entgegen, anderseits wird die Wärme des angelegten Heizspiegels von der Metallarmierung abgeleitet, so dass keine Verflüssigung des Kunststoffes eintritt.
Um die Haltbarkeit der Verschweissung zu erreichen, wird die Schweissfläche winkelförmig gestaltet und dabei noch wesentlich vergrössert, u. zw. auf folgende Weise :
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Die Platte 1 wird in Pfeilrichtung unter einer Führungsleiste 4 einem Heizkeil 6 zugeschoben, der in Fig. 6 schaubildlich dargestellt ist. Desgleichen wird der Besäumstreifen 3 diesem Heizkeil von oben her zugeführt und mit Hilfe einer Leiste 7 angedrückt und schliesslich von der Keilschneide an auf die Schnittfläche der Platte 1 aufgeschweisst. Der Heizkeil 6, welcher beispielsweise aus massivem Kupfer besteht, wird in bekannter Weise, z.
B. mittels einer elektrischen Widerstands-Heizung, auf eine Temperatur gebracht, welche der Verflüssigungstemperatur des betreffenden Kunststoffes entspricht, so dass sowohl die Schnittfläche der Platte 1 als auch die Unterseite des Besäumstreifens 3 während der Führung an den zueinanderlaufenden Flächen 8 und 9 des Keiles zuerst erweicht und dann schliesslich verflüssigt werden, so dass sie beim Zusammentreffen von der Keilschneide 10 an miteinander verschweissen.
An der unteren Keilfläche 9 des Heizkeiles 6 ist eine im Querschnitt dreieckige Nut 11 angebracht, deren Tiefe an der Keilschneide 10 am grössten ist und allmählich gegen die Keilbasis zu abnimmt. An der zur Anlage des Besäumstreifens 3 dienenden oberen Keilfläche. 8 des Heizl i1es ist eine im Querschnitt der Nut entsprechende Rippe 12 mit dreieckigem Querschnitt angebracht, deren Höhe an der Keilschneide am grössten ist und gleichfalls gegen die Keilbasis zu abnimmt. Die Nut 11 bewirkt, dass von der angedrückten Platte allmählich die beiderseitigen Kanten der Schnittfläche abgeschmolzen und auf diese Weise abgeschrägt werden, wie dies aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich ist.
Umgekehrt wird aus dem Besäumstreifen allmählich beim Lauf über die Rippe 12 eine dreieckige Nut herausgeschmolzen, die auf die dachförmig abgeschrägte Schnittfläche der Platte 1 passt. In der Endform ergibt sich somit der Querschnitt gemäss Fig. 5, in der die dachförmige Schnittfläche mit der winkelförmigen Nut des Besäumstreifens verschweisst ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Besäumen der Schnittfläche von metallarmierten thermoplastischen Kunststoffplatten, dadurch gekennzeichnet, dass in kontinuierlichem Arbeitsgang gleichzeitig die beiderseitigen Kanten der Schnittfläche der Platte (1) durch Abschmelzen abgeschrägt und aus einem herangeführten Besäumstreifen (3) rechteckigen Querschnittes eine Nut herausgeschmolzen wird, deren Querschnitt auf die so vorbereitete Schnittfläche passt und dass im nochplastischen Zustand anschliessend der Besäumstreifen mit der Platte durch Andrücken verschweisst wird.