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Wärmeisoliertes Leitungsrohr
Leitungsrohre zur Förderung von Gasen und Flüssigkeiten, deren Temperaturen von den Temperaturen der Umgebung abweichen, werden mit wärmeisolierenden Schutzhüllen umgeben, wenn der Wärmeaustausch zwischen Rohrinhalt und Umgebung vermieden werden soll. Bekannte Baustoffe für diese Schutzhüllen sind wärmebeständige und schlecht wärmeleitende Stoffe poröser und fasriger Struktur, die einen Anteil Luft als Wärmeisolator enthalten. Am bekanntesten sind Umhüllungen aus Asbest, Glas- oder Steinwolle, die in lockerer Weise um die zu isolierenden Rohre herumgelegt oder auf diese Rohre aufgewickelt sind und die häufig als äusseren Schutz noch eine geschlossene Hülle, z. B. eine Bandwicklung oder eine Umflechtung erhalten.
Die Herstellung solcher wärmeisolierter Rohre ist recht umständlich und teuer.
Es ist auch bekannt, das Isoliermaterial in teigartigem Zustand mittels einer Transportschnecke durch einen Führungskanal in ein das Leitungsrohr umfassendes Mundstück zu drücken und dieses auf dem Rohr entlang zu schieben, so dass das Isoliermaterial um das zu isolierende Rohr gleichmässig verteilt, angepresst und geglättet wird und nach der Formgebung erstarren kann. Dieses Verfahren ist ebenfalls sehr umständlich und nur im beschränkten Umfang anwendbar. Es hat daher auch keine praktische Bedeutung gewonnen. Es ist weiterhin bekannt, als Isolierstoff organische Kunststoffe, z. B. Polyvinylchlorid oder Poly- styrol zu verwenden, die durch eine geeignete Behandlung eine Zell- oder Schaumstruktur erhalten und erforderlichenfalls mit versteifenden, festen, pulverigen oder faserigen Substanzen gefüllt werden können.
Diese sogenannten Schaumstoffe können in ähnlicher Weise wie die früher genannten anorganischen Isolierstoffe zu Platten oder Formkörpern verarbeitet oder in Bandform auf eine Trägerschicht aufgebracht und auf die zu isolierenden Wandungen aufgelegt werden.
Ein Schaumstoff, der genügend standfest ist, um den mechanischen Anforderungen an die Isolierhülle zu genügen, lässt sich nur zu starren Formkörpern verarbeiten, aus denen die Isolierhülle auf dem Leitungsrohr zusammengesetzt werden muss. Ein schmiegsamer Kunststoff, der sich in Bandform auf das Lei- tungsrohr aufbringen lässt, hat dagegen nur eine geringe Standfestigkeit, die den mechanischen Anforderungen an die Isolierhülle nicht genügt.
In neuerer Zeit sind wärmeisolierende Kunststoffhüllen für Leitungsrohre bekannt geworden, die aus einem Kunststoffschlauch mit nach innen ragenden Rippen bestehen, welche ihn gegen die Oberfläche des zu isolierenden Rohres abstützen. Auf diese Weise entstehen zwischen dem Kunststoffschlauch und der Rohrwandung Luftkammern, welche die wärmeisolierende Wirkung der Isolierhülle erhöhen. Um den Wärmeübergang möglichst klein und den Luftraumanteil der Isolierhülle möglichst gross zu machen, haben die Rippen bei den bekannten Isolierhüllen einen sehr schmalen Querschnitt und einen weiten Abstand voneinander. Es hat sich jedoch gezeigt, dass eine derartig gestaltete Hülle den Anforderungen bei der Lagerung und Verlegung, vor allem beim Biegen der Rohre, nicht genügt.
Sie verliert ihren kreisförmigen Querschnitt, weil der Schlauch auf den freien Stücken zwischen den Rippen einfällt, unter Umständen sogar bis auf die Wandung des Rohres eingedrückt wird und seine isolierende Wirkung zum erheblichen Teil einbüsst.
Die Erfindung betrifft eine neue Art wärmeisolierter Leitungsrohre, insbesondere biegsamer wärmeisolierter Kupferrohre, deren Hülle standfest und biegsam ist und auf einfache und wirtschaftliche Weise hergestellt werden kann. Die Erfindung besteht darin, dass die Rippen, wie an sich bekannt, einensich vom Schlauch zum Rohr hin verjüngenden Querschnitt haben und dass sie dicht beieinander liegen, wo-
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durch sie mit dem Schlauch gewölbeartige Hohlräume bilden. Vorteilhaft wird der Kunststoffschlauch so ausgebildet, dass sich die Rippen an ihren Ansätzen gegenseitig berühren. Bei der Formgebung gemäss der Erfindung wird die Auflagefläche der Rippen auf der Rohroberfläche möglichst klein, der Übergang der Rippen zum Kunststoffschlauch aber möglichst gross bzw. breit gehalten.
Dadurch wird erreicht, dass die Hülle form-und druckbeständig ist und anderseits nur wenig Wärme von der Rohroberfläche zum Kunststoffschlauch abgeleitet wird.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Rippen hat einen Querschnitt in Form eines Dreieckes, dessen Spitze auf der Oberfläche des Rohres liegt und dessen Grundlinie die Verbindung zwischen Steg und äusserer Kunststoffhülle bildet. Derartig aufgebaute wärmeisolierende Hüllen können bei ausgezeichneten wärmeisolierenden Eigenschaften so standfest hergestellt werden, dass sie gegen mechanische Beanspruchungen widerstandsfähiger sind als die bekannten wärmeisolierenden Hüllen. Ausserdem sind sie durch die sehr geringe Feuchtigkeitsaufnahme des Kunststoffes und den völligen Abschluss der Lufträume gegen dasEindringen von Feuchtigkeit gesichert. Damit wird einerseits die Wärmeisolierung stets gleichbleibend aufrecht erhalten und anderseits die Oberfläche der isolierten Rohre gegen Angriffe korrodierender Agenzien geschützt.
Als Baustoff für die wärmeisolierende Hülle wird ein Kunststoff mit geringer Wärmeleitfähigkeit und ausreichender Wärmebeständigkeit verwendet, z. B. ein Polyvinylchlorid mit hohem K-Wert, das sich auf Schneckenpressen verarbeiten lässt. Erforderlichenfalls lassen sich durch Einmischen geeigneter Füllstoffe in den Kunststoff dessen Wärmeleitfähigkeit herabsetzen und seine Wärmebeständigkeit erhöhen.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele von wärmeisolierten Kupferrohren gemäss der Erfindung im Querschnitt dargestellt.
In den Fig. 1 und 2 sind die gleichen Teile mit gleichen Ziffern bezeichnet worden, u. zw. das Leitungsrohr, beispielsweise ein weiches Kupferrohr, mit l, der geschlossene Kunststoffmantel mit 2 und die Abstandhalter mit 3. Fig. 1 zeigt ein Rohr 1, dessen wärmeisolierende Hülle aus einem Kunststoffschlauch 2 mit den angepresstentrapezförmigen Stegen 3 besteht. Die wärmeisolierende Hülle nach Fig. 2 unterscheidet sich von der Hülle nach Fig. 1 dadurch, dass die Stege 3 einen dreieckförmigen Querschnitt haben.
Auf biegsame Rohre, z. B. auf weiche Kupferrohre, die in grossen Längen zu Ringen aufgewickelt werden können, lässt sich die wärmeisolierende Hülle am einfachsten in dem bekannten Schneckenspritzverfahren aufbringen. Das Pressenmundstück wird dabei so ausgestaltet, dass sich die Hülle in der gewünschten Form, z. B. als geschlossener Schlauch mit nach innen hervorstehenden, rippenförmigen Stegen, vorzugsweise mit dreieckförmigem Querschnitt, über dem durch die Spritze gezogenen Rohr bildet.
Dieses Verfahren lässt sich auch bei steifen Rohren anwenden, wenn diese Rohre in einzelnen, den räumlichen Verhältnissen angepassten Längen durch die Presse geführt werden.
Die Isolierhüllen können auch getrennt von dem zu isolierenden Rohr als Hohlschlauch mit dem gewünschten Querschnitt gepresst und nachträglich auf das Rohr aufgebracht werden. Bei kurzen Rohrstücken kann die geschlossene Hülle auf das Rohr aufgeschoben werden. Bei längeren Rohrstücken wird der Schlauch vorteilhaft in achsparalleler Richtung aufgeschnitten, um das Rohr herumgelegt und an der Schnittstelle in bekannter Weise wieder dicht verschweisst oder verklebt. Dieses Verfahren kann an bereits installierten Rohren angewendet werden und ebenso an den Stellen der Rohre, bei denen für Installationszwecke die Wärmeisolierung zeitweilig entfernt werden muss.
In ähnlicher Weise, wie dies für glatte Rohre beschrieben worden ist, können auch die zum Zusammensetzen der Rohre und für Rohrabzweigungen usw. notwendigen Verbindung-un Anschlussstücke mit wärmeisolierenden Hüllen gemäss der Erfindung isoliert werden. Dazu werden zweckmässig entsprechend vorgeformte Teile der Umhüllung, z. B. zwei mit Innenrippen versehene Halbschalen hergestellt, auf die Verbindungs- oder Abzweigmuffe aufgelegt und dann ebenso wie aneinanderstossende Hüllen glatter Rohre an ihren Stossstellen miteinander verschweisst und verklebt.
Die wärmeisolierten Rohre gemäss der Erfindung können infolge ihrer glatten, in verschiedenen Farben ausführbaren Aussenhülle und infolge ihrer chemischen Beständigkeit sowohl über als auch im Putz verlegt werden. Dazu bietet die Isolierhülle noch den besonderen Vorteil, dass sie die Übertragung von Geräuschen durch die Rohrleitungen dämpft.
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