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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Seitenatabilisie- rung der beiden Unterlenker einer Geräteanbauvorrichtung eines landwirtschaftlichen Schleppers, wobei die Unterlenker mittels eines hydraulisch beaufschlagbaren Hubzylinders des am Heck des Schleppers angebrachten Krafthebers verstellbar sind und den Unterlenkern jeweils eine Seitenstrebe zur Seitenstabilisierung zugeordnet ist.
In der AT-PS 272 721 ist eine Vorrichtung zum Ankuppeln eines oder beider Unterlenker einer Dreipunktanbauvorrichtung eines landwirtschaftlichen Schleppers an ein landwirtschaftliches Gerät beschrieben. Den Unterlenkern ist jeweils ein einfachwirkender Hydraulikzylinder zum seitlichen Verschwenken derselben zugeordnet. Die Unterlenker werden durch Federkraft zu einer Stellung zueinander beaufschlagt, in der die an ihren freien Enden vorhandenen Kuppelglieder einen grösstmöglichen Abstand zueinander einnehmen. Durch Druckbeaufschlagung der Hydraulikzylinder über die Schlepperhydraulik können die Kuppelglieder auf die Kuppelzapfen des anzubauenden Gerätes zu verschwenkt und über diese geschoben werden.
Durch manuelles Sperren der Druckmittelverbindungsleitung derart, dass kein Druckmittelaustausch zwischen den Zylinderräumen der Hydraulikzylinder erfolgen kann, kann die Seitenbeweglichkeit der Unterlenker blockiert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
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Seitenstabilisierung zu schaffen, bei der die seitliche Ausrichtung automatisch erfolgt und auch bei schneller Strassenfahrt oder Wendemanövern ein sicheres Halten des Gerätes erreicht wird sowie je nach Gerät die für dessen Einsatz erforderliche Betriebsweise gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass jede Seitenstrebe einen Hydraulikzylinder umfasst, dass Mittel vorgesehen sind, welche eine Druckbeaufschlagung der Hydraulikzylinder bei Betätigung der Unterlenker im Hubsinne veranlassen, dass der Eintritt der Druckbeaufschlagung abhängig von der Erreichung einer bestimmten Hubstellung der Unterlenker einstellbar ist und dass Stellmittel vorgesehen sind, mittels derer die Hydraulikzylinder von der Druckbeaufschlagung trennbar sind.
Von Vorteil bei dieser Ausbildung ist, dass auch bei an einem Schlepper angebautem Gerät eine schnelle Strassenfahrt unter Beibehaltung der erforderlichen Fahrsicherheit gewährleistet ist.
Ferner ist auch beim Arbeiten in seitlicher Hanglage eine Zentrierung des ausgehobenen Gerätes gegeben, und es sind schlagfreie Wendemanöver möglich. Es wird erreicht, dass beim Anheben eines angebauten Gerätes die seitliche Stabilisierung automatisch eintritt. Für Geräte, beispielsweise Pflüge, die beim Arbeitseinsatz eine freie seitliche Einstellung erfordern, kann der Eintritt der Seitenstarre, d. h. die Aufhebung der seitlichen Bewegungsmöglichkeit, von der Erreichung einer vorgegebenen Höhenstellung der Unterlenker bzw. Hubarme des Krafthebers abhängig erzielt werden. Des weiteren kann die Möglichkeit einer freien seitlichen Bewegung durch Stellmittel aufgehoben werden, so dass eine Seitenstarre unabhängig von der Stellung gegeben ist.
In Konkretisierung der erfindungsgemässen Lösung ist vorgesehen, dass die beiden Hydraulikzylinder leitungsmässig mit der Druckmittelversorgung des Hubzylinders verbunden sind.
Vorzugsweise sind die Stellmittel zur manuellen Einstellung der
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Seitenstarre durch eine in der Druckmittelleitung zwischen der Druckmittelversorgung des Hubzylinders und den Hydraulikzylindern angeordnete Verstelldrossel dargestellt.
Zur Änderung des von der Höhenlage abhängigen Eintritts der Seitenstarre ist vorgeschlagen, eine Einrichtung vorzusehen, bei der der Eintritt der Druckbeaufschlagung des Hydraulikzylinders durch einen einem Hubarm des Krafthebers zugeordneten Neigungschalter, einem ersten Magnetventil, das in der Druckmittelleitung zwischen der Verstelldrossel und den Hydraulikzylindern angeordnet ist, und einem zweiten Magnetventil, das in Richtung zu den Hydraulikzylindern angeordnet ist, welches im geöffneten Zustand die Hydraulikzylinder mit dem Rücklauf verbindet, einstellbar ist.
Bevorzugt kommt ein einfachwirkender Hydraulikzylinder, z. B. ein Plungerzylinder, zum Einsatz.
Des weiteren ist vorgeschlagen, dass jede Seitenstrebe neben einem Hydraulikzylinder eine Teleskopverstellung umfasst, welche ein Rohr mit einem darin verstellbaren Kolben sowie ein an den Kolben über eine Gewindeverbindung verstellbar angeschlossenes Anschlusselement zum gelenkigen Anschluss am Unterlenker aufweist.
Um zu gewährleisten, dass der Kolben der Teleskopverstellung zur eingefahrenen Position beaufschlagt wird, ist eine Feder vorgesehen.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und anhand derselben näher erläutert.
In den den Unterlenkern zugehörigen Seitenstreben eines Schleppers 1 sind einfachwirkende Hydraulikzylinder 4 in Form von Plungerzylindern und jeweils eine verschiebbare und drehbare Längenverstellung in Form einer Teleskopverstellung 5 angeordnet. Die vordere und hintere Bolzenaufnahme der Seitenstrebe
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sollte als Kugelauge ausgeführt sein. Der Hydraulikzylinder 4 hat einen Durchmesser, der dem anzunehmenden Gerätegewicht entsprechend gestaltet ist. Seine Länge darf nicht grösser sein als die Seitenverschwenkbarkeit der Unterlenker 2 aus der Normumstellung bis in Reifennähe. Das ist in der Regel bis zu 80 % mehr als bei der serienmässigen. Ausführung.
An den Hydraulikzylinder 4 schliesst sich die Teleskopverstellung 5 an, welche aus einem starken Rohr besteht, in dem sich ein passgenauer Kolben als Verstellteil befindet, der ausserhalb des Rohres einen Sechskant zum Angriff eines Schraubenschlüssels aufweist. Dieser Kolben ist mit einem mindestens 100 mm langen Innengewinde versehen, in welches ein passendes Aussengewinde eingreift. Jenes geht in eine gelenkige Bolzenaufnahme über, welche am Unterenker 2 hinten angreift. Eine Kontermöglichkeit dieses Verstellgewindes ist erforderlich und bevorzugt durch eine Schraubenmutter, so dass eine äusserst feinfühlige Einstellung möglich ist.
Eine lange, weiche Spiralzugfeder 6 ist an beiden Bolzenaufnahmen befestigt und hält das Verstellteil immer auf Anschlag. Die Feder 6 darf den Hydraulikzylinder 4 in drucklosem Zustand nicht zusammenziehen. Ein reiner Grünlandbetrieb benötigt keine pendelnden Unterlenker und braucht infolgedessen keine aufwendigen Steuerungen. Ein Gemischt- oder Ackerbaubetrieb braucht sowohl pendelnde als auch starre Unterlenker. Die Teleskopverstellung 5 enthält eine Möglichkeit zum Abschmieren.
Die beiden seitlichen Hydraulikzylinder 4 sind leitungsmässig zusammen mit dem Hubzylinder 3 des Krafthebers verbunden. Wird jetzt ein Ackergerät (kein Pflug) mit Seitenfreigang eingesetzt (z. B. Grubber) und die Hydraulik in Schwimmstellung (drucklos) gebracht, werden auch die Hydraulikzylinder 4 drucklos und ermöglichen bei Lenkkorrekturen und Kurvenfahrten ein unproblematisches Pendeln des Gerätes. Wird dann das Gerät am Vorgewende ausgehoben, füllen sich die beiden Hydraulikzylinder 4 und der Hubzylinder 3 gleichermassen mit Öl und stellen das Anbaugerät in jedem Fall in die Mitte des Schleppers 1.
Um eine Beschädigung des Gerätes beim Ausheben in Kurven usw. zu vermeiden, wird in die Leitung zwischen dem Hubwerk und den Hydraulikzylindern 4
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eine Verstelldrossel 7 eingesetzt, die sich zweckmässigerweise in einer vom Fahrersitz aus erreichbaren Position befinden sollte. Somit lässt sich durch Zudrehen der Verstelldrossel 7 eine vollständige Seitenblockierung erreichen oder je nach Gewicht des Gerätes ein feinfühliges Zentrieren herbeiführen (schweres Gerät = Drossel kleine Öffnung, leichtes Gerät = grössere Öffnung).
Für den Einsatz des Schleppers 1 zum Pflügen ist zweckmässigerweise eine elektrische Steuerung vorzusehen, weil der Pflug einerseits bei der Arbeit vom Schlepper 1 getragen wird, andererseits aber beim Arbeitseinsatz Seitenfreigang erfordert. Der hydraulische Aufbau ist im Prinzip derselbe wie der vorbeschriebene.
In die Leitung zwischen Verstelldrossel 7 und Abzweiger zu den Hydraulikzylindern 4 ist ein erstes Magnetventil 8 mit Funktion
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eingebaut.- mit Ausgang in den drucklosen Rücklauf 12 zum Tank. Die Funktion der beiden Magnetventile 8, 9 wird in stromloser Stellung beim Betrieb in der übrigen Zeit des Jahres verbleiben. An einem Hubarm des Krafthebers ist ein in Fahrtrichtung kippverstellbare Neigungsschalter 10 in Form. eines Sensor-oder Quecksilberschalters angebracht, welcher über einen Haupt-Ein/AusSchalter 11 mit Pluspol (Dauerstrom) die beiden Magnetventile 8, 9 gleichzeitig schaltet. Wird der Zentriervorgang in einer bestimmen Höhe gewünscht, bringt man das Hubwerk in diese Position, schaltet den Haupt-Ein/Aus-Schalter 11 ein und verstellt den Neigungsschalter 10 am Hubarm, bis er ausschaltet.
Dabei wird das erste Magnetventil 8 geöffnet und das zweite Magnetventil 9 geschlossen, so dass der Öldruck zum Hubzylinder 3 und in die Hydraulikzylinder 4 der Seitenstreben geleitet wird und somit eine Zentrierung herbeiführt. Beim Absenken des Hubarmes erfolgt die Schaltung in umgekehrter Reihenfolge, so dass das erste Magnetventil 8 geschlossen und das zweite Magnetventil 9 geöffnet wird. Infolgedessen werden die Hydraulikzylinder 4 drucklos und haben Verbindung zum Rücklauf 12.
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Um eine 100 %-ige Seitenstabilität (Sperrung) zu erreichen, wird das Anbaugerät in der Aus-Stellung des Haupt-Ein/Aus-Schalters 11 etwas über den Erdboden gehoben. Dann sind die beiden Hydraulikzylinder 4 auf Anschlag ausgefahren.
Mit einem passenden Schraubenschlüssel wird nun die Gewindeverbindung der Teleskopverstellung 5 bis zum Widerstand auseinander gedreht und gekontert. Somit ist eine absolut spielfreie Stabilisierung erreicht. Bei groben Unstimmigkeiten der Unterlenkermasse wird auf beiden Seiten einreguliert, ansonsten beschränkt sie sich auf die linke Seite, wenn keine absolute Mittenzentrierung erforderlich ist. Auch nach vielen Jahren, wenn das Bolzenspiel grösser wird, lässt sich immer noch eine absolute Seitenstabilisierung erreichen.