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Mehrschichtiger isolierender Decken- und Wandbelag
Von einem Decken- oder Wandbelag, sei es von Wohn- oder Industriebauten, werden hohe wärme-, kälte- und schallisolierende Eigenschaften verlangt ; dazu soll eine verhältnismässig grosse Lebensdauer gewährleistet sein. Derartige Beläge bestehen vielfach aus einer Mörtelmasse, die eine Wärmeleitzahl von zirka 0,4 bis 0,6 besitzt. Die Auftragung erfolgte dabei in zeitraubender Weise von Hand, und es ist wegen des grossen Wassergehaltes eine lange Trocknung notwendig.
Es gibt auch Wandbeläge, welche aus Plastikprodukten, wie Zellulosederivaten bestehen, doch vermögen diese bei Grund- und Deckverputzen ebenfalls nicht zu befriedigen.
Bekannt ist ebenfalls die Herstellung von Wandbelägen, wobei eine Mörtelmasse von gewisser Konsistenz aufgespritzt wird. Zur Mörtelmasse sind dabei Füllmaterialien verschiedener Art beigegeben, zur Erhöhung der thermischen und akustischen Wirkung werden noch Faserstoffe oder sonstige organische Materialien, wie Stroh, zugesetzt. Isolierende, schützende und dekorative Überzüge baulicher Flächen enthalten nach andern Vorschlägen zerblättertes Vermiculit oder einen andern ähnlichen glimmerartigen Mineralstoff. Ferner ist die Beigabe von geblähtem Vermiculit in eine Mörtelmasse bekannt, falls ein besonders hoher Isoliereffekt erzielt werden soll.
In jüngster Zeit entwickelte Wandbeläge, bestehend aus einer mehrschichtigen Mörtelmasse, befriedigten ebenfalls nicht restlos, in den meisten Fällen sind diese zu wenig geschmeidig und sind wegen ungenügender Elastizität zu wenig gut bearbeitbar, oder es lässt die Dichtigkeit und Widerstandsfähigkeit zu wünschen übrig. Kalkausblühungen treten ebenfalls häufig in Erscheinung. Die mangelnde Festigkeit ist in gewissen Fällen darauf zurückzuführen, dass die Mörtelmasse keine Stoffe enthält, welche im nassen Zustand beim Anmachen aufquellen und in leicht zerstreichbare Gellösungen übergehen, welche zugesetzte Bestandteile gut aufnehmen und sich mit diesen beim Trocknen verhärten.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein mehrschichtiger isolierender Decken- und Wandbelag, der in üblicher Weise aus einer Mörtelmasse, die geblähten Vermiculit in sich schliesst, zusammengesetzt ist. Erfindungsgemäss zeichnet sich derselbe dadurch aus, dass die Grundbelagsmasse zusätzlich Trass, Zelluloseglykolat und Teepol, die Deckbelagsmasse hingegen Sulfitzellulose und Fungistatika enthält, wobei das Zelluloseglykolat und die Sulfitzellulose zur Begünstigung einer Verfilzung der beiden Belagsschichten, die Fungistatika dagegen zur Hintanhaltung der Schimmelpilzbildung an der Oberfläche des Deckbelages dienen. Teepol ist eine oberflächenaktive Substanz, nämlich ein Alkylsulfonat der allgemeinen Formel R. CH (OSO Na) CH, worin R einen Kohlenwasserstoffrest mit 8-13 C-Atomen bedeutet.
Ausführungsbeispiel :
Man stellt eine Grundbelagsmasse her, welche in bekannter Weise geblähten Vermiculit als Isolationsstoff enthält. Dieser durch vorzügliche thermo-akustische Eigenschaften sich auszeichnende Vermiculit-Isolationsstoff ist eine Art Glimmer (Mineralstoff), welcher in geblähtem Zustand ein anorganisches, unzersetzbares Material (Mineralstoff) darstellt, das von Säuren und atmosphärischen Einflüssen nicht angegriffen wird, unbrennbar und feuerbeständig ist (Schmelzpunkt 13700) und elastisch bleibt. Als zweckmässig hat sich ein Grund-Verputzgemisch erwiesen, das zusätzlich Trass, Zelluloseglykolat und Fungistatika enthält.
Zelluloseglykolat begünstigt die Verfilzung und hat auf das Fasergebilde sowie auf das geblähte Vermiculit nach seiner Trocknung eine versteifende Wirkung, und es befinden sich dabei Teile des Vermiculit in diesem Fasergebilde, welche gegenseitig untereinander verbunden werden, so dass keine harte Struktur entsteht.
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: Vermiculit- Isolationsstoff 15-450/0,zungsverhältnis z. B. wie folgt ist : Vermiculit-Isolationsstoff 15 -25%, Mörtel 4 - 120/0. Sulfitzellulose 10-20%, Pigment, z. B. Kreide, Kalkspat, Quarzmehl, 60 - 800/0 und Fungistatika 1-51o.
Wenn das Gemisch der Grundbelagsmasse mit Sand und Wasser zu einem Mörtel vermischt wird, ist dieser fliessfähig und daher zum Transport durch Druckeinwirkung, z. B. durch Kompressor-Luftdruck, geeignet. Die Fliessfähigkeit dieser Mischung ist vom beigegebenen Zelluloseglykolat abhängig und je nach dem Anteil des letzteren kann der Grad der Fliessfähigkeit vergrössert oder verkleinert werden. Das
Auftragen dieser Mischung, zwecks Herstellung der erfindungsgemässen Grundbelagsmasse, erfolgt durch Aufvibrieren mittels einer an ein Drucksystem angeschlossenen Düse. Die zu verwendenden Düsen weisen zweckmässig einen verhältnismässig langen Austrittsschlitz von zirka 20 bis 60 cm Länge auf.
NachAuftragung dieser Grundbelagsmasse. wird alsdann die Deckbelagsmasse aufgetragen, die Sulfit- zellulose und Fungistatika enthält.
Diese Deckbelagsmasse soll eine dekorative und plastische Wirkung ergeben, so dass sich das Anbringen von Tapeten erübrigt ; zugleich wird eine wärmeisolierende und schalldämpfende Wirkung erzielt.
Die Auftragung der Deckbelagsmasse erfolgt zweckmässig durch ein vibrierendes Düsengerät, das frei oder zwangsläufig geführt sein kann, oder im normalen Spritzverfahren. Der erzielte Wand- bzw. Deckbelag ist sehr homogen und weist eine strukturelle Oberfläche auf ; selbstredend könnte letztere aber auch glatt gespritzt sein.
Der beschriebene mehrschichtige Decken- und Wandbelag besitzt eine hohe Isolationsfähigkeit, gro- sse Feuerbeständigkeit und Schallabsorptionsfähigkeit ; die Kondenswasserbildung wird hintangehalten, was die Lebensdauer günstig beeinflusst. Er zeichnet sich durch hohe Elastizität und Haftfähigkeit am Mauerwerk aus, ist dazu homogen und völlig spannungsfrei, so dass keine Rissbildungen entstehen. Dazu ist er nagelbar und ein Abspringen von Teilen bei schlagartigen Einwirkungen (Hammerschläge) findet nicht statt. Die Kondenswasserbildung wird dadurch hintangehalten, dass zufolge der grossen Isolierwirkung zur Kondensation führende, grosse Temperaturschwankungen verhindert oder zumindest stark verzögert werden.
Bei extremen inneren und äusseren Temperaturunterschieden und bei sehr hohem Feuchtigkeitsgehalt der Luft kann der Belag allfällig sich bildendes Schwitzwasser aufsaugen und speichern. Bei geringfügiger Angleichung der inneren und äusseren Temperatur, oder durch Einwirkung von Raumlüftung oder Klimatisierung gibt der beschriebene Decken- bzw. Wandbelag allfällig aufgenommene Feuchtigkeit rasch wieder an die Luft ab. Diese Wirkung ist darauf zurückzuführen, dass die Verdunstungsfläche zufolge des aufgeblähten Isolierstoffes, der mehr als das Anderthalbfache seines Eigengewichtes Wasser ohne zu tropfen speichern kann, sehr gross ist.
Wichtig ist dabei, dass der Isolierstoff bei der Nässe- und Wärmespeicherung keine Schimmelpilz-Bildung zulässt, so dass sich kein vorzeitiger Zersetzungsprozess einstellen kann und die Erhaltung einer fehlerfreien Oberfläche und längeren Lebensdauer gewährleistet ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Mehrschichtiger, isolierender Decken-und Wandbelag, welcher aus einer Mörtelmasse und geblähtem Vermiculit zusammengesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundbelagsmasse zusätzlich Trass, Zelluloseglykolat und Teepol, die Deckbelagsmasse hingegen Sulfitzellulose und Fungistatika enthält.