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Einrichtung zum Falschzwirnen von Textilfäden
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Falschzwirnen von Textilfäden. Unter dem Ausdruck "Textilfaden"soll jedes Fadengebilde verstanden werden, das für Textilzwecke bestimmt ist, u. zw. sowohl endlose Fäden aus Einzelfadenoder aus zu. einem Garn verzwirnten. Fäden als auch aus Stapelfasern ge- sponnene Garne. Das Falschzwirnen kann in bekannter Weise dadurch bewirkt werden, dass dem Faden auf seinem Wege von den Streckwalzen zur Spindel ausser dem bleibenden ein zusätzlicher Drall erteilt wird, indem der Faden an einem bewegten Teil (z.
B. einer Scheibe) ausser mit einem gewissen Anlagedruck vorbeigeführt wird ; dieser Teil ist so gestellt odei so ausgebildet, dass eine auf Verdrehung des Fadens wirkende Komponente der Bewegung auftritt. Es ist auch bekannt, den Faden durch von ineinandergreifenden Drehzylindern gebildete Kimmen zu führen, wodurch nur. durch Reibung Drehung gegeben wird. Solche Vorrichtungen, beidenender Faden den rotierenden Körper, z. B. eine Scheibe, an dessen Aussen- seite berührt, haben den Nachteil, dass das Garn dazu neigt, von dem rotierenden Körper mitgenommen zu werden.
Es werden daher in der Textilindustrie zum Falschzwirnen vielfach Zwirnröhrchen verwendet.
In der letzten Zeit wurde gefunden, dass sich diese besonders zum Kräuseln von thermoplastischen Textilfäden eignen, indem diese gezwirnt und nach Fixieren des Drall-. auf-oder rückgedreht werden.
Ein solches Falschzwirnröhrchen ermöglicht es, den Kräuselvorgang kontinuierlich durchzuführen, wogegen bei Anwendung anderer Kräuselungsverfahren mehrere Verfahrensstufen eingehalten werden müssen.
Bei den bekannten Zwirnröhrchen wird den laufenden Fäden die Rotationsbewegung des Röhrchens mitgeteilt, indem sie mit einem Teil oder Teilen der Innenfläche des Röhrchens in Berührung gebracht werden, wodurch jede Umdrehung des Röhrchens eine Umdrehung der Fäden bewirkt. Die Fäden können über einen innerhalb des Röhrchens quer zu dessen Achse angebrachten Zapfen oder eine Rolle geführt werden, oder es können auch Vorrichtungen vorgesehen sein, die die Fäden auf einer Seite des Röhrchens erfassen. Auch kann die Bohrung des Röhrchens selbst über einen Teil der Länge des Röhrchens exzentrisch sein. so dass die Fäden gezwungen werden, die Rotationsbewegung des Röhrchens mitzumachen, wobei ein kurzer Teil ihres Arbeitsweges von der Axiallinie wegführt.
Bei andern Ausführungsarten der Zwirn- röhrchen. werden die Fäden durch eine radiale Ausnehmung auf einer Seite des Röhrchens eingeführt, d. h, durch eine Ausnehmung, die radial gegen die Röhrchenachse versetzt ist.
Ein anderes bekanntes Zwirnröhrchen weist einen Einsatz auf, dessen Innenfläche an derjenigen Stelle, wo sie mit dem Faden in Berührung kommt, geriffelt oder aufgerauht ist. Eine solche Riffelung oder Aufr-auhungreichthöchstens dazu aus, das Garn derart zu erfassen, dass ihm ein geringer Falschdrall, z. B.
4 Drehungen pro cm, erteilt wird. Bei einem andern Zwirnröhrchen ist dessen Austrittsende trichterartig erweitert und an diesem Ende auf der Innenseite mit Rinnen versehen, um die Wirkung des Röhrchens auf den Faden zu begünstigen. Die Anbringung von Rippen an dem Röhrchen ergibt jedoch keine Oberfläche, die geeignet ist, durch Reibung mit dem Faden eine gleichmässig hohe Falschzwirnung hervorzurufen.
Zur Kräuselung eines laufenden Textilfadens mit Hilfe eines Falschzwirröhrchens ist nämlich eine sehr hohe Drehzahl erforderlich. Z. B. sind 35Drehungen pro cmkeineswegs als besonders hoch zu betrachten. wenn auch ungefähi 29. 5 DrehungeIl pro cm für die meisten Mehrfäden-Garne mit 30-100 den. genügen. Damit das Verfahren einigermassen rentabel wird, war es bisher notwendig, das Röhrchen mit sehr
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Geschwindigkeiten rotieren zulassen, wobeidrehzahltninder Grössenordnunghäufig verwendet worden'sind. Um Garne, die aus endlosen Nylonfäden bestehen, zu kräuseln und mit einer Geschwindigkeit von etwa 80 cm pro Minute aufzuwickeln, war es beispielsweise notwendig, mit 28000 Umdr/min zu arbeiten.
So hohe Drehzahlen des Zwirnröhrchens verursachen verständlicherwf-ise Schwierigkeiten in bezug auf dessen Aufbau und dessen Instandhaltung. Durch die vorliegende Erfindung wird eine zufriedenstellende und vor allem grössere Produktivität bei der Herstellung von gekräuselte Garn bei Anwendung wesentlich niedrigerer Rotationsgeschwindigkeiten des Zwirnröhrchens erreicht.
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Falschzwirnen von Textilfäden, deren Zwirnröhrchen eine zentrale Bohrung von wesentlich grösserem Durchmesser als der Faden besitzt. Die erfindungsgemässe Einrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil der glatten Innenfläche der Bohrung aus einem Material besteht, das mit dem Faden einen hohen Reibungskoeffizientenbesitzt, so dass das Zwirnen des Fadens durch Reibungswirkung erfolgt, und dass der dem Zwirnröhrchen zulaufende Fadenteil mit dem ablaufenden Fadenteil einen Winkel von mindestens 900 einschliesst, wobei gegebenenfalls der Winkel zwischen der Projektion des Fadeneintrittsweges und der Projektion der Zwirnröhrchenachse mindestens 800 beträgt.
Gemäss der weiteren Erfindung ist die Innenfläche der Bohrung des Zwirnröhrchens von einer Büchse aus Kunststoff, z. B."Neopren"oder aus Naturkautschuk mit einem Russfüllstoff, gebildet.
Der Faden wird gezwirnt, indem er in direkten Reibungskontakt mit der Innenfläche des Röhrchens gebracht wird ; wenn die Fäden ständig in derselben Relativlage auf der Innenfläche des Röhrchens gehalten werden, so wird das Verhältnis der Rotationsgeschwindikgeit des Fadens zu derjenigen des Röhrchens von dem Verhältnis des inneren Rohrdurchmessers zum Durchmesser des Fadens abhängig sein.
Daraus folgt, dass bei gegebener Drehung des Fadens und gegebener Geschwindigkeit des Fadens die Geschwindigkeit des Zwirnröhrchens, verglichen mit den üblichen Verfahren, bei welchen eine Umdrehung des Röhrchens niemals mehr als eine Umdrehung des durch dieses hindurchgeführten Fadens bewirken kann, beträchtlich herabgesetzt werden kann, wenn das Verhältnis des inneren Rohrdurchmessers zum Fadendurchmesser relativ gross, z. B. 250 : 1 ist. Weiters kann bei verhältnismässig kleinen Umdrehungsgeschwindigkeiten des Zwirnröhrchen eine beträchtlich erhöhte Fadengeschwindigkeit erreicht werden.
Unter "einem Material mit hohem Reibungskoeffizienten mit dem Textilfaden"wird nicht bloss ein Material verstanden, welches an sich einen solchen Reibungskoeffizienten hat, sondern auch ein solches, das infolge seiner Oberflächeneigenschaften und/oder seiner Nachgiebigkeit in der Praxis, d. h. unter den Arbeitsverhältnissen mit bestimmten Textilfäden, die infolge ihrer Spannung oder durch andere Mittel gegen das Material gepresst werden, einen solchen Koeffizienten aufweist.
Als Stoffe, die als Überzug für die Innenfläche des Röhrchens verwendet werden können, eignen sich mehr oder minde : alle Arten von Gummi, wobei die besten Resultate mit "Neopren" und Naturkautschuk mit einem Russfüllstoff erzielt werden. Diese Stoffe werden nach einer bestimmten Verwendungszeit ge- wissermassen poliert, wodurch sie anscheinend die notwendigen Reibungsmerkmale und genügende Widerstandskraft gegen Abnützung erhalten. Dies sind die wichtigsten Merkmale eines gut brauchbaren Materials.
Die Fäden werden gegen die Innenfläche des Zwirnröhrchens auf einer Seite der Achse desselben gepresst, indem sie zu und/oder aus dem Rohr über eine Führung oder Führungen geleitet werden, wobei der Arbeitsweg zwischen dem Rohrende und der Führung oder den Führungen mit der Projektion der Röhrchenachse einen Winkel bis zu ungefähr einem rechten Winkel einschliesst. Auch können die Fäden durch eine auf einer durch das Rohr parallel zu dessen Achse geführten Welle angebrachten Rolle in genügendem Kontakt gehalten werden. In ersterem Falle ist es notwendig, sicherzustellen, dass eine genügende Vorstreckung der Fäden erfolgt ist.
Der richtige Winkel und die Vorstreckung jedes Fadens sollen so gewählt sein. dass zwischen der Innenfläche des Röhrchens und dem Faden ein geringer Schlupf auftritt, wodurch das Optimum an Drallwirkung erreicht wird und der Faden keinen Schaden erleidet. Wenn ein zu starker Schlupf auftritt, wird der Faden beschädigt.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht.
Fig. 1 stellt einen Schnitt durch ein erfindungsgemässes Zwirnröhrchen und Fig. 2 eine Skizze dar, die die Anwendung eines Zwirnröhrchens gemäss der Erfindung bei einem für thermoplastische Textilfäden bestimmten Kräuselverfahren zeigt.
Nach Fig. 1 besteht das Zwirnröhrchen aus einem ortsfesten ringförmigen Teil 1 und einem ange- triebenen ringförmigen Teil 3, der auf Rollenlagern 5,7 gelagert ist. Der angetriebene ringförmige Teil 3 wird durch den Treibriemen 9 in Umdrehung versetzt. Innerhalb des angetriebenen ringförmigen Teiles 3 ist eine Gummibüchse 11 befestigt, deren Innenfläche mit dem Garn 13 in direkter Berührung steht. Das
Garn wird in das Röhrchen in einem bestimmten Winkel zu der Röhrchenachse eingeführt und aus dem
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Röhrchen über eine Rolle 15 in einem-bezogen auf die Rohrchenachse-ähnlichen Winkel abgezogen. Auf diese Weise wird das Garn, wenn es die nötige Streckung hat, über die ganze Länge der Innenfläche mit der Büchse und auch mit den zwei gekrümmten Endteilen derselben in Berührung gehalten.
Die Grössen eines Zwirnröhrchens. die als zufriedenstellend befunden wurden, sind folgende : Längs der Büchse 3, 17 cm, Dicke der Büchse und Krümmungshalbmesser an den Enden der Büchse 1, 1 cm.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, wie ein Garn 13 aus thermoplastischem Material von einer Vorratspakkung 17 abgezogen und von dort über eine Walze einer magnetischen Hysteresis-Spannvorrichtung 19 geführt wird, welche dem Garn eine konstante Ausgangsspannung verleiht. Das Garn wird dann durch eine In & arot-Heizvorrichtung 21 geführt, die aus einem Glasrohr 23 mit herumgewickelten Widerstandsspulen 25 besteht. Die Vorrichtung ist lang genug, um zu bewirken, dass der Drall in dem thermoplastischen Garn mit Hilfe der erzeugten Wärme bei den hohen Durchlassgeschwindigkeiten, die erfindungsgemäss möglich sind, fixiert wird.
Nach Verlassen des Rohres wird das Garn so lange frei durch die Luft geleitet, um abzukühlen, damit es nicht plastisch bleibt, und hierauf dem einen Ende eines Zwirnröhrchens 27, wie des in Fig. l gezeigten, zugeführt. Das Zwirnröhrchen ist in einem bestimmten Winkel zum Garn angeordnet, so dass das Garn, das direkt durch und aus der Heizvorrichtung geführt wird, mit einer Seite 29 der Innenfläche der im Zwirnröhrchen. befindlichen Gummibüchse in Berührung kommt. Von dem Zwirnröhrchen wird das Garn über eine Rolle 31 geleitet. wodurch der Kontakt des Garnes mit einem Ende der Büchse und damit auch über die ganze Länge derselben gewährleistet wird. Durch Versuche werden die am besten geeigneten Winkel für den Eintritt und den Austritt des Garnes bestimmt.
Sie werden hauptsächlich von der Denierzahl des Garnes und der Anzahl der Drehungen pro cm des dem Garn zu verleihenden Dralls abhängig sein. Allgemein kann jedoch festgestellt werden, dass Winkel zwischen 45 und 900 erforderlich sind, wobei grössere Winkel einen grösseren Drall als kleinere verleihen. Die angeführten Win- kel sind die von dem eingeführten Garn mit der Projektion der Röhrchenachse und die von dem aus dem Röhrchen austretenden Garn mit der Röhrchenachse eingeschlossenen Winkel. Nach Verlassen der Rolle 31 wird das Garn durch zwei Walzen 33, 35 geleitet, welche es mit einer Geschwindigkeit vorwärtsbewegen, die etwas grösser ist als diejenige. mit der das Garn mit Hilfe der Walze 37 auf die Spule 39 aufgewickelt wird.
So wird das Garn zwischen Walzen 33, 35 und der Spule 39 etwas entspannt. Dem Garn wird mittels des Zwirnröhrchens ein starker Falschdraht verlietien. der durch die Heizvorrichtung bis zur Spannvorrichtung zurückläuft und fixiert wird. Das Garn wird dann zwischen der Heizvorrichtung und dem Zwirnröhrchen abkühlen gelassen. Sofort nach Verlassen des Zwirnröhrchens wird dem Garn mit fixierte Drall eine Drehung in entgegengesetztem Sinne verliehen und das so gekräuselte Garn unter geringer Spannung aufgewickelt.
Es wurde festgestellt, dass bei Verwendung der erfindungsgemässen Vorrichtung bei einem Verfahren zum Kräuseln von Mehrfädengarnen. z. B. aus Polyhexamethylen-Adipinsäureamid, die andern Verfahrensbedingungen, im Gegensatz zu andern Kräuselverfahren, nicht in sehr engen Grenzen geregelt werden müssen, wenn einmal das Zwirnröhrchen mit oder über einer bestimmten Mindestdrehzahl rctiert.
Die Mindestdrehzahl des Zwirnröhrchens in Umdrehungen pro Minute kann nach folgender Formel bestimmt werden :
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in welcher V die Drehzahl pro Minute, T die Drehungen pro cm des gewünschten Dralls, t die Geschwindigkeit des Textilfadens in cm pro Minute, Ry den Radius des Textilfadens in cm und RM den Innendurchmesser des Zwirnröhrchens in cm bedeutet.
Des weiteren können in der Vorrichtung Textilfäden einer bestimmten Beschaffenheit mit konstantem Drallfaktor (d. h. Drehungen pro cm mal Quadratwurzel aus Denierzahl). z. B, für aus Polyhexamethylen- Adipinsaureamid-Fäden mit je 3 Denier bestehendes Garn in der Höhe von z. B. 26, 8 hergestellt werden, so dass es. wenn die Vorrichtung eingestellt ist, um einem solchen Textilfaden mit bestimmter Denierzahl einen optimalen Drall zu erteilen, möglich ist, den optimalen Drall auch Fäden mit anderer Denierzahl zu verleihen.
In den folgendenBeispielenl bis einschliesslich 11 sind verschiedene Verfahrensbedingungen zur Verwendung der erfindungsgemässen Zwirnröhrchen bei Verfahren zur Kräuselung von aus Nylon bestehenden Garnen angegeben.
Beispiel l : Ein Mehrfadengarn wird von einer Packung durch eine Spannvorrichtung, z. B. ma- gnetischer Hysteresisbauart, über eine in Kontakt mit einer elektrisch auf 2350 G aufgeheizten Metall-
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dasröhrchen an ein und derselben Seite der Röhrchenachse unter einem Winkel von 450 zur Röhrchenachse ein-und ausgeführt wird. Unter obigen Bedingungen kann das Garn mit Geschwindigkeiten zwischen 6 und 20 Meter pro Minute verarbeitet und dann unter geringer Zugbeanspruchung aufgewickelt werden.
Beispiele 2-9 : Das Verfahren nach Beispiel l wird mit einem Mehrfadengarn mit 30 und 60 Denier durchgeführt, wobei jedoch das Garn in einem Röhrchen in stark gedrehtem Zustand an Stelle der heissen Metallplatte mit Hilfe von Strahlungswärme erwärmt wird. Das Röhrchen ist 25 cm lang und besteht aus Glas. Die Wärme wird mittels elektrischer, um die Aussenseite des Röhrchens gewickelter Widerstandsdrähte erzeugt. Die angegebenen Temperaturen wurden mit Hilfe eines Thermoelementes, das innerhalb des Röhrchens angebracht war, gemessen, wobei die so aufgezeigten Temperaturen die Maximaltemperaturen darstellen.
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Beispiel <SEP> Garnfiber <SEP> in <SEP> Fadengeschwindigkeit <SEP> Spannung <SEP> in <SEP> g <SEP> Temperatur <SEP> in <SEP> C
<tb> Nr. <SEP> Denier <SEP> in <SEP> Meter/Minute
<tb> 2 <SEP> 60 <SEP> 62,48 <SEP> 6,5 <SEP> 534 <SEP>
<tb> 3 <SEP> 60 <SEP> 62, <SEP> 48 <SEP> 22, <SEP> 0 <SEP> 473 <SEP>
<tb> 4 <SEP> 60 <SEP> 91, <SEP> 44 <SEP> 6, <SEP> 5 <SEP> 546
<tb> 5 <SEP> 60 <SEP> 91, <SEP> 44 <SEP> 23, <SEP> 0 <SEP> 546
<tb> 6 <SEP> 30 <SEP> 60, <SEP> 96 <SEP> 3, <SEP> 5 <SEP> 358
<tb> 7 <SEP> 30 <SEP> 60, <SEP> 96 <SEP> 19, <SEP> 0 <SEP> 358
<tb> 8 <SEP> 30 <SEP> 91, <SEP> 44 <SEP> 3, <SEP> 5 <SEP> 419
<tb> 9 <SEP> 30 <SEP> 91. <SEP> 44 <SEP> 21. <SEP> 0 <SEP> 419
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Beispiel 10 :
Ein Mehrfadengarn mit 150 Denier wurde nach einem den in den Beispielen 2 - 9 angegebenen Verfahren ähnlichen Verfahren gekräuselt. wobei jedoch das Heizröhrchen nur 13 cm lang war. Die Maximaltemperatur innerhalb des Röhrchens betrug 7050 C. Das gekräuselte Garn wurde bei einer Eingangsspannung von 24 Gramm mit einer Geschwindigkeit von 61 Meter pro Minute aufgewickelt.
Beispiel 11 : Ein Garn (60 Denier. 10 Fäden) aus Polyhexamethylen-Adipinsäureamid wird von einer Packung über eine magnetische Hysteresis-Spannvorrichtung, die dem Garn eine Ausgangsspannung von 25 Gramm verleiht, zu einem mit 4000 Umdr/min rotierenden Zwirnröhrchen geführt und in dieses unter einem Winkel von 800 zu der projizierten Röhrchenachse eintreten gelassen. Zwischen der Spannvonichtung und dem Zwirnrötlrchen ist ein 91 cm langer Infrarot-Heizkörper angeordnet, so dass das durch diesen hindurchgehende, in stark gedrehtem Zustand befindliche Garn erhitzt wird.
Das Garn verlässt das Zwirnröhrchen unter einem Winkel von 80 zu der projizierten Röhrchenachse und wird unter geringer Zugbeanspruchung mit einer Geschwindigkeit von 61 Meter pro Minute aufgewickelt.
Beispiel 12 : EinElementarfaden (Monofil) mitl5Denier aus Polyhexamethylen-Adipinsäureamid wird kontinuierlich mittels eines erfindungsgemässen Zwirnröhrchens und der in Beispiel 11 angegebenen Vorrichtung verarbeitet, wobei jedoch die dem Garn verliehene Vorspannung weniger als 2 Gramm beträgt urd das Zwirnröhrchen mit einer Drehzahl von 4600 Umdr/min rotiert. Auf diese Weise wird ein Faden mitmässigem Drall etwa 8 Umdrehungen pro cm hergestellt, der Drall dann fixiert und kontinuierlich entfernt. Der Drallfaktor ist in diesem Falle nieder, u. zw. auf Grund der Reibungsmerkmale des Elementarfadens und auf Grund des grösseren Drallmomentes. das einem Elementarfaden, verglichen mit einem Mehrfadengarn, zur Erzielung desselben Dralls erteilt werden muss.
Beispiel 13 : Ein Mehrfadengarn mit 50 Denier aus einem synthetischen linearen Polyester, bekannt unter dem Namen "Terylene" wurde so wie in Beispiel 11 gekräuselt, wobei jedoch das Zwirnröhrchen mit einer Drehzahl von 4600 Umdr/min rotierte. Wenn das Zwirnröhrchen unter dem erforderlichen Winkel, beispielsweise 450 gemäss Fig. 2 geneigt angeordnet ist, kann eine horizontale Lage der einzelnen Vorrichtungsteile eingehalten werden.
Beispiel 14 : Das Zwirnröhrchen, das in diesem Beispiel verwendet wurde, hatte folgende Dimensionen :
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Länge der Buchse 3, 17 cm
Innendurchmesser des zylin- drischen Teiles der Buchse 1, 58 cm
Wandstärke der Buchse 1. 1 cm
Durchmesser der Krümmungshalb- messer an den Enden der Buchse l, l cm
Ein Nylongarn (30 Denier, 10 Faden) wurde von einer Packung zu einer eine zusätzliche Spannung erzeugenden Vorrichtung geführt, welche dem das mit 2000 Umdrfmin rotierende Zwirnröhrchen er- reichenden Garn eine Spannung von 6 Gramm (0, 2 Gramm pro Denier) als Eingangsspannung mitteilte.
Zwischen der Spannvorrichtung und dem Zwirnröhrchen wurde das Garn durch eine Infrarot-Heizvorrich- tung, in der der Drall fixiert wurde, geführt, wobei zwischen dem Ende der Heizvorrichtung und dem Zwirnröhrchen ein Zwischenraum von ungefähr 15 cm bestand, so dass sich das heisse Gsm bis zu einer unterhalb der den plastischen Zustand bewirkenden Temperatur gelegenen Temperatur abkühlen konnte.
Das Garn wurde mit einer Geschwindigkeit von 80 Meter pro Minute mittels einer an der vom Heizrohr abgewendeten Seite des Zwirnröhrchens angeordneten Rolle durch das Zwirnröhrchen gezogen, dann zweimal um die Rolle gewickelt, wobei das Garn an einem Ende des Zwirnröhrchens längs eines 850 zur Röhrchenachse geneigten Arbeitsweges (ein Winkel von zumindest 80 wird erfindungsgemäss vorgezogen) eingeführt wurde und so in festem ständigen Kontakt mit der Innenfläche der Gummibuchse an einer Seite der Röhrchenachse, ohne jegliche Tendenz abzuspringen, gelaufen ist. Hierauf verliess das Garn das Zwirnröhrchen längs eines unter 650 zur Röhrchenachse geneigten Arbeitsweges. Die Spannung im Garn zwischen dem Zwirnröhrchen und den Abzugsrollen wurde mit 22 Gramm gemessen.
Zwischen den Abzugsrollen und der Aufwicklung wurde das Garn gelockert, so dass das Aufwickeln unter geringerer Spannung vor sich ging. Unter diesen optimalen Bedingungen, bei welchen das Geschwindigkeitsverhältnis (Geschwindigkeit des Garnes zur Drehgeschwindigkeit der Innenfläche der Buchse) 0, 81 war, betrug der dem Garn verliehene Drall 50 Drehungen pro cm ; das Garn wurde zwischen den Abzugsrollen und der Spannvorrichtung 3, 5 % schrumpfen gelassen.
Zu den zum Kräuseln geeigneten, thermoplastischen Textilfäden gehören die synthetischen linearen polymeren Amide oder Ester, z. B. "Nylon" oder der unter der Markenbezeichnung "Terylene" bekannte Kunststoff und diejenigen der Zellulose-Acetate und-criacetate. Wertvolle Elementarfäden, die eher das Merkmal eines mässigen Dralls aufweisen als das einer Kräuselung, können mit einem Drall von ungefähr 8-10 Drehungen pro cm hergestellt und in Gewebe eingearbeitet werden, um diesen eine gewisse Streckbarkeit zu verleihen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Falschzwirnen von Textilfäden, deren Zwirnröhrchen eine zentrale Bohrung von wesentlich grösserem Durchmesser als der Faden besitzt, dadurch gekennzeichnet. dass mindestens ein Teil der glatten Innenfläche der Bohrung aus einem Material besceht, das mit dem Faden einen hohen Reibungskoeffizienten besitzt, so dass das Zwirnen des Fadens durch Reibungswirkung erfolgt, und dass der dem Zwirnröhrchen zulaufende Fadenteil mit dem ablaufenden Fadenteil einen Winkel von mindestens 900 einschliesst, wobei gegebenenfalls der Winkel zwischen der Projektion des Fadeneintrittsweges und der Projektion der Zwirnröhrchenacnse mindestens 800 beträgt.