<Desc/Clms Page number 1>
Regeleinrichtung für hydraulisch betätigte Schaltkupplungen oder Bremsen für Förder- anlagen
EMI1.1
und dies erscheint im Interesse der Sicherheit unzulässig. Wird aber zwangsweise unmittelbar von der einen Kuppelstellung in die andere durchge- schaltet, so werden einerseits die Schaltkupplungen verwürgt und es entsteht anderseits eine ruckartige Geschwindigkeitsänderung. Die Überbeanspruchung der Kupplungen durch Verwürgen gefährdet die Betriebssicherheit des Schaltgetriebes und eine ruckartige Geschwindigkeitsänderung bringt eine Unfallsgefahr mit sich, wobei beispielsweise bei Sesselliften durch die starke Schaukelbewegung der Sessel die Betriebssicherheit beeinträchtigt wird.
Derartige Schaltkupplungen konnten daher bisher nur bei Stillstand der Anlage geschaltet werden, um beispielsweise zu den Zeiten der Spitzenbelastung eines Liftes mit grösserer Geschwindigkeit zu fahren und während der schwachen Betriebszeiten die Geschwindigkeit herabzusetzen, um die Anlage zu schonen. Bei den bekannten Sessel- oder Schleppliften besteht daher die einzige Möglichkeit, weniger geübten oder körperbehinderten Personen das Ein- oder Aussteigen zu erleichtern, darin, die Anlage zur Gänze stillzusetzen und dann von neuem anzufahren. Dies hat'aber, abgesehen von der Verzögerung des Betriebes, Nachteile, da das Anfahren bei voller Besetzung oft mit Schwierigkeiten verbunden ist und da beispielsweise bei Schleppliften die Beschleunigung beim Anfahren wieder unge- übten Personen Schwierigkeiten bereitet.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine Regeleinrichtung für hydraulisch betätigte Schaltkupp- lungen oder Bremsen für. Förderanlagen, insbesondere für solche Seilförderanlagen, bei welchen die Fördermittel mit dem dauernd umlaufenden Förderseil fest verbunden sind, wie beispielsweise Sessel-oder Schlepplifte, zu schaffen, durch welche diese Nachteile vermieden werden. Die Erfindung ist hiebei im wesentlichen gekennzeichnet durch ein vom Zuführungsdruck des Druckzylinders beaufschlagtes Druckhalteventil mit veränderlicher, den Druck im Druckzylinder begrenzender Belastung, dessen Vorbelastung zumindest einem Druck entspricht, welcher ausreicht, um die Kupplung ! oder Bremse in Anlage zu halten, und dessen Belastung bis zur Erreichung der dem Enddruck im Druckzylinder entsprechenden Belastung fortschreitend ansteigt.
Auf diese Weise wird nun ermög-
<Desc/Clms Page number 2>
licht, die Kupplung oder Bremse schnell in Anlage zu bringen, um eine unkontrollierte Bewegung der Förderanlage unter der Wirkung der Belastung zu vermeiden und hierauf durch die fortschreitende Erhöhung des Druckes im Druckzylinder eine weiche und stossfreie Mitnahme bzw. Bremsung zu erreichen. Gemäss der Erfindung entspricht die Vorbelastung des Druckhalteventils einem Druck im Druckzylinder, welcher ungefähr ausreicht, um die Förderanlage bei Stillstand zu halten, ohne jedoch Beschleunigungen oder Verzögerungen zu übertragen. Es wird dadurch gewährleistet, dass durch die Brems- oder Schaltkupplung die statische Belastung der Förderanlage sofort gehalten wird, ohne dass
EMI2.1
kräfte, durch welche Stösse entstehen können, hart übertragen werden.
Im Falle eines Schaltgetriebes mit hydraulisch betätigten Schaltkupplungen hat dies zur Folge, dass beim Schalten vom Schnellgang auf den Langsamgang zuerst die Schaltkupplung des Langsamganges schnell zur Anlage gelangt und die Förderanlage hält, ohne jedoch ihre Bewegung zu verzögern und dass erst durch den Druckanstieg im Druckzylinder der Schaltkupplung die Verzögerung allmählich erfolgt. Wenn die Bergseite stärker belastet ist, verzögert sich die Fördergeschwindigkeit von selbst, so dass beim Festpressen der Schaltkupplung bis zum Enddruck kaum we- sent1iahe Kräfte aufgenommen werden müssen.
Wenn hiebei aber die Talseite stärker belastet ist, hat die Förderanlage die Tendenz, ihre Förderibewe- gung zu beschleunigen. Dies wird dadurch verhindert, dass die Schaltkupplung sofort zur Anlage ge-
EMI2.2
umgekehrte Vorgang spielt sich beim Schalten vom Langsamgang auf den Schnellgang ab und in allen Fällen ermöglicht die erfindungsgemässe Regelen-
EMI2.3
wenn die erfindungsgemässe Regeleinrichtung zur Betätigung einer Bremse für Förderanlagen Anwendung findet, so wird dadurch ein schnelles Aufbringen der Haltekraft und hierauf eine weiche stossfreie Bremsung ermöglicht.
Gemäss der Erfindung kann nun die Vorbelastung des Druckhalteventils einstellbar sein. Auf diese Weise wird ermöglicht, die Regeleinrichtung an verschiedene Förderanlagen anzupassen. Eine steile Förderanlage oder eine sehr lange Förderanlage benötigt eine grössere Haltekraft als eine Förderanlage mit geringerer Steigung oder von geringerer Länge, wobei sogar bei Unterschreiten einer bestimmten durchschnittlichen Steigung die Haltekraft ganz entfallen kann, da die Anlage selbsthemmend ist. An diese verschiedenen Förderaufgaben kann durch Einstellung der Vorbelastung des Druckhalteventils die Regeleinrichtung angepasst werden, in welchem Falle die Einstellung der Vorbelastung eines Druckhalteventils bei Inbetrieb-
EMI2.4
verbleibt.
Im Rahmen der Erfindung kann aber auch die Belastung des Druckhalteventils an die
EMI2.5
kraft der Kupplungen oder Bremsen der erforderlichen Haltekraft weitgehend anzupassen, wodurch eine völlige Stossfreiheit des Betriebes gewährleistet wird.
Die fortschreitende Erhöhung der Belastung des Druckhalteventils kann gemäss der Erfindung vom Druckanstieg im Druckzylinder abgeleitet werden. Es kann beispielsweise die das Druckhalteventil belastende Feder gegen einen Kolben abgestützt sein, der im Schliesssinne des Druckhalteventils durch den vor dem Druckhalteventil auftretenden Druck belastet ist, so dass beim weiteren Ansteigen des vor dem Druckhalteventil auftretenden Druckes die Belastung des Druckhalteventils progressiv gesteigert wird. Die Anordnung kann hiebei so getroffen sein, dass die durch den vor dem Druckhalteventil auftretenden Druck beaufschlagte Fläche des die Belastungsfeder des Druckventils abstützenden Kolbens mit dem Raum vor dem Druck-
EMI2.6
In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels schematisch erläutert.
Fig. l zeigt ein Schaltgetriebe für eine Seilförderanlage, beispielsweise für einen Sessel- oder Schlepplift samt Steuerorgan und Regler. Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die erfindungsgemässe Regeleinrichtung.
Bei der Anordnung nach Fig. l ist im Getriebekasten 1 die Antriebswelle 2 gelagert, an deren Stummel 3 der Antriebsmotor angeschaltet ist. 4 ist die Abtriebswelle, welche mit der Triebscheibe der Seilförderanlage verbunden ist. Ein Ritzel 5 auf der Antriebswelle 2 steht mit einem Zahnrad 6 auf der Abtriebswelle 4 und ein Zahnrad 7 auf der Antriebswelle 2 steht mit einem kleineren Zahnrad 8 auf der Abtriebswelle 4 in ständigem Eingriff. Die beiden Zahnräder 5 und 6 bilden den Langsamgang und die beiden Zahnräder 7 und 8 bilden den Schnellgang. Jedes der beiden Zahnräder 6 und 8 weist eine Kupplung glocke 9 bzw. 10 auf. Die Kupplungslamellen 11 sind mit der Welle 4 und die Kupplungslamellen 12 mit den Kupplungsglocken 9 bzw. 10 verbunden.
Durch einen Druckzylinder 13 mit Kolben 14 wird die Kupplung 10 geschlossen und das Zahnrad 8 mit der Abtriebswelle 4 verbunden. Durch einen Druckzylinder 15 mit Kolben 16 wird die Kupplung 12 geschlossen und das Zahnrad 6 mit der Abtriebswelle 4 verbunden.
Durch eine Zahnradpumpe 17, welche vom Motor oder vom Getriebe aus angetrieben ist, wird dauernd Drucköl geliefert, welches gleichzeitig als Schmiermittel dient. Die Zahnradpumpe 17 saugt das öl über eine schematisch angedeutete Leitung 18 vom Getriebegehäuse 1 an und fördert dasselbe
<Desc/Clms Page number 3>
nun über einen Drehschieber 19. Je nach der Stellung dieses Drehschiebers wird das Drucköl entweder über eine Leitung 20 und eine Bohrung 21 in der Abtriebswelle 4 dem Druckzylinder 15 oder über eine Leitung 22 und eine Bohrung 23 dem Druckzylinder 13 zugeführt. Zwischen die Zahn- radpumpe 17 und den Drehschieber 19 ist nun die in Fig. 2 dargestellte Regeleinrichtung 24 geschaltet.
Der Anschluss 25 der Regeleinrichtung 24 steht mit der von der Zahnradpumpe 17 zum Drehschieber 19 führenden Druckleitung 31 in ständiger offener Verbindung. Durch das von der Zahnradpumpe 17 gelieferte öl wird daher der Raum 26 in der in Fig. 2 dargestellten Regeleinrichtung unter Druck gesetzt. Die Regeleinrichtung 24 steht nun über eine Rückführleitung 27 mit dem Ge- triebegehäuse in Verbindung. Zwischen dieser Rückführleitung 27 und dem Druckraum 26 ist ein Druckhalteventil 28 eingeschaltet, welches durch eine Feder 29 belastet ist.
Wenn nun durch den Hebel 30 des Drehschiebers 19, welcher von Hand aus oder elektrisch betätigt werden kann, beispielsweise der Druckzylinder 15 an die Zahnradpumpe 17 angeschaltet wird, wird dieser Druckzylinder 15 schnell angefüllt, solange bis die Lamelle 11 und 12 der Kupplung 9 in Anlage gelangen. Sobald nun ein vorbestimmter Druck überschritten ist, welcher durch die Belastungsfeder 29 bestimmt ist, öffnet das Druckhalteventil und es steigt 01 durch die Rückführleitung 27 zum Getriebegehäuse 1 ab. Gleichzeitig aber strömt Ö] durch eine Drosselöffnung 32 in den Raum 33 .unter einem Kolben 34, welcher das Widerlager für die Feder 29 bildet. Nach Massgabe des durch die Drosselöffnung 32 strömenden Öles wird nun der Kolben 34 angehoben und dadurch die Spannung der Feder 29 erhöht.
Die für die Öffnung des Druckhalteventils 28 erforderliche Kraft steigt somit allmählich an und damit steigt der Druck im Druckraum 26 und in dem Druckzylinder 15 an.
Da nun immer weiter Öl durch die Drosselöffnung 32 in den Raum 33 strömt und der Kolben 34 immer weiter angehoben wird, erhöht sich nun die Schliesskraft des Ventils 28 immer weiter und der Druck im Raum 26 und damit im Druckzylinder 15 steigt bis zum gewünschten Enddruck immer weiter an. In diesem Moment ist nun die vollständige Schliessung der Kupplung 9 bewirkt. In diesem stationären Zustand wird nun der Druck im Raum 26 aufrecht erhalten und das öl strömt über das Druckhalteventil 28 und die Rückführleitung 27 in das Getriebegehäuse 1 zurück.
Durch eine Stellsohraube 35 kann die Stellung des Kolbens 34 und damit die Spannung der Feder 29 und der Schliessdruck des Druckhalteventils 28 eingestellt werden. Diese Einstellung erfolgt so, dass vor Öffnung des Druckhalteventils 28 der Druck im Raum 26 und damit im Druckzylinder 15 so weit ansteigt, dass die Schaltkupplung 9 die Haltekraft für die Förderanlage ergibt. Erst dann erfolgt allmählich der vollständige Schluss der Kupp- lung, durch welchen die Beschleunigungs- oder Verzögerungskräfte weich und stossfrei übertragen werden. Der Zeitraum, welcher bis zum vollständigen Schluss der Kupplung erforderlich ist, kann durch Veränderung der Grösse der Drosselöffnung 32 geregelt werden. Zu diesem Zweck ist in der Öffnung 32 eine Düsennadel 36 vorgesehen, welche durch eine Stellschraube 37 eingestellt werden kann.
Der Enddruck im Raum 26 und damit der Enddruck, welcher sich in den mit diesem Raum zusammengeschalteten Druckzylinder 15 oder 13 entwickeln kann, beträgt ungefähr das 2Y2fache
EMI3.1
erreicht wird.
Wenn der Zylinder 15 unter Druck gesetzt und die Kupplung 9 eingeschaltet ist, erfolgt der Antrieb über die Zahnräder 5 und 6, d. h. also über den Langsamgang. Wenn nun auf Schnellgang umgeschaltet werden soll, wird der Schalthebel 30 des Drehschiebers 19 in die strichliert dargestellte Lage 30'umgelegt. In diesem Moment wird der Druckzylinder 13 über die Leitung 22 und die Bohrung 23 mit der Zahnradpumpe verbunden, während die Leitung 20 über eine Rückführleitung 38 mit dem Getriebegehäuse verbunden wird. Der Druckzylinder 15 wird somit druckentlastet und die Kupplung 9 öffnet, währen der Druckzylinder 13 von der Zahnradpumpe 17 über die Leitung 22 und die Bohrung 23 unter Druck gesetzt wird.
Da nun aber der Druckzylinder 13 bisher drucklos war, sinkt der Druck im Raum 26, der nun mit diesem Druckzylinder verbunden wird, schlagartig ab. Ein durch eine Feder 39 belastetes Rückschlagventil 40 öffnet und der Raum 33 wird gleichfalls druckentlastet, so dass der Kolben 34 in seine Ausgangsstellung absinkt und die Federbelastung des Druckhalteventils 28 wieder auf den Wert der Vorbelastung absinkt, durch welche die Haltekraft der Schaltkupplung 10, bestimmt wird.
Da die Regeleinrichtung 24 zwischen Zahnradpumpe 17 und Drehschieber 29 eingeschaltet ist, wirkt sie in gleicher Weise für beide Druckzylinder 13 und 15 der beiden Schaltkupplungen 10 und 9 und der Vorgang wiederholt sich in analoger Weise.
In Fig. l ist mit 41 eine Welle bezeichnet, an welche ein Hilfsantrieb angeschaltet ist, welcher bei Ausfall des Motorantriebes in Wirkung gesetzt werden kann. Die Welle 4 ist über ein Kegelradpaar 42,43 mit einer Welle 44 verbunden, auf welcher ein Ritzel 45 verschiebbar auf Keilnutenprofilen angeordnet ist. Durch einen Schalthebel 46 kann dieses Ritzel mit dem Zahnrad 7 in Eingriff gebracht werden und auf diese Weise mit dem Zahnrad 8 gekuppelt werden. Um nun den Hilfsantrieb bei Ausfall des Öldruckes zu ermöglichen, ist ein zweiter Schalthebel 47 vorgesehen, durch welchen eine Kupplung 48 in Eingriff mit Kupplungsklauen 49 auf der Kupplungsglocke 10 gebracht werden kann.
Auf diese Weise wird durch
<Desc/Clms Page number 4>
die mechanische Kupplung 48 die hydraulische Kupplung 10 überbrückt und die Antriebsverbindung für den Hilfsantrieb hergestellt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Regeleinrichtung für hydraulisch betätigte Schaltkupplungen oder Bremsen für Förderanlagen, insbesondere für solche Seilförderanlagen, bei welchen die Fördermittel mit dem dauernd umlaufenden Förderseil fest verbunden sind, wie beispielsweise Sessel- oder Schlepplifte, gekennzeichnet durch ein vom Zuführungsdruck des Druckzylinders (13, 15) beaufschlagtes Druckhalteventil (28) mit veränderlicher, den Druck im Druckzylinder (13, 15) begrenzender Belastung, dessen Vorbelastung zumindest einem Druck entspricht, welcher ausreicht, um die Kupplung (10,9) oder Bremse (10, 9) in Anlage zu halten, und dessen Belastung bis zur Erreichung der dem Enddruck im Druckzylinder (13, 15) entsprechenden Belastung fortschreitend ansteigt.