<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erhöhung der Lagerbeständigkeit von im Freien lagerfähigem Haufwerk von Streumitteln, insbesondere von solchen mit einem Gehalt an hygroskopischen Anteilen, zur Beseitigung der Strassenglätte.
Bei der heutigen Bedeutung und Dichte des Kraftfahrzeugverkehrs ist es unerlässlich, die Verkehrswege in Stadt und Land auch im Winter in betriebssicherem Zustand zu erhalten. Hiezu gehört vor allem die Bekämpfung der durch Schnee und Eis verursachten Strassenglätte. Zur Minderung bzw. Beseitigung der Glätte werden die Verkehrsflächen mit Sand bzw. Splitt, mit Auftausalzen oder Mischungen derselben bestreut.
Es ist nun notwendig, das erforderliche Streumaterial im Bedarfsfalle schnell, d. h. ohne längere Anfahrtswege oder Vorbereitungen, zur Verfügung zu haben. Aus diesem Grunde muss das Streumaterial in nicht zu grossen Abständen längs der Strassen für längere Zeiträume gelagert werden.
Ein einfaches Aufschütten von Haufwerk unter freiem Himmel ist aber nun nicht durchführbar, weil das im Winter stets feuchte Streumaterial beim Eintritt von Frost zusammenfriert und dadurch für Streuzwecke unbrauchbar wird. Auftausalze oder Mischungen von Auftausalzen mit anderem Streumaterial können aber auch aus dem Grunde nicht im Freien gelagert werden, da sich die Salze, insbesondere deren hygroskopische Anteile, infolge von Luftfeuchtigkeit, Nebel, Regen usw. lösen und dadurch entweder wegfliessen oder sich in einem nicht mehr streufähigen Zustande zusammenballen. Die Lagerung unter Dach hingegen verursacht durch die Erstellung von Schuppen, Bunkern od. dgl. hohe Kosten.
Ein Abdecken der Haufwerke mit Zeltbahnen oder Dachpappe bietet, abgesehen von den Kosten, dem Transport und dem Arbeitsaufwand, keinen sicheren Schutz, da diese Mittel leicht vom Wind verschoben oder auch von unbefugter Seite entfernt werden können.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, alle die angeführten Nachteile zu beseitigen und ein Verfahren zur Erhöhung der Lagerbeständigkeit von im Freien lagerfähigem Haufwerk von Streumitteln, insbesondere von solchen mit einem Gehalt an hygroskopischen Anteilen, zur Beseitigung der Strassenglätte zu schaffen, das auf ein- fache, billige und wirksame Weise einen Schutz solcher Haufwerke gegen Witterungseinflüsse und Wind ermöglicht. Das Verfahren gemäss der Erfindung besteht in seinem Wesen darin, dass auf der Aussenfläche des Haufwerkes ein zusammenhängender, auch nach Zerstörung oder Teilwegnahme erneuerbarer Schutzüberzug aus Kunststoffen, wie z. B. Polyvinylacetat oder Polyäthylen, durch Aufspritzen bzw. Aufsprühen der in Form von Lösungen oder Emulsionen vorliegenden Kunststoffe erzeugt wird. Durch das Aufspritzen bzw.
Aufsprühen, das mit Hilfe einer Spritzpistole erfolgen kann, entsteht auf der Aussenfläche des Haufwerkes ein geschlossener, dünner Überzug, welcher das Streumaterial vor Regen und Feuchtigkeit schützt, jedoch bei dessen Verwendung nicht hinderlich ist. Es kann z. B. ohne weiteres mit der Schaufel eingestochen werden, wobei der Kunststoffüberzug zerreisst. Es entsteht also kein Zeitverlust durch Wegräumen von Bedeckungsmaterial und die Streufähigkeit und Streuwirkung werden nicht beeinträchtigt. Will man bei besonders rauhen Witterungsbedingungen einen verstärkten Schutz erzielen, kann man den Kunststoff auch in dickerer Schicht aufspritzen, so dass sich eine leicht abziehbare Haut bildet.
Ein besonderer Vorteil, der sich beim Verfahren gemäss der Erfindung ergibt, besteht darin, dass ein mit einem Schutzüberzug versehenes Haufwerk, das teilweise abgefahren worden ist, an der nicht mehr vom Schutzüberzug bedeckten Schicht ohne weiteres durch Nachspritzen voll geschützt werden kann.
Es ist in diesem Zusammenhang festzuhalten, dass bereits ein Verfahren zur Herstellung von Steinsalzblöcken bekannt ist, bei welchem mit der Kreissäge in kleine Würfel oder Prismen zerschnittene Salzblöcke durch Eintauchen in Kollodium oder Kunstharzlösung, oder durch Aufspritzen, mit einer Schutzhaut versehen werden, die ein Zerfliessen der Blöcke durch Luftfeuchtigkeit od. dgl. verhindert. Die auf diese Weise erhaltenen Blöcke sollen insbesondere als Viehleckmittel dienen und vor allem einen Transport, z. B. auch in Tropenländer, ermöglichen, ohne dass ein Zerfliessen erfolgt.
Demzufolge muss die Schutzhaut bzw. der Überzug auf den einzelnen Blöcken ziemlich fest, d. h. also innerhalb der für einen derartigen Überzug üblichen ge-
<Desc/Clms Page number 2>
ringen Dimensionen verhältnismässig dick sein, da sonst beim Lagern und Transportieren der Blöcke durch Abrieb eine Beschädigung bzw. ein Abschälen des Überzuges zu befürchten wäre.
Demgegenüber handelt es sich beim Verfahren gemäss, der vorliegenden Erfindung nicht um ein Überziehen von zu transportierenden, einzelnen Formlingen von mehr oder minder regelmässiger Gestalt jeweils für sich, sondern um ein Überziehen von aus vielen Einzelteilchen bestehenden, an einem und demselben Ort lagernden Haufwerken mit vollkommen unregelmässigen und zerklüfteten Konturen.
Bei der Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung ist es im Falle eines scharfkantigen Haufwerkes, z. B. eines Haufwerkes, das im
EMI2.1
zweckmässig, dieses vor dem Aufbringen des Schutzüberzuges aus Kunststoff mit feinem Sand zu überdecken. Dadurch werden die Abstände zwischen den Kanten der Splittkörner überbrückt bzw. die scharfkantigen Splittkörner überdeckt, und es wird erreicht, dass die Haftfestigkeit des aufgebrachten Kunststoffes besser ist. Zugleich wird natürlich auch die Empfindlichkeit des Schutzüberzuges gegenüber den Kanten der Splittkörner vermindert.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Erhöhung der Lagerbeständigkeit von im Freien lagerfähigem Haufwerk von Streumitteln, insbesondere von solchen mit einem Gehalt an hygroskopischen Anteilen, zur Beseitigung der Strassenglätte, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Aussenseite des Haufwerkes ein zusammenhängender, auch nach Zerstörung oder Teilwegnahme erneuerbarer Schutzüberzug aus Kunststoffen, wie z. B. Polyvinylacetat oder Polyäthylen, durch Aufspritzen bzw. Aufsprühen der in Form von Lösungen oder Emulsionen vorliegenden Kunststoffe erzeugt wird.