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Rohrkupplung.
Die Erfindung betrifft eine Rohrkupplung, bei der ein das Rohr umgebender Dichtungsring durch den in der Rohrleitung herrschenden Innendruck in einen Spalt eingepresst wird, der aussen von einer Kegelfläche einer die Stossstelle der Rohrleitung umgebenden Hülse oder Muffe begrenzt ist.
Gemäss der Erfindung schliesst die erwähnte Kegefläche mit der Achse der Hülse oder Muffe einen Winkel von höchstens 10 ein. Diese sich nach innen erweiternde Kegelfläche ist an ihrem weiteren Ende von einer Rast begrenzt, die einen inneren Anschlag für den Dichtungsring bildet.
Durch die verhältnismässig geringe Neigung der Kegelfläche wird der Vorteil erzielt, dass bei Einpressen des Dichtungsringes in die kegelige Dichtungsfuge durch den Innendruck die zufolge Keilwirkung auf den Dichtungsring ausgeübte, nach innen gerichtete Radialkraft verhältnismässig gross ist, so dass der Dichtungsring genügend fest an die Wände der Dichtungsfuge gepresst wird, um eine sichere Abdichtung zu gewährleisten. Ein weiterer Vorteil der geringen Neigung der Kegelfläche besteht darin, dass der einmal in die Dichtungsfuge eingepresste Dichtungsring durch die selbsthemmende Wirkung der Kegelfläche auch dann in seiner eingezwängten Lage verbleibt, wenn der Innendruck aufgehoben ist. Die Neigung zu dieser Rückkehrbewegung tritt besonders bei elastischen Dichtungsringen auf, die das Bestreben haben, sich wieder auszudehnen.
Eine solche Rückkehrbewegung würde aber die Abdichtung aufheben, so dass etwa Grundwasser in das Leitungsinnere eindringen und die Leitung verschmutzen könnte.
Der Dichtungsring kann, wie bekannt, aus Gummi bestehen. Er kann aber auch aus einem Faserstoff, z. B. Werg oder Asbest, bestehen, der nach seinem Einbringen mit einem in die Hülse bzw. Muffe eingegossenen Imprägnierungsmittel gesättigt wird. Schliesslich kann der Dichtungsring auch ausschliesslich aus warmflüssigen Stoffen, z. B. Bitumen, bestehen, die in die Hülse bzw. Muffe eingegossen werden.
Wenn zwei glatte Rohre miteinander zu verbinden sind, so ist die Kupplung naturgemäss symmetrisch, d. h. mit zwei kegeligen Flächen bzw. mit zwei Dichtungsringen versehen. Die Hülse kann aber auch als Muffe ausgebildet sein, die am Rohr oder an einem in die Rohrleitung zu schaltenden Formstück, z. B. einem Ventilgehäuse, angegossen ist.
In der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes im Längsschnitt dargestellt. Fig. 1 zeigt die Verbindung zweier glatter Rohre und Fig. 2 die Verbindung eines Rohres mit einem Formstück.
Gemäss Fig. 1 ist die Stossstelle zwischen zwei Rohren 1, 2 von einer Hülse 3 umgeben, die innen zwei kegelige Flächen 4 aufweist, die in Rasten 5 endigen und mit der Achse der Hülse 3 einen Winkel von höchstens 100 einschliessen. Der Zusammenbau der Kupplung geschieht in einfacher Weise derart, dass in die Rasten 5 Dichtungsringe 6, z. B. aus Gummi oder aus tierischem, pflanzlichem oder mineralischem Faserstoff eingelegt und die Rohre 1, 2 in die Hülse 3 eingeschoben werden. Hiebei dienen die Rasten J als innere Anschläge für die Dichtungsringe 6. Durch diese Ausbildung wird ein Verschieben oder Ausweichen der Dichtungsringe hinter den eingeschobenen Rohrenden verhindert.
Um das Einschieben zu erleichtern, können die Dichtungsringe, deren Innendurchmesser etwas kleiner ist als der Aussendurchmesser der Rohre, mit Fett oder Öl überzogen werden. Wird die Rohrleitung unter Druck gesetzt, so presst dieser die Dichtungsringe in die zwischen den kegeligen Flächen 4 und Aussenflächen der Rohre gebildeten kegeligen Dichtungsfugen, so dass die Dichtungsringe zusammengedrückt werden und sich
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dicht an ihre Auflageflächen anlegen. In dieser Stellung bleiben die Dichtungsringe auch bei Aufhebung des Innendruckes, so dass die Abdichtung ständig aufrechterhalten ist.
Wie in Fig. 1 gestrichelt angedeutet, können in der Hülse 3 Eingussöffnungen 7 vorgesehen sein, die in die Rasten 5 münden und durch Schraubstopfen 8 abschliessbar sind. Bei Verwendung solcher Hülsen kann das Dichtungsmaterial in Form eines ungetränkten Faserstoffes in die Rasten 5 eingelegt werden. Nach Zusammenbau der Kupplung wird durch die Öffnungen 7 ein Imprägnierungsmittel für das Dichtungsmaterial, z. B. Minium, Talg, Bitumen usw., eingegossen, worauf die Öffnungen 7 verschlossen werden. Es kann aber auch von der Verwendung von Dichtungsmaterial aus Faserstoff od. dgl. überhaupt Abstand genommen werden, in welchem Falle das Dichtungsmaterial ausschliesslich aus einer Masse, z. B. Bitumen, besteht, die in warmem Zustand flüssig ist und durch die Öffnungen 7 eingegossen wird.
Diese nachträglich gefertigten Dichtungsringe wirken genau so wie fertige, vor dem Verlegen eingesetzte Dichtungsringe, da dieselben nach erfolgter Abkühlung frei bewegliche Ringe bilden, die unter der Wirkung des Innendruckes in die kegeligen Dichtungsfugen eingepresst werden und somit ihre dichtende Wirkung ausüben.
Gemäss Fig. 2 sind an einem Formstück 9 Muffen 10 angegossen, die in gleicher Weise ausgebildet sind wie die Hülse 3 nach Fig. 1. Solche Muffen können selbstverständlich an beliebigen, in die Rohrleitung zu schaltenden Formstücken, oder auch an den Rohren selbst angegossen sein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Rohrkupplung, bei der ein das Rohr umgebender Dichtungsring durch den in der Rohrleitung herrschenden Innendruck in einen aussen von einer Kegelfläche einer die Stossstelle umgebenden Hülse oder Muffe begrenzten Spalt eingepresst wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Kegelfläche der Hülse oder Muffe mit der Achse der letzteren einen Winkel von höchstens 100 einschliesst und an ihrem weiteren Ende von einer einen inneren Anschlag für den Dichtungsring bildenden Rast begrenzt ist.