AT14241U1 - Übergangsschutz für gelenkig miteinander verbundene Schienenfahrzeug-Wagenkästen - Google Patents
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Abstract
Die Neuerung betrifft einen Übergangsschutz (5) für gelenkig miteinander verbundene Schienenfahrzeug-Wagenkästen (1), aufweisend einen doppelten Balg (6, 7), der eine innere (7) und eine äußere (6) Hülle für den Übergang (4) bildet, wobei die äußere Hülle (6) aus zumindest einem ersten Material gebildet ist. Die innere Hülle (7) ist unter Verwendung eines zweiten Materials gebildet, das sich von dem ersten Material oder von den ersten Materialien unterscheidet, und das zweite Material ist ein Silikonmaterial.
Description
Beschreibung
ÜBERGANGSSCHUTZ FÜR GELENKIG MITEINANDER VERBUNDENE SCHIENENFAHR¬ZEUG-WAGENKÄSTEN
[0001] Die Neuerung betrifft einen Übergangsschutz für gelenkig miteinander verbundeneSchienenfahrzeug-Wagenkästen und eine Schienenfahrzeug-Wagenkastenanordnung miteinem solchen Übergangsschutz.
[0002] Derartige Schutzanordnungen sind zum Beispiel aus DE 3804323 A1 als Doppelwellen¬bälge mit einem inneren Wellenbalg (innere Hülle des Übergangs) und einem äußeren Wellen¬balg (äußere Hülle des Übergangs) bekannt. Sie führen zu einer guten Isolation des Übergangsgegen Schall, Wärmeeinwirkung oder Wärmeverlust und Druckwellen. Sie verfügen außerdemüber eine gute Eigenstabilität, ohne die erforderlichen Relativbewegungen zwischen zwei ge¬lenkig miteinander verbundenen Schienenfahrzeug-Wagenkästen erheblich zu behindern. InDE 3804323 A1 wird als Material der Bälge Gummi oder gummibeschichtetes Gewebe genannt.
[0003] Außer Wellenbälgen sind auch andere Bauformen bekannt, insbesondere Faltenbälge,die ebenfalls für den Übergangsschutz der Neuerung eingesetzt werden können.
[0004] Aus DE 19821083 A1 ist es bekannt, dass ein Balg mehrere untereinander verbundeneBalgelemente aufweisen kann.
[0005] Aus EP 2404748 A1 ist es bekannt, dass Bälge einzelne Falten oder Wellen haben, diesich aus Materialbahnen zusammensetzen, wobei im Übergang von einer jeden Falte oderWelle zu einer benachbarten Falte oder Welle die einzelnen Materialbahnen zur Bildung desFalten- oder Wellenbalges miteinander, insbesondere auch durch Balgrahmen, in Verbindungstehen. Die Materialbahn eines solchen Balges umfasst mindestens einen Festigkeitsträger,beispielsweise in Form eines Gewebes, eines Gewirkes, Geleges oder Gestricks, wobei dieserFestigkeitsträger üblicherweise zu beiden Seiten beschichtet ist. Eine der Beschichtungenbesteht aus vulkanisiertem Silikonkautschuk, der flammhemmend ist.
[0006] Für den Übergangsschutz mit einem doppelten Balg wird in EP 2404748 A1 vorgeschla¬gen, die Bälge aus denselben Materialien herzustellen, jedoch die Beschichtung aus Silikon¬kautschuk auf der inneren Hülle außen aufzubringen und auf der äußeren Hülle innen aufzu¬bringen, so dass die Beschichtungen aus Silikonkautschuk einander zuweisend angeordnetsind.
[0007] Es ist eine Aufgabe der Neuerung, einen Übergangsschutz für gelenkig miteinanderverbundene Schienenfahrzeug-Wagenkästen anzugeben, wobei der Übergangsschutz einendoppelten Balg aufweist, der eine innere und eine äußere Hülle für den Übergang bildet, undwobei bei geringem Herstellungsaufwand und hoher Lebensdauer ein verbesserter Brandschutzerreicht werden soll.
[0008] Gemäß einem Grundgedanken der Neuerung wird für die innere Hülle des doppeltenBalges ein Silikonmaterial verwendet, das sich von dem Material oder den Materialien der äuße¬ren Hülle unterscheidet. Insbesondere unterscheidet es sich hinsichtlich der Art des Materials(zum Beispiel ist in der äußeren Hülle überhaupt kein Silikonmaterial vorhanden) und/oderhinsichtlich der Funktion des Materials (zum Beispiel weist die äußere Hülle lediglich eine Be¬schichtung aus Silikonkautschuk auf, während zumindest der tragende Teil der inneren Hülleaus dem Silikonmaterial besteht).
[0009] Obwohl EP 2404748 A1 bereits auf die Flammenfestigkeit des Silikonwerkstoffs hin¬weist, kann, insbesondere wenn der tragende Teil der inneren Hülle aus dem Silikonmaterialbesteht, der Brandschutz erhöht werden. Dabei ist es nicht erforderlich, dass die äußere Hülledenselben hohen Brandschutz-Anforderungen entspricht, wie die innere Hülle. Wenn daher dasSilikonmaterial überwiegend oder ausschließlich für die innere Hülle verwendet wird, kanndaher verhältnismäßig hoher Herstellungsaufwand für die Verarbeitung von Silikon als Bestand¬teil der äußeren Hülle vermieden werden und dennoch ein hoher Brandschutz erzielt werden.
Die Neuerung geht dabei davon aus, dass der Brandschutz im Übergang zwischen den Wa¬genkästen und damit im Bereich der inneren Hülle besonders hoch sein sollte, da sich dortPassagiere befinden können.
[0010] Außerdem ist Silikon empfindlicher gegen ultraviolette Strahlung und andere äußereEinflüsse als andere, für die Herstellung von Bälgen bekannte Stoffe. Obwohl der Brandschutzerhöht ist, wird daher Herstellungsaufwand gespart und ist die Lebensdauer des Übergangs¬schutzes erhöht. Ein weiterer Vorteil besteht in der Gewichtsreduktion im Vergleich zu derVerwendung von Silikonmaterial auch für die äußere Hülle, da Silikonmaterial eine größereDichte aufweist als die meisten anderen, für die Herstellung von Bälgen bekannten Materialien.
[0011] Unter einem Silikonmaterial wird ein Material verstanden, dessen HauptbestandteilSilikon ist. Neben Silikon können die üblichen Hilfsstoffe, Farbstoffe und anderen Zuschlags¬stoffe in dem Material vorhanden sein, die zum Beispiel die Vulkanisation ermöglichen, demMaterial seine Farbe geben, seine Belastbarkeit oder Haltbarkeit erhöhen (z. B. bei Faserbe¬standteilen) und/oder seine Elastizität oder Weichheit verbessern. Unter einem Silikonmaterialwird jedoch kein Material verstanden, dass makroskopische Materialbereiche ohne Silikonaufweist. Zum Beispiel bei einem Gewebe ohne Silikon, das mit Silikonkautschuk beschichtetist, wird lediglich die Silikonkautschukschicht als Silikonmaterial verstanden. Insbesondere istdas Silikonmaterial ein Silikonkautschuk.
[0012] Insbesondere wird vorgeschlagen: Ein Übergangsschutz für gelenkig miteinander ver¬bundene Schienenfahrzeug-Wagenkästen, aufweisend einen doppelten Balg, der eine innereund eine äußere Hülle für den Übergang bildet, wobei die äußere Hülle aus zumindest einemersten Material gebildet ist. Die innere Hülle ist unter Verwendung eines zweiten Materialsgebildet, das sich von dem ersten Material oder von den ersten Materialien unterscheidet, unddas zweite Material ist ein Silikonmaterial.
[0013] Demnach kann die äußere Hülle aus einem oder mehreren Materialien gebildet sein undist keines dieser ersten Materialien gleich dem Silikonmaterial der inneren Hülle. Es ist jedochnicht ausgeschlossen, dass die innere Hülle außer dem Silikonmaterial noch ein weiteres Mate¬rial oder weitere Materialien aufweist.
[0014] Es wird bevorzugt, dass die innere Hülle eine Materialschicht, optional aus Material¬schicht-Abschnitten miteinander verbundener Balgelemente, aufweist, die aus dem Silikonmate¬rial besteht und sich in Längsrichtung der Verbindung der Wagenkästen durchgehend über dieLänge der inneren Hülle erstreckt.
[0015] Die Balgelemente können zum Beispiel die oben erwähnten Falten oder Wellen derBälge sein. In diesem Fall weist jede Falte oder Welle eine Materialschicht aus Silikonmaterialauf. Der Begriff Materialschicht bedeutet nicht, dass es zwingend weitere Schichten gebenmuss. Indem sich die Materialschicht durchgehend über die Länge (d.h. in Längsrichtung desSchienenfahrzeugs zwischen den Wagenkästen, die der Balg miteinander verbindet) der inne¬ren Hülle erstreckt, wird über die gesamte Länge des Balges eine hohe Festigkeit mit den Vor¬teilen von Silikon erzielt. Dies ist eine Ausgestaltung eines inneren Balges, dessen tragenderTeil aus Silikonmaterial besteht oder der insgesamt aus Silikonmaterial besteht.
[0016] Vorzugsweise weist die innere Hülle ein die Gewichtskräfte der inneren Hülle ableiten-des, tragendes Material auf, das bei der Ausführung der mechanischen Funktion der innerenHülle als Balg verformt wird und dadurch die Längenänderung des Balges zwischen den ver¬bundenen Wagenkästen ermöglicht, wobei das tragende Material ein Silikonmaterial ist. Diemechanische Funktion des Balges besteht in der Möglichkeit zur Längenänderung zwischenden Wagenkasten, insbesondere bei Kurvenfahrten des Schienenfahrzeugs. Dies ist eine weite¬re Ausgestaltung eines inneren Balges, dessen tragender Teil aus Silikonmaterial besteht oderder insgesamt aus Silikonmaterial besteht.
[0017] Insbesondere bestehen alle gummielastischen Teile der inneren Hülle aus dem Silikon¬material. Neben gummielastischen Teilen kann die innere Hülle zum Beispiel noch die obenerwähnten Balgrahmen aufweisen. Nicht nur in diesem Fall, sondern auch in anderen Fällen, in denen zumindest die wesentlichen tragenden Teile der inneren Hülle aus dem Silikonmaterialbestehen, ist ein besonders hoher Brandschutz erreicht.
[0018] Das Silikonmaterial ist insbesondere ein Polymermaterial ohne in der Fertigung beab¬sichtigte Hohlräume, d.h. es ist nicht beabsichtigt, dass das Silikonmaterial Hohlräume enthält,wie es im Gegensatz dazu zum Beispiel bei einem Gewebe aus Silikonfasern oder einem Sili¬konschaum der Fall ist. Gegenüber einem Gewebe besteht der Vorteil, dass das Material nichtfür Rauchgase durchlässig ist. Ein Silikonschaum ist nicht als tragender Teil oder insgesamt alsinnere Hülle geeignet, da bei elastischer Beanspruchung mit Materialermüdung zu rechnen istund die Festigkeit nicht ausreicht.
[0019] Insbesondere hat die innere Hülle die Form eines Wellenbalges. Alternativ hat sie zumBeispiel die Form eines Faltenbalges. Entsprechendes kann für die äußere Hülle gelten.
[0020] Zum Umfang der Neuerung gehört außerdem eine Schienenfahrzeug-Wagenkastenan¬ordnung mit dem Übergangsschutz in einer der Ausgestaltungen, die in dieser Beschreibungbeschrieben werden. In der Anordnung besteht ein Übergang zwischen den miteinander gelen¬kig verbundenen Wagenkästen und der Übergang wird von dem Übergangsschutz geschützt.Insbesondere endet dabei die innere Hülle an Ferner kann sich unterhalb des Zwischenbodenszumindest ein Teil des Gelenks befinden, durch das die Schienenfahrzeug-Wagenkästen ge¬lenkig miteinander verbunden sind.
[0021] Außerdem gehört zum Umfang der Neuerung ein Schienenfahrzeug mit dem Schienen¬fahrzeug-Wagenkasten in einer der Ausgestaltungen, die in dieser Beschreibung beschriebenwerden.
[0022] Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung wird nun unter Bezugnahme auf die beigefügteZeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigt: [0023] Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Schienenfahrzeugs-Wagenkastens mit einem Übergang 4, der zu einem im Vordergrund liegenden, nicht dargestelltenweiteren Wagenkasten führt.
[0024] In Fig. 1 ist der Rohbau eines Schienenfahrzeugs-Wagenkastens 1 dargestellt, wobeiinsbesondere weitere, nicht dargestellte Teile des Rohbaus im Inneren des Wagenkastens 1vorhanden sein können. Im Bildvordergrund erkennt man einen Zwischenboden 2 innerhalb desÜbergangs 4, wobei unterhalb des Zwischenbodens zwei Teile eines Gelenks 3 dargestellt sind,über das der Wagenkasten 1 gelenkig mit einem weiteren Wagenkasten verbunden werdenkann.
[0025] Der Übergang 4 ist durch einen Übergangsschutz 5 geschützt, so dass Personen durchden Übergang 4 hindurch in den Wagenkasten 1 gelangen können oder ihn verlassen können.Der Übergangschutz 5 weist eine äußere Hülle 6 (äußerer Balg) und eine innere Hülle 7 (inne¬rer Balg) auf. Die innere Hülle 7 endet unten auf dem Zwischenboden, während die äußereHülle 6 in die untere äußere Hülle 8 im Übergang 4 übergeht. Diese untere äußere Hülle 8befindet sich unterhalb des Zwischenbodens 2.
[0026] Die äußere Hülle 6 kann insbesondere in einer Weise gefertigt werden, wie es bereitsbekannt ist. Zum Beispiel kann sie ein Wellenbalg sein, dessen Wellen jeweils aus einer Materi¬albahn bestehen, welche eine Trägerschicht mit beidseitiger äußerer Polymerbeschichtung hat.
[0027] Die innere Hülle 7 ist unter Verwendung eines Silikonmaterials gefertigt, zum Beispielebenfalls als Wellenbalg. Vorzugsweise bestehen sämtliche elastomeren Materialien der inne¬ren Hülle aus Silikonmaterial, zum Beispiel aus einem Silikonpolymer ohne beabsichtigte Hohl¬räume.
[0028] Auf diese Weise bildet die innere Hülle 7 einen Brandschutz hoher Güte für den Über¬gang zwischen den Wagenkästen. Außerdem ist die innere Hülle 7 vor äußeren Einflüssengeschützt. Die äußere Hülle 6 muss dabei nicht aus Silikonmaterial hergestellt werden, so dassder Herstellungsaufwand reduziert ist.
Claims (9)
- Ansprüche 1. Übergangsschutz (5) für gelenkig miteinander verbundene Schienenfahrzeug-Wagenkäs¬ten (1), aufweisend einen doppelten Balg (6, 7), der eine innere (7) und eine äußere (6)Hülle für den Übergang (4) bildet, wobei die äußere Hülle (6) aus zumindest einem erstenMaterial gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Hülle (7) unter Verwendung eines zweiten Materials gebildet ist, das sich vondem ersten Material oder von den ersten Materialien unterscheidet, und das zweite Materi¬al ein Silikonmaterial ist.
- 2. Übergangsschutz nach Anspruch 1, wobei die innere Hülle (7) eine Materialschicht, optio¬nal aus Materialschicht-Abschnitten miteinander verbundener Balgelemente, aufweist, dieaus dem Silikonmaterial besteht und sich in Längsrichtung der Verbindung der Wagenkäs¬ten (1) durchgehend über die Länge der inneren Hülle (7) erstreckt.
- 3. Übergangsschutz nach Anspruch 1 oder 2, wobei die innere Hülle (7) ein die Gewichtskräf¬te der inneren Hülle (7) ableitendes, tragendes Material aufweist, das bei der Ausführungder mechanischen Funktion der inneren Hülle (7) als Balg verformt wird und dadurch dieLängenänderung des Balges zwischen den verbundenen Wagenkästen ermöglicht, undwobei das tragende Material ein Silikonmaterial ist.
- 4. Übergangsschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei alle gummielastischen Teileder inneren Hülle (7) aus dem Silikonmaterial bestehen.
- 5. Übergangsschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Silikonmaterial ein Poly¬mermaterial ohne in der Fertigung beabsichtigte Hohlräume ist.
- 6. Übergangsschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die innere Hülle (7) die Formeines Wellenbalges hat.
- 7. Schienenfahrzeug-Wagenkastenanordnung mit dem Übergangsschutz (5) nach einem derAnsprüche 1 bis 6, wobei die innere Hülle (7) an ihrem unteren Ende an einem Zwischen¬boden (2) im Übergang (4) zwischen den gelenkig miteinander verbundenen Schienenfahr¬zeug-Wagenkästen (1) endet.
- 8. Schienenfahrzeug-Wagenkastenanordnung nach Anspruch 7, wobei sich unterhalb desZwischenbodens (2) zumindest ein Teil des Gelenks (3) befindet, durch das die Schienen¬fahrzeug-Wagenkästen (1) gelenkig miteinander verbunden sind.
- 9. Schienenfahrzeug mit der Schienenfahrzeug-Wagenkasten Anordnung nach Anspruch 7oder 8. Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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- 2014-04-09 AT ATGM157/2014U patent/AT14241U1/de not_active IP Right Cessation
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