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Vorrichtung zum steigenden Giessen von Blöcken, Brammen und ähnlichen Gussstücken, sowie Kanal- steine hiezu.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum steigenden Giessen von Blöcken, Brammen und ähnlichen Gussstüeken, bei welcher man sich nicht mit den allgemein bekannten runden oder auch schlitzförmigen Steiglöchern geringer Querschnittsgrösse begnügt, aus denen ein springbrunnenartiger Strahl des Giessgutes mit grosser Eigengeschwindigkeit im Steigloch unter hohem Druck hoch herausspritzt, sondern im bewussten Gegensatz zu der bisher allgemein üblichen Auffassung Steiglöcher möglichst grossen Querschnittes verwendet, wozu man am einfachsten und zweckmässigsten die Gestalt eines langen Schlitzes wählen kann, der sogar die Länge der grössten Abmessung der Grundfläche der einzelnen in Betracht kommenden Kokillen besitzen darf.
Bemerkt sei, dass zwar die Verwendung eines schlitzförmigen Steigloches schon vorgeschlagen worden ist (amerikanische Patentschrift Nr. 1454647). Dieser Vorschlag schreibt aber für die Grösse dieses Schlitzes vor, dass er nur die Länge des Kanaldurchmessers des Kanalsteines selbst haben dürfe und damit höchstens die Grösse eines der bis dahin üblichen kleinen runden Steiglöcher.
Die Erfindung beruht, im Gegensatz zu diesem bekannten Vorschlag, der mit dem in diesem Falle unzulänglichen und unwirksamen Mittel eine Drosselung des Giessgutstrahles beabsichtigt, gerade auf der Erkenntnis, dass statt der Drosselung eine weitgehende Druckentlastung in dem Kanalsystem erfolgen muss, um die erstrebten Wirkungen tatsächlich zu erreichen.
Weiterhin werden nach der Erfindung die Querschnittsgrössen der von einem gemeinsamen Trichter belieferten Steigöffnungen einer Giessplatte unter Berücksichtigung der die Füllgeschwindigkeit jeder Kokille bestimmenden Einflüsse derart verschieden gewählt, dass gleiche Steiggeschwindigkeiten des Giessgutes in allen Kokillen zustande kommen. Ausser der Beschleunigung des Gusses erreicht man hiedurch die Möglichkeit der gleichzeitigen Verwendung von Kokillen verschiedenster Abmessungen, sowie eine grosse Sicherheit gegen das sogenannte Ausbleiben einzelner Blöcke.
Die Überlegungen, auf denen die Erfindung beruht, sowie die weiteren Einzelheiten bestimmter Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus den nachstehenden Ausführungen, die Ausführungsbeispiele der Vorrichtung beschreiben, nebst einem zweckmässigen Verfahren zum Herstellen von Kanalsteinen, die sich im Grossbetriebe als besonders brauchbar erwiesen haben.
Die Erfindung besteht ausser aus den bereits erwähnten metallurgisch sich auswirkenden Merkmalen auch noch aus Vorschlägen zur besonderen Gestaltung der Kanalsteine.
Bei Verwendung der mit einem Steigloch in üblicher Weise versehenen Kanalsteine springt der Strahl des Giessgutes zunächst springbrunnenartig hoch, wobei er gegen den kalten Giessplattenboden und die kalten Kokillenwände spritzt. Begünstigt durch Oxydationsvorgänge an der Oberfläche dieser sofort erstarrenden Spritzer bilden sich dann bekanntlich Schalen, die häufig die Veranlassung zu grösserem Schrottanfall bei der Weiterverarbeitung der Blöcke werden. Diese nachteilige Schalenbildung entsteht nicht nur beim Angiessen des Gespannes, sondern auch z. B. nach vorübergehendem Ausbleiben eines einzelnen Blockes, beim Giessen von Blöcken verschiedener Abmessungen auf einer Giessplatte, bei Ungeschicklichkeiten des Giessers, schiefer Achsrichtung oder ungünstiger Lage eines Steigloches usw.
Will man durch besonders behutsames Angiessen Spritzer und Schalen vermeiden, so bleiben oft Blöcke stehen, d. h. sie steigen nicht hoch, weil das Metall zu kalt geworden ist. Besonders bei grösseren Block-
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querschnitten kommt es-zumal beim Vergiessen schwerer Stahlchargen - häufig vor, dass das dem
Steigloch entströmende Metall, welches sich über die verhältnismässig kalte Giessplatte verteilt, an der
Kokillenwand angelangt, bereits erstarrt ist und von dem nachströmenden Metall überwallt wird. Bei hochsilizierten und aluminierten Stählen z. B. wird bei langsamem Angiessen oft ein erheblicher Teil der Blöcke durch das sogenannte Überwallen des Stahles rissig und dadurch unbrauchbar.
Ist das Steigloch nicht genau senkrecht (Fig. 5), so spült der von dieser Richtung einseitig abge- lenkte Strahl die Kokillenwand an und verursacht durch örtliche Überhitzung Anfressungen, welche die Kokille unbrauchbar machen. Durch diese vom Lot einseitige Ablenkung des Strahles verläuft auch die Erstarrung des einströmenden Metalles ungleichmässig, so dass durch Ungleichmässigkeit in der Struktur auch ein ungleichmässiges Verhalten des Fertigmateriales bei der Beanspruchung bedingt wird.
Diese nachteiligen Wirkungen der bisherigen Arbeitsweise kann man nun nicht etwa dadurch verhüten, dass man dem Steigloch einen grösseren Durchmesser gibt, weil man sonst die starken Angüsse, die sogenannten Knochen, nicht mehr mit dem Hammer abschlagen könnte.
Die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung, die sich insbesondere auch für Stahlguss eignet, vermeidet nicht nur die genannten Nachteile, sondern bringt gleichzeitig noch eine Reihe wesentlicher anderer vorteilhafter Wirkungen mit sich, wodurch die Güte des Gusses verbessert und der Guss selbst vereinfacht, beschleunigt und verbilligt wird. Namentlich besitzt diese Vorrichtung auch noch den Vorteil, dass sie sich gleich gut für fliessende Fertigung wie für Spezialguss mit ungleichen Blöcken in einem Gespann eignet und die Anwendung eines Einheitskanalsteines ermöglicht, so dass die bisher erforderlichen gewaltigen Kanalsteinlager der Stahlwerke und der Steinfabriken fortfallen können.
Das wesentliche Kennzeichen des Erfindungsgegenstandes besteht darin, dass die waagrechte Querschnittsfläche der Steigöffnung oder-öffnungen in die einzelnen Kokillen grösser ist als die senkrechte
Querschnittsfläche des Kanales des Kanalsteines. Hiedurch ist die Möglichkeit gegeben, das Giessgut mit verhältnismässig kleiner Eigengeschwindigkeit in die Kokille einströmen zu lassen, weil man bei Ausnutzung der grössten Abmessung des Kokillenbodens für die Anbringung des Schlitzes einen wesentlich grösseren Steigquerschnitt als bisher zur Verfügung hat. Das Giessgut wird somit ruhiger und gleichmässiger steigen, ohne dass es zu einer Spritzer-und Schalenbildung kommt.
Wesentlich ist dabei, dass diese Vorrichtung eine höhere Giessgeschwindigkeit gestattet und damit alle hiemit verbundenen Vorteile ausnutzen lässt ; denn wegen des Fortfalles des springbrunnenartigen Einströmstrahles in den Kokillen ist es nicht mehr erforderlich, besonders langsam zu giessen, zumal ja auch ein grösserer Ausströmungquerschnitt vorhanden ist.
Die Güte des Gusses wird besonders dann noch in anderer Hinsicht gesteigert, wenn man erfindunggemäss Kanalsteine anwendet, die mit durchlaufenden Längsschlitzen versehen sind, wobei Lage und Länge der Steigschlitze durch schieberartige Einsatzkörper je nach den Erfordernissen des Einzelfalles, nötigenfalls sogar erst kurz vor dem Guss, in weiten Grenzen geregelt und eingestellt werden können.
Dadurch, dass dabei die Kanäle bis zuletzt offenliegen, ist ihre Prüfung auf das Vorhandensein von Fremdkörpern oder der gefürchteten Mörtelbärte an den Fugen in einfachster Weise möglich. Es kann so mancher Block gerettet werden, der sonst durch solche Fremdkörper und Strömungshindernisse verdorben wird.
Ferner ermöglicht es die Erfindung, mittels der schieberartigen Einsatzkörper die Steiggeschwindig- keit jedes Blockes kokillenweise so zu regeln, dass in allen Kokillen derselben Platte-auch bei unterschiedlichen Abmessungen der Blöcke-die gleichen Verhältnisse sich einstellen.
Dadurch, dass man erfindungsgemäss als Schlitzbreite nur einen Bruchteil des Kanaldurchmessers wählt, erhält man trotz grosser Steigschlitzquerschnitte die Möglichkeit schneller, leichter und glatter Entfernung des Knochens, weil dieser dann nur mit einem entsprechend dünnen Stege am Blocke hängt.
Eine besondere Ausführungsform der Vorrichtung zum steigenden Giessen von Blöcken, Brammen u. dgl. besteht erfindungsgemäss aus einer Giessplatte mit längsgeschlitzten Kanalsteinen, deren Schlitze mittels längsverschieblicher Einsatzkörper nach Bedarf abdeckbar sind. Eine solche Vorrichtung kannim Gegensatz zur bisherigen Arbeitsweise-ohne Rücksicht auf die Grösse und Anzahl der vorzusehenden Kokillen und auf die Art des Gusses fertiggemacht werden ; es sind dann lediglich im letzten Augenblick noch die Einsatzkörper in ihren Nuten zu verschieben. Dieser Vorteil wirkt sich arbeit-und zeitsparend aus und gestattet sogar einen jederzeitigen Giessprogrammwechsel unter Benutzung der bereits fertiggemachten Platten.
Eine besonders günstige Ausführungsform ergibt sich, wenn man in den Wandungen der Längsschlitze der Kanalsteine schwalbenschwanz- oder ähnlich gestaltete Nuten zur Aufnahme und Führung der Einsatzkörper vorsieht, u. zw. zweckmässig derart, dass letztere beim Auftreten des Giess druckes angehoben werden und dann ventilartig abdichten. Dabei hat man noch die Möglichkeit, eine strahlberuhigende Wirkung auszuüben, indem man dem Querschnitt des Längsschlitzes gleichzeitig eine Erweiterung gibt und auf eine für einen günstigen Strahlverlauf im Steigsehlitz vorteilhafte Gesamtformgebung achtet.
Die Benutzung der Vorrichtung wird wesentlich vereinfacht durch die Ausbildung der schieberartigen Einsatzkörper als mit Bruchkerbe ausgerüstete Stangen, so dass neben einem Einheitskanalstein auch beliebig in der Länge veränderliche Einheitsschieber genügen.
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Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 einen Querschnitt durch einen gemäss der Erfindung gebauten Kanal- stein a mit dem Schieber b, etwa vom Querschnitt eines Sechseckes, in entsprechend geformten Nuten der Wandungen eines vom Kanal abzweigenden Schlitzes. Die Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäss fertig- gemachte Giessplatte mit den giessfertigen Kokillen, während Fig. 3 den ruhigen Einströmverlauf des
Giessgutes veranschaulicht, im Gegensatz zu dem in den Fig. 4 und 5 skizzierten, meist üblichen Giess- vorgang. In Fig. 4 sind gleich geformte Kanalsteine mit gleichen Zahlen versehen, entsprechend dem
Verzeichnis des Kanalsteinlagers eines Hüttenwerkes oder dem Katalog von Fabriken solcher Steine der bisher üblichen Bauart.
Aus der Mannigfaltigkeit der hiezu erforderlichen Zahlen kann man sofort sehen, wie umfangreich ein solches Steinlager bisher sein musste und welche Arbeit seine Verwaltung, seine regelmässige Ergänzung und die richtige Verwendung der vielgestaltigen Kanalsteine alter Art bisher gemacht haben. Fig. 5 veranschaulicht, wie bei Verwendung der bisher üblichen Kanalsteine mit engem runden oder kurzem schlitzförmigen Steigloch ein Springbrunnen in der Kokille entsteht, dessen Strahl teils gegen die Kokillenwandungen spritzt (namentlich dann, wenn das Steigloch nicht genau senkrecht steht), teils auf den kalten Kokillenboden zurückfällt, der durch die kalte Giessplatte gebildet wird. Gleichzeitig entsteht dabei um das Giessloch herum ein Wall von sich sofort verfestigendem
Giessgut, der das gefürchtete Überwallen einleitet.
Die vorteilhafte Wirkungsweise der erfindungsgemässen Vorrichtung tritt natürlich auch dann ein, wenn die Schlitze für den Austritt des Giessgutes mehr oder weniger schräg oder quer zur Längs- achse der Kanalsteine angeordnet sind, sofern nur für eine entsprechend grosse Gesamtlänge der Schlitze in jeder Kokille gesorgt ist.
Da die aus teurer feuerfester Masse hergestellten Kanalsteine jeweils nur einmal gebraucht werden können und stets ein grosses Lager von Steinen der verschiedensten Grössen und Formen vorrätig gehalten werden muss, um allen vielfach wechselnden Anforderungen in bezug auf Zahl und Lage der Steiglöcher usw. für jedes der vielen möglichen Giessprogramme nachkommen zu können, ist jede Vereinfachung und Verbilligung der Kanalsteinherstellung und-verwendung von grosser Bedeutung.
Die mit Steigöffnungen zu versehenden Kanalsteine werden, zweckmässig mittels einer Strangpresse, unter Erzeugung eines durchlaufenden, als Steigöffnung dienenden Längsschlitzes hergestellt, wodurch gleichzeitig Vorteile in verschiedenster Richtung entstehen ; so wird dadurch die Herstellung der mit Steigöffnungen versehenen Kanalsteine vereinfacht und verbilligt, weil hiezu jetzt nahezu jede
Strangpresse genügender Abmessungen verwendet werden kann, ebenso ihre Verwendung, weil z. B., selbst nach Verlegen dieser Kanalsteine in der Giessplatte, die Lage und die Grösse der Steigöffnungen nötigenfalls sogar noch nachträglich auf einfachste Weise geändert oder geregelt werden können.
Ferner wird bei diesen Kanalsteinen und etwaigen Anschlusssteinen die bisher übliche verteuernde Verwendung von Feder und Nut an den Stirnflächen überflüssig, weil etwaige sogenannte Mörtelbärte, die übrigens selbst bei Anwendung von Feder und Nut an den Stirnflächen nicht sicher verhindert werden, durch den durchlaufenden Schlitz hindurch unmittelbar entfernt oder verstrichen werden können, und ein für jedes Giessprogramm gleich gut brauchbarer Einheitsstein geschaffen, der die Lagerhaltung einer Vielzahl von Kanalsteinen verschiedener Abmessungen überflüssig macht.
Bei Verwendung dieser Steine wird durch die eigenartige Gestaltung der Steigöffnung auch das Giessverfahren günstig beeinflusst, indem beliebig grosse und regelbare Steigquerschnitte geschaffen werden können, die grösser als der Kanalquerschnitt des Kanalsteines sind ; ferner wird hiedurch sowohl das sehalenbildende Spritzen als auch das schädliche Überwallen des Stahles verhütet, ein geringerer Ausschuss erzielt und die Struktur des Blockes günstig beeinflusst.
Die besondere Gestaltung des Steines mit durchlaufendem Längsschlitz bietet auch die Möglichkeit, auf die denkbar einfachste Weise die Wandungen der Steigöffnungen in besonders günstige Form zu bringen, entsprechend den etwaigen Forderungen des Giessbetriebes, während man bisher mit parallelen Wandungen der Steigöffnungen vorliebnehmen musste, sowie mit den hiemit verbundenen Bildungen spritzender Strahlen des Giessgutes.
Während des Brennens der Kanalsteine werden die Schlitzwandungen durch Zwischenlagen oder
Stege in ihrer richtigen Lage zueinander gehalten. Es können hiezu auch solche Körper dienen, die später in den fertigen Stein eingeschoben werden sollen, beispielsweise deckel-oder schieberartige Abschluss- körper. Gleichzeitig wird dann durch eine Stoffsehichte ein Zusammenbacken der Einlagen mit den Steinen an den Berührungsflächen verhütet. Diese Stoffsehiehte kann z. B. eine Graphit-, Teer-oder Bitumenschichte sein, die als Anstrich aufgetragen wird, oder auch eine Einlage aus dünnem Blech geeigneter Zusammensetzung.
Ausser der Gestaltung des Kanalsteines mit durchlaufendem Längsschlitz kann gemäss der Erfindung dem Kanalsteine in der Längsrichtung desselben innerhalb des Schlitzes ebenfalls eine besondere Gestaltung gegeben werden, beispielsweise durch Bildung von Längsfalten, Riffeln oder Wellen zwecks Beeinflussung der Gestaltung des Giessstrahles oder auch nur zu dem Zwecke, innerhalb des Steigloches dem dort später erstarrenden Giessgut Bruchkerbe einzuformen ; eine Möglichkeit, die bei der bisher bekannten Kanalsteinform ausgeschlossen war. Infolge der Bruchkerbenbildung kann die vorgesehene grosse Querschnittsfläche des aufsteigenden Giessgutstrahles unbedenklich gewählt werden, denn ein
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mit Bruchkerben versehener Knochen lässt sich auch bei verhältnismässig grossem Querschnitt noch leicht abbrechen oder abschlagen.
Die Einformung von Bruchkerbe in die Knochen könnte auch bei Kanalsteinen mit Schräg- oder Querschlitzen erfolgen.
Fig. 6-9 zeigen Querschnitte anderer Ausführungen der Steine. Dabei zeigen die Fig. 6,8 und 9 wie, ähnlich der Ausführungsform nach Fig. 1, durch die Steinform eine Bruchkerbenbildung an dem Knoehenansatz erfolgt. Fig. 7 veranschaulicht einen Stein, dessen Schlitzwandungen einander gleichlaufen.
Hiebei bietet sich die Möglichkeit der Verwendung solcher Kanalsteine, deren Schlitz beim Gebrauch des Steines nicht der ganzen Länge des Steines entsprechen soll, mit der gleichzeitigen Möglichkeit einer beliebigen Formgebung der Schlitzwandungen. In derartigen Fällen können z. B. kurze Schieberstücke b, wie sie etwa in Fig. 1 und 6 angegeben sind, als Stege in die Schlitze eingelegt werden, u. zw. gegebenenfalls auch schon vor dem Brennen, sowie ohne Zwischenschiehte, falls man dauernd grösseren Bedarf an solchen Sondersteinen hat.
Es ist auch möglich, die erfindungsgemässen Steine in besonderen Fällen zusammen mit normalen Kanalsteinen zu verlegen, wozu sie dann erforderlichenfalls mit Feder'und Nut an den Stirnflächen ausgestattet werden können.
Die Einstellbarkeit der Lage und Grösse der Steigöffnungen in den mit Schiebern ausgerüsteten Steinen kann noch dadurch vereinfacht und erleichtert werden, dass man die Schieber mit Querkerben versieht. Die die Schlitze abdeckenden Schieber können dann durch einfaches Durchbrechen in den so geschaffenen Bruchkerbe auf die jeweils gewünschte Länge gebracht werden.
Da diese Steine nicht nur als Steiglochsteine, sondern-wie Fig. 2 zeigt-ebensogut auch als geschlossene Kanalsteine benutzt werden können, wird eine so weitgehende Unterteilung des Steinstranges wie bisher überflüssig. Es ist damit die Möglichkeit gegeben, Kanalsteine von mehrfacher Länge der bisher üblichen Steine zu verwenden, wobei dieser Länge des einzelnen Steines nur durch Rücksicht auf Bruchgefahr beim Transport und auf Handlichkeit eine Grenze gesetzt ist. Bei Ausnutzung dieser Möglichkeit fallen die meisten der bisher unvermeidlichen Fugen zwischen den Steinen fort und damit auch die durch diese Fugen bisher entstandenen Unzuträglichkeiten. Erfindungsgemäss wird man daher die Giessplatte mit möglichst wenigen, aber möglichst langen Steinen, z.
B. gemäss Fig. 1 oder 6, ausrüsten, worauf die Lage und Grösse der erforderlichen Steigöffnungen durch einfaches Verschieben der Schlitzschieber eingeregelt werden können. Es ergibt sich dann eine Anordnung mit einer geringen Anzahl von Steinfugen gegenüber den in Fig. 2 noch gezeigten Steinfugen.
Weiterhin ist Gegenstand der Erfindung eine solche Ausführungsform oder Bauart von Kanalsteinen mit verschliessbaren Steigöffnungen, bei denen das Fertigmachen der Giessplatte durch Verschliessen der überzählig vorhandenen und im Einzelfalle nicht benötigten Steigöffnungen erfolgen soll.
Dieser Teil der Erfindung bezweckt eine möglichst einfache und gleichzeitig betriebssichere Abdeckung der zu verschliessenden Steigöffnungen und besteht darin, dass die Steigöffnungswandungen derart geformt sind, dass ein als beiderseitig abgeflachter Rundstab ausgebildeter Verschlusskörper in die Steigöffnung von oben her eingesetzt und durch einfache Verdrehung um seine waagrechtliegende Längsachse in die Verschlussstellung gebracht werden kann. Es eignet sich hiezu z. B. ein kreisförmiger senkrechter Querschnitt der Steigöffnung, wie ihn die Fig. 10 zeigt.
Diese Ausführungsform wird mit besonderem Vorteil bei solchen Kanalsteinen angewendet, die einen schlitzförmigen Austritt für das Giessgut besitzen. Diese Schlitze, die beispielsweise auch durch längsverschiebliche Schieber abgedeckt werden können, lassen sich gemäss der Erfindung durch Körper verschliessen, die an beliebiger Stelle nach Bedarf von oben her in die schlitzförmigen Steigöffnungen einsetzbar sind und auch nach Bedarf auf gleiche Weise wieder entfernt werden können. Dabei sind diese Körper nach dem Einsetzen erforderlichenfalls im Schlitz längsverschiebbar, vereinigen also die Möglichkeit, an jeder beliebigen Stelle der Steigschlitze einsetzbar zu sein, mit der Möglichkeit, auch noch nachträglich innerhalb der Steigschlitze verschoben zu werden.
Erfindungsgemäss wird somit eine den verschiedensten Einzelfällen sich leicht anpassende Regelmöglichkeit der Lage und Grösse der Steigöffnungen geschaffen.
Die Fig. 10 zeigt einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäss ausgebildeten Kanalstein.
Die Wandungen a des Steigschlitzes b sind kreisbogenförmig gekrümmt, u. zw. zweckmässig derart, dass ihre Krümmungen einem um den Punkt c liegenden Kreise entsprechen. Der Abschlusskörper d besteht aus einem beiderseitig abgeflachten Rundstabe, dessen Durchmesser und Oberflächenkrümmung im Querschnitt den Wölbungen der Schlitzflächen a entsprechen.
Dieser Abschlusskörper lässt sich in der punktiert angedeuteten Lage von oben her in den Steigsehlitz b einsetzen und sodann durch Verdrehung um die Längsachse c in die Lage bringen, in der er den Schlitz abschliesst. Der oberhalb des Abschlusskörpers d verbleibende Raum des Schlitzes b im Kanalstein kann mit etwas Schamottemörtel ausgeschmiert werden, falls es nötig erscheint, den Abschlusskörper d in seiner Verschlusslage noch besonders zu sichern. Ausser der in Fig. 10 dargestellten Ausführungsform der Erfindung sind auch noch andere Querschnittsgestaltungen des Schlitzes und des Verschlusskörpers möglich.
Eine besondere Ausführungsform eines derartigen Kanalsteines ist in Fig. 11 veranschaulicht, die einen Querschnitt durch einen derartigen Kanalstein zeigt.
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Diese besondere Ausführungsform erbringt die Möglichkeit, nicht nur die Länge der herzustellenden Steigschlitze zu regeln, sondern auch in Einzelfällen die Schlitzbreite zu ändern. Das Bedürfnis zu einer solchen Regelung kann beispielsweise entstehen, wenn die Steigschlitzbreite für den laufenden Bedarf verhältnismässig gross gewählt ist.
Bei der besonderen Ausführungsform der Erfindung gemäss Fig. 11
EMI5.1
platte erfolgt dann in der Weise, dass dort, wo die Steigöffnungen verlangt werden, derartig geschlitzte Abschlusskörper in die Kanalsteinschlitze eingelegt werden, während an den Stellen, an denen die Kanalsteine geschlossen sein sollen, ungeschlitzte Abschlusskörper verwendet werden : Die Abschlusskörper. d nach Fig. 11 können statt mit einem einzigen Schlitz e auch mit mehreren Steigöffnungen oder Steigschlitzen ausgerüstet sein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum steigenden Giessen von Blöcken, Brammen und ähnlichen Gussstücken auf einer Giessplatte, deren Kanalsteine schlitzförmige Steigöffnungen besitzen, dadurch gekennzeichnet, dass die waagrechte Querschnittsfläche der Steigöffnung oder-öffnungen in die einzelnen Kokillen grösser ist als die senkrechte Querschnittsfläche des Kanales des Kanalsteines.