AT12817U1 - Pyrotechnischer zünder - Google Patents
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- AT12817U1 AT12817U1 ATGM635/2011U AT6352011U AT12817U1 AT 12817 U1 AT12817 U1 AT 12817U1 AT 6352011 U AT6352011 U AT 6352011U AT 12817 U1 AT12817 U1 AT 12817U1
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Abstract
Zünder (10) mit einer Zündpille (2) und einem elektrischen Interface. Erfindungsgemäß ist die Zündpille (2) in eine Aussparung (4) eines Vor-Formlings (1) geklebt, wobei durch den Klebstoff auch das elektrische Interface fixiert ist. Dadurch kommt das Material des Vor-Formlings, also des Sockels, bei dessen Herstellung nicht mit der Zündpille in Berührung, sodass dieser aus Kunststoff mit einer Verarbeitungstemperatur von mindestens 270°C und/oder mit einem Füllkörperanteil von über 40 Masse-% oder auch aus einem Duroplast bestehen kann. Die Herstellung des Zünders (10) erfolgt, indem der Vor-Formling (1) unabhängig von der Zündpille (2) hergestellt wird und danach die Zündpille (2) in den Vor-Formling (1) geklebt wird. Der Vor-Formling (1) kann vor dem Verkleben mit Plasma vorgereinigt werden, ebenso die Zündpille (2). Zum Verkleben eignen sich Epoxidharz und Polyimid-Harz. Wenn sich an der Zündpille (2) elektrische oder elektronische Bauteile (5) befinden, werden diese beim Verkleben mitvergossen.
Description
österreichisches Patentamt AT12 817U1 2012-12-15
Beschreibung [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Zünder mit einer Zündpille und einem elektrischen Interface, z.B. einem 11 mm-Zünderinterface oder einem 11 -mm-Steckerinterface, sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung.
[0002] Bei herkömmlichen Zündern dieser Art, wie sie z.B. aus AT 8831 U bekannt sind, ist ein Sockel aufgespritzt, der das Interface, z.B. mit 11 mm-Schnittstelle, bildet. Derartige Zünder besitzen massive Einschränkungen hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit bei höheren Temperaturen und Drücken. Der Sockel umschließt nämlich die Zündpille zumindest im Bereich ihrer Anschlüsse, und daher limitiert die Empfindlichkeit der Zündpillen Spritzdruck und Materialien, weshalb es nicht möglich ist, hochfeste bzw. hochtemperaturfeste Materialien zu verarbeiten. Eine weitere Einschränkung entsteht bei Anwesenheit von Elektronik-Komponenten, z.B. Varistoren. Diese dürfen keinen hohen Temperaturen ausgesetzt werden, da sich sonst die Lötverbindungen lösen, und reagieren auf zu hohe Druckbelastung mit Bruch.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Zünder der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem der verwendete Kunststoff höheren Temperaturen standhält.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Zünder der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Zündpille in eine Aussparung eines Vor-Formlings geklebt ist, wobei durch den Klebstoff auch das elektrische Interface fixiert ist. Die erfindungsgemäße Lösung dieses Problems besteht also in der Herstellung von Vor-Formlingen, die die gewünschte Form sowie eine Aussparung für die Zündpille mit Anschlusskontakten beinhalten. In den Vor-Form-ling wird der Zünder eingesetzt und mit Epoxid- oder Polyimidharz vergossen. Das Harz wirkt nach der Aushärtung als Kleber. Es wirkt auch als Vergussmasse für eventuell vorhandene elektrische Bauteile.
[0005] Das Material für den Vor-Formling ist ebenso wie die Form frei wählbar und reicht von Kunststoffen, inkl. der Thermoplaste mit sehr hoher Temperaturbeständigkeit, wie z.B. PPS, über hoch glasfasergefüllte Thermoplaste bis zu Duroplasten. Günstig ist ein Kunststoff mit einer Verarbeitungstemperatur von mindestens 270°C, um eine gute Temperaturfestigkeit zu erreichen, bzw. ein Kunststoff mit einem Füllkörperanteil von über 40 Masse-%, um eine hohe Druckfestigkeit zu erreichen.
[0006] Hergestellt werden diese Zünder, indem der Vor-Formling unabhängig von der Zündpille hergestellt wird und danach die Zündpille in den Vor-Formling geklebt wird. Auf diese Weise kommt das während der Herstellung des Vor-Formlings sehr heiße Material nicht mit der Zündpille in Berührung, und somit bestehen hinsichtlich Material und Spritzdruck keine Einschränkungen. Beim Verkleben tritt keine Druckbelastung auf, und die Temperaturbelastung ist gering, sodass keine Probleme für die Zündpille entstehen. Ein weiterer Vorteil ist die weitgehende Spannungsfreiheit beim Verkleben.
[0007] Zur Erreichung besonders guter Klebeeigenschaften, insbesondere der Heliumdichtheit des Zünders, wird die Vorreinigung und Aktivierung des Kunststoff-Vor-Formlings mit Plasma (Niederdruck- oder Atmosphärenplasma) sowie die Vorreinigung der Zündpille bevorzugt mit Atmosphärenplasma durchgeführt.
[0008] Vorzugsweise wird die Verklebung mittels Epoxid- oder Polyimid-Harzen durchgeführt, welche auch Füllstoffe, z.B. Quarzsand, aufweisen können.
[0009] Es ist zweckmäßig, wenn die Vor-Formlinge und/oder das Kleber-Harz vor dem Verkleben vorgewärmt werden, damit die Füllung verbessert wird.
[0010] Nach der Befüllung erfolgt die Aushärtung bei erhöhter Temperatur, bevorzugt zwischen 80 und 120 °C.
[0011] Wenn sich an der Zündpille elektrische oder elektronische Bauteile befinden, werden diese beim Verkleben mitvergossen. 1 /4
Claims (15)
- österreichisches Patentamt AT 12 817 Ul 2012-12-15 [0012] Falls gewünscht kann die Zündpille selbst vor dem Verkleben mit Kunststoff ummantelt werden, um diese zusätzlich zu schützen. [0013] Anhand der beiliegenden Zeichnung wird die vorliegende Erfindung näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Zünder unmittelbar vor dem Verkleben. [0014] Der Zünder 10 weist in üblicher Weise eine Zündpille 2 mit Anschlusskontakten 3 auf. Die Zündpille ist mit ihren Anschlusskontakten 3 in einen Vor-Formling 1 gesteckt. Zu diesem Zweck hat dieser eine Aussparung 4. Nachdem die Zündpille 2 in den Vor-Formling 1 eingesetzt wurde, wird die Aussparung 4 mit Epoxid- oder Polyimidharz vergossen. Das Harz wirkt nach der Aushärtung als Kleber. Es wirkt auch als Vergussmasse für eventuell vorhandene elektrische Bauteile 5. Insgesamt ergibt sich dadurch ein Zünder mit Zündpille und Sockel analog zu den bekannten Zündern, bei denen der Sockel direkt auf die Zündpille aufgespritzt wird, wobei aber die Nachteile, die durch das direkte Aufspritzen entstehen, beseitigt sind. Ansprüche 1. Zünder (10) mit einer Zündpille (2) und einem elektrischen Interface, z.B. einem 11 mm-Zünderinterface oder einem 11-mm-Steckerinterface, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündpille (2) in eine Aussparung (4) eines Vor-Formlings (1) geklebt ist, wobei durch den Klebstoff auch das elektrische Interface fixiert ist.
- 2. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vor-Formling (1) aus Kunststoff mit einer Verarbeitungstemperatur von mindestens 270 KD besteht.
- 3. Zünder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vor-Formling (1) aus Kunststoff mit einem Füllkörperanteil von über 40 Masse-% besteht.
- 4. Zünder mit elektrischem Interface nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Vor-Formling (1) aus Duroplast besteht.
- 5. Verfahren zur Herstellung eines Zünders (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Vor-Formling (1) unabhängig von der Zündpille (2) hergestellt wird und dass danach die Zündpille (2) in den Vor-Formling (1) geklebt wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Vor-Formling (1) vor dem Verkleben mit Plasma vorgereinigt wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündpille (2) vor dem Verkleben zumindest im Klebebereich mit Plasma gereinigt wird, insbesondere mit Atmosphärenplasma.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verklebung mittels Epoxidharz durchgeführt wird.
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verklebung mittels Polyimid-Harz durchgeführt wird.
- 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Harze Füllstoffe, z.B. Quarzsand, enthalten.
- 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vor-Formlinge (1) vor dem Verkleben vorgewärmt werden, damit die Füllung verbessert wird.
- 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Kleber-Harz vor dem Verkleben vorgewärmt wird, damit die Füllung verbessert wird.
- 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Befüllung die Aushärtung bei erhöhter Temperatur, bevorzugt zwischen 80 und 120^, erfolgt. 2/4 österreichisches Patentamt AT12 817U1 2012-12-15
- 14. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass sich an der Zündpille (2) elektrische oder elektronische Bauteile (5) befinden, welche beim Verkleben vergossen werden.
- 15. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündpille (2) selbst vor dem Verkleben mit Kunststoff ummantelt wird. Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 3/4
Priority Applications (1)
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ATGM635/2011U AT12817U1 (de) | 2011-11-23 | 2011-11-23 | Pyrotechnischer zünder |
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AT12817U1 true AT12817U1 (de) | 2012-12-15 |
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ATGM635/2011U AT12817U1 (de) | 2011-11-23 | 2011-11-23 | Pyrotechnischer zünder |
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Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29921493U1 (de) * | 1999-12-07 | 2000-04-13 | Trw Repa Gmbh | Zünder und Gasgenerator zur Verwendung in Rückhaltesystemen für Fahrzeuginsassen |
EP1702814A1 (de) * | 2005-03-18 | 2006-09-20 | Takata Corporation | Zündvorrichtung |
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2011
- 2011-11-23 AT ATGM635/2011U patent/AT12817U1/de not_active IP Right Cessation
Patent Citations (2)
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