AT114104B - Verfahren zur Behandling von flüssigen Kohlenstoffverbindungen mit Wechselstromentladungen. - Google Patents

Verfahren zur Behandling von flüssigen Kohlenstoffverbindungen mit Wechselstromentladungen.

Info

Publication number
AT114104B
AT114104B AT114104DA AT114104B AT 114104 B AT114104 B AT 114104B AT 114104D A AT114104D A AT 114104DA AT 114104 B AT114104 B AT 114104B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
alternating current
liquid
carbon compounds
liquid carbon
treating liquid
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Oelwerke Stern Sonneborn Ag
Hans Edgar Richard Vogel Dr
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Oelwerke Stern Sonneborn Ag, Hans Edgar Richard Vogel Dr filed Critical Oelwerke Stern Sonneborn Ag
Application granted granted Critical
Publication of AT114104B publication Critical patent/AT114104B/de

Links

Landscapes

  • Electrostatic Spraying Apparatus (AREA)
  • Physical Or Chemical Processes And Apparatus (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Behandlung von   ff. tissigen Kohlenstoffverbindungen   mit Wechselstrom- entladungen. 



   Es ist bekannt, mit Hilfe elektrischer Felder oder durch ultraviolette Strahlen, Röntgenstrahlen od. dgl. besondere Wirkungen physikalischer und chemischer Art zu erzeugen. Man benutzt ein derartiges Verfahren zur Erhöhung der Zähflüssigkeit von geeigneten Ölen oder ölartigen Flüssigkeiten, indem man die zu behandelnden Stoffe in dünner Schicht über die Platten eines Kondensators in Gegenwart von Gasen leitet, unter Anwendung mässiger   Entladungsdiehten.   



   Von den bekannten Verfahren dieser Art unterscheidet sich das neue grundsätzlich dadurch, dass die zu behandelnde Flüssigkeit durch Einleiten von Gasen zur Feinverteilung bzw. Verstäubung gebracht wird, wobei Entladungsdichten von mindestens   0'3   Watt pro Quadratzentimeter   Entladungsfläehe   zur Anwendung kommen. Das Wesen der Erfindung besteht also in der Einwirkung von Wechselstromentladungen besonders hoher Dichte auf die durch Gase feinverteilte Flüssigkeit. 



   Ist der zu behandelnde Stoff eine Flüssigkeit, so kann das Gas mit der durch Zerstäubung oder Schaumbildung möglichst molekular verteilten Flüssigkeit gemischt ionisiert werden, u. zw. durch auf Grund hoher Spannungen erzeugte elektrische Felder, um eine möglichst starke Energieladung der Teilchen zu erreichen ; die durch Zerstäubung bzw. Einleitung von Gasen erzielte Schaumbildung wird durch die elektrischen Kräfte ausserordentlich unterstützt. Diese Unterstützung der Feinverteilung durch elektrische Kräfte lässt sich vielleicht dadurch erklären, dass bei Einwirkung hoher Energieladung auf die Kohlenwasserstoffmoleküle diese teilweise unter Gasentwicklung aufgespalten werden.

   Unter den Arbeitsbedingungen des neuen Verfahrens wird nicht nur die sparsamste Ausnutzung der aufgewendeten Energie im Hinblick auf die Wirkung erreicht, sondern es werden auch neue Arbeitserfolge möglich, die nach den bisher bekannten Verfahren unerreichbar sind. 



   Die näheren Bedingungen für das Entstehen möglichst hoher und wirksamer Energieladungen sind in der Wissenschaft und Technik bekannt und bedürfen deshalb keiner weiteren Beschreibung. 



  Das Neue des Verfahrens besteht in der Anwendung des an sich in seiner Allgemeinheit bekannten Mittels, in einer bestimmten Ausführungsform zu dem oben genannten neuen Zwecke. 



   Beispielsweise lässt sich das Verfahren in folgender Weise anwenden :
Beispiel 1 : Man setzt in bekannter Weise ein Gefäss elektrischen Entladungen aus, in welchem sich Wasserstoff und ungesättigte Kohlenwasserstoffe bzw. ungesättigte Fettsäuren in fein zerstäubtem Zustande befinden. Durch die hohe Energieladung, welche die elektrischen Teilchen empfangen, lagert sich der Wasserstoff an die ungesättigten Verbindungen an. Unter sehr starkem Aufschäumen entstehen bei verhältnismässig geringem Energieaufwand die gesättigten Verbindungen. Dieses Verfahren kann zur Härtung von Fettsäuren und Fetten Verwendung finden. 



   Beispiel 2 : Man füllt ein geeignetes Gefäss zum Teil mit einer der Oxydation zu unterwerfenden flüssigen Kohlenstoffverbindung, z. B. einem Alkohol, einem Aldehyd, einem methylierten Kohlenwasserstoff od. dgl. ; der übrige Teil des Gefässes ist mit Sauerstoff gefüllt. Man lässt nun eine elektrische Entladung auf den Inhalt des Gefässes einwirken und bringt gegebenenfalls schon vorher die Flüssigkeit durch Einleiten von fein verteiltem Sauerstoff zum Aufschäumen ; das etwa Überschäumende wird wieder in das Gefäss zurückgeleitet. Sofort nach Einschaltung der elektrischen Entladungen tritt ein ausserordentlich intensives   Aufschäumen   der Masse ein und es findet eine Anlagerung von Sauerstoff an die betreffende Kohlenstoffverbindung ohne Verbrennung derselben statt. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
 EMI2.1 
 geeigneten Weise in Schaumform gebracht.

   Dann lässt man die elektrische Energie auf den Inhalt des
Gefässes wirken. Man beobachtet sofort nach Einschalten der elektrischen Kraftquellen ein ausserordent- lich starkes   Aufschäumen   der Reaktionsmasse. Durch die Einwirkung der elektrischen Energie tritt unter den genannten Umständen eine Polymerisation ein, welche die angestrebte Erhöhung der Visko- sität für den betreffenden Rohstoff zur Folge hat. Bei Anwendung dieses Verfahrens werden Übelstände vermieden, die bei zusammenhängenden Flüssigkeitsschichten stets auftreten. In   Flüssigkeitsschichten   werden nur die   Molekel   der obersten Schicht polymerisiert, während die tiefer liegenden Schichten un- verändert bleiben.

   Die Polymerisation dieser obersten Schichten wird dann leicht weiter getrieben als erwünscht, so dass sich feste Ausscheidungen bilden, während der übrige Teil des Öles noch nicht die höchst erreichbare Viskosität hat. Man kann also nach diesem neuen Verfahren die Viskosität bis zu ihrem Bestpunkt gleichmässig in der ganzen Masse des Gutes erhöhen, ohne dass die sonst auftretenden festen Ausscheidungen sich bilden. 



   Ein weiteres Ausführungsbeispiel wird nachstehend mit den technischen Einzelheiten unter Beifügung einer Zeichnung mitgeteilt : Man füllt einen   Plattenkondensator K,   dessen Platten mit einer dünnen Isoliermasse (Ölpapier, Emaille etc.) belegt sind, wie in beifolgender Zeichnung dargestellt, mit der zu behandelnden Flüssigkeit F, z. B. 01, und legt nun eine Wechselstromspannung von hoher Ionisierungkraft (hohe Spannung, hohe Frequenz) an. Der Kondensator nimmt zunächst nur sehr wenig Energie auf ; sorgt man für Feinverteilung des Rohstoffes, was z. B. auch durch Einleiten eines Gasstromes aus Feinverteilungsdüsen geschehen kann, so nimmt der Kondensator bald mehr Energie auf und es tritt eine lebhafte Schaumbildung des Öles unter gleichzeitiger physikalisch-chemischer Änderung des Rohstoffes ein.

   Hiebei ist wesentlich die Anwendung eines Dielektrikums D ; wird dieses zerstört, so hört die Schaumbildung im wesentlichen auf und es bleibt nur die gegebenenfalls durch den besonderen Gasstrom erzeugte Schaumbildung   zurück.   



   Das durch die angelegte Spannung ununterbrochen ionisierte Gas wird nach Durchgang durch den feinen   Flüssigkeitsschaum   durch die Pumpe P in den Raum J gepumpt und im Kreislauf durch die Düsen wieder in die Flüssigkeit gespritzt. 



   Von den Eigenschaften der betreffenden zur Verarbeitung geeigneten Kohlenstoffverbindungen und den physikalisch oder chemisch bedingten Möglichkeiten der Änderungen ihrer stofflichen Eigenschaften hängt die Anwendbarkeit des Verfahrens auf diese und die Art ihrer technischen Nutzung ab, wie aus den vorstehend gekennzeichneten Ausführungsbeispielen genügend hervorgeht. Im einzelnen Falle werden, soweit nötig, die besten Arbeitsbedingungen, z. B. hinsichtlich des Gases oder der Gasmischung, der   Temperatur-und Druckverhältnisse,   des Verhältnisses von Energiemenge und Zeitdauer, durch Versuche festgestellt. 



   Der Vergleich des angemeldeten Verfahrens in betriebsmässiger Ausführung mit dem bekannten Verfahren der Behandlung von Stoffen mit Glimmentladung fällt durchaus zugunsten der vorliegenden Erfindung aus. Aus einer Reihe von 34 Fabrikationsüberwachungen, betreffend die Polymerisation von Ölen mittels elektrischer Glimmentladungen in Trommelvorrichtungen mit axial befestigten und durch diese drehbar beweglichen, für die Berieselung mittels der zugeführten Flüssigkeit eingerichteten Plattenkondensatoren zwecks Erhöhung der Zähflüssigkeit eines Schmieröles von   6'8  Engler   bei 50  C auf etwa 200 Engler bei 50  C wurde für 102 t Öl ein Verbrauch von 322.000 Kilowattstunden Strom berechnet. Daraus folgt, dass pro Kilo Öl bei diesem Verfahren   3'15   Kilowattstunden verwendet werden mussten.

   Bei Anwendung des neuen Verfahrens wurden zur Erzielung derselben Wirkung bei demselben Rohmaterial nur eine Energie von   2'37   Kilowattstunden pro Kilo 01 benötigt, also eine Stromersparnis von 25% erzielt. 



   Ausser der infolge günstigerer   Oberflächenverteilung   des Öles erreichten besseren Ausnutzung des Stromes bietet für diese und jede andere Art der betriebsmässigen Durchführung des neuen Verfahrens die Benutzung des feststehenden und deshalb ohne Schwierigkeiten kühlbaren Elektrodensystems die Möglichkeit der z. B. für Ozonherstellung bekannten Anwendung von   Hochfrequenzströmen   und mit ihr den Vorteil, dass die Apparatur verkleinert und verbilligt, die Betriebsspannung erniedrigt, die Entladungsdichte erhöht, an Isoliermaterial und an Raum und Arbeit gespart und die Betriebssicherheit erhöht werden kann. Das ist wichtig für die Schaffung grosser Anlagen zur Verwertung der Erfindung.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Behandlung von flüssigen Kohlenstoffverbindungen mit Wechselstromentladungen in einem Kondensator, dessen Platten von der Flüssigkeit durch ein Dielektrikum'vollkommen getrennt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die zu behandelnde Flüssigkeit durch Einleiten von Gasen zur Feinverteilung bzw. Zerstäubung gebracht wird, wobei Entladungsdichten von mindestens 0'3 Watt pro Quadratzentimeter zur Anwendung kommen.
AT114104D 1926-02-18 1926-02-18 Verfahren zur Behandling von flüssigen Kohlenstoffverbindungen mit Wechselstromentladungen. AT114104B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT114104T 1926-02-18

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT114104B true AT114104B (de) 1929-09-10

Family

ID=3628549

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT114104D AT114104B (de) 1926-02-18 1926-02-18 Verfahren zur Behandling von flüssigen Kohlenstoffverbindungen mit Wechselstromentladungen.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT114104B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2205885A1 (de)
DE102018121551B4 (de) Verfahren und Anlage zur oxidativen Aufbereitung von Trink-, Brauch- und Abwasser
AT114104B (de) Verfahren zur Behandling von flüssigen Kohlenstoffverbindungen mit Wechselstromentladungen.
WO2016020045A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur selektiven entgasung von methan aus waschflüssigkeit
DE2233895A1 (de) Verfahren zur entfernung von ionischen substanzen aus einer pulpe
DE1237541B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung der einzelnen Phasen aus dispersen Systemen
DE2248298C2 (de) Verfahren und elektrostatisches Filter zum Entfernen von elektrisch leitenden Verunreinigungen suspendiert in Ölen mit hohem spezifischem Widerstand
DE19757616A1 (de) Vorrichtung zur Behandlung von Industrieabwasser durch Elektrolyse unter Verwendung von Dampf oder Abdampf
WO2008012303A1 (de) Verfahren zur entfernung von schadstoffen aus flüssigkeiten und vorrichtung zur durchführung des verfahrens
DE102020134988B4 (de) System und verfahren zur trennung von öl-wasser-emulsionen durch elektrokoaleszenz
DE3020457A1 (de) Vorrichtung und verfahren zum elektrischen trennen von emulsionen
CH121557A (de) Verfahren zur elektrischen Behandlung von dielektrischen Kohlenstoffverbindungen, zum Zwecke molekulare Änderungen hervorzubringen.
DE514320C (de) Verfahren zur elektrischen Behandlung von fluessigen Kohlenwasserstoffen, Alkoholen und fetten OElen
DE7029479U (de) Vorrichtung zum erhitzen von stroemungsmitteln.
DE2224708A1 (de) Verfahren zur Abscheidung von elektrisch geladenen und/oder polarisierten oder polansierbaren Teilchen aus einer Flüssigkeit
US1621143A (en) Process for bringing about physical and chemical changes in dielectric carbon compounds by means of ionized gases
DE1804060B2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Be schleumgung der Trennung der Phasengeiu sehe bei der Flussig Flussig Extraktion
AT395948B (de) Verfahren zum spalten von emulsionen
DE439267C (de) Verfahren zur Herstellung von trocknenden Lacken
DE102015109742A1 (de) Verfahren zur elektromagnetischen modifikation flüssiger energieträger und vorrichtung zu seiner umsetzung
DE102024000360B3 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff
AT93482B (de) Verfahren zur Scheidung von Emulsionen.
EP1254971A2 (de) Verfahren zum Vorbehandeln von Feststoffmaterial
DE304479C (de)
AT207367B (de) Verfahren zur Verbesserung des Wärmeüberganges zwischen heißen Flächen und einer Flüssigkeit