DE2248298C2 - Verfahren und elektrostatisches Filter zum Entfernen von elektrisch leitenden Verunreinigungen suspendiert in Ölen mit hohem spezifischem Widerstand - Google Patents
Verfahren und elektrostatisches Filter zum Entfernen von elektrisch leitenden Verunreinigungen suspendiert in Ölen mit hohem spezifischem WiderstandInfo
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Description
zeichnet, daß das elektrostatische Feld einseitig abschließt. Das Potcntiaigcfällc beträgt nur ca. 0,79 kV
gerichtet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrostatische Feld nicht
einseitig gerichtet ist.
4. Elektrostatisches Filter zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1 bis 3 bestehend im
wesentlichen aus einem oben mit einem Einlaß und unten mit einem Auslaß versehenen zylindrischen
Behälter mit zwei in Abstand voneinander angeordneten EIek -öden zur Erzeugung eines elektrostatischen
Feldes, zwischen denen sich ein Behandlungsraum befindet, der mit einem Zwischenräume
aufweisenden Filterbett aus einem Material mit hohem spezifischem elektrischem Widerstand gefüllt
ist, das derart angeordnet ist, daß die Zwischenräume des Filterbettes von Flüssigkeit
durchströmt werden können, dadurch gekennzeichnet, daß
a) die zylindrische Außenwandung (10) des Behälters die eine Elektrode bildet und die andere
Elektrode (12) stabförmig ist und koaxial durch die Isolierung (14) in den Behälter hineinragt
und
b) das Filterbett aus im wesentlichen unporösen und unverformbaren kugelförmigen Glasperlen
mit glatter Oberfläche und hohem spezifischem elektrischem Widerstand besteht, die untereinander
mindestens in punktförmiger Berührung stehen und den Raum zwischen den Elektroden
überbrücken.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von elektrisch leitenden Verunreinigungen
suspendiert in ölen mit hohem spezifischem elektrischem
Widerstand, die keine bedeutenden Mengen an dispergiertem Wasser enthalten, mit Hilfe der elektroitatischen
Filtertechnik, bei dem man Flüssigkeiten mit hohem spezifischem elektrischem Widerstand durch die
Zwischenräume eines Filterbettes mit hohem spezifi- 6S
ichem elektrischern Widerstand, das sich in einem
elektrostatischen Feld befindet, strömen läßt, sowie ein elektrostatisches Filter zur Durchführung des vorstebis 1,18 kV (= 2000 bis 3000 Volt/inch; siehe Spalte 5,
Zeilen 18 und 19 und Spalte 6, Zeile 31). Dieses Potentialgefälle reicht nicht aus, um Teilchen mit einer
Teilchengröße unter 1 μ aus Ölen abzutrennen.
In der Erdölindustrie weiß man, daß Rohöl und verschiedene RohOlfraktionen gewisse Verunreinigungen
in den verschiedensten Formen, wie Wasser, wasserlösliche anorganische Salze und Feststoffteilchen,
enthalten. Der nachteilige Einfluß dieser Verunreinigungen bei der Verarbeitung des Rohöls ist ebenfalls
bekannt Es sind bereits verschiedene Verfahren angewandt worden, um diese Verunreinigungen aus den
Kohlenwasserstoffen zu entfernen. Mitunter gelingt es, mit Hilfe einfacher Verfahren, wie der fraktionierten
Destillation oder des Absitzenlassens, bedeutende Mengen einiger dieser Verunreinigungen zu entfernen,
und es ist auch allgemein bekannt Kohlenwasserstofföle von dem herkömmlichen Boden, atz und Wasser zu
dekantieren. Man hat sich auch bereits mechanischer Filter (siehe US-PS 33 24 026, Spalte 1. Zeilen 38 ff und
US-PS 25 73 967, Spalte 1, Zeilen 31 ff) bedient, um dem Öl Feststoffteilchen zu entziehen. Auch elektrische
Verfahren sind angewandt worden, um Emulsionen aus Öl und Verunreinigungen, wie z. B. Wasser, zu
zerstören, und es ist auch schon vorgeschlagen worden (US-PS 33 42 720), sich elektrischer Filterverfahren zu
bedienen, um suspendierte Feststoffteilchen aus ölen mit oder ohne Anwendung von zwischen den Elektroden
angeordneten Filtermedien zu entfernen.
Alle diese Verfahren sind zwar imstande, den Kohlenwasserstoffen bedeutende Mengen an Verunreinigungen
zu entziehen; sie sind jedoch weder allein noch in Kombination miteinander imstande, eine genügende
Menge der Gesamtverunreinigungen zu entfernen oder den Ölen eine genügende Menge gev. ...ser schädlicher
Verunreinigungen zu entziehen, die sich besonders nachteilig auf die heutzutage durchgeführten katalytischen
Behandlungsverfahren auswirken. Durch Absitzenlassen erzielt man nur die Abtrennung von
verhältnismäßig großen Feststoffteilchen von hoher Dichte und von in Form von verhältnismäßig großen
Tröpfchen vorliegendem Wasser. Daher müssen solche öle, weil sie nach dem Absitzen noch verunreinigt sind,
gewöhnlich noch einer mechanischen Filtration unter'
worfen werden, um ihnen die feinteiligeren Verunreinigungen zu entziehen, und mitunter bedient man sich
auch einer elektrischen Behandlung, um Öl-Wasseremulsionen zu zerstören und dem öl dadurch weitere
Wassermengen zu entziehen. Die mechanischen Filtrierverfahren sind aber hinsichtlich der Größe der
Teilchen, die sie dem öl entziehen können, durch die Größe der Filteröffnungen (ein Minimum von etwa 20
bis 25 μ in Schlitzsieben, wie sie im allgemeinen für die Erdölfiltration verwendet werden) begrenzt Allerdings
sammeln sich in der Praxis bei fortgesetztem Betrieb Feststoffe auf den mechanischen Filtern an und ι ο
überbrücken die Filterschlitze. Dadurch wird die Fähigkeit dieser Filter, immer kleinere Teilchen aus dem
Öl abzuscheiden, etwas erhöht, bis sich das Filter schließlich verstopft Die kleinsten Teilchen, die auf
diese Weise dem öl entzogen werden können, sind etwa 5 μ groß. Eine derartige Reinigung ist keineswegs
ausreichend, weil bis zu 98% der teilchenförmigen Verunreinigungen in den meisten Erdölraffinerieströmen
kleiner als 5 μ sind und diese Teilchen zum überwiegenden Teil Größen unter 1 μ haben. Daher
entziehen einige der besten mechanischen Filter dem öl im Verlaufe einer riiterperiode nur etwa 0 bis 30% der
teilchenförmigen Verunreinigungen bei einen, mittleren prozentualen Entzug bis maximal etwa 20%.
Es sind elektrische Filtriermethoden vorgeschlagen worden (US-PS 33 24 026), um teilchenförmige Verunreinigungen
aus Kohlenwasserstoffen zu entfernen; bei der Verarbeitung bei hohen Temperaturen ballen sich
die kleinen Teilchen aber zu größeren Teilchen zusammen, und bei katalytischen Verfahren werden
diese Teilchen den Kohlenwasserstoffen gewöhnlich in sehr wirksamer Weise entzogen und bilden dann einen
festen Kuchen oder eine Kruste auf dem Katalysator. Vor der Hochtemperaturbehandlung und der katalytischen
Behandlung liegen diese Verunreinigungen in Form äußerst kleiner Teilchen mit Größen von weniger
als 5 μ und sogar von weniger als 1 μ vor. Die bisher bekannten Methoden haben dieses Problem nicht zu
lösen versucht und eignen sich in Anbetracht der Filtermedien, von denen sie Gebrauch machen, nicht
zum Entfernen äußerst kleiner Teilchen.
In der US-PS 25 34 907 ist ferner ein Verfahren zur
Entfernung von Metallsalzen, die in Lösurg oder in
Form colloidaler Teilchen von Metallen oder Metallsalzen vorhanden sein können, aus Kohlenwasserstoff·
Flüssigkeiten beschrieben. Zu diesem Zweck wird die Kohlenwasserstoff· Flüssigkeit clurcn ein Bett aus
Ionenaustauscherharz-Granulat (vergl. Spalte 2. Abs. I und Spalte 3. Zeile 38) geleitet, das elektrisch polarisiert
wird (vergl. Spalte 2, Zeilen 14 bus 27), um z. B. Kupfer
mittels Reaktion mit oem Austauscher aus dem nichtpolaren Medium herauszuholen.
Die obere Schicht des Filterbettes, die sich nicht im elektrostatischen Feld befindet und die aus Glasperlen
besteht, die auf einer Schicht aus Glaswolle liegen, dient
nur zur Abdeckung des eigentlichen Austauscherbettes und zur Verteilung des Flüssigkeitsstromes.
Zur Vervollständigung des Standes der Technik wird noch die in der DE-OS 1948 161 beschriebene
Vorrichtung erwähnt, bei der sich in einem zylindrischen Behälter eine koaxial angeordnete Elektrode befindet,
wobei Teile der Wandungen des zylindrischen Behälters die Gegenelektrodeii bilden lind itwischen den Elektroden nicht lineare elektrische Felder erzeugt werden. Die
Vorrichtung dient insbesondere zur Hochreinigüng Von bereits praktisch entionisiertem Wasser, das einen sehr
hohen elektrischen Widerstand In der Größenordnung von 106OhIiI aufweist Ii)Ie noch in diesem Wasser
enthaltenen äußerst geringen Mengen an ionisierten und neutralen Teilchen, deren Querschnitt gleich oder
kleiner als 0,5 μ ist, lagern sich an den Elektroden ab, die
mit einer 1000 Volt-GIeichspannungsquelle verbunden
sind.
Zusammenfassend ergibt sich somit aus dem vorstehend geschilderten Stand der Technik, daß die bisher
bekannten elektrischen Filtrierverfahren zwar einigermaßen wirksam sind, wenn es sich um nichtleitende
Verunreinigungen, wie Metalloxide, handelt; jedoch muß ein anderes Problem gelöst werden, wenn man es
mit metallischen und elektrisch leitenden Verunreinigungen, wie Metallsulfiden in ölen, zu \un hat.
Elektrische Filtrierverfahren verlieren ihre Wirksamkeit, wenn die dem Öl zu entziehende Verunreinigung
elektrisch leitend ist weil sich das elektrisch leitende Material in dem HochspannungsfUtermechanismus
festsetzt
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, suspendierte elektrisch leitende Verunreinigungen aus
Kohlenwasserstoffölen zu entferner Jie Teiichengröße
von 5 μ oder weniger, insbesondere von 'veniger als 1 μ,
haben.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch ein Verfahren der eingangs geschilderten Art. das
dadurch gekennzeichnet ist daß man das Öl durch die Zwischenräume eines Filterbettes aus im wesentlichen
unporösen und unverformbaren kugelförmigen Glasperlen mit glatter Oberfläche und hohem spezifischem
elektrischem Widerstand strömen läßt Jie sich in einem ungleichmäßigen elektrostatischen Feld mit einem
Potentialgefälie von mindestens etwa 137 kV/cm
befinden. Zur Durchführung dieses Verfahrens dient gemäß der Erfindung ein elektrostatisches Filter der
eingangs geschilderten Art, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
a) die zylindrische Außenwandung des Behälters die eine Elektrode bildet und die ander; Ele'r.trode
stabförmig ist und koaxial durch die Isolierung in den Behälter hineinragt und
b) das Filterbett aus im wesentlichen unporösen und unverformbaren kugelförmigen Glasperlen mit
glatter Oberfläche und hohem spezifischem elektrischem Widerstand besteht, die untereinander
mindestens in punktförmiger Berührung stehen und den Raum zwischen den Elektroden überbrücken.
Erfindungsgemäß läßt man somit ein Kohlenwasserstofföl,
das bekanntlich eine hohe Dielektrizitätskonstante hat und im wesentlichen elektrisch nichtleitend
ist. durch eine Masse oder ein Bett von im wesentlichen unporösen und unverformbaren Teilchen oder Stücken
ström' π. die eine hohe Dielektrizitätskonstante oder
einen hohen elektrischen spezifischen Widerstand aufweisen. Das Fiterbett ist so angeordnet, daß
zwischen benachbarten Teilchen mindestens Punktberührung besteht und die Zwischenräume zwischen den
benachbarten TeMchen einen Strömungsweg durch die Masse hindurch bilden, auf dem das Öl durch das Bett
hindurchstrOmcn kann. In der Masse aus teilchenförmigen]
Material wird ein ungleichmäßiges elektrostatisches Feld von hohem Pöteritialgefälie aufrechterhalten.
Die Stoffe, die erfindungsgemäß als Teilchen des
Filtermediums verwendet werden können, müssen nicht nur einen hohen spezifischen elektrischen Widerstand
haben, sondern auch Im wesentlichen unporös und ünverformbar sein. Der Ausdruck »im Wesentlichen
unporös« bedeutet nicht etwa, daß die Oberfläche der Einzelteilchen des Filtermediums keinerlei Oberflächenunregelmäßigkeiten
aufweisen darf, sondern daß die Oberflächen dieser Teilchen nicht wesentlich größer
sind als die theoretische Oberfläche, die ihrer nominellen Form zuzuschreiben ist Wenn z. B. die Oberflächenunregelmäßigkeiten
ihrer Natur nach kreisförmig sind, wie es im allgemeinen von Poren angenommen wird,
wird jede Oberfläche, in der die Tiefe der Poren geringer ist als ihr Durchmesser, als im wesentlichen
unporös angesehen. Man arbeitet jedoch mit Stoffen, bei denen die Tiefe der Poren geringer als V4 oder sogar
als die Hälfte ihres Durchmessers ist. Im Falle mehr linearer Unregelmäßigkeiten in der Oberfläche, wie z. B.
bei einer Oberflächen-wschramme«. soll die Tiefe dieser
Schramme ihre an der schmälsten Stelle gemessene Breite nicht überschreiten. Auch in diesem Falle soll die
Tiefe der Oberflächenunregelmäßigkeiten weniger als 3U oder sogar weniger als die Hälfte ihrer Breite
betragen. In diesem Sinne bildet das verwendete Filtermedium ein Bett von Teilchen mit glatten
Oberflächen, zum Unterschied von einer rauhen Oberfläche, wie sie ein hochgradig poröser Katalysatorträger
aufweist, dessen spezifische Oberfläche bis zu mehreren Hundert m2/g betragen kann. Ein Beispiel für
das zu verwendende Filtermedium sind hochgradig feste Glasperlen, wie sie bei der Erdölförderung aus
Bohrlöchern verwendet werden. Solche Glasperlen sind im Handel unter dem Handelsnamen »Ucar Props«
erhältlich.
Die einzelnen Teilchen des Filtermediums müssen auch im wesentlichen unverformbar sein. Dies bedeutet,
daß die Teilchen unter den bei der normalen Verwendung gemäß der Erfindung auftretenden Belastungen
keine merklichen Formänderungen erleiden. Diese Eigenschaft ist wichtig, da es unerwünscht ist, die
Berührungsfläche zwischen benachbarten Teilchen in dem Filtermedium oder zwischen der Elektrodenoberfläche
und den Teilchen des Filtermediums zu vergrößern. Im Gegensatz dazu ist es in der elektrischen
Filtriertechnik bekannt (US-PS 33 24 026) hochgradig poröse und verformbare Filtermedien von schwammartiger
Natur zu verwenden, wobei durch die Verformung des Filtermediums eine stärkere Oberflächenberührung
zwischen dem Filtermedium und den Elektroden, besonders Plattenelektroden, zustande kommt und auch
eine gewisse Verkleinerung der Poren erzielt wird, die das F'iltermedium durchsetzen. Das im wesentlichen
unverformbare Filtermedium gemäß der Erfindung gehört nicht dieser letztgenannten Art an.
Das erfindungsgemäß verwendete teilchenförmige Filtermedium ist in einem Raum zwischen den
Elektroden angeordnet in dem ein elektrostatisches Feld von hohem Poienüalgefälle aufrechterhalten wird.
Ferner ist dieses elektrostatische Feld seiner Natur nach ungleichmäßig. Wenn kein Filtermedium in dem Raum
zwischen den Elektroden vorhanden ist, kann ein ungleichmäßiges elektrostatisches Feld im allgemeinen
durch Verwendung von Elektroden mit Oberflächenunregeknäßigkeiten,
wie scharfen Spitzen oder »Beulen« von kleinem Radius, erzeugt werden. Ein ungleichmäßiges
elektrostatisches Feld kann aber auch aufrechterhalten
werden, indem man eine erste Elektrode, die die Form eines langgestreckten Stabes hat, koaxial in einer
zweiten Elektrode anordnet, die die Form eines HchLzyllndsrs hat Plattenelektrode«, die nut ihren
ebenen Oberflächen parallel zueinander angeordnet sind, erzeugen dagegen ein gleichmäßiges elektrostatisches
Feld. Im Falle der Erfindung, in dem eine Masse aus Einzeltiiilchen in dem Raum zwischen den
Elektroden angeordnet ist, gibt es an den Berührungspunkten zwischen den einzelnen Teilchen des Filterbettes
eine starke Änderung des Potentialgefälles. Daher erzeugt das erfindungsgemäße Verfahren Unabhängig
von der Form und Stellung der Elektroden schon an sich ein ungleichmäßiges elektrostatisches Feld in dem
Raum zwischen den Elektroden. Das angewandte elektrostatische Feld kann einseitig gerichtet oder, wie
im Falle von Wechselstrom, nicht einseitig gerichtet sein.
Die Verwendung von unporösen Teilchen als Filtermedium im Sinne der Erfindung trägt weiter zu der
Ungleichmäßigkeit des elektrostatischen Feldes bei. Wenn man z. R. ein einziges Stück eines porösen
Filtermediums, wie Polyurethanschaumstoff, zwischen parallel gerichtete Elektrodenplatten einbringt, besteht,
im Makromaßstab gesehen, eine gleichmäßige Poten
2ö lialdifferenz zwischen den Elektroden. Betrachtet man
die Poren als im Querschnitt kreisförmig, dann besteht im mikroskopischen Maßstab in jeder Pore eine
Ungleichmäßigkeit, wobei an der Porenwandung eine Konzentration und in der Mitte der Pore ein Minimum
auftritt Diese Änderung im Mikromaßstab kann jedoch als »gleichmäßige« Ungleichmäßigkeit bezeichnet werden,
da sie nur mit der Größe der mikroskopischen Poren variiert und einen gleichmäßigen Mittelwert
ergibt. Vorwendet man aber im Sinne der Erfindung ein aus Einzelteilchen bestehendes Filtermedium, so enthält
dieses Zwischenräume von sowohl mikroskopisch als auch makroskopisch variierendem Querschnitt, was
dazu führt daß das Öl der Einwirkung von Potentialgefällen unterworfen wird, die ebenfalls variieren. Ferner
bildet das Filtermedium gemäß der Erfindung eine Anordnung, bei der das dielektrische Medium diskontinuierlich
ist während der Strömungsweg des Öls in Form der Zwischenräume zwischen den Teilchen
kontinuierlich ist
Das für die Zwecke der Erfindung geeignete nominelle oder mittlere Potentialgefälle kann innerhalb
eines beträchtlichen Bereichs schwanken, kann aber niedriger sein als die in den bisher bekannten
elektrostatischen Filtern angewandten Potentialgefälle.
Im allgemeinen beträgt das erfindungsgemäß angewandte Potentialgefälle mehr als etwa 157 kV/cm und
gewöhnlich auch mehr als etwa 2,76 kV/cm. Bei der
Behandlung von Ölen von hoher Dielektrizitätskonstante und hohem spezifischem Widerstand werden aber im
so allgemeinen höhere Potentialgefälle angewandt Mitunter können sogar Potentialgefälle bis etwa 5,91 kV/cm
erforderlich sein. Es ist jedoch nicht anzunehmen, daß
noch irgendein weiterer Vorteil erzielt werden kann, wenn man mit Potentialgefällen von mehr als etwa
737kV/cm arbeitet, und gegebenenfalls liegt das
Potentialgefälle unter etwa4,72 kV/cm.
Die Vorrichtung zur Erzeugung des hohen Potentialgefälles zwischen den Elektroden ist an sich bekannt
(US-PS 33 24 02S) und bildet keinen Teil der Erfindung.
Es mag genügen, festzustellen, daß eine solche
Vorrichtung im allgemeinen eisen Aufwärtstransformator für Wechselstrom und außerdem einen Gleichrichter
aufweist, wenn Gleichstrom verlangt wird.
In der Regel sind Temperatur und Druck in dem
£5 elektrischen Filter gemäß der Erfindung unerheblich;
•man kann bei Öltemperaturen von —73°C bis zu
Temperaturen von mehreren Hundert "C arbeiten. Der
Druck in dem elektrischen Filtersystem ist nur durch die
Bauart des Mantels begrenzt.
Eine wichtigere Arbeitsbedirigüng bei dem elektrischen
Filtrationsverfahren ist wahrscheinlich die Strömungsgeschwindigkeit des zu behandelnden Öls durch
die Teilchen des Filtermediüms« da die Verweilzeit des Öls in dem Filtermedium und in dem elektrostatischen
Feld einen quantitativen Einfluß auf den Entzug teilchp^formiger Verunreinigungen aus dem Öl hat. Im
allgemeinen beträgt die Verweilzeit mindestens etwa 15 Sekunden und mindestens etwa 30 Sekunden. Es gibt to
zwar keine theoretische obere Grenze für die Verweilzeit, und eine Verlängerung der Verweilzeit
führt zu einer Erhöhung des Entzuges an Verunreinigungen; schließlich fällt jedoch die Menge an zusätzli
chen Verunreinigungen, die durch eine Verlängerung der Verweilzeit aus dem öl entfernt werden kann,
erheblich ab. In Anbetracht dessen arbeitet man nicht mit Verweilzeiten von mehr als etwa 10 Minuten;
gegebenenfalls wird die Verweilzeit auf maximal etwa 2 Minuten begrenzt.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, die einen vereinfachten
Querschnitt durch eine Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung darstellt.
Eine in einem hohlzylinderförmigen Stahlgefäß 10 koaxial angeordnete zylinderförmige Slabelektrode 12
erstreckt sich durch die obere Wand des Gefäßes. Die Elektrode 12 ist von dem Gefäß 10 durch den
Isolierkragen 14 isoliert, der denjenigen Teil der Elektrode 12 umgibt, der durch die obere Gefäßwand
verlp'ift. Der Ringraum zwischen der Innenwandung des
Gefäßes 10 und der Elektrode 12 ist vollständig mit einer Masse von kugelförmigen Glasperlen 16 mit
glatter Oberfläche gefüllt. Am oberen Ende des Gefäßes 10 befindet sich eine öleinlaßöffnung 18 und am unteren
Ende eine Ölauslaßöffnung 20, so daß verunreinigtes öl von der Einlaßöffnung 18 durch das Gefäß 10 und die
Masse aus Glasperlen strömen und durch die Auslaßöffnung 20 abfließen kann.
Die Elektrode 12 ist durch eine Leitung 22 mit einer Hochspannungsquelle verbunden, während das Gefäß
10 durch eine Leitung 24 geerdet ist.
Die Vorrichtung weist einen hohlzylinderförmigen Stahlmantel von 15.2 cm lichter Weite und 1,8 m Länge
auf. Koaxial in diesem Mantel befindet sich ein Stahlstab von 25 cm Durchmesser, der 30 cm über dem Boden des
Mantels endet Der Stahlstab ist über einen Gleichrichter an einen von 0 bis 50 kV regelbaren Transformator
angeschlossen, während der Stahlmantel geerdet ist. so daß zwischen den Elektroden eine Gleichstromspannung
angelegt werden kann. Der Ringraum zwischen dem Stahlstab und der Innenwand des Stahlmantels
wird mit verschiedenen Filtermedien gefüllt und zur
Behandlung des Bodenrückstandes eines bei Atmosphärendruck arbeitenden Erdöldestiilierturms verwendet,
der teilchenförmige Verunreinigungen in Mengen von etwa 5,7 bis 8,6 kg je 100 m3 Öl enthält
In einer Versuchsreihe besteht das Filterbett aus Walzzunder. In einer zweiten Versuchsreihe wird als
Filtermedium Flußkies verwendet, und in einer dritten Reihe werden im wesentlichen unporöse und unverformbare
Glasperlen von 6,4 mm Durchmesser verwendet In jeder der Versuchsreihen wird der Stahimantel
mit dem FUiermedium bis zu einer Tiefe von 1,5 m
beschickt, so daß in dem Mantel über dem Filterbett ein 30 cm hoher offener Raum verbleibt Da der Stahlstab
von 2j5cm Durchmesser 30 cm über dem Boden .des
Mantelü endet, beträgt die effektive Tiefe des zwischen den Elektroden angeordneten FÜtecbeUes 1,2 m.
In der ersten Versuchsreihe wird der Destillationsrückstand·
in; der den Walzzunder enthaltenden Anlage mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 7,6 l/min bei
121°G und einer Verweilzeit von 2 Minuten behandelt.
Diese Probe weist vor der Behandlung einen Gehalt an festen, teilchenförmigen Verunreinigungen von 8,6 kg/
100 m3 auf. In dem Räum zwischen den Elektroden wird
ein Potentialgefälle von 37 kV aufrechterhalten. Bei diesem Arbeitsvorgang werden dem öl zwar gewisse
Mengen der in ihm enthaltenen festen Verunreinigungen entzogen, jedoch kommt es schon nach 15 Minuten
zu einem elektrischen Kurzschluß Nach einem Versuch, die Anlage durch Rückspülung wieder gebrauchsfähig
zu machen, wird das verunreinigte öl nochmals durch die Anlage geleitet, wobei es jedoch fast augenblicklich
zum elektrischen Kurzschluß kommt. Bei der Untersuchung des aus der Aniage entnommenen
zeigt sich, daß sich auf der Oberfläche der einzelnen Teilchen ein feiner Film aus schwarzen Feststoffen abgelagert hat. der sich nicht entfernen läßt. Eine chemische Anlayse der Feststoffe dieses Films ergibt, daß sie hauptsächlich aus Eisensulfid bestehen.
zeigt sich, daß sich auf der Oberfläche der einzelnen Teilchen ein feiner Film aus schwarzen Feststoffen abgelagert hat. der sich nicht entfernen läßt. Eine chemische Anlayse der Feststoffe dieses Films ergibt, daß sie hauptsächlich aus Eisensulfid bestehen.
In einer zweiten Versuchsreihe wird als Filtermedium Flußkies mit Teilchengrößen von 336 bis 4,76 mm
verwendet, der. ohne Vergrößerungsgerät betrachtet, eine glatte Oberfläche zu haben scheint. In dieser
Versuchsreihe wird der Destillationsrückstand mit einer Geschwindigkeit von 7,6 l/min zugeführt und bei 121"C
und einer Verweilzeit von 2 Minuten behandelt. Auch diese Probe hat einen Gehalt an festen Verunreinigungen
von 8.6 kg/100 mJ. Das Potentialgefälle zwischen den Elektroden beträgt 36 kV.
Dieser Arbeitsvorgang init dem Kies als Filtermedium
kann nur 2 Stunden durchgeführt werden, bevor es zum elektrischen Kurzschluß kommt Durch eine
Rückspülung der Anlage läßt sich das Filtermedium jedoch nicht mehr aktivieren; denn wenn man danach
wieder verunreinigtes öl zufuhrt, erfolgt schon nach einer sehr kurzen Betriebszeit ein elektrischer Kurzschluß.
Nach dem Entfernen des Kieses aus der Anlage wird festgestellt, daß dessen Oberfläche ebenfalls mit einem
schwarzen Film bedeckt ist, ähnlich der Oberfläche der Walzzunderteilchen. Eine mikroskopische Untersuchung
der Kiesoberfläche zeigt poröse Oberflächenteile mit einem groben Gefüge, die offensichtlich Eisensulfidteilchen
mit Größen unter 1 μ zurückgehalten haben.
In der dritten Versuchsreihe werden Glasperlen mit glatter Oberfläche als Filtermedium verwendet, und der
Destillationsrückstand wird mit einer Geschwindigkeit yen 5,3 l/min zugeführt und bei 129°C bei einer
Verweilzeit von 75 Sekunden behandelt Die Probe des in dieser Versuchsreihe zugeführten Destillationsrückstandes
hat einen Feststoffgehalt von 6,8 kg/100 m3.
Zwischen den Elektroden wird ein Potentialgefälle von 27 kV aufrechterhalten. Dieser Versuch wird 46 Stunden
lang durchgeführt und liefert als Produkt ein ÖL das nur noch 1,4 kg feste Verunreinigungen je 100 m3
enthält was einem Feststoffentzug von mehr als 80% entspricht Dann werden die Glasperlen mit Leuchtöl
gewaschen und in einer zweiten Arbeitsperiode für die Behandlung von weiterem Erdöldestiüationsrückstand
eingesetzt In dieser zweiten Versuchsperiode beträgt die Strömungsgeschwindigkeit des Öls 5,7 I/min, Und der
Versuch wird 75 Stünden durchgeführt, ohne daß ein
elektrischer Kurzschluß auftritt. Dann werden die Glasperlen wieder mit Leuchföl gowaschen und in einer
dritten Arbeitsperiödö verwendet,- UM weiteren Erdöl·
destillationsrückstand zu reinigen1. Im Verlaufe von 100 Stünden tritt kein elektrischer Kurzschluß auf. Nach
dem Austragen aUs der1 Anlage und Waschen mit
i.euchtöl sind die Glasperlen kristallklär und zeigen
keinen Feststoffilni auf ihren Oberflachen.
; Beispiel 2
1 'Man verwendet die in Beispiel 1 beschriebene
Vorrichtung und füllt sie bis zu der gleichen Tiefe mit
Glasperlen von 6,4 mim Durchmesser. Ein ähnlicher
10
Erdöldestillationsrückstand, wie er in Beispiel 1 beschrieben ist (eh-zu 50% abgetopptes Rohöl), wird mit
einer Strömungsgeschwindigkeit von 53 l/min, entsprechend
einer Ve.rweilzeit von 75 Sekunden, durch die Glasperlen geleitet. In diesem Beispiel wird jedoch
durch Abgreifen der Sekundärwicklung des Aufwärtstransformator vor dem Gleichrichter Wechselstrom
mit einer Effektivspannung von 15 kV und einer Frequenz von 60 Hz an die Stabelektrode angelegt Der
Entzug der Verunreinigungen aus dem öl ist der gleiche wie in Beispiel 1, in dem ein einheitlich gerichtetes
elektrostatisches Feld verwendet wurde.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Entfernen von elektrisch leitenden Verunreinigungen suspendiert in ölen mit
hohem spezifischem elektrischem Widerstand, die keine bedeutenden Mengen an dispergiertem
Wasser enthalten, mit Hilfe der elektrostatischen Filtertechnik, bei dem man Flüssigkeiten mit hohem
spezifischem elektrischem Widerstand durch die Zwischenräume eines Filterbettes mit hohem spezifischem
elektrischen Widerstand, das sich in einem elektrostatischen Feld befindet, strömen läßt, d a durch
gekennzeichnet, daß man das öl durch die Zwischenräume eines Filterbettes aus im
wesentlichen unporösen und unverformbaren kugel- '5 förmigen Glasperlen mit glatter Oberfläche und
hohem spezifischem elektrischem Widerstand strömen läßt, die sich in einem ungleichmäßigen
elektrostatischen Feld mit einem Potentialgefälle von mindestens etwa 1,97 kV/cm befinden.
2. Vert uhren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
angegebenen Verfahrens bestehend im wesentlichen aus einem oben mit einem Einlaß und unten mit
einem Auslaß versehenen zylindrischen Behälter mit zv/ei in Abstand voneinander angeordneten Elektroden
zur Erzeugung eines elektrostatischen Feldes, zwischen denen sich ein Behandlungsraum befindet, der mit einem
Zwischenräume aufweisenden Filterbett aus einem Material mit hohem spezifischem elektrischem Widerstand
gefüllt ist, das derart angeordnet ist, daß die Zwischenräume des Filterbettes von Flüssigkeit durchströmt
werden können.
Aus der US-PS 25 73 967 ist ein derartiges Verfahren zur Entfernung von feinen Staubteilchen aus chemischen
Reinigungsmitteln (z. B. Waschbenzin) unter Einwirkung eines elektrostatischen Feldes bekannt Die
zu reinigende Flüssigkeit wird dabei vertikal von oben nach unten durch ein Filterbett aus lose gepackten
Glasfasern geleitet, wobei sich das Filterbett in einem gleichmäßigen elektrostatischen Feld befindet, da die
eine siebförmige Elektrode das Filterbett oben und die andere siebförmige Elektrode das Filterbett unten
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US19396671A | 1971-10-29 | 1971-10-29 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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