AT10188U1 - Freiblassystem und verfahren zum automatischen reinigen von fühlrohren von rauchansaugsystemen - Google Patents
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Description
2 AT010 188U1
Die Erfindung betrifft ein Freiblassystem und ein Verfahren zum automatischen Reinigen von Fühlrohren von Rauchansaugsystemen.
Das Einsatzgebiet der automatischen Freiblaseinrichtung ist der vorbeugende Brandschutz, wo Rauchansaugsysteme div. Hersteller Raumluft durch lange Rohrleitungen aus den zu schützenden Räumen in das Rauchansaugsystem (Brandmelder) saugen und dabei eventuellen Brandrauch im Luftstrom detektieren.
Das Problem ist, dass neben Luft auch Staub ins Rohrnetz gelangt und die Ansauglöcher in den Rohrleitungen verstopft. Dies führt zu Störungsmeldungen, da der Luftstrom, den das Rauchansaugsystem ansaugt, zu klein wird. Außerdem kann ein Brand zu spät oder gar nicht detektiert werden.
Bei der Früherkennung von Brandrauch in der Raumluft (Brandschutz) werden oft so genannte Rauchansaugsysteme verwendet, welche mittels eines Saugventilators Raumluft durch lange Fühlrohrleitungen aus den zu überwachenden Räumen saugen und diese auf Rauchpartikel überprüfen. Hierbei werden neben der Luft auch Staub und andere Verunreinigungen mit angesaugt, welche die Ansauglöcher in den Fühlrohren und die Fühlrohre selbst bis hin zur Elektronik verunreinigen oder sogar verstopfen. Durch diese Verstopfung wird das angesaugte Luftvolumen immer geringer. Die Folge ist eine Störmeldung durch das Rauchansaugsystem und/oder verlängerte Branderkennungszeit bis hin zum Ausfall der Branderkennung.
Stand der Technik ist, bei Störungen und Verstopfungen durch Staub die Fühlrohre von dem Rauchansaugsystem durch abschrauben zu trennen, dann das Fühlrohr mit Druckluft auszublasen und am Ende alles wieder zusammen zu bauen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Fühlrohre eines Rauchansaugsystems während des Normalbetriebs auch ohne Servicepersonal vollautomatisch mittels Druckluft zu reinigen. Dadurch soll es möglich sein, auch bei stark verschmutzter Prüfluft das gesamte Fühlrohrnetz automatisiert funktionstüchtig und störungsarm/frei betreiben zu können.
Dieser Reinigungsvorgang soll zu frei wählbaren Zeitpunkten mehrmals am Tag vollautomatisch ausgeführt werden. Ebenso soll es möglich sein, das durch ein Signal des Rauchansaugsystems (angesaugte Luftmenge wird langsam zu gering) ein Reinigungsvorgang außerhalb des Zeitplans ausgelöst werden kann. Als dritte Möglichkeit soll der Reinigungsvorgang per Knopfdruck am Gerät ausgelöst werden können.
Bei einem bestehenden Brandvoralarm (Rauchpartikellevel zu hoch aber noch kein Alarm = Grenzbereich) müssen alle eventuellen Freiblasvorgänge unterdrückt werden, um keine Detektionszeit zu verlieren.
Das Freiblassystem muss in der Lage sein, die für den Reinigungsvorgang benötigte Druckluft durch ein aktivieren der bauseits vorhanden Kompressoren / Druckluftanlagen bereitzustellen.
Die beim Reinigungsvorgang entstehende Störung (durch notwendige Abriegelung des Rauchansaugsystems von den Fühlrohren) muss durch das Freiblassystem beim Rauchansaugsystem bzw. der Brandmeldeanlage unterdrückt/quittiert werden.
Die gestellte Aufgabe wird durch ein Freiblassystem mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 5 gelöst.
Das automatische Freiblassystem wird wie nach Anspruch 1 als ein Baustein, welcher alle Komponenten enthält, zwischen dem Rauchansaugsystem und dem Führrohrnetz eingebaut. Im Normalzustand durchströmt die verschmutzte Prüfluft die Saugstrangventile, welche durch 3 AT 010 188 U1
Ihre Beschaffenheit gemäß Anspruch 2 den Luftstrom nicht stören.
Wird nach Anspruch 6 ein Reinigungszyklus durch die Steuerungseinheit mittels Zeitsteuerung, durch einen Input des Rauchansaugsystems oder durch manuelles Auslösen am Taster begonnen und nicht durch einen Unterdrückungsbefehl wegen eines Brandvoralarms verhindert (Anspruch 7), so startet das Reinigungsprogramm.
In einer bevorzugten Variante wird der Reinigungszyklus für jedes Saugrohr alleine ausgeführt. Das heißt, bei einen System mit vier Saugrohren sind die einzelnen Reinigungszyklen von Saugrohr 1-4 nacheinander zeitversetzt. Dadurch wird weniger Druckluft gleichzeitig verbraucht, was das Druckluftnetz und die Kompressoren des Betreibers schont. Weiters wird durch die Merkmale des Anspruchs 9 auf die empfindliche Elektronik des Rauchansaugsystems Rücksicht genommen, indem Pausen zur Auflösung der Staubverwirbelungen und zur Normalisierung des Luftstromes gemacht werden, um Fehlermeldungen beim Rauchansaugsystem zu minimieren.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben.
Dabei zeigt Figur 1 das Freiblassystem von Außen (Gehäuse geschlossen) im Verbund eingebaut in das Rauchansaugsystem, die Fühlrohre usw. Figur 2 zeigt das Innenlegen (Gehäuse geöffnet) des Freiblassystems.
Bei dem automatischen Freiblassystem (1) für Rauchansaugsysteme (2) handelt es sich um ein System mit einem Metallgehäuse. Es wird zwischen Rauchansaugsystem (2) und den Fühlrohren (3) an der Wand installiert. Hierbei ist das Freiblassystem (1) so gebaut, dass es sich mit dem Standardrohr (derzeit 25mm PVC) jedes Rauchansaugsystemherstellers mittels der Muffen 4a+b in den Fühlrohrstrang installieren lässt. Oben (4a) werden die Fühlrohre (3) und unten (4b) werden die Saugrohre (5) angeschlossen.
Unten rechts befindet sich eine Druckluftkupplung (6), z.B. eine Schnellkupplung, durch welche die externe Druckluft in das Freiblassystem (1) zur internen Druckleitung (20) geführt wird.
Unten links am System sind drei abdichtbare Kabeldurchführungen für elektrische Leitungen (7). Wie in Figur 1 Zusehen ist, werden hier die 230 Volt Netzversorgung (8), die Kompressorschaltleitung/Betriebsüberwachung (9), die Störungsunterdrückung für das Rauchansaugsystem (10), die Steuerleitungen für außerplanmäßige Freiblasungen (11), die Steuerleitung für die Ausblasungsunterdrückung bei Brandvoralarm (12) aus dem Freiblassystem (1) zu den jeweiligen Anschlüssen geführt.
Im geschlossenen Zustand ist für den Benutzer ein Bedienteil mit IP65 Abdeckung (13) im oberen rechten Teil zu finden. Hier kann die Temperatur der integrierten Systemheizung (14) geregelt werden, welche die Betriebstemperatur auch bei tiefen Außentemperaturen sicherstellt.
Weiters ist hier die Steuerungseinheit (SPS Logo) (15) verbaut, welche den Betrieb mittels eines eigens entwickelten Steuerprogramms regelt. Als letztes ist am Bedienteil eine Funktionsleuchte mit Taster (16), welche den Betriebszustand signalisiert und dazu genutzt werden kann, einen Freiblaszyklus manuell auszulösen.
Im geöffneten Zustand Figur 2 sieht man auch die Ventilgruppen im Gerät. Hier sind einerseits die Saugstrangventile (18) und die Druckventile (19) für die Freigabe der Druckluft.
Claims (9)
- 4 AT 010 188 U1 Im Normalbetrieb sind die Saugstrangventile (18) im Saugstrang geöffnet, so dass der Luftstrom welchen das Rauchansaugsystem (2) durch das Fühlrohrnetz (3) aus den zu überwachenden Räumen saugt ungehindert die Ventile passieren kann. Hierbei sind die speziell ausgewählten 1 Zoll Saugstrangventile (18) im inneren so geformt, dass sie einen sehr geringen Luftwiderstand und geringe Verwirbelungen erzeugen, um die Funktion und mögliche Führohrlänge des Rauch-ansaugsystems (2) nicht zu beeinträchtigen. Außerdem schließen und öffnen die Ventile drucklos. Wird jetzt durch das Steuerprogramm der Steuerungseinheit (15) im Zeitplan, durch eine außerplanmäßige Freiblasung durch einen Input des Rauchansaugsystems oder durch eine manuelle Auslösung ein Freiblasvorgang initiiert, so wird zuerst der Druckluftkompressor (17) durch einen Kontakt aktiviert. Als nächstes wird dem Rauchansaugsystem (2) gemeldet, dass eine Reinigung unmittelbar bevorsteht. Dadurch wird eine Störung verhindert, welche der nächste Schritt auslösen würde. Hier wird nämlich das Saugstrangventil (18) dicht geschlossen, um das Rauchansaugsystem (2) vor Beschädigung zu schützen. Danach wird das zum Strang gehörige Druckventil (19) geöffnet, wodurch die Druckluft das Fühlrohr (3) durchströmt und-das Rohr und die Ansauglöcher von Verunreinigungen und Ablagerungen befreit. Nach der Reinigung wird das Druckventil (19) geschlossen und einige Sekunden gewartet bis sich der Luftstrom beruhigt. Dann wird das Saugstrangventil (18) wieder geöffnet und das Rauchansaugsystem (2) kann wieder Luft aus dem Fühlrohr (3) ansaugen. Der Normalbetrieb ist so wieder hergestellt. Dieser Reinigungsvorgang wird je nach Anzahl der Fühlrohre (Anzahl der Fühlrohre 1-4 Stk.) bis zu vier mal nacheinander wiederholt. Wird während der Einleitung des Reinigungsprozesses ein Brandalarm oder ein Brandvoralarm dem Freiblassystem angezeigt, so findet die Ausbla-sung zur Sicherheit nicht statt. Ansprüche: 1. Freiblassystem (1) zum automatischen Reinigen von Fühlrohren (3) von Rauchansaugsys-temen (2), dadurch gekennzeichnet, dass in einem Gehäuse eine Steuerungseinheit (15), eine Funktionsleuchte mit Taster (16), zumindest ein Saugstrangventil (18), zumindest ein Druckventil (19), eine Druckluftkupplung (6) und eine Systemheizung (14) vorgesehen sind und einen Baustein bilden, der mittels Muffen (4) zwischen Rauchansaugsystem (2) und den Fühlrohren (3) eingebaut werden kann, wobei jedes Fühlrohr (3) an einen Fühlrohranschluss (3a) des Freiblassystems angeschlossen ist, das einerseits über ein Saugstrangventil (18) über den Saugrohranschluss (5a) mit dem zugehörigen Saugrohr (5) des Rauchansaugsystems (2) und andererseits über ein Druckventil (19) mit einer internen Druckleitung (20) verbunden ist, welche über die Druckluftkupplung (6) von einem externen werksseitigen Kompressor (17) gespeist wird.
- 2. Freiblassystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der freie Querschnitt der Saugstrangventile (18) im Wesentlichen dem Querschnitt der Saugleitung (5) entspricht und damit die Funktion des Rauchansaugsystems (2) nicht stört, die Saugstrangventile (18) im geschlossenen Zustand aber dicht gegen die Druckluft sind und so das Rauchansaugsystem (2) vor Überdruck schützen.
- 3. Freiblassystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Steuerungseinheit (15) ein Steuereingang (11) verbunden ist, an den ein Befehlsausgang des Rauchansaugsystems (2) angeschlossen werden kann, um einen außerplanmäßigen Reinigungszyklus zu starten, sobald das Rauchansaugsystem (2) einen verminderten Luftdurchsatz eines der Fühlrohre (3) signalisiert.
- 4. Freiblassystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der 5 AT010 188U1 Taster (16) mit der Steuerungseinheit (15) verbunden ist, so dass nach dessen Betätigung ein außerplanmäßiger Reinigungszyklus gestartet wird.
- 5. Verfahren zum automatischen Reinigen von Fühlrohren (3) von Rauchansaugsystemen (2), wobei eine Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einem Rauchansaugsys-tem (2) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass als erstes der Reinigungsvorgang dem Rauchansaugsystem gemeldet, dann das Saugstrangventil (18) dicht geschlossen und dann mit Verzögerung das Druckventil (19) geöffnet und nach einer definierten Reinigungszeit wieder geschlossen wird, sowie dass nach der Reinigung und einer Pause das Saugstrangventil (18) wieder geöffnet wird, um den Normalzustand begleitet durch eine Meldung an das Rauchansaugsystem (2) wieder herzustellen.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit (15) nach einem in der Steuerungseinheit gespeicherten Zeitplan und/oder in Folge eines am Steuereingang (11) angelegten Befehlssignals des Rauchansaugsystems (2) und/oder nach Betätigen des Tasters (16) den Reinigungszyklus startet.
- 7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit (15) vor Starten des Reinigungszyklus einen Input (12) des anschließbaren Rauchansaugsystems (2), welcher bei Anstehen eines Brandvoralarmes oder eines Brandalarmes geschalten wird, abfragt und bei positiver Abfrage den Reinigungszyklus unterdrückt.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Rauchansaugsystem (2) bzw. einem Freiblassystem (1) mit mehreren Fühlrohren (3) der Reinigungsprozess nicht bei allen Rohren gleichzeitig, sondern zeitlich nacheinander versetzt durchgeführt wird, um die benötigte Druckluftmenge gering zu halten und die Kompressoren zu schonen.
- 9. Verfahren nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit (15) den Reinigungszyklus wie folgt steuert: -Abfrage auf bestehende Alarme, wenn negativ, dann -Start des Reinigungszyklus in Folge einer der in Anspruch 6 genannten Möglichkeiten, -Meldung der bevorstehenden Reinigung an das Rauchansaugsystem (2) -nach 2 Sekunden Schließen des Saugstrangventils (18), -nach 2 Sekunden Öffnen des Druckventils (19) für variable Zeit. Werkseinstellung 20 Sekunden. -Schließen des Druckventils (19), -Pause von 5 Sekunden für das Absetzen von Staubverwirbelungen, -Öffnen des Saugstrangventils (18), -Pause von 5 Sekunden für das Normalisieren des Luftstromes, -Abschlussmeldung an das Rauchansaugsystem (2), wobei der Reinigungszyklus je Fühlrohr (3) wiederholt wird. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen
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