DE19828319A1 - Diodengepumpter Festkörper-Ringlaserkreisel - Google Patents
Diodengepumpter Festkörper-RinglaserkreiselInfo
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Abstract
Verfahren zum Betrieb eines diodengepumpten Festkörper-Ringlaserkreisels mit zwei gegenseitig umlaufenden Ringwellen, aus deren Differenzfrequenz eine Drehrate abgeleitet wird, wobei zusätzlich zu der durch die Drehrate induzierten Frequenzdifferenz f (Sagnacfrequenz DELTAf) der beiden gegensinnig umlaufenden Ringwellen im Resonator des Festkörper-Ringlasers eine zweite Frequenzdifferenz (DELTAF) der beiden Ringwellen erzeugt wird, welche größer ist als die maximal zu messende Sagnacfrequenz (DELTAf¶max¶), derart, daß ein Frequenz-Einrasten (lock-in) der beiden gegenseitig umlaufenden Ringwellen nicht mehr möglich ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen diodengepumpten Festkörperlaserkreisel in dem
die gegenläufigen Ringwellen im Ruhezustand des Kreisels eine unterschied
liche Frequenz besitzen.
In einem Laserkreisel wird der Sagnac-Effect, d. h. die Frequenzdifferenz
zwischen der rechts- und linksumlaufenden Moden eines Ringlasers ver
messen, die sich bei Drehung um die senkrechte Achse zur Ebene seines
Resonators ausbildet. Diese ist proportional zu der Drehrate und der vom
Resonator umschlossenen Fläche.
In Gaslasern werden die Ringwellen mit Hilfe externer Spiegel, die das La
sermedium umschließen ausgebildet. In Festkörperlasern kann die Total
reflexion an der Grenzfläche des Lasermediums zu Luft auch zur Umlenkung
und Ausbildung des Ringlaserresonators verwendet werden.
Festkörperlaserkreisel aus Gläsern und Kristallen, dotiert mit den Selten
erdenionen wie z. B. Neodymium, Erbium und Holmium eignen sich wegen
ihres stabilen Aufbaus und hoher Frequenzstabilität gut als aktive Strahl
quellen eines Laserkreisels. In der DE 195 04 373 A1 "Diodengepumpter
Festkörper-Ringlaserkreisel" und der DE 196 35 982 A1 "Festkörperlaser
kreisel" sind solche Laserkreisel angegeben, in dem die Ringwellen des
Lasers im ersten Fall vollständig durch Totalreflexion innerhalb des Laser
mediums und im zweiten Fall sowohl durch Totalreflexion als auch durch
Brechung an den Seitenflächen des Lasermaterials durch den Ringresonator
geleitet werden.
Allen Laserkreiseln haftet das besondere Problem der Messung kleiner
Drehraten an. Durch gestreutes Licht an den Reflexionsstellen des Ring
resonators kann ein geringer Bruchteil des Lichtes der in einer Richtung
umlaufenden Ringwelle auch in Ringwelle der anderen Drehrichtung ein
gekoppelt und dort verstärkt werden. Ist nun der Frequenzunterschied der
beiden gegensinnig umlaufende Ringwellen zu gering, so führt diese
Kopplung von Strahlung der einen Ausbreitungsrichtung in die gegensinnige
Ausbreitungsrichtung zu einem "Einrasten" der den beiden Ringwellen zu
gehörigen Laserfrequenzen auf eine gemeinsame Frequenz und damit zu
einer Auslöschung kleiner Frequenzdifferenzen, die beim Sagnac-Effekt
auftreten. Dieser Effekt der in der technischen Literatur als "frequency lock
in" bezeichnet wird tritt je nach Spiegelqualität z. B. bei Gaslasern bei Dreh
raten von 100°/std bis 1°/s als untere Schwelle auf, und ist für die Anwen
dungen der Laserkreisel so störend, daß er vor ihrem Einsatz beseitigt wer
den muß.
Herkömmlicherweise wird dieser Effekt insbesondere dadurch unterdrückt,
daß der Laserkreisel mit einer ständigen oder periodischen Drehbewegung
beaufschlagt wird. Das Meßsignal des Sagnac-Effektes addiert sich dann zu
einer festen oder periodischen Grundfrequenz, die über längere Meßzeiten
deutlich über der "lock-in" Schwelle liegt. Es kann dann daraus durch eine
einfache Differenzbildung der Frequenzen gewonnen werden. Eine solche
mechanische Bewegung des Kreisels ist jedoch aufwendig und steht einer
Miniaturisierung wesentlich entgegen.
Aus der obengenannten DE 195 04 373 A1 sind verschiedene andere Ver
fahren bekannt, durch welche eine solche Frequenzaufspaltung - ohne me
chanisch bewegte Teile - ebenso hervorgerufen werden kann, beispielsweise
durch periodisch sich ändernde Pumpanregung oder die Verwendung eines
Ultraschallfeldes. Ersteres Verfahren benötigt jedoch mindestens eine zusätz
liche Pumpanregungsquelle und zweites Verfahren einen zusätzlichen
Ultraschall-Sender.
In der vorliegenden Erfindung sollen hierzu alternative Möglichkeiten auf
gezeigt werden, welche auf einfachere Weise den lock-in Effekt eines Fest
körper-Laserkreisels verhindern oder zumindest stark reduzieren.
Aufgabe der Erfindung ist es den Ringlaserresonator derartig zu gestalten,
daß die beiden entgegengesetzt laufenden Ringwellen zwar exakt den glei
chen Weg innerhalb des Resonators nehmen, aber eine unterschiedliche
Frequenz besitzen, mit einer Frequenzdifferenz die ausreicht um den lock-in
Effekt zu verhindern.
Diese Aufgabe wird durch einen nach den Merkmalen des Patenanspruchs 1
ausgebildeten Festkörper-Ringlaserkreisel gelöst.
Es zeigen
Fig. 1 Beispielhafte, schematische Darstellung der Frequenzen des Fest
körper-Ringlaserkreisels.
Fig. 2 Schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Festkörper-
Ringlaserkreisels, bei dem der Arbeitsbereich so gewählt ist, daß
beide Ringwellen eine unterschiedliche Ordnungszahl bezüglich der
longitudinalen Moden einnehmen.
Fig. 3a-c Ausführungsformen eines kompakten Festkörper-Ringalserkreisel
resonators mit geringem Frequenzabstand benachbarter longitudi
naler Moden.
Fig. 4 Festkörper-Ringlaserkreisel mit doppelbrechendem Medium im Re
sonator.
Fig. 5 Verwendung des Goos-Hähnchen-Effektes zur Erzeugung einer Po
larisations- und Frequenzaufspaltung; entnommen aus Schiller et.
al., Optics Letters, Vol. 17, No. 5, S. 378 ff.
Fig. 6 Auskopplung für beide Polarisationen als Funktion des Luftspaltes
(a), Finesse beider Polarisationen als Funktion des Luftspaltes (b)
und Differenzfrequenz beider Polarisationen als Funktion des
Luftspaltes (c); entnommen aus Schiller et. al., Optics Letters, Vol.
17, No. 5, S. 378 ff.
Das Problem des Frequenz-Rastens (lock-in) kann erfindungsgemäß dadurch
umgangen werden, daß durch unterschiedliche Maßnahmen, die im folgenden
einzeln ausgeführt sind, eine weitere Differenzfrequenz der beiden gegensei
tig umlaufenden Wellen erzeugt wird, so daß bei Drehrate Null bereits eine
von Null deutlich verschiedene Differenzfrequenz ΔF vorliegt und bei Drehrate
ungleich Null sich zu dieser Differenzfrequenz die aus dem Sagnac-Effekt ge
nerierte Differenzfrequenz Δf addiert, so daß das abzugreifende Frequenzsi
gnal ΔF+Δf beträgt (vergl. Fig. 1).
Die Differenzfrequenz ΔF ist dabei erfindungsgemäß so gewählt, daß sie auf
grund der Frequenzverschiedenheit von links- und rechtsumlaufender Welle
ein Frequenz-Einrasten der beiden gegenseitig umlaufenden Wellen durch
Streulicht o. ä. verhindert, ΔF<ΔFlock. ΔF ist aber zudem mindestens so groß
zu wählen, daß für den Spezifikationsbereich des Kreisels sowohl gilt
ΔF<Δfmax (Maximum der Sagnacfrequenz), andernfalls für große Drehraten
das Ausgangssignal uneindeutig erscheinen, als auch gilt ΔF-Δfmax ΔFlock,
andernfalls bei großen Drehraten der lock-in-Effekt erneut auftreten würde.
ΔFlock errechnet sich hierbei theoretisch da raus, daß die Differenzfrequenz
mindestens etwas größer sein muß als die Resonatorlinienbreite des Ringla
sers (i.a. ist diese für beide Umlaufrichtungen gleich groß, andernfalls ist hier
die größte Linienbreite zu berücksichtigen), so daß eventuell in die Gegen
richtung rückgestreutes Licht einer Ringwelle nicht mehr in dieser Gegenrich
tung verstärkt werden kann, da es dann frequenzmäßig außerhalb des Reso
nanzfrequenzbereiches des Resonators liegt. Die Resonatorlinienbreite er
rechnet sich aber zu ΔR=1/(2π.τ) mit τ = mittlere Verweilzeit der Photonen
im Resonator; anschaulich gesprochen ist somit unter Berücksichtigung der
Formel für
(n l: optische Resonatorlänge; c: Lichtgeschwindigkeit;
T: Resonator-Transmissionsverluste; L: sonstige Resonatorverluste) ΔR gleich
die Summe der Resonatorverluste mal der Lichtgeschwindigkeit definiert
durch das Produkt aus der optischen Resonatorlänge mit 2π. Der Frequenz
abstand ΔF ist daher so zu wählen, daß ΔF<ΔR gewährleistet ist. Diese Fre
quenzen sind in Fig. 1 schematisch dargestellt. Da, wie weiter unten ausge
führt, bei zu großem ΔF der thermische Einfluß auf das Meßsignal größer
wird, ist ein möglichst kleines ΔF entsprechend den obigen Ungleichungen
anzustreben. Hieraus folgt aber, daß die Resonatorgüte des Festkörperlaser-
Kreisels möglichst hoch sein sollte, d. h. die Verluste (T+L) möglichst gering,
so daß τ groß und somit ΔR als Untergrenze für ΔF ebenso möglichst klein
sein kann. Eine besonders günstige Anordnung erhält man erfindungsgemäß
dadurch, daß die Reflexionen der Lasermode nicht oder nicht nur durch die
lektrische Spiegelschichten erzeugt wird, sondern insbesondere auch oder
ausschließlich durch Totalreflexion der Lasermode an den Grenzflächen des
Lasermediums zu Luft. Ein anzustrebender Wert für das erfindungsgemäße
Verfahren liegt bei ΔR<10 MHz, woraus folgen kann ΔF<10 MHz, wodurch,
wie weiter unten gezeigt, ein nur geringer Einfluß der Temperatur auf den
Frequenzabstand folgt.
Eine Ausführungsform, eine Differenzfrequenz zwischen linkslaufender und
rechtslaufender Mode zu erzeugen, besteht erfindungsgemäß nun darin, daß
der Laser beispielsweise durch entsprechende Temperaturstabilisierung des
Resonators oder durch Verwendung eines aktorisch bewegbaren Spiegels im
Arbeitsbereich eines Modensprunges betrieben wird (Fig. 2). Hierbei kann
man den Laser so stabilisieren, daß die in einer Richtung umlaufende Ring
welle eine gerade um (mindestens) 1 verschiedene longitudinale Modenord
nung gegenüber der anderseitig umlaufenden Ringwelle aufweist, der Laser
somit auf zwei unterschiedlichen longitudinalen Moden für die beiden Um
laufrichtungen emittiert, wie in Fig. 2 schematisch verdeutlicht. In Formeln:
Diese Lösung ist jedoch mit folgendem Problem verbunden: Bei sehr kurzen
Resonatoren ist der Frequenzabstand zwischen zwei benachbarten longitudi
nalen Moden relativ groß (Bereich einige GHz); dies hat zur Folge, daß bei ei
ner Frequenzverschiebung der jeweiligen Resonatormode durch Resonator
längenänderung (beispielsweise durch eine Temperaturänderung des Resona
tors induziert) sich auch der Frequenzabstand zwischen den beiden umlau
fenden Ringwellen unterschiedlicher longitudinaler Modenordnung ändert;
diese beispielsweise thermisch induzierte Frequenzänderung δF/δT ist ge
mäß Formel
direkt proportional zum Frequenzabstand F
der beiden Moden. Ein solcher Laser müßte daher sehr genau temperatursta
bilisiert werden. Eine starke Entschärfung dieses Problemes erhält man, wenn
man den Frequenzabstand zwischen den Resonatormoden entsprechend
kleiner wählt (unter Berücksichtigung allerdings der obigen Ungleichungen).
Bei einer Frequenzdifferenz zweier longitudinaler Moden von beispielsweise 1
MHz ist der Temperatureinfluß auf eine Frequenzverschiebung beispielsweise
um den Faktor 1000 reduziert gegenüber dem Falle eines Frequenzabstandes
von 1 GHz.
Nun bedingen aber entsprechend kleine Frequenzabstände der Resonator
moden entsprechend lange Resonatoren, was einer kompakten Bauweise des
Laserkreisel widerspricht. Eine Lösung erhält man hierfür erfindungsgemäß
jedoch dadurch, daß man beispielsweise für einen monolithischen Resonator
Mehrfachreflexionen der Resonatormode an den Grenzflächen unter Totalre
flexion wie in den Fig. 3a-c gezeigt erzwingt. Auf diese Weise wird die Re
sonatorlänge vergrößert, ohne daß der Resonator, in diesem Falle der Laser
kristall selbst, wesentlich größer sein müßte.
Anzumerken ist, daß sich hierbei auch eine scheinbare Vergrößerung der von
der Ringmode umschlossenen Fläche und somit ein höherer Skalenfaktor für
den Laserkreisel ergibt. Diese scheinbare Vergrößerung des Skalenfaktors
wird jedoch dadurch kompensiert, daß, wie man aus den Figuren leicht ab
liest, benachbarte Flächen in umgekehrtem Durchlaufsinn von der Ringmode
umschlossen werden. In obige Formel ist daher eine effektive Fläche einzu
setzen, die sich als Differenz beispielsweise aller linksseitig umlaufenden Flä
chen und aller rechtsseitig umlaufenen Flächen ergibt.
Eine alternative erfindungsgemäße Ausführungsform sieht die Verwendung
nicht zweier longitudinaler Moden unterschiedlicher Ordnung, sondern glei
cher Ordnung, aber unterschiedlicher Polarisationsrichtung unter Zuhilfe
nahme eines doppelbrechenden Mediums vor (Fig. 4). Dieses doppelbre
chende Medium kann der Laserkristall selbst sein, oder das Material wird zu
sätzlich zum Laserkristall in den Resonator eingebracht, wobei des doppel
brechende Material vorzugsweise noch mit dem Festkörper-Lasermaterial
fest verbunden sein kann, wie in Fig. 5 skizziert. Da in doppelbrechenden Me
dien die optische Weglänge polarisationsabhängig unterschiedlich ist, werden
Ringwellen mit senkrecht zueinanderstehenden Polarisationsebenen unter
schiedliche effektive optische Resonatorlängen n.l erfahren; man spricht von
einer Polarisationsaufspaltung der Frequenzen von Moden gleicher longitudi
naler Ordnung. Durch Wahl des doppelbrechenden Mediums und dessen Län
ge im Resonator kann nun der Längenunterschied des Resonators für beide
Polarisationsrichtungen und damit der Frequenzunterschied der beiden Mo
den eingestellt werden. Gegensinnig umlaufende Ringwellen emittieren nun
vorzüglich bei entsprechender Kontrolle von Resonator-(Kristall-)Temperatur-
und Pumpleistung auf unterschiedlichen Frequenzen aufgrund des spatial
hole-burning und somit auf unterschiedlichen Polarisationsebenen. Somit ist
es möglich, bei miniaturisiertem Resonator geringer Länge einen Frequenz
abstand der beiden gegensinnig umlaufenden Ringwellen zu erzeugen, wel
cher wesentlich kleiner als der longitudinale Modenabstand der Resona
tormoden ist, was wie weiter oben beschrieben geringer Anforderungen an
die Temperaturstabilität des Festkörper-Laserkreisels stellt.
Eine weitere Alternative sieht die Erzeugung einer Doppelbrechung des La
sermateriales selbst durch Beaufschlagung mit Druck oder Scherkräften vor.
Hierdurch wird auch ein homogenes Material wie beispielsweise das be
kannte Lasermaterial Nd : YAG doppelbrechend, proportional zum Druck oder
den Scherkräften kann nunmehr die Frequenzdifferenz direkt eingestellt wer
den.
Analog kann man durch Beaufschlagung des Laserkristalles mit einem ther
mischen Gradienten aufgrund des elasto-optischen Effektes eine Doppelbre
chung induzieren; dies kann durch entsprechende Ausformung der Wärme
senke bzw. azentrisch Pumpanregung erfolgen, d. h., die Isothermen im Laser
kristall werden durch entsprechende Wahl des Anregungsortes gezielt nicht
kreissymmetrisch eingestellt. Weiter kann, wie experimentell beobachtet, bei
nicht-kreissymmetrischer Wärmesenke und entsprechender Wahl der Laser
parameter Pumpleistung und Kristalltemperatur ebenfalls ein hinreichender
Streß zur Erzeugung der Polarisationsaufspaltung erzeugt werden.
Letztlich kann eine Polarisationsaufspaltung auch durch die sogenannte fru
stierte Totalreflexion erzeugt werden (Fig. 5). Wie in Optics Letters, Vol. 17,
No. 5, S. 378 ff, Schiller et. al., beschrieben, erzeugt eine dielektrische Plat
te, welche im Abstand etwa der Wellenlänge des Laserlichtes oder kleiner an
den Bereich einer Totalreflexion der Ringwellen gebracht wird, ebenso eine
Polarisation und gleichzeitig eine unterschiedliche Weglänge für senkrecht
zueinander polarisierte Laserstrahlung. Dieser auf dem sogenannten Goos-
Hähnchen-Effekt beruhende Mechanismus kann nun in beschriebener Weise
gezielt zur Erzeugung einer Polarisations- und Frequenzaufspaltung der bei
den Ringlaserwellen in erfindungsgemäßer Weise ausgenutzt werden, wie in
Fig. 6c skizziert. Durch Einstellen des Abstandes der Platte zur Totalrefle
xionsfläche kann hier aufgrund dieses Effektes gezielt Einfluß auf die Dif
ferenzfrequenz der beiden Polarisationsaufgespaltenen Moden genommen
werden. Fig. 6a beschreibt die Auskopplung für beide Polarisationsrichtungen
als Funktion des Luftspaltes, Fig. 6b die dazugehörige Finesse des Resona
tors. Für die Anwendung des Ringlaserkreisels ist es vorteilhaft, den Luftspalt
so zu wählen, daß eine entsprechend den vorigen Abschätzungen resultie
rende Differenzfrequenz eingestellt wird, wobei die Finesse für beide Polarisa
tionsrichtungen hinreichend hoch sein sollte. Dies ist erfindungsgemäß ent
sprechend Fig. 6c beispielsweise für den Bereich des Luftspaltes von
<1.5 µm gegeben.
Claims (17)
1. Verfahren zum Betrieb eines diodengepumpten Festkörper-Ringlaserkrei
sels mit zwei gegenseitig umlaufenden Ringwellen, aus deren Differenzfre
quenz eine Drehrate abgeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß zu
sätzlich zu der durch die Drehrate induzierten Frequenzdifferenz f (Sag
nacfrequenz Δf) der beiden gegensinnig umlaufenden Ringwellen im Reso
nator des Festkörper-Ringlasers eine zweite Frequenzdifferenz (ΔF) der
beiden Ringwellen erzeugt wird, welche größer ist als die maximal zu mes
sende Sagnacfrequenz (Δfmax), derart, daß ein Frequenz-Einrasten (lock
in) der beiden gegenseitig umlaufenden Ringwellen nicht mehr möglich ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fre
quenzdifferenz (ΔF) größer als die Resonatorlinienbreite des Festkörper-
Ringlasers ΔR=1/(2 π.τ) mit (τ = mittlere Verweilzeit eines Photons im
Resonator) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Frequenzdifferenz (ΔF) dadurch erzeugt wird, daß die Pumpleistung und die
Kristalltemperatur des Ringlasers so gewählt wird, daß die gegensinnig
umlaufenden Ringwellen eine unterschiedliche Ordnung longitudinaler Mo
den haben, und somit der Laser auf zwei unterschiedlichen Resonatormo
den für beide Umlaufrichtungen emittiert.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der obigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Resonatorlänge des Festkörper-Ringlasers durch
Mehrfachumläufe so verlängert wird, daß der longitudinale Modenabstand
bei nahezu gleichbleibenden Aussenabmessungen des Laserkristalles ver
kleinert und somit der Einfluß von Temperaturänderungen auf die Fre
quenzdifferenz (ΔF) reduziert wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Frequenzdifferenz (ΔF) durch die Anregung polari
sationsverschiedener gegenseitig um laufender Ringwellen erzeugt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch geeig
nete Wahl der Laserparameter Pumpleistung und Kristalltemperatur die
Entartung der beiden Ringwellen so gebrochen wird, daß durch die Polari
sationsaufspaltung die beiden Ringwellen eine unterschiedliche Polarisati
on und damit eine unterschiedliche Frequenz (ΔF) aufweisen.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die unter
schiedliche Polarisation der beiden Ringwellen durch Einbringen eines ani
sotropen, doppelbrechenden Mediums in den Laserresonator oder die
Verwendung eines optisch anisotropen Lasermateriales erzeugt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß durch ent
sprechende Wahl des Brechungsindexunterschiedes des doppelbrechen
den Mediums und dessen von den Ringwellen durchlaufenen Materialdicke
der Frequenzunterschied (ΔF) eingestellt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Polarisati
on durch Verspannung oder Druckbeaufschlagung des Lasermateriales
oder eines in den Resonator eingebrachten Mediums erzeugt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die unter
schiedliche Polarisation der beiden Ringwellen durch thermisch induzierte
Doppelbrechung im Lasermedium erzeugt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die unter
schiedliche Polarisation der beiden Ringwellen durch den Goos-Hähnchen-
Effekt bei Annäherung eines dielektrischen Körpers mit Abstand in der
Größenordnung der Laserwellenlänge an den Laserresonator im Bereich
einer Grenzfläche der Totalreflexion erzeugt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß durch Ab
stimmung des Abstandes zwischen dem dielektrischen Körper und der
Grenzfläche der Totalreflexion des Laserresonators der Frequenzunter
schied den beiden polarisationsaufgespaltenen Ringwellen eingestellt wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der obigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Resonatorverluste so klein gehalten werden, daß
die Resonatorlinienbreite ΔR<10 MHz liegt und somit ΔF<10 MHz einem
nur geringen thermischen Einfluß unterliegt.
14. Festkörper-Ringlaserkreisel mit zwei gegenseitig umlaufenden Ringwel
len, mit einem Laserkristall sowie einer Pumplichtquelle, gekennzeichnet
durch Mittel zur Einstellung einer Temperatur des Laserkristalls sowie Mit
tel zur Einstellung einer Pumpleistung der Pumplichtquelle.
15. Festkörper-Ringlaserkreisel mit zwei gegenseitig umlaufenden Ringwellen,
mit einem Laserkristall sowie einer Pumplichtquelle, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Laserkristall ein doppelbrechendes Medium aufweist.
16. Festkörper-Ringlaserkreisel mit zwei gegenseitig umlaufenden Ringwellen,
mit einem Laserkristall sowie einer Pumplichtquelle, gekennzeichnet
durch Mittel zur Erzeugung von statischen Druck- oder Schwerkräften auf
den Laserkristall.
17. Festkörper-Ringlaserkreisel mit zwei gegenseitig umlaufenden Ringwellen,
mit einem Laserkristall sowie einer Pumplichtquelle, gekennzeichnet
durch eine dielektrische Platte, welche im Abstand etwa einer Wellenlänge
der Ringstrahlung an einer Außenfläche des Laserkristalls angeordnet, wo
bei der Abstand zur Erzeugung einer vorgegebenen Differenzfrequenz der
beiden gegenläufigen Ringstrahlen einstellbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998128319 DE19828319C2 (de) | 1998-06-25 | 1998-06-25 | Verfahren zum Betrieb eines diodengepumpten Festkörper-Ringlaserkreisels und Festkörper-Ringlaserkreisel |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19828319C2 DE19828319C2 (de) | 2000-08-31 |
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19828319C2 (de) |
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