DE102005012159A1 - In der blinden Zone stabilisierter Festkörper-Laserkreisel - Google Patents

In der blinden Zone stabilisierter Festkörper-Laserkreisel Download PDF

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Gilles Feugnet
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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
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    • G01C19/58Turn-sensitive devices without moving masses
    • G01C19/64Gyrometers using the Sagnac effect, i.e. rotation-induced shifts between counter-rotating electromagnetic beams
    • G01C19/66Ring laser gyrometers
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    • H01SDEVICES USING THE PROCESS OF LIGHT AMPLIFICATION BY STIMULATED EMISSION OF RADIATION [LASER] TO AMPLIFY OR GENERATE LIGHT; DEVICES USING STIMULATED EMISSION OF ELECTROMAGNETIC RADIATION IN WAVE RANGES OTHER THAN OPTICAL
    • H01S3/00Lasers, i.e. devices using stimulated emission of electromagnetic radiation in the infrared, visible or ultraviolet wave range
    • H01S3/05Construction or shape of optical resonators; Accommodation of active medium therein; Shape of active medium
    • H01S3/08Construction or shape of optical resonators or components thereof
    • H01S3/081Construction or shape of optical resonators or components thereof comprising three or more reflectors
    • H01S3/083Ring lasers

Abstract

Das Gebiet der Erfindung ist das der Feststoff-Laserkreisel zur Messung der Drehgeschwindigkeiten und der relativen Winkelpositionen. Derartiges Gerät wird insbesondere bei Fluganwendungen eingesetzt. Gegenstand der Erfindung ist die Vervollständigung der optischen Vorrichtungen, die zur Kontrolle der Instabilität des ringförmigen Festkörper-Lasers durch spezielle optische Vorrichtungen erforderlich sind, um die blinde Zone zu unterdrücken, ohne Meßverfälschungen einzuführen. Man erhält so einen Festkörper-Laserkreisel "ganz optisch" ohne bewegliche Teile, welcher stabil ist und keine blinde Zone aufweist. DOLLAR A Diese Vorrichtungen enthalten insbesondere optische Vorrichtungen (8, 9) zur Polarisationstrennung, optische Drehelemente (4) mit nicht reziprokem Effekt und (5, 13) nicht reziproke, die in solcher Weise angeordnet sind, daß vier optische Moden, die linear polarisiert sind, in der Kavität (1) bei ausreichend verschiedenen Frequenzen umlaufen, um das Einrasten der Moden zu verhindern.

Description

  • Das Gebiet der Erfindung ist das der Festkörper-Laserkreisel (Gyrolaser), die zur Messung der relativen Rotationsgeschwindigkeiten oder relativen Winkelpositionen verwendet werden. Derartiges Gerät wird insbesondere bei Fluganwendungen eingesetzt.
  • Der Laserkreisel (Gyrolaser), der vor etwa dreißig Jahren entwickelt wurde, ist im Handel weit verbreitet und findet heutzutage breite Anwendung. Sein Funktionsprinzip beruht auf dem Sagnac-Effekt, der eine Frequenzdifferenz Ω zwischen den zwei sich in entgegengesetztem Sinn ausbreitenden bzw. gegenläufigen optischen Sendemoden einer bidirektionalen ringförmigen Laserkavität einführt, die eine Drehbewegung ausführt. In herkömmlicher Weise ist diese Frequenzdifferenz Ω gleich: Ω = 4Aϖ/λL,worin L die Länge und A die Fläche der Kavität ist; λ ist die Laser-Sendewellenlänge ohne Sagnac-Effekt; ϖ ist die Winkelgeschwindigkeit des Laserkreisels.
  • Die Messung von Ω durch Spektralanalyse der Schwebung der beiden Sendestrahlen ergibt die Kenntnis des Wertes von ϖ mit sehr hoher Genauigkeit. Die elektronische Zählung der Schwebungslinien, die während einer Winkelpositionsänderung durchlaufen, ermöglicht die Kenntnis des Relativwertes der Winkelposition ebenfalls mit sehr großer Genauigkeit.
  • Die Verwirklichung von Laserkreiseln geht mit einigen technischen Schwierigkeiten einher. Eine erste Schwierigkeit beruht auf der Qualität der Schwebung zwischen den zwei Strahlen, wodurch die gute Funktion des Lasers bestimmt wird. Eine gute Stabilität und eine relative Gleichheit der in beiden Richtungen ausgesendeten Intensitäten ist nämlich erforderlich, um eine korrekte Schwebung zu erzielen. Bei Festkörperlasern sind diese Stabilität und diese Gleichheit wegen des Phänomens der Modenkonkurrenz nicht gegeben; dieses Phänomen führt dazu, daß eine der zwei gegenläufigen Moden dazu neigt, den verfügbaren Gewinn auf Kosten der anderen Mode zu monopolisieren. Das Problem der bidirektionalen Sendestabilität für einen Festkörper-Ringlaser kann durch Einführung einer Gegenkopplungsschleife gelöst werden, deren Aufgabe es ist, die Differenz zwischen den Intensitäten der beiden gegenläufigen Moden um einen festen Wert auszuregeln. Diese Schleife wirkt auf den Laser entweder in der Weise ein, daß seine Verluste von der Ausbreitungsrichtung abhängen, beispielsweise mittels eines Elements reziproker Drehung, eines Elements mit nicht reziproker Drehung und eines polarisierenden Elements (Patentanmeldung Nr. 03 03645), oder dadurch, daß sein Gewinn von der Ausbreitungsrichtung abhängig gemacht wird, z.B. mittels eines Elements mit reziproker Drehung, eines Elements mit nicht reziproker Drehung und eines Kristalls mit polarisierter Emission (Patentanmeldung Nr. 03 14598). Mit dieser Regelung sendet der Laser zwei gegenläufige Strahlen aus, deren Intensitäten stabil sind, so daß er als Laserkreisel bzw. Gyrolaser verwendet werden kann.
  • Eine zweite technische Schwierigkeit hängt mit dem Bereich geringer Drehgeschwindigkeiten zusammen, da der Laserkreisel nur oberhalb einer bestimmten Drehgeschwindigkeit korrekt arbeitet. Bei niedrigen Drehgeschwindigkeiten verschwindet das Sagnac-Schwebungssignal aufgrund einer auch als Verriegelung bezeichneten Kopplung zwischen den zwei gegenläufigen Moden, die auf der Rückstreuung des Lichtes an den verschiedenen in der Kavität enthaltenen optischen Elementen beruht. Der Bereich niedriger Umdrehungsgeschwindigkeiten, bei denen dieses Phänomen auftritt, wird gemeinhin als blinde Zone bezeichnet, und er entspricht einer typischen Schwebungsfrequenz von einigen 10 kHz. Dieses Problem ist nicht ein solches der Verwendung von Festkörpern. Es tritt auch im Bereich der Gas-Laserkreisel auf. Die am häufigsten für letzteren Typ von Laserkreisel verwendete Lösung besteht darin, die Vorrichtung mechanisch zu aktivieren, indem ihr eine bekannte Zwangsbewegung aufgegeben wird, die sie künstlich so oft wie möglich aus der blinden Zone herausbewegt.
  • Gegenstand der Erfindung ist die Vervollständigung der optischen Vorrichtungen, die für die Kontrolle der Instabilität der Festkörperlaser erforderlich sind, durch spezielle optische Vorrichtungen, die es ermöglichen, die blinde Zone ohne Einführung von Meßverfälschungen zu eliminieren. Man erhält so einen Festkörperlaser, der „ganz optisch" ist, ohne bewegliche Teile auskommt, stabil ist und keine blinde Zone hat.
  • Im besonderen hat die Erfindung einen Laserkreisel zum Gegenstand, der wenigstens enthält:
    • • eine ringförmige optische Kavität;
    • • ein Festkörper-Verstärkermedium;
    • • eine Regelvorrichtung, die eine erste optische Gruppe umfaßt, die aus einem ersten optischen Drehelement mit nicht reziprokem Effekt und einem optischen Element gebildet ist, wobei dieses Element entweder ein optisches Drehelement mit reziprokem Effekt oder ein doppelbrechendes Element ist, wobei wenigstens einer der Effekte oder die Doppelbrechung einstellbar ist;
    • • und eine Meßvorrichtung; dadurch gekennzeichnet, daß die Kavität ferner umfaßt:
    • • eine zweite optische Gruppe, die gebildet ist aus einer ersten Vorrichtung zur räumlichen Filterung und einem ersten optischen Element zur Polarisationstrennung;
    • • eine dritte optische Gruppe, die gebildet ist aus einer zweiten Vorrichtung zur räumlichen Filterung und einem zweiten optischen Element zur Polarisationstrennung, wobei die zweite optische Gruppe und die dritte optische Gruppe beiderseits der ersten optischen Gruppe angeordnet sind und wobei die dritte optische Gruppe symmetrisch zur zweiten optischen Gruppe angeordnet ist;
    • • eine vierte optische Gruppe, die gebildet ist aus der Aufeinanderfolge eines ersten Viertelwellenlängenplättchens, eines zweiten optischen Drehelements mit nicht reziprokem Effekt und eines zweiten Viertelwellenlängenplättchens, deren Hauptachsen senkrecht zu denen des ersten Viertelwellenlängenplättchens sind;
    in solcher Weise, daß eine erste linearpolarisierte Ausbreitungsmode und eine zweite linear senkrecht zur ersten Mode polarisierte Ausbreitungsmode sich in einem ersten Sinne in der Kavität aufbauen können und eine dritte, linear parallel zur ersten Mode polarisierte Ausbreitungsmode, die sich im entgegengesetzten Sinne ausbreitet, und eine vierte, linear parallel zur zweiten Mode polarisierte Ausbreitungsmode, die sich in entgegengesetztem Sinne ausbreitet, sich in der Kavität aufbauen können, wobei die Hauptachsen des ersten Viertelwellenlängenplättchens und des zweiten Viertelwellenlängenplättchens um etwa 45° in bezug auf die Linearpolarisationsrichtungen der vier Ausbreitungsmoden geneigt sind, wobei ferner die optischen Frequenzen der vier Moden alle verschieden sind.
  • In vorteilhafter Weise umfaßt die Meßvorrichtung:
    • • optische Mittel, die es ermöglichen, einerseits die erste Ausbreitungsmode mit der dritten Ausbreitungsmode sowie andererseits die zweite Ausbreitungsmode mit der vierten Ausbreitungsmode zur Interferenz zu bringen;
    • • wobei opto-elektronische Mittel es ermöglichen, einerseits eine erste optische Differenzfrequenz zwischen der ersten Ausbreitungsmode und der dritten Ausbreitungsmode und andererseits eine zweite Frequenzdifferenz zwischen der zweiten Ausbreitungsmode und der vierten Ausbreitungsmode zu bestimmen;
    • • elektronische Mittel, die es ermöglichen, die Frequenzdifferenz zwischen der ersten Frequenzdifferenz und der zweiten Frequenzdifferenz zu bilden. Allgemein sind die erste Frequenzdifferenz und die zweite Frequenzdifferenz größer als etwa 100 KHz. Die resultierende Frequenzdifferenz kann gegebenenfalls mittels einer elektronischen Vorrichtung zur Zählung der Linien über die Zeit integriert werden, um den Meßwert der Winkelposition zu erhalten.
  • In vorteilhafter Weise umfaßt die Kavität eine doppelbrechende optische Lamelle.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind das erste optische Element und das zweite optische Element zur Polarisationstrennung doppelbrechende Lamellen mit ebenen und parallelen Flächen, wobei die Doppelbrechungsachse um etwa 45° zu den Ebenen der Flächen geneigt ist.
  • In vorteilhafter Weise umfaßt die Regelvorrichtung wenigstens eine fünfte optische Gruppe, die gebildet ist aus einem dritten optischen Drehelement mit nicht reziprokem Effekt und einem zweiten optischen Element, wobei dieses optische Element entweder ein optisches Drehelement mit reziprokem Effekt oder ein doppelbrechendes Element ist, wobei wenigstens einer der Effekte oder die Doppelbrechung einstellbar ist; dabei durchqueren die erste Ausbreitungsmode und die dritte Ausbreitungsmode das erste optische Drehelement mit nicht reziprokem Effekt und das erste optische Element, und die zweite Ausbreitungsmode sowie die vierte Ausbreitungsmode durchqueren das dritte optische Drehelement mit nicht reziprokem Effekt und das zweite optische Element. Die doppelbrechenden Elemente sind insbesondere doppelbrechende Lamellen wie Halbwellenlängenplättchen.
  • Ein besseres Verständnis der Erfindung sowie weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, die ohne Beschränkungsabsicht erfolgt, anhand der beigefügten Figuren, unter denen:
  • die 1 ein allgemeines Schema des erfindungsgemäßen Laserkreisels darstellt;
  • die 2 das Funktionsprinzip eines optischen Drehelements mit reziprokem Effekt darstellt;
  • die 3 das Funktionsprinzip eines optischen Drehelements mit nicht reziprokem Effekt darstellt;
  • die 4a das Funktionsprinzip einer doppelbrechenden Lamelle zur Polarisationstrennung darstellt;
  • die 4b das Äquivalenzschema dieser Lamelle im verallgemeinerten Jones-Formalismus darstellt;
  • die 5 die Funktion der ersten, der zweiten und der dritten optischen Gruppe im direkten Ausbreitungssinne darstellt;
  • die 6 die Funktion der ersten, der zweiten und der dritten optischen Gruppe im direkten Ausbreitungssinne bei einer Ausführungsvariante darstellt;
  • die 7 die Funktion der vierten optischen Gruppe für die erste und die zweite Ausbreitungsmode darstellt.
  • Die speziellen erfindungsgemäßen Vorrichtungen müssen drei besondere Funktionen erfüllen:
    • • die Intensitätsregelung der gegenläufigen Moden;
    • • Unterdrückung der blinden Zone;
    • • keine Meßverfälschung einführen.
  • Um diese verschiedenen Funktionen zu erfüllen, erzeugt die Vorrichtung im Inneren der Kavität vier linearpolarisierte optische Moden auf verschiedenen Frequenzen. Die erste Ausbreitungsmode und die zweite Mode breiten sich in der Kavität in einem ersten Sinne aus, wobei die zweite Mode außerhalb der vierten optischen Gruppe linear senkrecht zur ersten Mode polarisiert ist sowie im Inneren der vierten optischen Gruppe kreispolarisiert ist. Die dritte Mode und die vierte Mode breiten sich im entgegengesetzten Sinne aus, wobei die dritte Ausbreitungsmode linear parallel zur ersten Mode polarisiert ist und die vierte Ausbreitungsmode außerhalb der vierten optischen Gruppe linear parallel zur zweiten Mode polarisiert ist und im Inneren kreispolarisiert ist.
  • Die Erzeugung und die Steuerung dieser vier Moden werden mittels des erfindungsgemäßen Laserkreisels verwirklicht, der in 1 dargestellt ist, worin das optische Element in diesem Falle ein reziprokes optisches Drehelement ist. Er enthält im wesentlichen:
    • • eine ringförmige optische Kavität 1, die wenigstens einen teilreflektierenden Spiegel 11 umfaßt, mit dem die gegenläufigen Moden außerhalb der Kavität behandelt werden können;
    • • ein Festkörper-Verstärkermedium 2;
    • • eine Regelvorrichtung 3, die das optische Drehelement oder die optischen Drehelemente 4 und 5 steuert (punktierte Pfeile in der Figur);
    • • eine Meßvorrichtung 6;
    • • ein optisches System, welches enthält: – eine erste optische Gruppe, die aus einem ersten optischen Drehelement 5 mit nicht reziprokem Effekt und einem optischen Drehelement 4 mit reziprokem Effekt gebildet ist; – eine zweite optische Gruppe, die gebildet ist aus einer ersten Vorrichtung 7 zur räumlichen Filterung und einem ersten optischen Element 8 zur Polarisationstrennung; – eine dritte optische Gruppe, die gebildet ist aus einer zweiten Vorrichtung 10 zur räumlichen Filterung und einem optischen Element 9 zur Polarisationstrennung, wobei die zweite optische Gruppe und die dritte optische Gruppe beiderseits der ersten optischen Gruppe angeordnet sind und wobei die dritte optische Gruppe symmetrisch zur zweiten optischen Gruppe angeordnet ist;
    • • eine vierte optische Gruppe, gebildet aus der Aufeinanderfolge eines ersten Viertelwellenlängenplättchens 12, eines zweiten optischen Drehelements 14 mit nicht reziprokem Effekt und eines zweiten Viertelwellenlängenplättchens 14, dessen Hauptachsen um 90° zu denen des ersten Viertellängenplättchens verdreht sind.
  • Das optische System umfaßt ein optisches Drehelement 4 mit reziprokem Effekt und ein optisches Drehelement 5 mit nicht reziprokem Effekt. Eine optische Drehung der Polarisation einer Welle wird als nicht reziprok bezeichnet, wenn die Auswirkungen der Polarisationsdrehung sich nach einem Hinlauf und einem Rücklauf der Welle in einem optischen Bauteil, das diesen Effekt aufweist, aufsummieren. Die optische Komponente wird als optisches Drehelement mit nicht reziprokem Effekt bezeichnet. Stoffe, in denen der Faraday-Effekt auftritt, sind beispielsweise solche Stoffe, die, wenn sie einem Magnetfeld ausgesetzt werden, die Polarisationsebene der sie durchquerenden Lichtbündel drehen. Dieser Effekt ist nicht reziprok. Ein und derselbe Lichtstrahl, der im entgegengesetzten Sinne läuft, erfährt also eine Drehung seiner Polarisationsebene im gleichen Sinne. Dieses Prinzip ist in 3 veranschaulicht. Die Polarisationsrichtung des linearpolarisierten Strahls 101 erfährt eine Drehung um einen Winkel β, wenn sie das den Faraday-Effekt aufweisende Bauteil 6 im direkten Sinne durchläuft (oberes Schema in 3). Wenn in dieses Faraday-Effekt-Bauteil derselbe Lichtstrahl 102 mit entgegengesetzter Ausbreitungsrichtung wieder eingespeist wird, wobei dessen Polarisationsrichtung anfangs um β verdreht wurde, so dreht sich seine Polarisation erneut um den Winkel β bei der Durchquerung des Bauteils, so daß der gesamte Drehwinkel dann 2β nach Hin- und Rücklauf beträgt (unteres Schema in 3).
  • In einem herkömmlichen Drehelement 4 mit reziprokem Effekt wird die Polarisationsrichtung des Strahls 101 um +α im direkten Sinne gedreht, und die Polarisationsrichtung des Lichtstrahls 102 wird um –α in entgegengesetzter Ausbreitungsrichtung gedreht, so daß man die ursprüngliche Polarisationsrichtung wieder findet, wie in 2 schematisch dargestellt.
  • Das optische System enthält ferner zwei optische Elemente zur Polarisationstrennung. Es gibt eine Mehrzahl von geometrischen Konfigurationen, die es ermöglichen, polarisierte Strahlen zu trennen. Beispielshalber zeigt die 4a eine doppelbrechende Lamelle 8 zur Trennung von linearpolarisierten Strahlen. Die Lamelle hat zwei ebene parallele Flächen und ist aus einem einachsigen doppelbrechenden Kristall geschnitten, der durch einen gewöhnlichen optischen Brechungsindex und durch einen außergewöhnlichen optischen Brechungsindex gekennzeichnet ist. Die Variation des gewöhnlichen Brechungsindex im Inneren der Lamelle hat die Form einer Kugel, und die Variation des außergewöhnlichen Brechungsindex hat die Form eines Ellipsoids, wie in 4a gestrichelt dargestellt ist. In einer bevorzugten Richtung, die als optische Achse bezeichnet wird, dargestellt durch einen geneigten Doppelpfeil in der Figur, sind der gewöhnliche und der außergewöhnliche Brechungsindex gleich. Der Schnitt der Lamelle erfolgt in einer Ebene, die um 45° in bezug auf diese Richtung geneigt ist. Wenn ein erster, linearpolarisierter Lichtstrahl 101 senkrecht auf die Eintrittsfläche der doppelbrechenden Lamelle auftrifft, kann gezeigt werden, daß er die Lamelle ohne Richtungsänderung durchquert. Wenn ein zweiter linear und senkrecht zum Strahl 1 polarisierter Lichtstrahl 102 senkrecht auf der Eintrittsfläche der doppelbrechenden Lamelle auftrifft, kann gezeigt werden, daß er bei dem Durchqueren der Lamelle räumlich versetzt wird. Folglich sind die beiden Strahlen 101 und 102 am Austritt aus der doppelbrechenden Lamelle zueinander parallel und um einen Abstand d voneinander getrennt, wie in 4a dargestellt, wobei dieser Abstand d von den optischen Eigenschaften und der Dicke der Lamelle abhängt.
  • Die Funktion des optischen Systems ist in 5 dargestellt. Dort ist der Durchgang einer ersten Ausbreitungsmode 101 und einer zweiten Ausbreitungsmode 102, die linearpolarisiert sind, durch die erste optische Gruppe y dargestellt.
  • Vor der ersten Vorrichtung 7 zur räumlichen Filterung liegt die Linearpolarisation der ersten Mode 101 in der Ebene der Zeichnung, und die lineare Polarisation der zweiten Mode 102 ist senkrecht zur Zeichenebene. Diese Polarisationsrichtungen sind durch gerade Pfeile dargestellt. Bei der ersten räumlichen Filterung werden diese Polarisationsrichtungen natürlich beibehalten.
  • Die erste Ausbreitungsmode mit der Intensität I1 durchquert das erste optische Element 8 zur Polarisationstrennung, tritt parallel zu seiner Einfallsrichtung aus und erfährt eine Verschiebung d, wie oben ersichtlich wurde. Sie durchquert dann das Drehelement 4 mit reziprokem Effekt und anschließend das erste Drehelement 5 mit nicht reziprokem Effekt. Folglich wird ihre Polarisationsrichtung um einen Winkel α nach Durchquerung des ersten Elements gedreht und um einen Winkel α + β nach Durchquerung des zweiten Elements. Am Ausgang des ersten Drehelements kann die lineare Polarisation der ersten Mode in zwei zueinander senkrechte Komponenten zerlegt werden, von denen die erste parallel zur Anfangsrichtung ist und ihre Intensität gleich dem Wert der Anfangsintensität I1 multipliziert mit dem Faktor cos2(α + β) ist, während die zweite senkrecht zur Anfangsrichtung ist und eine Intensität hat, die gleich dem Wert der Anfangsintensität I1 multipliziert mit dem Faktor sin2(α + β) ist. Die erste Komponente durchquert das zweite optische Element 9 zur Polarisationstrennung und erfährt eine Verschiebung um –d, wobei dieses zweite optische Element symmetrisch zum ersten angeordnet ist, so daß diese Komponente die zweite Filterung 10 ohne Dämpfung durchquert, da diese zweite Filterung auf derselben Achse wie die erste Filterung erfolgt. Die zweite Komponente durchquert das zweite optische Element zur Polarisationstrennung ohne Versatz (punktierter Pfeil in 5) und kann folglich die zweite Filterung nicht durchlaufen. Im Endergebnis ist somit die erste Mode um einen Faktor cos2(α + β) gedämpft. Man kann in gleicher Weise zeigen, daß die zweite Ausbreitungsmode 102 ebenfalls um denselben Faktor gedämpft wird. Die dritte und die vierte Ausbreitungsmode, die im entgegengesetzten Sinn umlaufen, werden ebenfalls um einen gleichen Faktor gedämpft. Man kann leicht zeigen, daß dieser zweite Faktor cos2(α + β) beträgt. Es ist anzumerken, daß die Strahlen, die in dem Element zur Strahltrennung verlorengehen, gegebenenfalls auf Photodetektoren des Regelsystems gerichtet werden können, um diesem die Information über die Intensität der Strahlen zu liefern.
  • Es ist ferner anzumerken, daß durch eine derartige Vorrichtung oft eine reziproke Phasenverschiebung zwischen den zwei Polarisationszuständen eingeführt wird. Diese Phasenverschiebung ist nützlich, denn sie entspricht einem Versatz, der ein Einrasten auf der Frequenz verhindern kann, aber sie ist nicht unbedingt groß genug. Erforderlichenfalls wird eine weitere Phasenverschiebung mittels eines doppelbrechenden Elements eingeführt, das in die Kavität eingesetzt wird.
  • Die Dämpfung der Moden ist also je nach ihrer Ausbreitungsrichtung verschieden und hängt direkt von der Größe der Effekte ab, die durch die Polarisation der zwei Moden verursacht werden. Es ist so möglich, die Intensitäten der gegenläufigen Moden unterschiedlich zu variieren, indem wenigstens einer der zwei Werte α oder β der Effekte, die durch die Polarisationen der zwei Moden verursacht werden, mittels der Regelvorrichtung variiert wird. Man verwirklicht so die Intensitätsregelung der verschiedenen Moden auf einen konstanten Wert.
  • Bei dieser Konfiguration werden die erste und die zweite Ausbreitungsmode einerseits sowie die dritte und die vierte Ausbreitungsmode andererseits in gleicher Weise gedämpft. Man kann verschiedene Dämpfungen für die in gleichem Sinne laufenden Moden durch Verwendung von zwei unabhängigen Regelschleifen, die jeweils auf eine verschiedene Polarisation einwirken, erhalten. Das Prinzip ist in 6 dargestellt. Man fügt zwischen der zweiten optischen Gruppe und der dritten optischen Gruppe, die jeweils aus einer räumlichen Filterung und einem optischen Element zur Polarisationstrennung bestehen, zwei optische Gruppen ein, die jeweils aus einem optischen Drehelement 5 oder 51 mit nicht reziprokem Effekt und einem optischen Drehelement 4 oder 41 mit reziprokem Effekt gebildet sind; diese zwei Gruppen werden durch die in 6 nicht dargestellte Regelvorrichtung unabhängig voneinander gesteuert. Natürlich muß der Trennabstand d zwischen den zwei polarisierten Strahlen ausreichend sein, um das Einsetzen der verschiedenen Drehelemente zu ermöglichen. Das Verstärkermedium 2 kann bei dieser Konfiguration auf dem Trennweg der Strahlen eingefügt werden, wie in 6 gezeigt. Das optische Pumpen erfolgt dann an zwei verschiedenen Punkten, wobei die Blende 10 die räumliche Überlagerung der Strahlen außerhalb der Trennvorrichtung gewährleistet. Diese Variante der Erfindung hat den zusätzlichen Vorteil der vollständigen Entkopplung zwischen den vier Moden hinsichtlich des Gewinns bzw. der Verstärkung und unterdrückt so die Effekte der Konkurrenz zwischen den Moden.
  • Die Funktion der vierten optischen Gruppe ist in 7 dargestellt. Wenn eine linearpolarisierte optische Mode 101 (rechter Pfeil in 7) das erste Viertelwellenlängenplättchen 12 durchquert und wenn die Hauptachse dieses Plättchens, durch eine Doppelpfeil dargestellt, um 45° in bezug auf die Polarisationsrichtung geneigt ist, so tritt die Mode mit einer Rechtszirkularpolarisation aus (durchgezogener halbkreisförmiger Pfeil in 7). Diese zirkularpolarisierte Welle erfährt eine nicht reziproke Phasenverschiebung γ bei der Durchquerung des zweiten nicht reziproken optischen Drehelements 13. Sie wird anschließend erneut in eine linearpolarisierte Welle durch das zweite Viertelwellenlängenplättchen 14 transformiert, dessen Hauptachse senkrecht zur Hauptachse des ersten Viertelwellenlängenplättchens ist. Man hat so eine nicht reziproke Phasenverschiebung bei der die vierte optische Gruppe durchquerenden Mode eingeführt, bei Aufrechterhaltung der Linearpolarisation der Welle. Wenn die Welle linear senkrecht zur Richtung von 101 polarisiert ist, wird sie natürlich in eine Welle mit Linkszirkularpolarisation transformiert und erfährt eine nicht reziproke Phasenverschiebung von –γ.
  • Es ist also möglich, mittels der zuvor beschriebenen Vorrichtungen im Inneren der Kavität vier Moden zu erzeugen, die jeweils zu zweit im entgegengesetzten Sinn umlaufen, sie in variabler Weise zu dämpfen und zu steuern, um sie auf demselben Intensitätspegel zu halten, und gleichfalls reziproke und nicht reziproke Phasenverschiebungen in den Moden einzuführen. Um die Eigenmoden und ihre Frequenzen zu bestimmen, wird der Formalismus der Jones-Matrizen angewandt. Im allgemeinen Falle besteht dieser darin, den Einfluß eines Bauteils auf eine optische Ausbreitungsmode durch eine 2 × 2-Matrix darzustellen, die auf eine Ebene bezogen ist, welche senkrecht zur Ausbreitungsrichtung der optischen Moden ist. Im vorliegenden Falle wird ein verallgemeinerter Jones-Formalismus angewendet, der an den Fall angepaßt ist, bei dem zwei Ausbreitungswege in der Kavität möglich sind, wie zuvor ersichtlich wurde. Die Ausbreitungswege werden als oberer Weg oder „top" und unterer Weg oder „bottom" bezeichnet. In diesem Falle sind die repräsentativen Matrizen 4 × 4-Matrizen. In einem orthogonalen Koordinatensystem (x, y), dessen Achsen in einer Ebene senkrecht zur Ausbreitungsrichtung der optischen Strahlen liegen, wird das elektrische Feld der optischen Mode durch einen Vektor mit vier Komponenten beschrieben, (Tx, Ty, Bx, By), worin (Tx, Ty) der Jones-Vektor des elektrischen Feldes entlang dem oberen Weg („top") und (Bx, By) der Jones-Vektor des elektrischen Feldes entlang des unteren Weges („bottom") ist, wie in 4b dargestellt, wo der Verlauf der optischen Wege im Inneren einer einachsigen doppelbrechenden Lamelle dargestellt ist, die unter 45° zu ihrer optischen Achse 8 geschnitten ist.
  • Um den resultierenden Einfluß der Gesamtheit von Komponenten innerhalb der Kavität zu kennen, müssen dann lediglich die Eigenzustände des Produktes der verschiedenen Matrizen bestimmt werden, die diese Komponenten darstellen. Dieses Produkt ist nicht notwendigerweise kommutativ, sondern die Matrix kann je nach Ausbreitungssinn der Strahlen verschieden sein.
  • In diesem Formalismus wird das erste optische Element zur Polarisationstrennung, das aus einem doppelbrechenden Kristall besteht, der unter 45° zu seiner optischen Achse geschnitten ist, wenn es im richtigen Ausbreitungssinne durchlaufen wird, als ein Bauteil mit zwei Eingängen und zwei Ausgängen, „top" und „bottom" gesehen:
    • • es sendet Bx und Tx, die sich parallel zueinander und zur gewöhnlichen Achse ausbreiten,
    • • und es veranlaßt das „Anheben" von By und Ty, die sich parallel zur außergewöhnlichen Achse ausbreiten, wobei es sie auf Ty bzw. 0 aussendet. Die Komponente Ty wird entweder durch die Seitenflächen des Kristalls blockiert, oder sie wird von den Ausbreitungsachsen der Kavität weggerichtet und kann nicht mehr schwingen.
  • Wenn der Kristall im entgegengesetzten Sinn durchlaufen wird, bewirkt er natürlich eine „Herabsetzung" von By und Ty, während Bx und Tx unverändert bleiben.
  • Die gesamte Doppelbrechung der Kavität führt eine Phasenverschiebung von ϕ2 zwischen den zwei Polarisationszuständen ein. Die Jones-Matrix des ersten oder des zweiten optischen Elementes zur Polarisationstrennung wird folglich für den Ausbreitungssinn, bei dem er die optischen Strahlen anhebt, wie folgt geschrieben:
    Figure 00140001
  • Wenn das erste (oder zweite) optische Element zur Polarisationstrennung im entgegengesetzten Ausbreitungssinn durchquert wird, bewirkt es die Absenkung der optischen Strahlen. Seine Matrix ist dann:
    Figure 00140002
  • Die Matrix der Vorrichtungen zur räumlichen Filterung wird wie folgt geschrieben:
  • Figure 00150001
  • Ein Element, das keinen transversalen Effekt einführt und als 2 × 2-Jones-Matrix die Matrix m hat, hat bei dem 4 × 4-Formalismus die Matrix:
    Figure 00150002
  • Man kann also die Matrizen der anderen in der Vorrichtung enthaltenen Elemente in folgender Weise schreiben:
  • Für ein Drehelement mit reziprokem Effekt, das in einem Drehsinn durchlaufen wird, der als direkter Sinn bezeichnet wird, schreibt man die Matrix R+(α) wie folgt:
    Figure 00150003
  • Für ein Drehelement mit reziprokem Effekt, das in einem entgegengesetzten Drehsinn durchlaufen wird, der als entgegengesetzter Sinn bezeichnet wird, schreibt man die Matrix R(α) wie folgt:
    Figure 00150004
  • Für ein Drehelement mit nicht reziprokem Effekt ist die Matrix unabhängig vom Ausbreitungssinn und wird wie folgt geschrieben:
    Figure 00160001
  • Für ein um 45° gedrehtes Viertelwellenlängenplättchen schreibt man die Matrix:
    Figure 00160002
  • Für ein um 135° verdrehtes Viertelwellenlängenplättchen ist die Matrix:
    Figure 00160003
  • Die Matrizen J+ und J, welche die Gesamtheit der in der Kavität vorhandenen optischen Vorrichtungen für die Moden darstellen, die sich im direkten Sinne und im entgegengesetzten Sinne ausbreiten, erhält man durch einfache Multiplikation:
    Figure 00160004
    und
    Figure 00170001
  • Mit der Kenntnis der Matrizen J+ und J können die Eigenzustände der optischen Moden bestimmt werden, die sich in der Kavität ausbreiten können. Es gibt zwei verschiedene Eigenzustände entlang den Achsen x und y in jedem Ausbreitungssinne, also insgesamt vier Eigenzustände, die wie folgt beschrieben werden:
    • • (+, x): Eigenzustand der horizontalen Linearpolarisation, die sich in einer ersten Ausbreitungsrichtung ausbreitet;
    • • (+, y): Eigenzustand der vertikalen Linearpolarisation, die sich in einer ersten Ausbreitungsrichtung ausbreitet;
    • • (–, x): Eigenzustand der horizontalen Linearpolarisation, die sich in einer entgegengesetzten Ausbreitungsrichtung ausbreitet;
    • • (-, y): Eigenzustand der vertikalen Linearpolarisation, die sich in der entgegengesetzten Ausbreitungsrichtung ausbreitet.
  • Der Betrag der Eigenzustände (+, x) und (+, y) ist also gleich cos(α + β), während der Betrag der Eigenzustände (–, x) und (-, y) gleich cos(α + β) ist. Da die Beträge in den beiden Ausbreitungsrichtungen verschieden sind, ist es also möglich, durch Verändern eines der zwei Koeffizienten α oder β die gegenläufigen Moden auf eine konstante Intensitätsdifferenz zu regeln.
  • Ohne Drehung des Laserkreisels ist die Frequenz ν einer optischen Mode in einer ringförmigen Laserkavität der Länge L in herkömmlicher Weise mit der Phasenverschiebung φ verknüpft, die diese Mode nach jedem Umlauf in der Kavität erfährt:
    Figure 00180001
    mit n ganzzahlig
  • Für einen gegebenen Wert n sind die Frequenzen der verschiedenen Eigenmoden also:
    Figure 00180002
  • Bei Drehung der Kavität sind die Eigenfrequenzen durch den Sagnac-Effekt um eine Frequenz von ±Ω/2 verschoben, wobei das Vorzeichen vom Ausbreitungssinn der Mode abhängt. Die Frequenzen der Moden werden in diesem Falle:
    Figure 00180003
  • Um die Frequenzen der optischen Moden rigoros mit sehr guter Genauigkeit zu bestimmen, müssen die Längenänderungen der Kavität aufgrund der Doppelbrechung und aufgrund des Sagnac-Effektes berücksichtigt werden. Man kann zeigen, daß diese Effekte vernachlässigbar sind und Genauigkeit der Messung in keiner Weise beeinträchtigen.
  • Um die Kopplung zwischen den Moden und das Auftreten der blinden Zone zu vermeiden, ist es erforderlich, eine geeignete Frequenztrennung zu gewährleisten. Folglich müssen die Terme (c/2πL)γ und (c/2πL)(ϕ – 2γ) beide größer als ein bestimmter Minimalwert sein, der durch den gewünschten Anwendungsbereich des Laserkreisels bestimmt ist. Um diese Bedingung zu gewährleisten, reicht es aus, die optischen und geometrischen Parameter der nicht reziproken und der reziproken Drehelemente in geeigneter Weise zu dimensionieren.
  • Die Schwebung der Strahlen (+, x) und (–, x) einerseits sowie (+, y) und (–, y) andererseits ergibt dann zwei Schwebungsfrequenzen ν1 und ν2, wie folgt:
    Figure 00190001
  • Die Differenz zwischen diesen zwei Frequenzen Δν beträgt: Δν = ν2 – ν1 = 2Ω
  • Man findet somit durch Messung von Δν die Schwebungsfrequenz Ω, woraus die Winkel-Drehgeschwindigkeit bestimmt werden kann. Dieser Wert ist unabhängig von den Fehlgrößen der Kavität und von ihren eventuellen Schwankungen.
  • Die verschiedenen Operationen zur Bestimmung der Frequenzdifferenz Δν werden von der Meßvorrichtung ausgeführt, die umfaßt:
    • • optische Mittel zur Herbeiführung einer Interferenz einerseits der ersten Ausbreitungsmode (+, x) mit der dritten Ausbreitungsmode (–, x) und andererseits der zweiten Ausbreitungsmode (+, y) mit der vierten Ausbreitungsmode (–, y); eine mögliche Variante besteht darin, einerseits (+, x) und (–, y) sowie andererseits (+, y) und (–, x) zur Interferenz zu bringen;
    • • opto-elektronische Mittel zur Bestimmung einerseits der optischen Frequenzdifferenz ν1 zwischen der ersten Ausbreitungsmode und der dritten Ausbreitungsmode und andererseits der zweiten Frequenzdifferenz ν2 zwischen der zweiten Ausbreitungsmode und der vierten Ausbreitungsmode;
    • • elektronische Mittel zur Bildung der Frequenzdifferenz Δν zwischen der ersten Frequenzdifferenz und der zweiten Frequenzdifferenz ν2.
  • Es kann nützlich sein, ein optisches Interferometer vom Typ Fabry-Perot-Etalon in der Kavität einzusetzen. Dessen Feinheit darf natürlich nicht zu groß sein, um die verschiedenen Moden nicht zu stark in der Frequenz zu koppeln. Es kann vorteilhaft sein, die Flächen dieses Etalons in bezug auf die Ausbreitungsrichtung der Strahlen zu neigen, um jegliche Ausbreitung von Spiegelreflexionen zu verhindern.
  • Es ist natürlich möglich, mehrere erfindungsgemäße Laserkreisel zusammenzufügen, um ein Meßsystem für die Winkelgeschwindigkeiten entlang drei verschiedenen Achsen zu verwirklichen, beispielsweise mit drei Laserkreiseln, die auf einer gemeinsamen mechanischen Struktur aufgebaut sind.

Claims (8)

  1. Laserkreisel zur Messung der Winkelgeschwindigkeit oder der relativen Winkelposition bezüglich einer bestimmten Achse, der wenigstens enthält: • eine ringförmige optische Kavität (1); • ein Festkörper-Verstärkermedium (2); • eine Regelvorrichtung (3), die eine erste optische Gruppe umfaßt, die aus einem ersten optischen Drehelement (5) mit nicht reziprokem Effekt und einem optischen Element gebildet ist, wobei dieses Element entweder ein optisches Drehelement (4) mit reziprokem Effekt oder ein doppelbrechendes Element ist, wobei wenigstens einer der Effekte oder die Doppelbrechung einstellbar ist; • und eine Meßvorrichtung (6); dadurch gekennzeichnet, daß die Kavität (1) ferner umfaßt: • eine zweite optische Gruppe, die gebildet ist aus einer ersten Vorrichtung (7) zur räumlichen Filterung und einem ersten optischen Element (8) zur Polarisationstrennung; • eine dritte optische Gruppe, die gebildet ist aus einer zweiten Vorrichtung (10) zur räumlichen Filterung und einem zweiten optischen Element (9) zur Polarisationstrennung, wobei die zweite optische Gruppe und die dritte optische Gruppe beiderseits der ersten optischen Gruppe angeordnet sind und wobei die dritte optische Gruppe symmetrisch zur zweiten optischen Gruppe angeordnet ist; • eine vierte optische Gruppe, die gebildet ist aus der Aufeinanderfolge eines ersten Viertelwellenlängenplättchens (12), eines zweiten optischen Drehelements (13) mit nicht reziprokem Effekt und eines zweiten Viertelwellenlängenplättchens (14), deren Hauptachsen senkrecht zu denen des ersten Viertelwellenlängenplättchens sind; in solcher Weise, daß eine erste linearpolarisierte Ausbreitungsmode und eine zweite linear senkrecht zur ersten Mode polarisierte Ausbreitungsmode sich in einem ersten Sinne in der Kavität aufbauen können und eine dritte, linear parallel zur ersten Mode polarisierte Ausbreitungsmode, die sich im entgegengesetzten Sinne ausbreitet, und eine vierte, linear parallel zur zweiten Mode polarisierte Ausbreitungsmode, die sich in entgegengesetztem Sinne ausbreitet, sich in der Kavität aufbauen können, wobei die Hauptachsen des ersten Viertelwellenlängenplättchens und des zweiten Viertelwellenlängenplättchens um etwa 45° in bezug auf die Linearpolarisationsrichtungen der vier Ausbreitungsmoden geneigt sind, wobei ferner die optischen Frequenzen der vier Moden alle verschieden sind.
  2. Laserkreisel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kavität eine doppelbrechende Lamelle umfaßt, die es ermöglicht, die Frequenzdifferenz zwischen den zwei senkrechten Polarisationszuständen einzuführen oder zu verstärken.
  3. Laserkreisel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtung (6) umfaßt: • optische Mittel, die es ermöglichen, einerseits die erste Ausbreitungsmode mit der dritten Ausbreitungsmode und andererseits die zweite Ausbreitungsmode mit der vierten Ausbreitungsmode zur Interferenz zu bringen; • opto-elektronische Mittel zur Bestimmung einerseits einer ersten optischen Frequenzdifferenz zwischen der ersten Ausbreitungsmode und der dritten Ausbreitungsmode sowie andererseits eine zweite Frequenzdifferenz zwischen der zweiten Ausbreitungsmode und der vierten Ausbreitungsmode; • elektronische Mittel zur Bildung der Frequenzdifferenz zwischen der ersten Frequenzdifferenz und der zweiten Frequenzdifferenz.
  4. Laserkreisel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Frequenzdifferenz und die zweite Frequenzdifferenz höher sind als etwa 100 KHz.
  5. Laserkreisel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das erste optische Element (8) und das zweite optische Element (9) zur Polarisationstrennung doppelbrechende einachsige Lamellen mit ebenen und parallelen Flächen sind, wobei die optische Achse um 45° etwa gegenüber der Ebene der Flächen geneigt ist.
  6. Laserkreisel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelvorrichtung (3) wenigstens eine fünfte optische Gruppe aufweist, die gebildet ist aus einem dritten optischen Drehelement mit (51) mit nicht reziprokem Effekt und einem zweiten optischen Element, wobei dieses optische Element entweder ein optisches Drehelement (41) mit reziprokem Effekt oder ein doppelbrechendes Element ist, wobei wenigstens einer der Effekte oder die Doppelbrechung einstellbar und unabhängig von der ersten optischen Gruppe eingestellt ist; wobei die erste Ausbreitungsmode und die dritte Ausbreitungsmode das erste optische Drehelement mit nicht reziprokem Effekt und das erste optische Element durchqueren, während die dritte Ausbreitungsmode und die vierte Ausbreitungsmode das dritte optische Drehelement mit nicht reziprokem Effekt und das zweite optische Element durchqueren.
  7. Laserkreisel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kavität (1) ein optisches Abgleichelement vom Typ Fabry-Perot umfaßt.
  8. System zur Messung der Winkelgeschwindigkeiten oder der relativen Winkelpositionen entlang drei verschiedenen Achsen, dadurch gekennzeichnet, daß es drei Laserkreisel nach einem der vorstehenden Ansprüche umfaßt, die in verschiedene Richtungen orientiert und auf einer gemeinsamen mechanischen Struktur aufgebaut sind.
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