Beschreibung
Verbindungsträger für zwei Längsträger eines
Schienenfahrzeugs
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft einen Verbindungsträger zur Verbindung zweier Längsträger eines Fahrwerkrahmens eines
Schienenfahrzeuges, mit zumindest einer Befestigungsstelle zur Aufnahme von Anbaukomponenten.
Stand der Technik
Fahrwerke von Schienenfahrzeugen umfassen in der Regel einen Fahrwerksrahmen mit zwei Längsträgern und einen diese
verbindenden Querträger, Radsätze, welche über eine
Primärfederung mit den Längsträgern verbunden sind, und zumindest eine Sekundärfederung zur Anbindung eines
Wagenkastens. Zusätzlich dazu sind auch eine Reihe weiterer Anbaukomponenten zur Funktion der Fahrwerke bzw. der
Schienenfahrzeuge notwendig, beispielsweise Elemente der Zugsicherung (Antennen) oder Leitungen bzw. deren Kabel- und Verrohrungskomponenten. Um diese Anbaukomponenten am
Fahrwerksrahmen zu befestigen bzw. diese mit den Längsträgern zu verbinden, sind Verbindungsträger, auch Kopfträger
genannt, bekannt, welche die beiden Längsträger miteinander verbinden und Befestigungsstellen aufweisen, um die
Anbaukomponenten aufzunehmen. An solchen Befestigungsstellen sind beispielsweise Kabelschellen oder Konsolen mit dem
Verbindungsträger, beispielsweise über Schraubenverbindungen, verbunden .
Die Verbindungsträger sind dabei in der Regel starr mit den Längsträgern verbunden. Dadurch fungieren die
Verbindungsträger jedoch als zusätzliche Versteifung des
Fahrwerksrahmens , was zu einer verringerten Verwinde- Fähigkeit der Längsträger gegeneinander im Betriebszustand führt. Starr verbundene Verbindungsträger können sich daher während des Betriebs wesentlich schlechter an Verwindungen des Gleises anpassen und diese in geringerem Maße
ausgleichen, was eine Verschlechterung der lauftechnischen Eigenschaften des Fahrwerks nach sich zieht.
Es sind auch Verbindungsträger bekannt die von den
Längsträgern entkoppelt angebracht sind oder aus
verwindeweichen Profilen bestehen. Dadurch wird zwar die Verwinde-Fähigkeit der Längsträger wieder hergestellt, jedoch gleichzeitig die Eigenfrequenz gesenkt, sodass es während des Betriebs zu einem Aufschwingen der Bauteile kommen kann. Da dieses Aufschwingen jedenfalls zu vermeiden ist, unterliegen solche Verbindungsträger konstruktiven Kompromissen, welche jedenfalls mit entsprechenden Nachteilen verbunden sind.
Aufgabe der Erfindung
Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden und einen Verbindungsträger zur Verbindung zweier Längsträger vorzuschlagen, welcher die Verwinde-Fähigkeit der Längsträger möglichst wenig
beeinflusst und gleichzeitig einem Aufschwingen des Systems entgegenwirkt .
Darstellung der Erfindung
Diese Aufgabe wird durch einen Verbindungsträger mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweiligen
abhängigen Ansprüchen definiert.
Erfindungsgemäß ist daher bei einem Verbindungsträger zur Verbindung zweier Längsträger eines Fahrwerkrahmens eines
Schienenfahrzeuges mit zumindest einer Befestigungsstelle zur Aufnahme von Anbaukomponenten vorgesehen, dass der
Verbindungsträger zumindest ein erstes Trägerelement mit einem ersten Trägerabschnitt und ein zweites Trägerelement mit einem zweiten Trägerabschnitt umfasst, wobei die
Trägerelemente durch zumindest zwei Verbindungsmittel
kraftschlüssig derart miteinander verbunden sind, dass die Trägerabschnitte einander zumindest abschnittsweise
überlappen .
Die kraftschlüssige Verbindung der beiden Trägerelemente kann beispielsweise durch Verbindungsmittel wie Schrauben oder Nieten mit entsprechenden Bohrungen in den Trägerelementen realisiert werden. Ist der Verbindungsträger im
Betriebszustand mit den Längsträgern verbunden, so kommt es im Belastungsfall zu einer Schwingungsanregung des Systems. An den Verbindungsstellen, an welchen die Verbindungsmittel die Trägerelemente miteinander verbinden, kommt es bei der Schwingungserregung des Systems zu Mikrobewegungen zwischen den Trägerelementen untereinander bzw. zwischen
Trägerelementen und Verbindungsmitteln. Diese Mikrobewegungen führen zu einer Dämpfung des schwingungsfähigen Gesamtsystems und wirken damit einem Aufschwingen des Gesamtsystems
entgegen. Die überlappenden Trägerabschnitte bilden dabei einen Großteil des Verbindungsträgers aus und dienen damit zur Überbrückung des Abstandes zwischen den Längsträgern. Durch die Überlappung ergeben sich dabei in Hinblick auf die Verwinde-Fähigkeit besonders günstige Eigenschaften. Eine Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass das erste Trägerelement und das zweite Trägerelement im Bereich der Trägerabschnitte leistenförmig ausgebildet sind, sodass sich die Trägerelemente im Wesentlichen mit einem konstanten Querschnitt entlang einer Längsrichtung erstrecken, welche Längsrichtung vorzugsweise normal auf die Längsträger steht, und den Abstand zwischen den Längsträgern überbrücken. Die Trägerelemente sind dabei im Bereich der Trägerabschnitte grundsätzlich eben ausgebildet.
Um die Verwinde-Fähigkeit des Verbindungsträgers zu erhöhen, ist in einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung vorgesehen, dass das erste Trägerelement und das zweite
Trägerelement im Querschnitt ein offenes Profil aufweisen. Dadurch wird das Torsions-Widerstandsmoment verringert, sodass der Verbindungsträger größere Verformungen bei einer Verwindung der Längsträger erlaubt. Die offenen Profil sind dabei so ausgerichtet, dass sie sich in die dem jeweils anderen Trägerelement abgewandte Richtung, mit anderen Worten nach außen, hin öffnen.
Bevorzugte Ausführungsvarianten eines erfindungsgemäßen
Verbindungsträgers sehen dabei vor, dass es sich bei dem offenen Profil um ein L-Profil oder ein U-Profil handelt.
Solche Profile sind fertigungstechnisch einfach herzustellen und stellen damit eine kostengünstige Alternative zu
herkömmlichen Guss- oder Schweißteilen dar. Die
Trägerabschnitte werden dabei in der Regel durch einen senkrechten Teil des Profils gebildet; entweder der
senkrechte Teil des L-Profils oder der senkrecht stehende Querteil des U-Profils.
Um einerseits die Verwinde-Fähigkeit des Verbindungsträgers zu erhöhen und um andererseits das Gewicht des
Verbindungsträgers zu reduzieren, sieht eine weitere
Ausführungsvariante der Erfindung vor, dass die
Trägerelemente in den überlappenden Trägerabschnitten mehrere Öffnungen aufweisen. Als besonders vorteilhaft hat es sich dabei herausgestellt, wenn die Trägerabschnitte zwischen 70% und 90%, bevorzugt zwischen 80% und 90%, der Länge der
Trägerelemente ausbilden, sodass eine große Anzahl an
Öffnungen vorgesehen werden kann. In einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass die Trägerelemente zwei jeweils überlappende Befestigungsabschnitte aufweisen, wobei die Verbindungsmittel in den Befestigungsabschnitten angeordnet sind. Durch die
Verbindung der zwei Trägerelemente in den
Befestigungsabschnitten können die Trägerelemente sowohl miteinander als auch mit den Längsträgern verbunden werden, ohne dabei aufwändige konstruktive Maßnahmen vorzunehmen. Bevorzugt sind die Trägerelemente über jeweils zumindest zwei Verbindungsmittel pro Befestigungsabschnitt miteinander verbunden, um die Relativbewegung der Trägerelemente
gegeneinander klein zu halten und die Steifigkeit des
Verbindungsträgers zu erhöhen. So kann der Verbindungsträger beispielsweise an mit den Längsträgern starr verbundenen, bspw. verschweißten, Befestigungsplatten verbunden sein.
Zur einfachen Anbindung des Verbindungsträgers an die
Längsträger sieht eine weitere bevorzugte Variante eines erfindungsgemäßen Verbindungsträgers vor, dass die
Befestigungsabschnitte an den, im montierten Zustand in
Richtung der Längsträger weisenden, Enden der
Trägerabschnitte angeordnet sind. Durch die Anordnung der Befestigungsabschnitte in jenen Bereichen des
Verbindungsträgers, welche den Längsträgern am nächsten sind, ist der, beispielsweise durch Befestigungselemente, zu überbrückende Abstand zwischen Verbindungsträger und
Längsträgern möglichst klein. Um die Verwinde-Fähigkeit der Längsträger gegeneinander weiter zu verbessern, indem die Torsionssteifigkeit
verringert wird und gleichzeitig die Schubsteifigkeit des Verbindungsträgers erhöht wird, sieht eine weitere bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung vor, dass je zumindest ein Befestigungselement zur Verbindung des Verbindungsträgers mit einem Längsträger des Fahrwerkrahmens vorgesehen ist. Das Vorsehen von Befestigungselementen erlaubt darüber hinaus eine flexible Anbindung an verschiedene Längsträger und damit eine hohe Anpassbarkeit des Verbindungsträgers an
verschiedene Drehgestelle.
Konstruktiv besonders günstig ist es dabei, wenn die
Befestigungselemente einen Kontaktabschnitt aufweisen,
welcher zwischen den Befestigungsabschnitten der Trägerelemente angeordnet ist und über die Verbindungsmittel mit den Trägerelementen verbunden ist. Durch die Aufnahme des, vorzugsweise ebenen, Kontaktabschnittes zwischen den beiden Trägerelementen, wobei die zur Verbindung der
Trägerelemente vorgesehenen Verbindungsmittel ebenfalls die Befestigungselemente an den Trägerelementen fixieren, sind nur wenige separate Bauteile notwendig, welche den
Verbindungsträger bilden. Ebenfalls wird durch die reduzierte Anzahl an Bauteilen und Verbindungsmitteln die, durch die
Verbindungsmittel erzeugte, Schwingungsdämpfung begünstigt. Insbesondere sind dabei auch Mikrobewegungen zwischen dem Kontaktabschnitt, den Befestigungsabschnitten der
Trägerelemente und den Verbindungsmitteln möglich.
Da auch die konstruktive Gestaltung der Befestigungselemente eine direkte Auswirkung auf die Festigkeit des
Verbindungsträgers hat, sehen weitere bevorzugte
Ausführungsvarianten der Erfindung sehen vor, dass die
Befestigungselemente konsolenartig oder L-förmig ausgebildet sind. Durch die einfache und zweckmäßige derartige Gestaltung der Befestigungselemente, ist einerseits die Fertigung und Montage kostengünstig und andererseits wird eine hohe
Schubsteifigkeit in Längsrichtung der Trägerelemente
erreicht.
Um verschiedene Anwendungsbereiche und Beschleunigungsniveaus auszugleichen, ist in einer weiteren Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Verbindungsträgers vorgesehen, dass die Befestigungselemente jeweils zumindest ein
Elastomerelement aufweisen, über welches Elastomerelement die Befestigungselemente mit dem jeweiligen Längsträger
verbindbar sind. Bei Einsatz solcher Elastomerelemente nehmen diese Verformungen aus der Verwindung auf und übernehmen ebenfalls Dämpfungsfunktion.
Um Anbaukomponenten in einfacher Art und Weise mit dem
Verbindungsträger verbinden zu können, weist gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsvariante das erste Trägerelement zumindest einen Aufnahmeabschnitt auf, welcher winkelig, vorzugsweise rechtwinkelig, vom ersten
Trägerabschnitt absteht, wobei die zumindest eine
Befestigungsstelle am Aufnahmeabschnitt angeordnet ist. Dabei kann der Aufnahmeabschnitt beispielsweise als ein waagrecht stehender Teil des L- oder U-Profils ausgebildet sein.
Dadurch dass der Aufnahmeabschnitt zumindest eine
Befestigungsstelle zur Aufnahme von Anbaukomponenten
aufweist, können die Anbaukomponenten, beispielsweise über an den Befestigungsstellen verschraubte Kabelschellen, schnell und ohne großen Aufwand mit dem Verbindungsträger verbunden werden .
In einer weiteren Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass das zweite Trägerelement, zusätzlich zum bzw. anstelle des Aufnahmeabschnittes des ersten Trägerelements, zumindest einen weiteren Aufnahmeabschnitt aufweist, welcher winkelig, vorzugsweise rechtwinkelig, vom zweiten Trägerabschnitt absteht, wobei zumindest eine Befestigungsstelle am weiteren Aufnahmeabschnitt angeordnet ist. Die Befestigungsstellen können dabei beispielsweise auch als konsolenartige
Auskragungen der Aufnahmeabschnitte ausgebildet sein, an welchen die Aufnahme der Anbaukomponenten erfolgt. Durch die flexible Gestaltung und Anordnung der Befestigungsstellen an den Aufnahmeabschnitten, lässt sich so ein erfindungsgemäßer Verbindungsträger einfach an das jeweilige Drehgestell und die aufzunehmenden Anbaukomponenten anpassen. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung sind die Trägerelemente, vorzugsweise auch die Befestigungselemente, als Blech-Biegeteile ausgeführt.
Metallische Bleche weisen dabei besonders günstige
mechanische Eigenschaften auf, welche den hohen Belastungs- Anforderungen genügen, und ermöglichen eine Anbindung der Anbaukomponenten bei relativ geringen Wandstärken, sodass auch eine Gewichtsreduktion im Vergleich zu
Verbindungsträgern nach dem Stand der Technik möglich ist.
Durch die Herstellung der Elemente in einem Biegeverfahren werden Schweißnähte vermieden, welche die
Festigkeitseigenschaften in der Regel negativ
beeinträchtigen, was auf die Kerbspannungen in der
Schweißnahtwurzel und die Änderungen im metallischen Gefüge aufgrund der Wärmeeinwirkung beim Schweißen zurückzuführen ist. Als besonders vorteilhaft hat es sich dabei
herausgestellt, dass die Blech-Biegeteile aus Edelstahl gefertigt sind, da Edelstahl keine weitere Lackierung oder Beschichtung benötigt, um gegen Korrosion geschützt zu sein. So werden auch Stellen, wie beispielsweise jene Stellen an denen die Verbindungsmittel angeordnet sind, an denen eine herkömmliche Beschichtung oder Lackierung nicht möglich ist bzw. im Laufe der Zeit abgerieben oder abgetragen wird, gegen Verschleiß und Korrosion geschützt.
Die eingangs gestellte Aufgabe wird auch gelöst durch einen Fahrwerksrahmen eines Schienenfahrzeuges mit zwei
Längsträgern und einem die Längsträger verbindenden
erfindungsgemäßen Verbindungsträger. Beim Fahrwerksrahmen handelt es sich dabei um einen Fahrwerksrahmen eines
Drehgestells eines Schienenfahrzeuges, an welches mittels des Verbindungsträgers Anbaukomponenten angebunden sind. Eine Ausführungsvariante der Erfindung sieht dabei vor, dass der Verbindungsträger über die Befestigungselemente mit den
Längsträgern verbunden ist. Weisen die Befestigungselemente dabei Elastomerelemente auf, so sind diese Elastomerelemente zwischen den Befestigungselementen und den Längsträgern angeordnet. Besonders einfach und stabil lassen sich die Befestigungselemente dann mit den Längsträgern verbinden, wenn die Befestigungselemente einen auskragenden Abschnitt aufweisen, welcher sich in Richtung der jeweiligen
Längsträger erstreckt. Dieser auskragende Abschnitt, welcher als Teil eines L-förmigen oder konsolenartigen Profils ausgebildet sein kann, ermöglicht eine besonders flexible Anbindung des Verbindungsträgers an unterschiedlichen
Positionen des Längsträgers, beispielsweise direkt an den
Längsenden oder in der zwischen den Längsträgern aufgespannten lichten Weite.
Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante des Fahrwerkrahmens, schließt der Verbindungsträger einen rechten Winkel mit beiden Längsträgern ein. Da die Längsträger in bekannter Weise parallel zueinander ausgerichtet sind und der
Verbindungsträger im Wesentlichen geradlinig verläuft, führt ein rechter Winkel zwischen Längsträgern und
Verbindungsträgern dazu, dass der Verbindungsträger parallel zu einem Querträger des Fahrwerkrahmens verläuft und damit bei einer Verwindung der Längsenden des Fahrwerkrahmens gegeneinander zu einer gleichmäßigen Verformung der
Längsträger führt.
Sind der Querschnitt des ersten Trägerelements in einer
Längsrichtung des Fahrwerkrahmens und der Querschnitt des zweiten Trägerelements entgegen der Längsrichtung des
Fahrwerkrahmens geöffnet, also sind die Trägerelemente mit anderen Worten in bzw. gegen die Fahrtrichtung ausgerichtet, so wird die Verwindung der Längsenden der Längsträger nicht behindert .
Da der Verbindungsträger nicht zwingend in der, durch die Parallelität der Längsträger gebildeten, lichten Weite zwischen den Längsträgern, angeordnet sein muss, sondern auch vom Querträger des Fahrwerksrahmen aus gesehen hinter den Längsenden der Längsträger angeordnet sein kann, um die
Längsträger in Längsrichtung des Verbindungsträgers zu überlappen, ist in einer bevorzugten Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Fahrwerksrahmens vorgesehen, dass die Länge der Trägerelemente zwischen 80% und 120%, bevorzugt 90% und 110%, der lichten Weite zwischen den beiden Längsträgern beträgt .
Eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass der Verbindungsträger vom Querträger des Fahrwerkrahmens aus gesehen hinter einer Radachse des
Schienenfahrzeuges angeordnet ist, um dort die benötigten Befestigungsstellen für die zu montierenden Anbaukomponenten bereitzustellen.
Kurzbeschreibung der Figuren
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird im nachfolgenden Teil der Beschreibung auf die Figuren Bezug genommen, aus der weitere vorteilhafte Ausgestaltungen, Einzelheiten und
Weiterbildungen der Erfindung zu entnehmen sind. Die Figuren sind als beispielhaft zu verstehen und sollen den
Erfindungscharakter zwar darlegen, ihn aber keinesfalls einengen oder gar abschließend wiedergeben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Explosionsdarstellung einer bevorzugten
Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen
Verbindungsträgers
Fig. 2 eine erste axonometrische Ansicht des
Verbindungsträgers
Fig. 3 eine zweite axonometrische Ansicht des
Verbindungsträgers
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Fahrwerkrahmens mit Verbindungsträger
Fig. 5 eine axonometrische Ansicht des mit dem
Fahrwerksrahmen verbundenen Verbindungsträgers
Ausführung der Erfindung
Figur 1 zeigt deutlich die einzelnen Komponenten aus denen der Verbindungsträger aufgebaut ist: Ein erstes
Trägerelement 1 und ein zweites Trägerelement 2 sind im
Wesentlichen leistenförmig ausgebildet und erstrecken sich in erster Linie entlang einer Längenrichtung. Beide
Trägerelemente 1,2 weisen dabei ein U-förmiges Profil auf, wobei sich die Profile in die jeweils entgegengesetzte
Richtung nach außen hin öffnen, sodass sich die ebenen
Abschnitte der Trägerelemente 1,2 gegenüberliegen. In den in Längsrichtung gesehen endseitigen Abschnitten der
Trägerelemente 1,2, welche, wie in Figur 2 beschrieben, als ein erster 7 und zweiter Befestigungsabschnitt 8 ausgebildet sind, ist jeweils ein erstes 9 bzw. zweites
Befestigungselement 10 angeordnet.
Das erste Befestigungselement 9 weist dabei einen ebenen Kontaktabschnitt 11 auf, welcher zwischen den beiden
Trägerelementen 1,2 angeordnet ist und mit zwei
Verbindungsmitteln 5, welche als Gewindeschrauben,
Durchgangsbohrung und Gewindemuttern ausgebildet sind, mit den Trägerelementen 1,2 verbunden ist. Dadurch werden die Trägerelemente 1,2 voneinander beabstandet und mittels der Verbindungsmittel 5 über das erste Befestigungselement 9 kraftschlüssig miteinander verbunden. Zusätzlich dazu ist das erste Befestigungselement 9 in Längsrichtung gesehen L-förmig ausgebildet, sodass ein auskragender Abschnitt des ersten Befestigungselementes 9 in dieselbe Richtung weist, in die das zweite Trägerelement 2 geöffnet ist. Kontaktabschnitt 11 und auskragender Abschnitt 15 schließen dabei einen rechten Winkel ein. Am auskragenden Abschnitt 15 weist das erste Befestigungselement 9 zwei Elastomerelemente 14 auf, über welche der Verbindungsträger an einem Längsträger eines
Fahrwerksrahmens befestigbar ist.
Analog dazu ist auch das zweite Befestigungselement 10 ausgebildet, sodass die beiden Trägerelemente 1,2 über den Kontaktabschnitt 11 der beiden Befestigungselemente 9,10 mit jeweils zwei Verbindungsmitteln 5 kraftschlüssig miteinander verbunden sind. Zusätzlich dazu sind im Zentrum des
Verbindungsträgers zwei weitere Verbindungsmittel 5
angeordnet, welche zusätzlich eine Distanzhülse aufweisen, um den Abstand zwischen den Trägerelementen 1,2 zu überbrücken. Diese dienen zur weiteren Versteifung des Verbindungsträgers.
Sind die beiden Befestigungselemente 9,10 im montierten
Zustand mit den Längsträgern des Fahrwerkrahmens verbunden, so kommt es, bei betriebsbedingter Schwingungsanregung, in den Bereichen der Trägerelemente 1,2, die kraftschlüssig über die jeweiligen Kontaktabschnitte 11 miteinander verbunden sind, und an den Verbindungsmitteln 5 zu Mikrobewegungen in den Kontaktstellen. Diese Mikrobewegungen haben eine
schwingungsdämpfende Eigenschaft und verhindern so ein
Aufschwingen des gesamten Schwingungssystems, umfassend den Fahrwerksrahmen und den Verbindungsträger.
Die Trägerelemente 1,2 weisen jeweils zueinander
korrespondierende erste 6a und zweite 6b Öffnungen 6 auf, um das Gewicht des Verbindungsträgers zu reduzieren und
gleichzeitig die Verwinde-Fähigkeit zu erhöhen, in anderen Worten die Verwinde-Steifigkeit zu reduzieren.
Figur 2 zeigt den Verbindungsträger in einem assemblierten Zustand, wobei die Lage der Teile zueinander nicht von der zuvor beschriebenen abweicht. Insbesondere sind in dieser Abbildungen die verschiedenen Abschnitte der
Trägerelemente 1,2 näher dargestellt. Das erste
Trägerelement 1 weist in seinem zentralen Abschnitt normal auf die Längsrichtung gesehen einen ersten Trägerabschnitt 3 auf, in welchem die ersten Öffnungen 6a angeordnet sind. Der erste Trägerabschnitt 3 stellt dabei jenen ebenen Teil des U- Profils auf, welcher von den beiden winkelig abstehenden Teilen begrenzt ist. Gleichermaßen ist der entsprechende überlappende Abschnitt des zweiten Trägerelementes 2 als ein zweiter Trägerabschnitt 4 ausgebildet, in welchem die zweiten Öffnungen 6b angeordnet sind, sodass sich nach dem Verbinden der Trägerelemente 1,2 gemeinsame Öffnungen 6 ausbilden.
An den längsseitigen Enden der Trägerelemente 1,2 sind die Befestigungsabschnitte 7,8 angeordnet, welche in Kontakt mit den Kontaktabschnitten 11 der Befestigungselemente 9,10 stehen und in welchen die jeweils zwei Verbindungsmittel 5 die Trägerelemente 1,2 über die Befestigungselemente 9,10
verbinden. Genauer weist das erste Trägerelement 1 an einem Ende einen ersten Teil 7a des ersten
Befestigungsabschnittes 7 und am gegenüberliegenden Ende einen ersten Teil 8a des zweiten Befestigungsabschnittes 8 auf. Das zweite Trägerelement 2 weist einen den ersten
Teil 7a des ersten Befestigungsabschnittes 7 überlappenden zweiten Teil 7b des ersten Befestigungsabschnittes 7 und einen analogen zweiten Teil 8b des zweiten
Befestigungsabschnittes 8 auf. Die Trägerabschnitte 3,4 nehmen dabei etwa 75% der Länge des Verbindungsträgers ein.
In Figur 3 sind, wie auch schon in Figur 2 angedeutet, zwei Aufnahmeabschnitte 12 dargestellt. Diese erstrecken sich in einem rechten Winkel zum die Öffnungen 6 aufweisenden ebenen Teil des ersten Trägerabschnittes 3 vom zweiten
Trägerelement 2 weg. Ein Aufnahmeabschnitt 12 ist damit im vorliegenden Ausführungsbeispiel als jener Teil des offenen U-Profils ausgebildet, welcher auf der selben Seite
ausgebildet ist in die sich die Befestigungselemente 9,10 erstrecken, in anderen Worten also auf der Oberseite des Verbindungsträgers. In diesem Aufnahmeabschnitt 12 sind
Befestigungsstellen 17 zur Aufnahme von Anbaukomponenten, wie beispielsweise Elemente der Zugsicherung (Antennen) oder Leitungen bzw. deren Kabel- und Verrohrungskomponenten, angeordnet, welche im vorliegenden Fall als
Durchgangsbohrungen ausgeführt sind. An diesen
Befestigungsstellen 17, lassen sich nun in einfacher Art und Weise Kabelschellen oder andere verschraubbare
Verbindungselemente befestigen. Um das Gewicht des
Verbindungsträgers weiter zu reduzieren, weist der
Aufnahmeabschnitt 12 vier weitere Öffnungen 13 auf. Ein zweiter Aufnahmeabschnitt 12 ist als der andere Teil des offenen U-Profils ausgebildet, also mit anderen Worten der Unterseite des Verbindungsträgers. Auch dieser
Aufnahmeabschnitt 12 weist Befestigungsstellen 17 auf.
Das zweite Trägerelement 2 weist analog zum ersten
Trägerelement 1 zwei weitere Aufnahmeabschnitte 16 auf, die
rechtwinkelig auf der Ober- bzw. Unterseite des zweiten
Trägerelements 2 vom zweiten Trägerabschnitt 4 abstehen bzw. in diesem Fall durch das U-Profil des zweiten
Trägerelements 2 ausgebildet sind. Die am weiteren
Aufnahmeabschnitt 16 angeordneten Befestigungsstellen 17, sind dabei als mit Durchgangsbohrungen versehene auskragende Abschnitte ausgebildet.
Durch die flexible Gestaltung und Anordnung der
Befestigungsstellen 17 an den Aufnahmeabschnitten 12, lässt sich so ein erfindungsgemäßer Verbindungsträger einfach an das jeweilige Drehgestell und die aufzunehmenden
Anbaukomponenten anpassen. Die Figuren 4 und 5 zeigen einen Fahrwerksrahmen mit
Verbindungsträger. Der Verbindungsträger bzw. das erste und zweite Trägerelement 1,2 ist dabei über das erste
Befestigungselement 9 mit einem ersten Längsträger 18 und über das zweite Befestigungselement 10 mit einem zweiten Längsträger 19 verbunden, wobei die Längsträger 18,19 parallel zu einer Längsrichtung 21 ausgerichtet sind. Die Längsträger 18,19 sind des Weiteren durch zwei Querträger 20 verbunden, über welche der Kraftfluss zwischen den
Längsträgern 18,19 fließt, wobei die Querträger 20 normal zur Längsrichtung 21 ausgerichtet sind. Der Verbindungsträger ist parallel zu den Querträgern 20, also ebenfalls normal zur Längsrichtung 21, ausgerichtet. In Figur 4 sind der Übersicht halber noch einmal jene Befestigungsstellen 17 dargestellt, welche in einer Sicht von oben auf den Fahrwerksrahmen sichtbar sind. Ebenfalls zu erkennen ist, dass der
Verbindungsträger an einem Ende der Längsträger 18,19 angeordnet ist und damit in Längsrichtung 21 gesehen vom Querträger 20 aus hinter einer, nicht dargestellten, Radachse des Schienenfahrzeugs. Figur 5 dagegen zeigt nochmals deutlich die auskragenden Abschnitte 15 der
Befestigungselemente 9,10 welche über Elastomerelemente 14 mit den Längsträgern 18,19 verbunden sind.
Bezugs zeichenliste :
1 erstes Trägerelement
2 zweites Trägerelement
3 erster Trägerabschnitt
4 zweiter Trägerabschnitt
5 Verbindungsmittel
6 Öffnung
7 erster Befestigungsabschnitt
8 zweiter Befestigungsabschnitt
9 erstes Befestigungselement
10 zweites Befestigungselement
11 Kontaktabschnitt der Befestigungselemente 9,10
12 Aufnahmeabschnitt
13 weitere Öffnung
14 Elastomerelement
15 auskragender Abschnitt der Befestigungselemente 9,10
16 weiterer Aufnahmeabschnitt
17 Befestigungsstelle
18 erster Längsträger
19 zweiter Längsträger
20 Querträger
21 Längsrichtung