Operationssystem mit einer OCT-Einrichtung Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Operationssystem mit einer OCT-Einrichtung für das Abtasten eines in einem Objektbereich angeordneten Objektbereichvolumens mit einem OCT-Abtaststrahl und mit einer Einrichtung für das Einstellen der Position (P) des mit dem OCT-Abtaststrahl in dem Objektbereich abgetasteten Objektbereichvolumens. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb eines Operationsinstruments sowie ein Computerprogramm.
Aus der der EP 0 815 801 ist ein Operationssystem der eingangs genannten Art bekannt. Dieses Operationssystem ist als ein Operationsmikroskop aus- gebildet und weist eine OCT-Einrichtung auf, die einen OCT- Abtaststrahlengang aus kurzkohärenter Laserstrahlung erzeugt. Die OCT- Einrichtung enthält eine Analyseeinheit zur Auswertung von Interferenzsignalen. Sie umfasst eine Einrichtung zum Scannen des OCT- Abtaststrahlengangs mit zwei Scanspiegeln, die um zwei Bewegungsachsen verstellt werden können. Der OCT-Abtaststrahlengang in dem Operationsmikroskop ist über einen Teilerspiegel in den Beleuchtungsstrahlengang des Operationsmikroskops eingekoppelt. Er wird mit diesem durch das Mikroskophauptobjektiv hindurch zu einem Objektbereich in einem Patientenauge gelenkt.
Aufgabe der Erfindung ist es, einem Operateur das Handhaben eines Operationsinstruments in einem Operationsgebiet zu erleichtern.
Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 angegebene Operationssystem und das in Anspruch 18 angegebene Verfahren gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Ein erfindungsgemäßes Operationssystem enthält eine OCT-Einrichtung für das Abtasten eines in einem Objektbereich angeordneten Objektbereichvolumens z. B. mittels eines A-, B-, und C-Scans mit einem OCT-Abtaststrahl und mit einer Einrichtung für das Einstellen der Position (P) des mit dem OCT-Abtaststrahl in dem Objektbereich abgetasteten Objektbereichvolumens. Das Operationssystem umfasst ein Operationsinstrument, das einen in dem Objektbereich anordenbaren, mit der OCT-Einrichtung in dem Objektbereichvolumen lokalisierbaren Wirkabschnitt hat. Das erfindungsgemäße Operationssystem enthält eine mit der OCT-Einrichtung verbundene Rech- nereinheit mit einem Computerprogramm für das Ermitteln der Position des Wirkabschnitts in dem abgetasteten Objektbereichvolumen durch Verarbeiten von mit der OCT-Einrichtung durch Abtasten des Objektbereichvolumens gewonnener Abtastinformation. Ein erfindungsgemäßes Operationssystem ermöglicht damit das zuverlässige Lokalisieren des Operationsinstruments in einem Patientenauge, auch wenn das Operationsinstrument teilweise aus einem für das sichtbare Licht transparenten Material besteht oder wenn dieses in dem Patientenauge von Körpergewebe verdeckt ist. Die OCT-Einrichtung in dem erfindungsgemäßen Operationssystem dient insbesondere dazu, mittels optischer Kohärenztomographie Strukturen von Körpergewebe in einem Operationsbereich auf nichtinvasive Weise zu messen und darzustellen. Als ein optisches bildgebendes Verfahren ermöglicht die optische Kohärenztomographie dabei insbesondere das Erzeugen von Schnitt- oder Volumenbildern des Körperge- webes mit Mikrometerauflösung.
Eine OCT-Einrichtung in einem erfindungsgemäßen Operationssystem hat eine Quelle für zeitlich inkohärentes und räumlich kohärentes Laserlicht mit einer Kohärenzlänge lc, das einem Probenstrahlengang und einem Refe- renzstrahlengang zugeführt wird. Der Probenstrahlengang ist auf das zu untersuchende Gewebe gerichtet. In der OCT-Einrichtung wird das Laserlicht, das aufgrund von Streuzentren im Gewebe in den Probenstrahlengang zu-
rückgestrahlt wird, mit Laserlicht aus dem Referenzstrahlengang überlagert. Durch diese Überlagerung entsteht ein Interferenzsignal. Aus diesem Interferenzsignal lässt sich die Position von Streuzentren für die Laserstrahlung im untersuchten Gewebe bestimmen.
Eine OCT-Einrichtung in einem erfindungsgemäßen Operationssystem kann insbesondere als ein "Time-Domain OCT" oder als ein "Fourier-Domain OCT" aufgebaut sein. Der Aufbau eines "Time-Domain OCT" ist beispielsweise in der US 5,321 ,501 anhand von Fig. 1 a auf Sp. 5, Z. 40 - Sp. 1 1 , Z. 10 beschrieben. In einem solchen System wird die optische Weglänge des Referenzstrahlenganges über einen schnell beweglichen Referenzspiegel fortlaufend variiert. Das Licht aus Proben- und Referenzstrahlengang wird auf einem Photodetektor überlagert. Wenn die optischen Weglängen von Proben- und Referenzstrahlengang übereinstimmen, entsteht auf dem Photodetektor ein Interferenzsignal.
Ein "Fourier-Domain OCT" ist beispielsweise in der WO 2006/10544 A1 er- läutert. Um die optische Weglänge eines Probenstrahlenganges zu vermessen, wird wiederum Licht aus dem Probenstrahlengang Licht aus einem Referenzstrahlengang überlagert. Im Unterschied zu einem "Time-Domain OCT" wird jedoch für eine Messung der optischen Weglänge des Probenstrahlenganges das Licht aus Proben- und Referenzstrahlengang nicht direkt einem Detektor zugeführt, sondern zunächst mittels eines Spektrometers spektral zerlegt. Die so erzeugte spektrale Intensität des überlagerten Signals aus Proben- und Referenzstrahlengang wird dann mit einem Detektor erfasst. Durch Auswerten des Detektorsignals kann wiederum die optische Weglänge des Probenstrahlenganges ermittelt werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass mittels der OCT-Einrichtung Volumendaten eines Gewebeareals in einem Objektbereich
permanent ausgewertet werden, um damit Daten für ein Zielareal zu bestimmen. Dabei können mittels der OCT-Einrichtung auch die Positionsdaten des Operationsinstruments permanent bestimmt werden, um dann aus den Daten des Zielareals und den Positionsdaten des Instruments den Abstand des Zielareals von der Position des Instruments zu berechnen. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kann außerdem vorsehen, dass die Bestimmung der Daten des Zielareals aus den Volumendaten berechnet wird, z. B. indem Gewebestrukturen und/oder Gewebeschichten segmentiert werden. Eine Idee der Erfindung ist es auch, dass das Operationsinstrument eine In- jektionsnadel sein kann. Insbesondere ist es eine Idee der Erfindung, dass der Wirkabschnitt des Operationsinstruments eine Kapillare mit einer Öffnung für das Ausbringen von Medium in dem Objektbereich aufweist. Damit wird mit dem Operationssystem insbesondere das Unterstützen einer Stammzellentherapie für das Behandeln der trockenen altersbedingten Makuladegene- ration (age-related macular degeneration (AMD)) ermöglicht.
Die trockene AMD ist die am meisten verbreitete Form der altersbedingten Makuladegeneration. Diese Krankheit tritt in verschiedenen Stadien auf. In der Frühphase der trockenen altersbedingten AMD entstehen in dem Hinter- grund des befallenen Auges gelbe Ablagerungen, die als Drusen bezeichnet werden. Diese Drusen entstehen als Stoffwechselendprodukte in der sogenannten Bruch's Membran, die sich unterhalb dem Retinal Pigment Epitheli- um (RPE) befindet. Diese Drusen variieren in Größe und Anzahl und werden als ein natürlicher Teil des Alterungsprozesses des Auges angesehen.
Mit der Zeit kann sich die trockene AMD entweder zu einer fortgeschrittenen Form der trockenen AMD oder zu feuchter AMD entwickeln. Bei der fortgeschrittenen Form der trockenen AMD verschlechtert sich die Funktion der lichtempfindlichen Zellen und des umliegenden Gewebes in der Makula. Gleichzeitig nimmt die Anzahl und die Größe der Drusen progressiv zu. Dies führt dann zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Sehvermögens einer an AMD erkrankten Person.
Für das Behandeln der trockenen AMD ermöglicht ein erfindungsgemäßes Operationssystem, dass ein Operateur Stammzellen an ausgewählten Stellen der Retina mit einem Operationsinstrument injizieren kann, das einen Wirkabschnitt hat, dessen Position dem Operateur bei dem Ausbringen der Stammzellen visualisiert wird. An den Stellen der Retina, an denen Stammzellen ausgebracht werden, kann bereits beschädigtes Retinales Pigmentepithel (RPE) mit den darauf angeordneten Fotorezeptoren wieder gesunden. Darüber hinaus wird an diesen Stellen auch die Drusenneubildung reduziert.
Indem der Wirkabschnitt des Operationsinstruments eine Kapillare mit einer Öffnung für das Ausbringen von Medium in dem Objektbereich aufweist, ermöglicht das Operationssystem grundsätzlich auch das präzise Ablösen von Hornhautgewebe bei der Operation der tiefen anterioren lamellierenden Keratoplastik (Deep Anterior Lamellar Keratoplasty (DALK)). Bei dieser Operation wird Hornhautgewebe des Patienten durch Spendergewebe ersetzt. Indem dabei die Descemet-Membran vollständig freigelegt wird, kann ein optimaler optischer Kontakt von Empfänger- und Spendergewebe gewähr- leistet werden.
Bei der DALK-Operation wird mit einem Operationsinstrument in Form einer dünnen Nadel eine Luftinjektion in das Stroma kurz vor der Descemet- Membran vorgenommen. Die hierdurch erzeugte Luftblase („Big Bubble") bewirkt das Ablösen von Gewebe. Dieses Gewebe kann leicht abpräpariert werden und es ist dann möglich, in den Bereichen der Cornea mit abgelöstem Gewebe entsprechendes Spendermaterial aufzunähen.
Mit einem erfindungsgemäßen Operationssystem kann bei der DALK- Operation die genaue räumliche Position des Wirkabschnitts des für die Injektion der "Big Bubble" eingesetzten Operationsinstruments in dem Hornhautgewebe visualisiert werden.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Wirkabschnitt des Operationsinstruments zumindest teilweise aus einem für das sichtbare Licht transparenten Material besteht. Auf diese Weise lässt sich gewährleisten, dass der Wirkabschnitt des Operationsinstruments Abschnitte eines Patientenauges nicht verdeckt, so dass diese für den Operateur sichtbar sind.
Grundsätzlich kann der Wirkabschnitt eines Operationsinstruments auch aus einem Material bestehen, das für das sichtbare Licht undurchlässig ist, z.B. aus Edelstahl. Dann muss aber in Kauf genommen werden, dass das Operationsinstrument in einem Objektbereich Strukturen verdeckt.
Von Vorteil ist es, wenn in dem Wirkabschnitt des Operationsinstruments eine mit dem OCT-Abtaststrahl lokalisierbare Markierung (Marker) angeordnet ist. Diese Markierung kann z. B. aus einem mit Nanopartikel aus Eisen oder Kohlenstoff versetztem Material aufgebaut sein, das für das sichtbare Licht transparent ist, das aber aufgrund der Nanopartikel zumindest teilweise absorbiert bzw. streut. Diese Maßnahme ermöglicht z. B. dass aus einer be- kannten Geometrie des Instruments und eines Markersignals die Position der Instrumentenspitze berechnet werden kann.
Von Vorteil ist es auch, wenn mit dem Computerprogramm in der Rechnereinheit eine Tracking-Betriebsmodus einstellbar ist, indem die OCT- Einrichtung von der Rechnereinheit für das Tracken, d. h. das fortlaufende Ermitteln der räumlichen Position des Wirkabschnitts fortlaufend Steuersignale mit Information zu der ermittelten Position des Wirkabschnitts erhält. Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht hier vor, dass ein Abtasten von Objektbereichvolumina in dem Objektbereich für das Bestim- men der Position des Wirkabschnitts des Operationsinstruments einerseits und für das Erfassen der Strukturen von Körpergewebe andererseits mittels unterschiedlicher Scanmuster realisiert wird. Es ist z. B. möglich, ein Objekt-
bereichvolumen mittels des OCT-Abtaststrahls mit einer niedrigeren Rate zu scannen, z. B. nur einmal pro Sekunde, und den Wirkabschnitt des Operationsinstruments demgegenüber 10 oder auch 100 mal pro Sekunde abzutasten. Auf diese Weise kann einem Operateur die Position des Wirkabschnitts des Operationsinstruments in Echtzeit und mit hoher Auflösung in den Strukturen des Körpergewebes angezeigt werden, deren Ort sich bei einer in Bezug auf die Bewegung des Operationsinstruments Verlagerung von Körpergewebe langsam aufgrund von Patientenbewegungen in dem Objektbereich verändern kann.
Das Operationssystem weist bevorzugt Mittel zum Vorgeben eines Sollwerts für die Position des Wirkabschnitts in dem Objektbereichvolumen auf. Die Mittel zum Vorgeben des Sollwerts können insbesondere ein Computerprogramm für das Vergleichen der mit der OCT-Einrichtung zu dem Objektbe- reichvolumen gewonnenen Abtastinformation mit Referenzdaten enthalten, um damit für den Wirkabschnitt des Operationsinstruments insbesondere mittels Bildauswertung ein Zielareal zu bestimmen. Für das Bestimmen des Zielareals können z. B. Algorithmen für die Schichtsegmentierung der Retina eines Patientenauges eingesetzt werden, wie sie in A. Ehnes, "Entwicklung eines Schichtsegmentierungsalgorithmus zur automatischen Analyse von individuellen Netzhautschichten in optischen Kohärenztomographie - B- Scans", Dissertation Universität Gießen (2013) in dem Kapitel 3 auf S. 45 bis 82 beschrieben sind, worauf hiermit vollumfänglich Bezug genommen wird, wobei die dortigen Ausführungen in die Beschreibung dieser Erfindung mit einbezogen werden. Insbesondere können diese Referenzdaten z. B. mit einem Röntgen- oder einem MRT-System präoperativ gewonnene Diagnosedaten umfassen.
Von Vorteil ist es, wenn die Mittel für das Vorgeben des Sollwerts für die Po- sition des Wirkabschnitts in dem Objektbereichvolumen eine Eingabeschnittstelle für das manuelle Eingeben des Sollwerts aufweisen. Auf diese Weise wird es einem Operateur ermöglicht, den Sollwert für die Position des
Wirkabschnitts des Operationsinstruments in dem Objektbereichvolumen an dem Operationssystem während einer Operation genau einzustellen.
Das Computerprogramm in dem Operationssystem ist bevorzugt für das Er- mittein von Ablageinformation über die räumliche Ablage des Wirkabschnitts von dem Sollwert ausgelegt. Das Operationssystem kann auch Mittel für das Bereitstellen eines Position-Anzeigesignals in Abhängigkeit der ermittelten Ablage des Wirkabschnitts von dem Sollwert enthalten. Von Vorteil ist es, wenn diese Mittel das Position-Anzeigesignal bereitstellen, wenn eine Norm der Ablage des Wirkabschnitts von dem vorgebbaren Sollwert einen definierten Grenzwert unterschreitet. Bevorzugt ist dieser Grenzwert einstellbar. Das Position-Anzeigesignal kann insbesondere ein akustisches und/oder ein optisches und/oder ein haptisches Anzeigesignal wie z. B. ein vibrierendes Griffstück des Operationsinstruments sein.
Das Computerprogramm generiert günstiger Weise aus der Ablageinformation ein dem Operationsinstrument zugeführtes Steuersignal für das Auslösen einer Instrumentenfunktion bei Vorliegen eines Auslösekriteriums wie z. B. einer bestimmten Eindringtiefe des Wirkabschnitts des Operationsinstru- ments in Körpergewebe oder einer bestimmten Position des Wirkabschnitts des Operationsinstruments in dem Objektbereich. Durch dieses Steuersignal kann z. B. die Injektion von Stammzellen oder das Bereitstellen von Luft bei Vorliegen einer bestimmten Ablage ausgelöst werden. Eine Idee der Erfindung ist es, einer Beobachtungsperson .z. B. einem Operateur auch die Position des Wirkabschnitts des Operationsinstruments in dem Objektbereich zu visualisieren und hierfür mittels der OCT-Einrichtung insbesondere erfasste Strukturen von Körpergewebe zu segmentieren, wie dies z. B. in A. Ehnes, "Entwicklung eines Schichtsegmentierungsalgorith- mus zur automatischen Analyse von individuellen Netzhautschichten in optischen Kohärenztomographie - B-Scans", Dissertation Universität Gießen (2013) in dem Kapitel 3 auf S. 45 bis 82 beschrieben ist. Das für eine Be-
obachtungsperson. In dem Operationssystem gibt es vorteilhafter Weise ein Operationsmikroskop für das Bereitstellen eines Bilds des Objektbereichs mit Vergrößerung. Hier kann das Position-Anzeigesignal beispielweise mit Hilfe einer Dateneinspiegelung in einen Beobachtungsstrahlengang des Mikro- skops eingeblendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst wenigstens die Schritte des Anordnens eines Wirkabschnitts eines Operationsinstruments in einem Objektbereich, des Erfassens des Objektbereichs mit dem darin angeordneten Wirkabschnitt des Operationsinstruments mit einem OCT-Abtaststrahl und des Ermitteins der Position des Wirkabschnitts in dem abgetasteten Objektbereichvolumen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere auch den Schritt des Ausbringens von Medium mit dem Operationsinstrument aufweisen.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in der Zeichnung in schemati- scher Weise dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen: ein erstes Operationssystem für ophthalmologische Operationen mit einem Operationsmikroskop und OCT-Einrichtung sowie einem Operationsinstrument; Fig. 2 eine Teilansicht des Operationsinstruments;
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung eines mit einem OCT- Abtastlichtstrahl der OCT-Einrichtung abgetasteten Objektbereichvolumens;
Fig. 4 ein Anzeigefenster einer Benutzeroberfläche des Operationssystems;
Fig. 5 eine Anzeige eines Displays in Überlagerung zu dem Bild des Objektbereichs in dem Operationsmikroskop;
Fig. 6 ein zweites Operationssystem für ophthalmologische Operationen mit einem Operationsmikroskop und OCT-Einrichtung sowie einem Operationsinstrument;
Fig. 7 eine vergrößerte Teilansicht der Retina eines Patientenauges;
Fig. 8 eine Teilansicht des Operationsinstruments; und ein Anzeigefenster einer Benutzeroberfläche des Operationssystems.
Das in der Fig. 1 gezeigte Operationssystem 10 dient für die tiefe anteriore lamellären Keratoplastik in der Ophthalmologie. Bei dieser Operation werden alle Gewebeschichten der Hornhaut 12 eines Patientenauges 14 mit Ausnahme der Descemetmembran entfernt, auf der sich Endothelzellen befin- den. Das Operationssystem 10 enthält ein Operationsmikroskop 16 für das Visualisieren des Objektbereichs 18 mit Vergrößerung. Das Operationssystem 10 hat eine OCT-Einrichtung 20, die einen OCT-Abtaststrahl 21 für das Abtasten des Objektbereichvolumens 22 mit einem A-, B- und C-Scan an dem Patientenauge 14 bereitstellt, wie dies z. B. in A. Ehnes, "Entwicklung eines Schichtsegmentierungsalgorithmus zur automatischen Analyse von individuellen Netzhautschichten in optischen Kohärenztomographie - B-Scans", Dissertation Universität Gießen (2013) in dem Kapitel 3 auf S. 45 bis 82 beschrieben ist.
Als ein Operationsinstrument 24 gibt es in dem Operationssystem 10 eine Injektionsnadel, mit der in der Hornhaut 12 des Patientenauges 14 eine Luftblase injiziert werden kann, um damit die Decentmembran von der restlichen
Hornhaut 12 zu trennen. Das Trennen der Decentmembran von der restlichen Hornhaut 12 ermöglicht, dass die oberen Schichten der Hornhaut abpräpariert werden können, um im Anschluss daran Spendermaterial aufzunähen.
Die Fig. 2 ist eine vergrößerte Teilansicht des Operationsinstruments 24. Das als eine Injektionsnadel ausgebildete Operationsinstrument 24 hat einen Wirkabschnitt 26 an einem in eine Längsrichtung erstreckten Nadelkörper 28 mit einer darin ausgebildeten Kapillare 29, die an der Spitze 30 des Nadel- körpers 28 eine Öffnung 32 hat. Das Operationsinstrument 24 weist einen Griffabschnitt 34 auf, durch den steriles Stickstoffgas aus einem Gasvolumen (nicht gezeigt) in den Nadelkörper 28 eingeleitet werden kann. Der Nadelkörper 28 besteht aus einem für das sichtbare Licht transparenten Material, z. B. aus Mineralglas oder aus PTFE. In der Nähe der Spitze 30 ist an dem Nadel- körper 28 eine Markierung 36 ausgebildet. Die Markierung 36 ist ein mit Na- nopartikel z. B. aus Eisen oder Kohlenstoff versetzter Bereich der Kapillare 29, die den OCT-Abtaststrahl 21 teilweise absorbieren. Für das sichtbare Licht ist die Markierung 36 transparent. Die räumliche Lage der Markierung 36 kann aber mit dem OCT-Abtaststrahl 21 der OCT-Einrichtung 20 erfasst werden. Der Aufbau einer solchen Markierung ist in der DE 10 2009 037 708 A1 detailliert beschrieben, auf die hiermit vollumfänglich Bezug genommen und deren Offenbarungsgehalt in die Beschreibung dieser Erfindung mit einbezogen wird. Das Operationsmikroskop 16 hat einen stereoskopischen Beobachtungsstrahlengang 38, 40, welcher die Untersuchung des Patientenauges 14 durch ein Mikroskophauptobjektiv 42 hindurch in dem Objektbereich 18 ermöglicht. Das Operationsmikroskop 16 hat weiter ein Zoomsystem 44 und einen Okulareinblick 46. Es umfasst eine Beleuchtungseinrichtung 48, welche den Ob- jektbereich 18 durch das Mikroskophauptobjektiv 42 hindurch für das stereoskopische Visualisieren des Patientenauges 14 in dem Okulareinblick 46 mit Beleuchtungslicht beleuchtet.
Die OCT-Einrichtung 20 stellt den OCT-Abtaststrahl 21 mit kurzkohärentem Licht bereit, der über verstellbare Scanspiegel 50, 52 und Stahlteiler 54 und 56 durch das Mikroskophauptobjektiv 42 hindurch zu dem Objektbereich 18 in ein Objektbereichvolumen 22 geführt ist. Das in dem Objektbereichvolumen 22 gestreute Licht des OCT-Abtaststrahls 21 gelangt wenigstens teilweise mit dem gleichen Lichtweg zu der OCT-Einrichtung 20 zurück. In der OCT-Einrichtung 20 wird dann der Laufweg des Abtastlichts mit einer Referenzstrecke verglichen. Damit kann die genaue Lage von Streuzentren in dem Objektbereich 18, insbesondere die Position von optisch wirksamen Flächen mit einer Genauigkeit erfasst werden, welche der Kohärenzlänge lc des kurzkohärenten Lichts im OCT-Abtaststrahl 21 entspricht.
In dem Operationsmikroskop 16 gibt es eine Einrichtung 58 für das Steuern des OCT-Abtaststrahls 21 und das Einstellen der Position P des mit dem OCT-Abtaststrahl 21 in dem Objektbereich 18 abgetasteten Objektbereichvolumens 22. Die Einrichtung 58 enthält eine Rechnereinheit 60. Die Rechnereinheit 60 hat eine Eingabeschnittstelle 61 als ein Mittel zum Eingeben von Sollwerten und enthält ein Computerprogramm für das Steuern des OCT-Abtaststrahls 21 und das Einstellen der räumlichen Ausdehnung und der Position P, d. h. der Lage und Orientierung des mit dem OCT- Abtaststrahl 21 abgetasteten Objektbereichvolumens 22 in einem vorrichtungsfesten Koordinatensystem 62. Das Computerprogramm dient auch für das Ermitteln der Position des Wirkabschnitts 26 in dem abgetasteten Ob- jektbereichvolumen 22 durch Verarbeiten von mit der OCT-Einrichtung 20 durch Abtasten des Objektbereichvolumens 22 gewonnener Abtastinformation.
Die Rechnereinheit 60 hat einen Programmspeicher, in dem ein Modell des Patientenauges 14 in Form von CAD-Daten abgelegt ist, die auf einer Untersuchung des Objekts in einer Diagnosevorrichtung beruhen, die nicht weiter gezeigt ist.
ln der Einrichtung 58 gibt es eine Funktionseinheit 64 mit einer Bilderfassungseinrichtung 66, mit der das Bild 68 des Patientenauges 14 in Echtzeit erfasst werden kann. Die Funktionseinheit 64 weist eine Rechnereinheit 69 auf, die einen Programmspeicher mit einem Computerprogramm hat, das als Bildauswertungsmittel eine Bildauswertungsroutine enthält. Die Bildauswertungsroutine vergleicht ausgehend von einem Referenzbild 70 des Patientenauges 14, bei dem die Lage und Orientierung des Patientenauges 14 in einem zu dem Operationsmikroskop 16 und damit dem OCT-Einrichtung 20 ortsfesten Koordinatensystem 72 bekannt ist, durch Auswerten der Strukturen der Sklera 74 und/oder der Iris 76 des Patientenauges 14 mit der Bilderfassungseinrichtung 66 in Echtzeit unmittelbar aufeinanderfolgend erfasste Bilder 68, um aus diesem Vergleich die Lage und Orientierung X, φ des Koordinatensystem 62 des Patientenauges 14 in der Objektebene des Operati- onsmikroskops 16 in einem zu dem Operationsmikroskop 16 und damit der OCT-Einrichtung 20 ortsfesten Koordinatensystem 72 anzugeben. Der Programmspeicher der Rechnereinheit 60 enthält weiter ein Computerprogramm für das Steuern der OCT-Einrichtung 20, um mit der OCT-Einrichtung 20 in regelmäßigen Zeitabständen den Abstand z des Patientenauges 14 von dem Mikroskophauptobjektiv 42 zu bestimmen. Der Rechnereinheit 60 berechnet damit fortlaufend auch die Lage des zu dem Patientenauge 14 ortfesten Koordinatensystems 72 in der Richtung der optischen Achse 82 des Mikroskophauptobjektivs 42 des Operationsmikroskops 16. Das Koordinatensystem 72 ist vorliegend ein dreidimensionales Koordinatensystem. In einer alternativen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann das Koordinatensystem 72 jedoch auch ein zweidimensionales Koordinatensystem sein. In diesem Fall ermittelt die Funktionseinheit 64 eine Verschiebung des Koordinatenursprungs des Koordinatensystems 62 in der Ob- jektebene des Operationsmikroskops 16 und eine Verdrehung des Koordinatensystems 62 in der zu der optischen Achse 82 senkrechten Objektebene um die optische Achse 82.
Das Computerprogrannnn in dem Programmspeicher der Rechnereinheit 60 enthält weiter eine Steuerroutine, welche die Referenzlänge für den OCT- Abtaststrahl 21 und die Einstellung der verstellbaren Scanspiegel 50, 52 für das Abtasten des Objektbereichvolumens 22 in dem Objektbereich mit dem Patientenauge 14 angibt. Für das Einstellen des mit dem OCT-Abtaststrahls
21 abgetasteten Objektbereichvolumens 22 gibt es in der Einrichtung 58 ein von einer Bedienperson betätigbares Steuerorgan 88. Das Steuerorgan 88 ist als eine 3D-Maus ausgebildet, z. B. als 3Dconnexion SpaceNavigator 3D-Maus der Fa. 3Dconnexion. Das Steuerorgan 88 weist ein an einer Basis 90 für das Bewegen in drei translatorischen 92a, 92b, 92c und/oder drei rotatorischen 94a, 94b, 94c Bewegungsfreiheitsgraden beweglich gelagertes Bedienelement 96 auf. Das Bedienelement 96 kann von einer Bedienperson mit den Fingern einer Hand relativ zu der Basis 90 verlagert werden. Dabei wird ein Steuersignal Sv für das Verlagern der Position P des mit dem OCT-Abtaststrahl 21 abgetastete Objektbereichvolumens 22 eingestellt. Die Einrichtung 58 für das Steuern des OCT-Abtaststrahls 21 enthält ein mit der Rechnereinheit 60 verbundene Anzeigeeinheit 98 in Form eines Displays für das Anzeigen einer Benutzeroberfläche, in der das mit dem OCT- Abtaststrahl 21 An dem Patientenauge 14 abgetastete Objektbereichvolumen
22 visualisiert werden kann. Darüber hinaus kann in dem Operationssystem 10 die OCT-Abtastinformation der OCT-Einrichtung 20 einem Operateur in dem Okulareinblick 46 des Operationsmikroskops 16 mit einer Einrichtung zur Dateneinspiegelung 75 visualisiert werden.
Die Fig. 3 ist eine vergrößerte Darstellung eines quaderförmigen Objektbe- reichvolumens 22 mit dem Wirkabschnitt 26 des Operationsinstruments 24. Das Objektbereichvolumen 22 hat z. B. Kanten b, t und h mit den folgenden Abmessungen: b ~ 3 mm, t « 14 mm und h « 2 mm.
Mit dem OCT-Abtastlichtstrahl können das OCT-Abtastlicht streuende Streuzentren an einem zonenförmigen Abtastort 100 erfasst werden. Die Abmessungen der mit dem OCT-Abtastlicht eines OCT-Systems in einem Objekt auflösbaren Zonen liegen in der Größenordnung der Wellenlänge des OCT- Abtastlichts. Für das Abtasten des Objektbereichvolumens 22 wird der OCT- Abtaststrahl 21 gescannt und die Referenzlänge in der OCT-Einrichtung 20 verändert. Der Abtastort 100 wird dabei entsprechend einem Objektbereichvolumen-Abtastscan 102 verlagert. Eine Steuerroutine für das Abtasten des Objektbereichvolumens 22 ist mit einer Programmroutine des Computerprogramms kombiniert, die einer Bedienperson an einer Eingabeschnittstelle 104 der Rechnereinheit 60 das Einstellen der Höhe h, der Breite b und der Tiefe t des Objektbereichvolumens 22 ermöglicht. Für die Abtastorte 106 des OCT-Abtaststrahls 21 können unterschiedliche Verläufe für den Objektbe- reichvolumen-Abtastscan 102 eingestellt werden.
Mit dem Computerprogramm in dem Programmspeicher der Rechnereinheit 60 wird das Objektbereichvolumen 22 an der Anzeigeeinheit 98 zusammen mit einem Modell des Patientenauges 14 visualisiert. Dieses Modell des Ob- jekts ist vorliegend eine Kugel mit einem Pfeil. Diese Kugel entspricht einem Augapfel eines durchschnittlichen Patientenauges. Der Pfeil symbolisiert dabei die Blickrichtung des Patientenauges und deutet eine Lage des Zentrums der der Cornea an. Die in der Funktionseinheit 64 ermittelten Daten zu der Lage und Orientierung des Patientenauges 14 werden der Rechnereinheit 60 zugeführt. Diese berechnet daraus Anzeigedaten für das Modell des Objekts, um damit das mit der Steuerroutine eingestellte abgetastete Objektbereichvolumen 22 aufgrund der ermittelten Lage und Orientierung des Patientenauges 14 in dem zu dem Operationsmikroskop 16 ortsfesten Koordinatensystem 72 zusammen mit dem mittels des OCT-Abtaststrahls 21 der OCT- Einrichtung 20 abgetasteten Objektbereichvolumen 22 aus der Position der Markierung 36 berechneten in einem zu dem Operationsmikroskop 16 refe- renzierten Koordinatensystem 72 ortsrichtig darzustellen.
Die Fig. 4 ist eine Darstellung einer Benutzeroberfläche 108 der Anzeigeeinheit 98, in der es Anzeigefenstern 108a, 108b, 108c und 108d gibt. Das Anzeigefenster 108a zeigt eine mit der Bilderfassungseinrichtung 66 erfasste Ansicht des Objektbereichs mit dem mittels des OCT-Abtaststrahls 21 abgetasteten Objektbereichvolumen 22 und einer aus der Position der Markierung des Operationsinstruments 24 in dem zu dem Operationsmikroskop 16 ortsfesten Koordinatensystem 72. Das Anzeigefenster 108b visualisiert ein Modell 109 des Patientenauges 14 in dem zu dem Operationsmikroskop 16 ortsfesten Koordinatensystem 72 mit der optischen Achse 82 des Mikroskophauptobjektivs 42 des Operationsmikroskops 16 und mit dem OCT-Abtaststrahl 21 in dem zu der Vorrichtung ortsfesten Koordinatensystem 72. In dem Anzeigefenster 108c ist ein sogenann- ter B-Scan des Patientenauges 14 mit dem OCT-Abtaststrahl 21 in der in dem Anzeigefenster 108a kenntlich gemachten Richtung 1 10 zu sehen. Das Anzeigefenster 108d zeigt einen B-Scan des Patientenauges 14 mit dem OCT-Abtaststrahl 21 in der in dem Anzeigefenster 108a kenntlich gemachten Richtung 1 12.
Mit dem Computerprogramm in der Rechnereinheit 60 ist für die OCT- Einrichtung 20 ein Tracking-Betriebsmodus einstellbar. In dem Tracking- Betriebsmodus folgt der OCT-Abtaststrahl 21 der Markierung 36 in dem Wirkabschnitt 26 des Operationsinstruments 24, wenn dieses an dem Patien- tenauge 14 verlagert wird. Hierzu erhält die OCT-Einrichtung 20 von der Rechnereinheit 60 fortlaufend Steuersignale mit Information zur ermittelten Position des Wirkabschnitts 26. Die Position des Wirkabschnitts 26 des Operationsinstruments 24 wird einem Operateur mittels der Anzeigefenster 108a, 108b der Benutzeroberfläche des Operationssystems 10 visualisiert.
Die Fig. 5 zeigt die mittels der Einrichtung zur Dateneinspiegelung 75 einem Operateur in dem Okulareinblick 46 des Operationsmikroskops 16 visualisier-
te Abtastinformation der OCT-Einrichtung 20, die mittels eines in den stereoskopischen Beobachtungsstrahlengang 40 eingespiegelten Displays angezeigt wird. Dem Operateur wird damit eine aus der OCT-Abtastinformation in Echtzeit berechnete Position 25 des Operationsinstruments 24 und die Lage von Bereichen 1 16 der Hornhaut 12 des Patientenauges 14 in einer ortsrichtigen Überlagerung zu dem Bild des Patientenauges 14 visualisiert.
An der Eingabeschnittstelle 61 der Rechnereinheit 60 kann eine Bedienperson für die Position des Wirkabschnitts 26 des Operationsinstruments 24 Sollwerte eingeben, in denen durch Injizieren von Luft durch die Öffnung 32 des Nadelkörpers 28 die Decentmembran von der restlichen Hornhaut 12 des Patientenauges 14 getrennt werden soll. Aufgrund eines eingegebenen Sollwerts wird die mit der OCT-Einrichtung 20 zu dem Objektbereichvolumen 22 gewonnene Abtastinformation mit Referenzdaten verglichen. Zu bemer- ken ist, dass ein Sollwert grundsätzlich auch eine Information über das Patientenauge 14 in präoperativ gewonnene Diagnosedaten sein kann. Das Computerprogramm in der Rechnereinheit 60 ermittelt bei einem Betrieb des Operationssystems 10 in dem Tracking-Betriebsmodus über die räumliche Ablage des Wirkabschnitts 26 von dem Sollwert fortlaufend Ablageinformati- on. An dem Anzeigefenster 108a und dem Anzeigefenster 108b der Benutzeroberfläche 108 des Operationssystems 10 wird die Ablage 1 17 des Wirkabschnitts 26 von dem eingestellten Sollwert 1 18 dann angezeigt.
Das Operationssystem 10 stellt also einem Operateur die Information bereit, dass das Operationsinstrument 24 in einer Sollposition angeordnet ist, die dem eingestellten Sollwert für den Wirkabschnitt 26 des Operationsinstruments 24 entspricht.
Hierzu gibt es in dem Operationssystem 10 einen akustischen Signalgenera- tor 121 , der dem Operateur das Erreichen einer entsprechenden Sollposition angezeigt, wenn eine in der Rechnereinheit 60 berechnete Norm der Ablage
des Wirkabschnitts 26 von dem vorgebbaren Sollwert einen definierten, einstellbaren Grenzwert unterschreitet.
Zu bemerken ist, dass alternativ oder zusätzlich bei einem erfindungsgemä- ßen Operationssystem 10 auch vorgesehen sein kann, dass das Erreichen der Sollposition mit dem Wirkabschnitt 26 des Operationsinstruments 24 mit einem optischen und/oder ein haptischen Anzeigesignal, etwa einem vibrierenden Griffteil des Operationsinstruments 24 zur Anzeige gebracht wird. Bei einer weiteren alternativen Ausführungsform des Operationsinstruments 24 kann vorgesehen sein, dass das Computerprogramm aus der Ablageinformation ein dem Operationsinstrument 24 zugeführtes Steuersignal für das Auslösen einer Instrumentenfunktion bei Vorliegen eines Auslösekriteriums generiert. Die Fig. 6 zeigt ein zweites Operationssystem 10' für ophthalmologische Operationen mit einem Operationsmikroskop 16 und einer OCT-Einrichtung 20 sowie einem Operationsinstrument 24' für das Injizieren von Stammzellen an der Retina 15 des Patientenauges 14. Soweit die Baugruppen und Elemente des Operationssystems 10' Baugruppen und Elementen des vorste- hend beschriebenen Operationssystems 10 entsprechen, sind diese durch die gleichen Zahlen als Bezugszeichen kenntlich gemacht.
Das Operationsinstrument 24' in dem Operationssystems 10' ist ein Mikroka- theter, mit dem das positionsgenaue Ausbringen von Stammzellen an der Retina 15 des Patientenauges 14 ermöglicht wird.
Für das Visualisieren der Retina 15 des Patientenauges 14 enthält das Operationsmikroskop 16 in dem Operationssystem 10' ein Ophthalmoskopie- Vorsatzmodul 120 mit einer Ophthalmoskopierlupe 122 und einem System zur Strahlvertauschung und Bildumkehr 124, die von dem stereoskopischen Beobachtungsstrahlengang 38, 40 durchsetzt sind.
Die Fig. 7 ist ein vergrößerter Teilschnitt der Retina 15 des Patientenauges 14 mit Blutgefäßen 123 sowie Fotorezeptoren 125 und Drusen 126.
Die Fig. 8 zeigt eine Teilansicht des Operationsinstruments 24' an der Retina 15 des Patientenauges. Das Operationsinstrument 24' hat einen Wirkabschnitt 26' an einem in eine Längsrichtung erstreckten Katheter 28' mit einer Kapillare 29'. An dem Ende des Katheters 28' gibt es eine Injektionsnadel 30' mit einer Öffnung 32' für das Ausbringen von Stammzellen in dem Gewebe der Retina 15. Das Katheter 28' besteht aus einem für das sichtbare Licht transparenten Material, z. B. aus Mineralglas oder aus PTFE. An dem Ende des Katheters 28' ist eine Markierung 36' ausgebildet. Die Markierung 36' ist für das sichtbare Licht transparent. Die räumliche Lage der Markierung 36' kann aber mit dem OCT-Abtaststrahl 21 der OCT-Einrichtung 20 erfasst werden.
Die Fig. 9 zeigt das die mittels der Einrichtung zur Dateneinspiegelung 75 einem Operateur in dem Okulareinblick 46 des Operationsmikroskops 16 visualisierte Abtastinformation der OCT-Einrichtung 20, die mittels eines in den stereoskopischen Beobachtungsstrahlengang 40 eingespiegelten Dis- plays visualisiert wird. Dem Operateur wird damit eine aus der OCT- Abtastinformation in Echtzeit berechnete Position 25 des Operationsinstruments 24' und die Lage der Drusen 126 der Retina 15 in einer ortsrichtigen Überlagerung zu dem Bild des Patientenauges 14 visualisiert. Zu bemerken ist, dass eine erfindungsgemäße Vorrichtung auch Kombinationen und Unterkombinationen von Merkmalen der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele aufweisen kann. Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann insbesondere nicht nur in ein Operationsmikroskop sondern auch in ein Ophthalmoskop oder eine andere Untersuchungseinrichtung integriert sein.
Zusamnnenfassend sind insbesondere folgende bevorzugte Merkmale festzuhalten. Die Erfindung betrifft ein Operationssystem 10, 10' mit einer OCT- Einrichtung 20 für das Abtasten eines in einem Objektbereich 18 angeordneten Objektbereichvolumens 22 mit einem OCT-Abtaststrahl 21 . Das Operati- onssystem 10, 10' enthält eine Einrichtung 58 für das Einstellen der Position (P) des mit dem OCT-Abtaststrahl 21 in dem Objektbereich 18 abgetasteten Objektbereichvolumens 22. Das Operationssystem 10. 10' umfasst ein Operationsinstrument 24, 24', das einen in dem Objektbereich 18 anordenbaren, mit der OCT-Einrichtung 20 in dem Objektbereichvolumen 22 lokalisierbaren Wirkabschnitt 26, 26' hat. In dem Operationssystem 10, 10' gibt es eine mit der OCT-Einrichtung 20 verbundenen Rechnereinheit 60 mit einem Computerprogramm für das Ermitteln der Position des Wirkabschnitts 26, 26' in dem abgetasteten Objektbereichvolumen 22 durch Verarbeiten von mit der OCT- Einrichtung 20 durch Abtasten des Objektbereichvolumens 22 gewonnener Abtastinformation .
Bezugszeichenliste
10, 10' Operationssystem
12 Hornhaut
14 Patientenauge
15 Retina
16 Operationsmikroskop
18 Objektbereich
20 OCT-Einrichtung
21 OCT-Abtaststrahl
22 Objektbereichvolumen
24, 24' Operationsinstrument
25 Position
26, 26' Wirkabschnitt
28 Nadelkörper
28' Katheder
29, 29' Kapillare
30 Spitze
30' Injektionsnadel
32, 32' Öffnung
34 Griff abschnitt
36, 36' Markierung
38, 40 stereoskopischer Beobachtungsstrahlengang
42 Mikroskophauptobjektiv
44 Zoomsystem
46 Okulareinblick
48 Beleuchtungseinrichtung
50, 52 Scanspiegel
54, 56 Strahlteiler
58 Einrichtung
60, 69 Rechnereinheit
61 Eingabeschnittstelle
62, 72 Koordinatensystem
64 Funktionseinheit
66 Bilderfassungseinrichtung
68 Bild
70 Referenzbild
74 Sklera
75 Dateneinspiegelung
76 Iris
82 optische Achse
88 Steuerorgan
90 Basis
92a, b, c translatorische Bewegungsfreiheitsgrade 94a, b, c rotatorische Bewegungsfreiheitsgrade 96 Bedienelement
98 Anzeigeeinheit
100 Abtastort
102 Objektbereichvolumen-Abtastscan
104 Eingabeschnittstelle
106 Abtastorte
108 Benutzerfläche
108a, 108b, 108c, 108d Anzeigefenster
109 Modell
1 10, 1 12 Richtung
1 16 Hornhautbereich
1 17 Ablage
1 18 Sollwert
121 Signalgenerator
120 Ophthalmoskopie-Vorsatzmodul
122 Ophthalmoskopierlupe
123 Blutgefäß
124 Strahlvertauschungs- und Bildumkehrsystem
125 Fotorezeptoren
126 Druse