Beschreibung Titel
Anordnung und Verfahren zum Kontaktieren elektrischer Komponenten
Die Erfindung betrifft eine Anordnung sowie ein Verfahren zum Kontaktieren elektrischer Komponenten, insbesondere eines Gleichspannungszwischenkreises mit elektrischen Zuleitungen.
Stand der Technik
Üblicherweise wird elektrischen Energiespeicherzellen Gleichstrom entnommen bzw. Gleichstrom in diese eingespeist. Daher ist der bisher bekannte Aufbau von
Energiespeicherzellen auf die Optimierung der Ohm'schen Innenwiderstände und der spezifischen Energie- bzw. Leistungsdichte der Energiespeicherzellen ausgelegt.
In vielen Anwendungen elektrischer Energiespeicherzellen werden Speicherzellen in serieller oder paralleler Anordnung miteinander zu Batteriemodulen verschaltet, um gewünschte Ausgangsparameter wie Gesamtspannung, Spannungsbereich, Energieinhalt oder Leistungsdichte einzustellen. Werden aus derartigen Energiespeicherzellen Ströme mit steigendem Wechselanteil entnommen, steigt frequenzabhängig der Einfluss der verteilten Induktivität der Energiespeicherzellen. Die induktiven Verluste einer
Energiespeicherzelle setzen sich aus den individuellen Anteilen der Verlustbeiträge der Elektroden, der Polverschaltung und der Anordnung der Elektroden im Gehäuse zusammen. Außerdem können bei Betriebsfrequenzen im kHz-Bereich durch den
Skineffekt Verluste in den Strom tragenden Bereichen sowie Wirbelströme in elektrisch leitfähigen Flächen, beispielsweise im Gehäuse, auftreten.
Auch bei entsprechenden Invertern und Konvertern, welche zur Ansteuerung der elektrischen Energiespeicherzellen eingesetzt werden, können die induktiven Verluste zu Überspannungen an den jeweils eingesetzten Halbleiterschaltelementen führen, die wiederum zu einer erhöhten Bauteilbelastung bis hin zur irreversiblen Zerstörung der Halbleiterschaltelemente führen können. Wie vorstehend erläutert können im
Zusammenhang mit den Invertern und Konvertern Wirbelströme und unerwünschte Schwingkreisoszillationen auftreten, die zu weiterer Belastung der Bauelemente und zu Problemen mit der elektromagnetischen Verträglichkeit führen können.
Die Druckschrift DE 10 2009 046 914 B4 offenbart eine Verbindungsanordnung für ein Sammelschienensystem, welches eine reduzierte Induktivität aufweist und mit einer primären Sammelschienenanordnung mit einem einzigen Befestigungselement verbunden ist. Die Verbindungsanordnung beinhaltet zwei im Wesentlichen überlappende, leitfähige und elektrisch isolierte Brückenelektroden, wobei jede Elektrode derart ausgebildet ist, dass sie eine positive oder eine negative Elektrode der primären
Sammelschienenanordnung mit einem Leistungsmodul-Eingangskontakt der gleichen Polarität elektrisch koppelt. Jede Brückenelektrode weist eine Verbindungslasche auf, welche für eine elektrische Kopplung mit einer von zwei überlappenden Anschlusslaschen an der primären Anordnung ausgebildet ist. Die Verbindungs- und Anschlusslaschen überlappen sich alle an einer einzigen Kreuzungsstelle und werden durch ein einziges Befestigungselement gesichert. Die Druckschrift DE 10 2012 008 750 A1 offenbart einen Adapter für die elektrische Verbindung von Zwischenkreisen mit Sammelschienen, welcher einen schichtweisen Aufbau aus Stromschienen mit gestaffelt angeordneten Verbindungslaschen aufweist.
Es besteht jedoch ein Bedarf an Lösungen zur elektrischen Verbindung zwischen elektrischen Komponenten, welche hinsichtlich der Entnahme von Wechselströmen hoher Frequenz geringere induktive Verluste aufweisen.
Offenbarung der Erfindung Die vorliegende Erfindung schafft gemäß einem Aspekt eine Anordnung mit einer ersten elektrischen Komponente, welche ein Paar flächiger, voneinander beabstandeter erster Anschlusslaschen aufweist, einer zweiten elektrischen Komponente, welche ein Paar flächiger, voneinander beabstandeter zweiter Anschlusslaschen aufweist, wobei die ersten und zweiten Anschlusslaschen jeweils paarweise elektrisch leitfähig verbunden sind, und einer elektrisch leitfähigen Platte, welche von den ersten und zweiten
Anschlusslaschen elektrisch isoliert ist, und welche in der Ebene der Flächen der ersten und zweiten Anschlusslaschen unter den ersten und zweiten Anschlusslaschen angeordnet ist. Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
Kontaktieren elektrischer Komponenten, mit den Schritten des paarweisen Überlappens von ersten flächigen Anschlusslaschen einer ersten elektrischen Komponente mit zweiten flächigen Anschlusslaschen einer zweiten elektrischen Komponente, des elektrisch
leitfähiges Verbindens der Paare von ersten und zweiten Anschlusslaschen, und des Anordnens einer elektrisch leitfähigen Platte unter den Paaren von ersten und zweiten Anschlusslaschen, wobei die elektrisch leitfähige Platte von den ersten und zweiten Anschlusslaschen elektrisch isoliert wird.
Vorteile der Erfindung
Es ist eine Idee der vorliegenden Erfindung, die induktiven Verluste, die durch
nebeneinander geführte elektrische Verbindungen bei hochfrequenten Schaltvorgängen wirksam werden können, durch Reduktion der Wirbelströme in den elektrischen
Anschlusslaschen der elektrischen Komponenten einzudämmen. Dazu wird unter oder über den Anschlusslaschen eine elektrisch leitfähige Platte derart angeordnet, dass bei Wechselströmen hoher Frequenz in der elektrisch leitfähigen Platte Wirbelströme erzeugt werden, die ein Magnetfeld generieren, welches dem in der durch die Anschlusslaschen umschlossenen effektiven Fläche durch die Wechselströme erzeugten Magnetfeld entgegengerichtet ist. Dadurch wird die effektive Induktivität der Anschlusskontakte zwischen den elektrischen Komponenten verringert und die induktiven Verluste gesenkt.
Besonders hervorzuheben ist bei dieser Art der Anordnung, dass auf übereinander gestapelte Anschlusslaschen verzichtet werden kann, beispielsweise wenn eine
Einhaltung von Anforderungen hinsichtlich Luft- und/oder Kriechstrecken durch gestapelte oder übereinander liegende Anschlusslaschen nicht gewährleistet werden kann. Darüber hinaus ist mit einer Anordnung der Anschlusslaschen nebeneinander gegenüber übereinander liegenden Anschlusslaschengeometrien ein erheblicher Kostenvorteil durch eine vereinfachte Implementierung zu erzielen. Auch für konventionelle Bauteile mit nebeneinander liegenden Anschlusslaschen ist diese Art der elektrischen Verbindung zu bevorzugen, da eine aufwändige Verbindungstechnik verzichtet werden kann, ohne dabei den Vorteil niederinduktiver Ankopplung an weitere Bauteile zu verlieren. Ein erheblicher Vorteil besteht bei der erfindungsgemäßen Anordnung darin, dass die Verlustenergie insbesondere bei der Entnahme von Wechselstrom hoher Frequenz aus einem angeschlossenen Energiespeichermodul erheblich reduziert werden kann.
Insbesondere bei Batteriesystemen mit integriertem Umrichter, sogenannten
Batteriedirektumrichtern („battery direct inverter", BDI), bei denen ein schneller Wechsel der Stromführung durch ein Batteriemodul zur Variation der Stromspannung erfolgt, ist diese Reduzierung der Verlustenergie von großem Vorteil.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Kurzzeitdynamik derartiger Energiespeichermodule verbessert wird, indem die Verzögerung der Energie- bzw.
Lastabgabe elektrischer Komponenten wie eines Folienkondensators nach Lastwechseln minimiert wird. Dadurch kann in vorteilhafter Weise auf ansonsten möglicherweise ausgleichende Bauelemente wie beispielsweise Pufferkondensatoren verzichtet werden, was den Bauraumbedarf sowie die Fertigungskosten von derartigen Anordnungen senken kann.
Überdies kann durch die Vermeidung von induktiven Verlustanteilen die
elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) verbessert werden, da die emittierten elektromagnetischen Felder vermindert und Störeinflüsse auf benachbarte
Elektronikbauteile verringert werden können. Ferner werden Ohm'sche Verluste, beispielsweise aufgrund des Skineffekts, weitestgehend reduziert, was vorteilhafter Weise mit erhöhtem Wirkungsgrad und geringerer Wärmeentwicklung einhergeht.
Wenn weiterhin eine Kühlplatte auf einer freien Seitenfläche einer elektrischen
Komponente zugleich als induktivitätssenkende Platte mit verwendet wird, können bei gleichem Bauraum und Implementierungskosten zugleich eine optimale Entwärmung sowie eine Senkung der induktiven Verlustanteile realisiert werden.
Gemäß einer Ausführungsform kann die erfindungsgemäße Anordnung weiterhin eine Isolationsschicht aufweisen, welche zwischen den ersten und zweiten Anschlusslaschen und der elektrisch leitfähigen Platte angeordnet ist. Dabei können in der erfindungsgemäßen Anordnung die Isolationsschicht auf den zweiten Anschlusslaschen und die elektrisch leitfähige Platte auf der Isolationsschicht aufgeklebt sein.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung kann die Isolationsschicht eine dielektrische Schicht mit hoher Dielektrizitätskonstante darstellen, welche einen niederinduktiven, kapazitiven Pfad zwischen den zweiten Anschlusslaschen ausbildet. Dies ermöglicht eine weitere Reduzierung des induktiven Widerstands der Anschlusslaschen zwischen den elektrischen Komponenten. Alternativ kann die erfindungsgemäße Anordnung eine Vielzahl von elektrisch leitfähigen Erhebungen umfassen, welche in einem Bereich unter zumindest einer der ersten und zweiten Anschlusslaschen auf der elektrisch leitfähigen Platte angeordnet sind.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung kann die elektrisch leitfähige Platte als Kühlplatte ausgebildet sein, welche flächig parallel entlang einer der Seitenflächen der ersten elektrischen Komponente angeordnet ist, und welche dazu ausgelegt ist, beim Betrieb der ersten elektrischen Komponente entstehende Abwärme von der ersten elektrischen Komponente abzuführen. Derartige Kühlplatten können bei elektrischen Komponenten wie Kondensatoren ohnehin bereits vorhanden sein, um eine Entwärmung der metallischen Leiter der elektrischen Komponenten zu gewährleisten. Eine Verwendung solcher Kühlplatten in einer Doppelfunktion zur Induktivitätsreduktion ist besonders vorteilhaft.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung kann die erste elektrische Komponente ein Folienkondensator sein und die zweite elektrische Komponente kann eine elektrische Sammelschiene sein. Gerade zwischen diesen beiden Komponenten ist es wünschenswert, eine signifikante Reduktion der bei Schaltvorgängen in an die Sammelschiene angeschlossenen Halbleiterschaltern wirksamen parasitären Induktivitäten zu erzielen. Durch die erfindungsgemäße Anordnung kann dies ohne die Notwendigkeit von übereinanderliegenden Hin- und Rückleitern gewährleistet werden.
Weitere Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische isometrische Darstellung einer Anordnung elektrischer
Komponenten mit Anschlusslaschen gemäß einer Ausführungsform der Erfindung; Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch die
Anschlusslaschengeometrie einer Anordnung nach Fig. 1 gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch die
Anschlusslaschengeometrie einer Anordnung nach Fig. 1 gemäß weiteren Ausführungsform der Erfindung; und
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Kontaktieren elektrischer Komponenten gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. Die im Folgenden verwendete Richtungsterminologie, das heißt, Begriffe wie„links", „rechts",„oben",„unten",„vorne",„hinten",„darüber",„dahinter" und dergleichen, wird lediglich zum besseren Verständnis der Zeichnungen verwendet, und soll in keinem Fall eine Beschränkung der Allgemeinheit darstellen. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen im Allgemeinen gleichartige oder gleich wirkende Komponenten.
Anschlusslaschen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind flächige Materialstücke, mit denen zwei Bauteile über Verbindungsmittel wie etwa Schrauben und Muttern, Bolzen oder Nieten verbunden werden können. Dabei können Anschlusslaschen von Seitenflächen der zugehörigen Bauelemente nach außen hervorragen. Anschlusslaschen im Sinne der vorliegenden Erfindung können aus verschiedenen elektrisch leitfähigen, beispielsweise metallischen Materialien hergestellt sein, um eine elektrischen Kontaktierung der
zugehörigen elektrischen Komponenten nach außen bereitstellen zu können. Anschlusslaschen im Sinne der vorliegenden Erfindung können beschichtet, dreidimensional befüllt oder/und mit großer aktiver Oberfläche hergestellt sein. Dabei können flächige
Anschlusslaschen unterschiedliche Abmessungen aufweisen. Die flächige Form der Anschlusslaschen kann quadratisch, rechteckig, rund, elliptisch oder beliebig anders gestaltet sein.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Anordnung 10
elektrischer Komponenten und deren elektrische Kontaktierung über Anschlusslaschen. Die Anordnung 10 umfasst eine erste elektrische Komponente 1 , beispielsweise einen Folienkondensator oder einen Elektrolytkondensator, sowie eine zweite elektrische Komponente 2, beispielsweise eine elektrische Sammelschiene. Die erste elektrische Komponente 1 weist ein Paar seitlich voneinander beabstandeter, flächiger erster Anschlusslaschen 3a und 3b auf. Die zweite elektrische Komponente 2 weist ein Paar seitlich voneinander beabstandeter, flächiger zweiter Anschlusslaschen 4a und 4b auf. Die Anschlusslaschen 3a und 3b bzw. 4a und 4b sind mit der jeweiligen elektrischen Komponente 1 bzw. 2 fest und in elektrisch leitfähigem Kontakt verbunden. Beispielsweise können die Anschlusslaschen 3a und 3b bzw. 4a und 4b integral mit der jeweiligen elektrischen Komponente 1 bzw. 2 ausgebildet sein. Es kann auch möglich
sein, die Anschlusslaschen 3a und 3b bzw. 4a und 4b als separate Anschlussstücke an die jeweiligen elektrischen Komponenten 1 bzw. 2 anzukoppeln.
Im vorliegenden Beispiel der Fig. 1 sind die Anschlusslaschen 3a und 3b bzw. 4a und 4b als rechteckige Platten dargestellt, wobei jedoch andere Laschenformen, wie
beispielsweise quadratische, trapezoide, kreisrunde oder ovale Formen ebenso möglich sind. Die Anschlusslaschen 3a und 3b bzw. 4a und 4b sind jeweils paarweise in elektrischen Kontakt zueinander gebracht und miteinander verbunden, beispielsweise über Verbindungsmittel wie etwa Schrauben 5, wie beispielhaft in Fig. 1 dargestellt.
Die Anschlusslaschen 3a und 3b bzw. 4a und 4b können paarweise jeweils Strom unterschiedlicher Stromrichtung tragen bzw. mit Spannung unterschiedlicher Polarität beaufschlagt werden. Wenn die Paare von ersten Anschlusslaschen 3a und 3b sowie von zweiten Anschlusslaschen 4a und 4b benachbart zueinander in einem Mindestabstand voneinander angeordnet sind, ergibt sich eine Fläche A, welche durch die erste elektrische Komponente 1 , die zweite elektrische Komponente 2 sowie die beiden paarweise verbundenen Anschlusslaschen 3a und 3b bzw. 4a und 4b eingeschlossen wird. Bei einem Kreisstrom, welcher um diese Fläche A geleitet wird, entstehen
Magnetfelder, die die Fläche A durchsetzen. Je größer die Fläche A ist, desto höher ist der induktive Widerstand der durch die Anschlusslaschen 3a und 3b bzw. 4a und 4b gebildete Anschlussgeometrie.
Generell ist es vorteilhaft, die Abstände zwischen stromführenden Elementen beider Polaritäten möglichst gering zu halten, um die durch diese Elemente umschlossene aktive Durchflutungsfläche zu minimieren, das heißt, die induktive Impedanz der stromführenden Elemente zu minimieren. Außerdem ist es vorteilhaft, die stromführenden Elemente möglichst großflächig auszugestalten, um die Stromdichte möglichst homogen zu verteilen. Häufig ist jedoch eine ideal flächige Kontaktierung zwischen den
Anschlusslaschen 3a und 3b bzw. 4a und 4b nur unter bestimmten Randbedingungen möglich, wie beispielsweise Sicherheitsanforderungen oder technischen Zwängen. Daher ist zwischen den Paaren von Anschlusslaschen 3a und 3b bzw. 4a und 4b jeweils ein Mindestabstand einzuhalten, der wiederum zu einer Mindestinduktivität der
Anschlussgeometrie führt. Insbesondere im Wechselstrombetrieb kommt es daher aufgrund des Skineffekts zu Ohm'schen Verlusten sowie zu in Folge auftretenden unerwünschten Erwärmungen der elektrischen Komponenten 1 und 2 im Bereich der Anschlusslaschen 3a und 3b bzw. 4a und 4b.
In der Anordnung 10 ist daher eine elektrisch leitfähige Platte 6 vorgesehen, welche von den ersten und zweiten Anschlusslaschen 3a, 3b, 4a und 4b elektrisch isoliert ist, und welche in der Ebene der Flächen der ersten und zweiten Anschlusslaschen 3a, 3b, 4a und 4b unter den ersten und zweiten Anschlusslaschen 3a, 3b, 4a und 4b angeordnet ist. Die Induktivität des durch die Anschlusslaschen 3a, 3b, 4a und 4b gebildeten
Anschlusses der ersten elektrischen Komponente 1 an die zweite elektrische Komponente 2 ändert sich dabei im Gleichstrombetrieb nicht oder nur unwesentlich. Im
Wechselstrombetrieb hingegen werden in der elektrisch leitfähigen Platte 6 Wirbelströme induziert, die ein Magnetfeld erzeugen, welche die Fläche A in entgegengesetzter Richtung zu dem durch die Ströme in den Anschlusslaschen 3a, 3b, 4a, 4b erzeugten Magnetfeld durchsetzen. Dadurch wird der effektive induktive Widerstand der
Anschlusslaschen 3a, 3b, 4a, 4b verringert.
Zum einen können dadurch die induktiven Verluste der Anordnung 10 im
Wechselstrombetrieb verringert werden, zum anderen ergibt sich durch die Anwesenheit der elektrisch leitfähigen Platte 6 eine günstigere Stromdichteverteilung in den
Anschlusslaschen 3a, 3b, 4a, 4b, wodurch wiederum geringere Ohm'sche Verluste und geringere Wärmeproduktion in den Anschlusslaschen 3a, 3b, 4a und 4b zu verzeichnen sind.
Wie in den Fig. 2 und 3 schematisch im Querschnitt angedeutet, können verschiedene Möglichkeiten zur Anordnung der elektrisch leitfähigen Platte 6 vorgesehen sein.
Dargestellt sind aus Gründen der Übersichtlichkeit jeweils nur die unteren
Anschlusslaschen 4a und 4b, die im Abstand der Ausdehnung der Fläche A in lateraler Richtung zueinander ausgebildet sind.
Wie in Fig. 2 gezeigt, kann die elektrisch leitfähige Platte 6 über eine Isolationsschicht 7 mit den Anschlusslaschen 4a und 4b verbunden werden, um eine galvanische Trennung zwischen den Anschlusslaschen 4a und 4b und der elektrisch leitfähigen Platte 6 zu gewährleisten. Die Isolationsschicht 7 kann als eine dielektrische Folie mit einer hohen Dielektrizitätskonstante ausgeführt werden, welche zwischen den Anschlusslaschen 4a und 4b einen niederinduktiven, kapazitiven Pfad ausbildet. Die Isolationsschicht 7 kann mit den Anschlusslaschen 4a und 4b bzw. mit der elektrisch leitfähigen Platte 6 verklebt werden.
Alternativ dazu ist möglich, wie in Fig. 3 gezeigt, die elektrisch leitfähige Platte 6 in einem größeren Abstand zu den Anschlusslaschen 4a und 4b anzuordnen, so dass die elektrische Isolierung zu den Anschlusslaschen 4a und 4b über einen Luftspalt
gewährleistet wird. Unterhalb der Fläche A, das heißt in einem Bereich unter zumindest einer der ersten und zweiten Anschlusslaschen 3a und 3b bzw. 4a und 4b, können dann ein oder mehrere elektrisch leitfähigen Erhebungen 8 oder Kuppeln auf der elektrisch leitfähigen Platte 6 angebracht werden. Es ist ebenso möglich, unter beiden der
Anschlusslaschen 3a und 3b bzw. 4a und 4b Erhebungen 8 anzubringen. Die Erhebungen 8 können geeignete äußere Gestalt aufweisen, beispielsweise quaderförmige, kuppeiförmige, halbkugelförmige oder pyramidenförmige Gestalt. Die Anzahl der
Erhebungen 8 ist dabei variabel und an die Größe der einzelnen Erhebungen 8 und die Fläche der Anschlusslaschen 3a und 3b bzw. 4a und 4b angepasst.
Für die Anordnung 10 kann es zudem vorteilhaft sein, eine Kühlplatte, welche an einer Seitenfläche der ersten oder zweiten elektrischen Komponente 1 bzw. 2 aufgebracht ist, als elektrisch leitfähige Platte 6 mitzunutzen. Die Kühlplatte kann dabei flächig parallel entlang einer der Seitenflächen der ersten oder zweiten elektrischen Komponente 1 bzw. 2 angeordnet sein. Beispielsweise kann die Kühlplatte eine metallische Schicht aus einem Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit umfassen, welche dazu ausgelegt ist, beim Betrieb der ersten oder zweiten elektrischen Komponente 1 bzw. 2 entstehende Abwärme an die Umgebung abzuführen. Die Kühlplatte kann über die Seitenfläche der ersten oder zweiten elektrischen
Komponente 1 bzw. 2 hinausragen, und unter den Anschlusslaschen 4a bzw. 4b geführt werden. Dadurch kann die Kühlplatte einerseits für die Induzierung von Wirbelströmen unter den Anschlusslaschen 4a und 4b genutzt werden, und andererseits den Anschluss der ersten und zweiten elektrischen Komponenten 1 und 2 entwärmen.
Die dargestellte Anordnung 10 kann beispielsweise bevorzugt in Systemen eingesetzt werden, in denen Wechselströme hoher Frequenz aus Energiespeicherzellen entnommen werden, beispielsweise in Batteriedirektumrichtern mit Ansteuerfrequenzen oberhalb von etwa 100 Hz. In diesen Systemen können induktive Verluste infolge der hohen
Wechselstromfrequenz minimiert werden. Gleichzeitig verbessert sich das
Ansprechverhalten der Energiespeicherzellen im Kurzzeitbereich, was die Dynamik und Zuverlässigkeit der Systeme erheblich verbessert.
Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Verfahrens 20 zum Kontaktieren von elektrischen Komponenten. Das Verfahren 20 kann insbesondere zur Herstellung der in Verbindung mit den Fig. 1 bis 3 erläuterten Anordnung 10 eingesetzt werden. In einem ersten Schritt 21 erfolgt ein paarweises Überlappen von ersten flächigen
Anschlusslaschen 3a, 3b einer ersten elektrischen Komponente 1 , beispielsweise eines
Folienkondensators, mit zweiten flächigen Anschlusslaschen 4a, 4b einer zweiten elektrischen Komponente 2, beispielsweise einer elektrischen Sammelschiene. In einem zweiten Schritt 22 erfolgt ein elektrisch leitfähiges Verbinden der Paare von ersten und zweiten Anschlusslaschen 3a, 3b bzw. 4a, 4b. Optional kann in einem Schritt 23 eine Isolationsschicht 7 zwischen den ersten und zweiten Anschlusslaschen 3a, 3b bzw. 4a, 4b und einer elektrisch leitfähigen Platte 6 angeordnet werden. Schließlich wird in Schritt 24 die elektrisch leitfähige Platte 6 unter den Paaren von ersten und zweiten
Anschlusslaschen 3a, 3b bzw. 4a, 4b, wobei die elektrisch leitfähige Platte 6 von den ersten und zweiten Anschlusslaschen 3a, 3b bzw. 4a, 4b elektrisch isoliert wird.