Elektrisches Antriebssystem für ein mit Muskelkraft betriebenes Fahrzeug
Die Erfindung betrifft ein elektrisches Antriebssystem für ein mit Muskelkraft be- triebenes Fahrzeug, mindestens umfassend einen mit einer durch Muskelkraft be¬ treibbaren Antriebseinheit mechanisch verbundenen elektrischen Generator, einen elektrischen Antriebsmotor, einen elektrischen Energiespeicher und eine elektri¬ sche Schaltungsanordnung zur elektrischen Verkopplung des Generators mit dem Antriebsmotor und dem Energiespeicher. Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung ist ein elektrisches Antriebssystem für ein Fahrrad, wobei die durch Muskelkraft betreibbare Antriebseinheit als Tretkurbel ausgebildet ist.
Aus der DE 196 00 698 A1 ist ein mit Muskelkraft betriebenes Fahrzeug, insbesondere Fahrrad, bekannt, das einen zur Stromerzeugung durch einen Fahrzeug- benutzer antreibbaren Generator und mindestens einen Elektromotor zum Antrieb des Fahrzeuges umfasst. Dabei sind der Generator und der Elektromotor zur Übertagung der elektrischen Leistung miteinander verbunden. Bevorzugt ist dem Generator eine elektrische Steuerung zugeordnet, mittels derer die Größe der aus dem Generator ausgekoppelten Leistung veränderbar ist, wodurch das zum An- trieb des Generators erforderliche Drehmoment entweder durch die Steuerung oder durch den Fahrzeugbenutzer verändert werden kann, um auf diese Weise die erzeugte elektrische Leistung zu beeinflussen. Die elektrische Steuerung kann dabei so ausgebildet sein, dass der Fahrzeugbenutzer eine Änderung des Fahrwiderstandes des Fahrzeuges, beispielsweise bei einer Bergauf- oder Bergabfahrt oder infolge einer Änderung des Fahrtwindes, direkt am Tretwiderstand der Tretkurbel, also des zum Antrieb des Generators erforderlichen Drehmomentes, spürt. Dabei kann die Möglichkeit der Veränderung des zum Antrieb des Generators erforderlichen Drehmomentes durch den Fahrzeugbenutzer in der Art einer elektrischen Gangschaltung vorgesehen sein. Die vom Fahrzeugbenutzer aufzu- bringende Leistung ergibt sich als Produkt aus Drehmoment und Drehzahl des Generators bzw. der mit dem Generator mechanisch verbundenen Tretkurbel. Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass beim Anfahren aus dem Stillstand dem Fahrzeugbenutzer keine adäquat dem Tretgefühl und der Gewöhnung beim Fahren eines konventionellen mit Muskelkraft betriebenen Fahrzeuges große Leistung abverlangt wird, also kein entsprechend großes Drehmoment zum Drehen der Tretkurbel aus dem Stillstand erforderlich ist.
Zur Behebung dieses Nachteiles wird in der EP 1 165 188 B1 ein mit Muskelkraft betriebenes elektrisches Antriebssystem für ein Fahrzeug vorgeschlagen, das, wie bereits bekannt, einen mechanisch mit einer Tretkurbel verbundenen Generator, der durch den Fahrzeugbenutzer antreibbar ist, einen Elektromotor zum Antrieb des Fahrzeuges und eine elektrische Steuerung umfasst, wobei die elektrische Steuerung ein Steuerprogramm des Generators aufweist, die die Erzeugung eines Gegenmomentes am Generator, bezogen auf die Vorwärts-Tretrichtung, ermöglicht und dass eine Anfahrsteuerung des Generators vorgesehen ist, mit welcher ein bei Betätigung der Tretkurbel aus dem Stillstand heraus unmittelbar auftreten- der hoher Tretwiderstand erzeugt wird. Dabei ist vorgesehen, den hohen Tretwiderstand vom Anfahren aus dem Stillstand bis zum Erreichen einer minimalen Fahrgeschwindigkeit zu erzeugen. Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass der Tretwiderstand beim Anfahren aus dem Stillstand bis zum Erreichen einer minimalen Fahrgeschwindigkeit nur Werte annehmen kann, die im Steuerprogramm des Ge- nerators vorgesehen, also vorbestimmt sind. Ein dem Tretgefühl und der Gewöhnung beim Anfahren aus dem Stillstand eines konventionellen mit Muskelkraft betriebenen Fahrzeuges adäquater Tretwiderstand oder allgemeiner ausgedrückt, ein adäquates Verhalten des Fahrzeuges wird jedenfalls bei unterschiedlichen Bedingungen, wie Bergauf- oder Bergabfahrt oder wechselnden Windverhältnissen beim Anfahren, mit diesem Antriebssystem nicht erreicht.
Auch in der US 3 884 317 A wird lediglich ein elektrisches Antriebssystem für ein elektrisch angetriebenes Fahrrad beschrieben, bei dem ein mit einer Tretkurbel verbundener Generator so betrieben wird, dass die Tretkurbel durch den Fahrrad- benutzer mit einer für ihn angenehmen Drehzahl betätigt werden kann. Das elektrische Antriebssystem umfasst weiterhin einen auf das Vorder- und/oder Hinterrad wirkenden elektrischen Antriebsmotor, einen elektrischen Energiespeicher und eine elektrische Steuerung zur Steuerung der Motordrehzahl und damit der Geschwindigkeit des Fahrrades sowie des elektrischen Leistungsflusses zwischen dem elektrischen Generator, dem elektrischen Energiespeicher und dem elektrischen Antriebsmotor. Ein dem Tretgefühl und der Gewöhnung beim Anfahren aus dem Stillstand eines konventionellen mit Muskelkraft betriebenen Fahrzeuges adäquater Tretwiderstand oder allgemeiner ausgedrückt, ein adäquates Verhalten des Fahrzeuges wird bei unterschiedlichen Bedingungen, wie Bergauf- oder Bergabfahrt oder wechselnden Windverhältnissen beim Anfahren, mit diesem Antriebssystem ebenfalls nicht erreicht.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines elektrischen Antriebssystems für ein mit Muskelkraft betriebenes Fahrzeug, das einen Widerstand der durch Mus¬ kelkraft betreibbaren Antriebseinheit, insbesondere Tretwiderstand der Tretkurbel, beim Anfahren aus dem Stillstand bei unterschiedlichsten Bedingungen bewirkt, welche dem Fahrzeugbenutzer ein Gefühl, insbesondere ein Tretgefühl, vermittelt, das dem Gefühl, insbesondere dem Tretgefühl, und der Gewöhnung beim Anfah¬ ren aus dem Stillstand eines konventionellen mit Muskelkraft betriebenen Fahr¬ zeuges adäquat ist. Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein elektrisches Antriebssystem für ein mit Muskelkraft betriebenes Fahrzeug gemäß dem Hauptanspruch gelöst. Die Ansprüche 2 bis 6 beschreiben vorteilhafte Weiterbildungen des elektrischen Antriebssystems. Das elektrisches Antriebssystem für ein mit Muskelkraft betriebenes Fahrzeug um- fasst mindestens einen mit einer durch Muskelkraft betreibbaren Antriebseinheit mechanisch verbundenen elektrischen Generator, einen elektrischen Antriebsmotor, einen elektrischen Energiespeicher und eine elektrische Schaltungsanordnung zur elektrischen Verkopplung des Generators mit dem Antriebsmotor und dem Energiespeicher und ist dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Schaltungsanordnung eine Drehzahlregeleinrichtung, mittels derer eine Drehzahlregelung des elektrischen Generators derart erfolgt, dass die Drehzahl nG des elektrischen Generators die Bedingung nG < kn * nR erfüllt, wobei nR die Drehzahl eines durch den elektrischen Antriebsmotor angetriebenen Rades des Fahrzeuges und kn ein vorgegebener Drehzahlübersetzungsfaktor sind und eine Drehmomentenregeleinrichtung, mittels derer eine Drehmomentenregelung des elektrischen Antriebsmotors derart erfolgt, dass das vom elektrischen Antriebsmotor erzeugte Drehmoment MA die Bedingung MA = kM * MG erfüllt, wobei MG das vom Fahrzeugbenutzer zum Antrieb des elektrischen Generators erzeugte Drehmoment und kM ein vorgegebener Antriebsmomentenfaktor sind, aufweist.
Zur Vereinfachung wird nachfolgend überwiegend auf die Nennung des Zusatzes elektrisch bei den Bauelementen Generator, Antriebsmotor und Energiespeicher verzichtet. Gleichwohl sind bei der Nennung dieser Bauelemente stets elektrische Bauelemente gemeint.
Bevorzugt umfasst das elektrische Antriebssystem eine Einrichtung zur Erfassung der Drehzahl nR des durch den Antriebsmotor angetriebenen Rades und eine Ein¬ richtung zur Erfassung der Drehzahl nG des Generators. Die beiden Einrichtungen zur Erfassung der Drehzahl nR des durch den Antriebsmotor angetriebenen Rades und zur Erfassung der Drehzahl nG des Generators sind elektrisch so mit der Drehzahlregeleinrichtung verbunden, dass das Signal der Einrichtung zur Erfas¬ sung der Drehzahl nR des durch den Antriebsmotor angetriebenen Rades als Füh¬ rungsgröße für die Drehzahlregelung und das Signal der Einrichtung zur Erfassung der Drehzahl nG des Generators als Rückführgröße der Drehzahlregelung fungie- ren. Die Stellgröße der Drehzahlregelung ist ein zwischen dem Energiespeicher und dem Generator antreibbarer elektrischer Strom.
Bei einer bevorzugten Ausbildung der Drehmomentenregeleinrichtung umfasst das elektrische Antriebssystem eine Einrichtung zur Erfassung des Antriebsmotor- Stromes und eine Einrichtung zur Erfassung des Generatorstromes IG. Die beiden Einrichtungen zur Erfassung des Antriebsmotorstromes und des Generatorstromes IG sind elektrisch derart mit der Drehmomentenregeleinrichtung verbunden, dass das Signal der Einrichtung zur Erfassung des Generatorstromes IG, welches multipliziert mit dem Verhältnis von vom Fahrzeugbenutzer zum Antrieb des Generators erzeugtem Drehmoment MG ZU Generatorstrom IG dem vom Fahrzeugbenutzer zum Antrieb des Generators erzeugtem Drehmoment MG entspricht, multipliziert mit dem Antriebsmomentenfaktor k als Führungsgröße für die Drehmomentenregelung fungiert und das Signal der Einrichtung zur Erfassung des Antriebsmotorstromes U, welches multipliziert mit dem Verhältnis von vom Antriebs- motor erzeugtem Drehmoment MA ZU Antriebsmotorstrom IA dem vom Antriebsmotor erzeugtem Drehmoment MA entspricht, als Rückführungsgröße der Drehmomentenregelung fungiert. Die Stellgröße der Drehmomentenregelung ist der Antriebsmotorstrom IA. Die Drehmomentenregeleinrichtung ist dabei derart mit dem Generator und dem Energiespeicher elektrisch verbunden, dass der An- triebsmotorstrom IA sich durch Summierung des Generatorstromes IG und eines zwischen dem Energiespeicher und der Drehmomentenregeleinrichtung fließenden Energiespeicherstromes ls ergibt, wobei der zwischen dem Energiespeicher und der Drehmomentenregeleinrichtung fließende Energiespeicherstrom ls positiv oder negativ sein kann, also entweder aus dem Energiespeicher fließt - dem Energie- Speicher wird Energie entnommen - oder in den Energiespeicher fließt - dem Energiespeicher wird Energie zugeführt.
Mittels des elektrischen Antriebssystems wird dem Fahrzeugbenutzer ein Gefühl, insbesondere ein Tretgefühl, vermittelt, das dem Gefühl, insbesondere dem Tret¬ gefühl und der Gewöhnung beim Fahren eines konventionellen mit Muskelkraft be¬ triebenen Fahrzeuges, insbesondere eines Fahrrades, adäquat ist, und zwar wäh- rend aller Phasen des Fahrens und bei unterschiedlichsten Bedingungen. Unter¬ schiedlichste Bedingungen bedeutet dabei unterschiedlichste, die angestrebte Fortbewegung des Fahrzeuges beeinflussende Faktoren, wie z.B. die Neigung des zu befahrenden Weges (Bergan- oder Bergabfahrt), auf den Fahrzeugbenutzer und das Fahrzeug einwirkender Wind, unterschiedlicher Rollwiderstand des Fahr- zeuges usw. Erreicht wird dieses Gefühl, insbesondere Tretgefühl, durch die die Bedingung Drehzahl des Generators nG <■ kn * Drehzahl eines durch den
elektrischen Antriebsmotor angetriebenen Rades nR erfüllende Drehzahl regelung, wobei kn ein Drehzahlübersetzungsfaktor ist, der vorwählbar ist. Der Drehzahl¬ übersetzungsfaktor kann entweder vorgewählt fest eingestellt sein, dies würde ei- nem konventionellen Fahrzeug ohne Gangschaltung entsprechen, oder über ein vom Fahrzeugbenutzer betätigbares, in die elektrische Schaltungsanordnung integriertes Bedienelement vorgewählt und während der Fahrt verändert werden, dies würde einem konventionellen Fahrzeug mit Gangschaltung entsprechen. Dabei kann die Veränderung des Drehzahlübersetzungsfaktors in Stufen oder stufen- los erfolgen.
Die Einhaltung der vorgenannten Bedingung durch die Drehzahl regelung bedeutet, dass die Drehzahl des Generators und damit der mit dem Generator mechanisch verbundenen, durch Muskelkraft betreibbaren Antriebseinheit, insbesondere Tret- kurbel, quasi starr mit der Drehzahl des vom elektrischen Antriebsmotor angetriebenen Rades verkoppelt ist. Diese Bedingung ist letztlich auch bei jedem konventionellen, mit Muskelkraft betriebenen Fahrzeug gegeben.
Bei dem erfindungsgemäßen elektrischen Antriebssystem bedeutet dies, dass insbesondere beim Anfahren aus dem Stillstand, aber auch beim Aufbringen eines erhöhten Drehmomentes zur Beschleunigung der Fortbewegung des Fahrzeuges, dem elektrischen Energiespeicher elektrische Energie entnommen wird, um durch den Generator ein solches Gegenmoment zu bewirken, dass die vorgenannte Bedingung: Drehzahl des Generators ηβ < kn * Drehzahl eines durch den elektrischen Antriebsmotor angetriebenen Rades nR, eingehalten wird. Der Fahrzeugbenutzer empfindet dieses Gegenmoment als den ihm vom Fahren eines konventionellen, mit Muskelkraft betriebenen Fahrzeuges bekannten und gewohnten Widerstand,
insbesondere Tretwiderstand. Er empfindet daher beim Fahren eines ein erfin¬ dungsgemäßes elektrisches Antriebssystem aufweisenden Fahrzeuges ein adä¬ quates Gefühl, insbesondere Tretgefühl, zu einem konventionellen, mit Muskelkraft betriebenen Fahrzeug.
Neben der beschriebenen Drehzahlregelung ist für die Fortbewegung des Fahr¬ zeuges die Drehmomentenregelung, die die Bedingung: vom Antriebsmotor er¬ zeugtes Drehmoment MA = k * vom Fahrzeugbenutzer zum Antrieb des Genera¬ tors erzeugtes Drehmoment MG erfüllt, wobei k ein Antriebsmomentenfaktor ist, von großer Bedeutung.
Zur Erläuterung der Funktion des elektrischen Antriebssystems werden zunächst der Drehzahlübersetzungsfaktor kn = 1 in der Bedingung nG < kn * nR für die Dreh¬ zahlregeleinrichtung und der Antriebsmomentenfaktor k = 1 in der Bedingung MA = kM * MG für die Drehmomentenregeleinrichtung angenommen. Dies bedeutet, bei einer Umdrehung nG des Generators absolviert auch das durch den Antriebsmotor angetriebene Rad nR eine Umdrehung und das vom Fahrzeugbenutzer am Generator erzeugte Drehmoment MG wird in gleicher Größe durch den
elektrischen Antriebsmotor erzeugt und wirkt auf das angetriebene Rad. Beim An- fahren aus dem Stillstand erzeugt der Fahrzeugbenutzer ein Drehmoment MG, welches in gleicher Größe durch den Antriebsmotor erzeugt und auf das angetriebene Rad wirkt. Um die Bedingung nG < kn * nR zu erfüllen, wird am Generator ein Gegenmoment erzeugt, das zunächst, also beim Stillstand des durch den elektrischen Antriebsmotor angetriebenen Rades, weitgehend gleich groß dem vom Fahrzeugbenutzer erzeugten Drehmoment MG ist, der Generator und damit die durch Muskelkraft betreibbare Antriebseinheit, insbesondere die Tretkurbel, haben, wie das vom Antriebsmotor angetriebene Rad, die Drehzahl nG = nR = 0. Hierbei ist natürlich zu beachten, dass beim Anfahren aus dem Stillstand die zur Erzeugung des Gegenmomentes am Generator notwendige Energie durch den Energiespeicher bereitgestellt werden muss, so dass bei einem realen Antriebssystem der Wert des am Generator erzeugten Gegenmomentes beim Anfahren aus dem Stillstand auf einen technisch sinnvollen Wert begrenzt sein sollte.
Der elektrische Antriebsmotor erzeugt ein Drehmoment MA und überträgt dieses auf das angetriebene Rad, wodurch es beginnt, sich zu drehen und das Fahrzeug in Bewegung zu versetzen. Solange der Fahrzeugbenutzer am Generator ein
Drehmoment MG erzeugt, also bemüht ist, die Drehzahl nG des Generators und damit der durch Muskelkraft betreibbaren Antriebseinheit, insbesondere der Tret¬ kurbel, gegenüber der Drehzahl nR des vom Antriebsmotor angetriebenen Rades zu erhöhen, wird dieses Drehmoment in gleicher Größe durch den elektrischen Antriebsmotor erzeugt und auf das angetriebene Rad übertragen. Das Fahrzeug wird weiter beschleunigt. Wird durch den Fahrzeugbenutzer am Generator kein Drehmoment MG mehr erzeugt, wird also die Drehzahl nG des Generators und damit der durch Muskelkraft betreibbaren Antriebseinheit, insbesondere der Tret¬ kurbel, gegenüber der Drehzahl nR des angetriebenen Rades reduziert, so wird durch den Antriebsmotor auch kein Drehmoment MA mehr erzeugt und auf das angetriebene Rad übertragen. Das Fahrzeug rollt und wird infolge von Gegenwind, Rollwiderstand, der Schwerkraft bei Berganfahrt usw. seine Geschwindigkeit ver¬ ringern. Eine Bergabfahrt kann natürlich auch zu einer Erhöhung der Geschwin¬ digkeit führen. Der vorgenannte Zusammenhang entspricht dem von einem kon- ventionellen, mit Muskelkraft betriebenen Fahrzeug bekannten Freilauf.
Soll die Drehzahl nR des angetriebenen Rades konstant gehalten werden, ohne dass unterstützende Kräfte (Schiebewind, Bergabfahrt) wirken, muss durch den Fahrzeugbenutzer am Generator ein Drehmoment MG erzeugt werden, so dass durch den elektrischen Antriebsmotor ein gleich großes Drehmoment MA mehr erzeugt und auf das angetriebene Rad übertragen wird, um eine Verringerung der Drehzahl nR des angetriebenen Rades infolge von Gegenwind, Rollwiderstand, Schwerkraft bei Berganfahrt usw. zu verhindern. Der angenommenen Fall mit Antriebsmomentenfaktor kwi = 1 , also das vom Fahrzeugbenutzer am Generator erzeugte Drehmoment MG = dem vom Antriebsmotor erzeugten auf das angetriebene Rad übertragene Drehmoment MA, entspricht weitgehend den Bedingungen eines konventionellen Fahrzeuges. Der Fahrzeugbenutzer bringt die gesamte zum Antrieb des Fahrzeuges notwendige Energie auf. Wird der Antriebsmomentenfaktor kM > 1 gewählt, ist das vom elektrischen Antriebsmotor erzeugte und auf das angetriebene Rad übertragene Drehmoment MA größer als das vom Fahrzeugbenutzer erzeugte Drehmoment MG. In diesem Fall muss dem Antriebsmotor zusätzliche Energie aus dem Energiespeicher zugeführt werden. Wird der Antriebsmomentenfaktor kM < 1 gewählt, ist das vom Fahrzeug- benutzer erzeugte Drehmoment MG größer als das vom elektrischen Antriebsmotor erzeugte und auf das angetriebene Rad übertragene Drehmoment MA. ES kann
am Generator erzeugte elektrische Energie dem Energiespeicher zugeführt wer¬ den. Zur Veränderung des Antriebsmomentenfaktors kM kann die elektrische Schaltungsanordnung ein vom Fahrzeugbenutzer bedienbares Bedienelement aufweisen. Der Fahrzeugbenutzer kann dann zwischen den drei genannten Varian- ten wählen und natürlich auch die Größe der dem Energiespeicher zu entnehmen¬ den oder zuzuführenden Energie bestimmen. Natürlich wird durch die Wahl des Antriebsmomentenfaktors kM wesentlich das Fahrgefühl beeinflusst.
Eine Veränderung des Drehzahlübersetzungsfaktors kn hat die Wirkung einer kon¬ ventionellen Gangschaltung, wenn sie verbunden ist mit einer Veränderung des Antriebsmomentenfaktors kM. wobei kM=1/kn ist.
Die vorstehend beschriebene Funktion des elektrischen Antriebssystems beim Anfahren aus dem Stillstand entspricht aufgrund der Drehzahlregelung mit der Be¬ dingung nG < kn * nR grundsätzlich auch der Funktion des elektrischen Antriebs¬ systems bei einer Beschleunigung der Fahrt des Fahrzeuges infolge der Erzeu- gung eines Drehmomentes MG am Generator durch den Fahrzeug benutzer oder einer Fahrt mit erhöhtem Widerstand (Berganfahrt, Gegenwind, erhöhter Rollwi¬ derstand usw.).
Der besondere Vorteil eines derartigen elektrischen Antriebssystems für ein mit Muskelkraft betriebenes Fahrzeug mit einer Drehzahlregelung, die die Bedingung nG < kn * nR erfüllt, liegt letztlich darin, dass diese Bedingung quasi exakt die Verhältnisse beschreibt, die bei einem konventionellen mit Muskelkraft betriebenen Fahrzeug vorliegen, wodurch automatisch die die Fahrt und das Fahrverhalten eines solchen Fahrzeuges beeinflussenden Umstände, wie Bergan- oder Bergab- fahrt, Windverhältnisse, erhöhter Rollwiderstand infolge widriger Bodenbeschaffenheit oder Schwergängigkeit des Fahrzeuges, Körpergewicht des Fahrzeugbenutzers usw., berücksichtigt werden und diese den Widerstand, insbesondere den Tretwiderstand, sowohl beim Anfahren aus dem Stillstand als auch beim Beschleunigen der Fahrt, aber auch bei gleichbleibender Fahrt mit üblichen der Vor- wärtsbewegung des Fahrzeuges entgegenwirkenden Kräften beeinflussen, so dass der Fahrzeugbenutzer ein dem Fahrgefühl und der Gewöhnung von einem konventionellen mit Muskelkraft betriebenen Fahrzeug gleiches Verhalten des Fahrzeuges wahrnimmt. Dies wird auf einfache Weise erreicht, ohne dass dazu aufwendige Steuerkurven oder Ähnliches für unterschiedlichste Umstände, die die Fahrt und das Fahrverhalten eines Fahrzeuges beeinflussenden können, erfasst, gespeichert und nachgebildet werden müssen.
Die durch Muskelkraft betreibbare Antriebseinheit kann je nach Anwendung des elektrischen Antriebssystems als Antriebskurbel, insbesondere als Tretkurbel, bei Verwendung des Antriebssystems an einem Fahrrad, aber auch als Greifring oder Schubkranz, bei Verwendung des Antriebssystems an einem Rollstuhl, ausgebildet sein.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles weiter erläu¬ tert. Die zugehörigen Zeichnungen zeigen in
Figur 1 : ein Schema mit den wesentlichen Baugruppen eines elektrischen Antriebssystems, in
Figur 2: ein vereinfachtes regelungstechnisches Prinzipschaltbild in
Figur 3: schematisch den Leistungsfluss in dem elektrischen Antriebssystem beim Anfahren aus dem Stillstand und in
Figur 4: schematisch den Leistungsfluss in dem elektrischen Antriebssystem bei„normaler" Fahrt.
Figur 1 zeigt ein Schema mit den wesentlichen Baugruppen eines elektrischen Antriebssystems für ein mit Muskelkraft betriebenes Fahrzeug, hier ein Fahrrad, mit einer als Tretkurbel ausgebildeten, durch Muskelkraft betreibbaren Antriebseinheit 1 , die mechanisch zur Übertragung eines von einem Fahrzeugbenutzer erzeugten Drehmomentes MG mit einem elektrischen Generator 2 verbunden ist, einem Antriebsmotor 3, der mechanisch zur Übertagung eines vom elektrischen Antriebsmotor 3 erzeugten Drehmomentes MA mit einem angetriebenen Rad 4 verbunden ist, einem Energiespeicher 5 und einer elektrischen Schaltungsanordnung 6 zur elektrischen Verkopplung des Generators 2 mit dem Antriebsmotor 3 und dem Energiespeicher 5. Der Generator 2 und der Antriebsmotor 3 sind jeweils als Drehstrommaschinen ausgebildet. Die elektrische Schaltungsanordnung 6 um- fasst einen ersten Umrichter 7 zur Umwandlung des Dreiphasenwechselstromes des Generators 2 in einen Gleichstrom und umgekehrt, einen zweiten Umrichter 8 zur Umwandlung eines Gleichstromes in einen Dreiphasenwechselstrom für den Antriebsmotor 3, eine Drehzahlregeleinrichtung 9 und eine Drehmomentenregeleinrichtung 10. In Figur 1 nicht dargestellt, aber selbstverständlich mit zur elektrischen Schaltungsanordnung 6 gehören Messeinrichtungen zur Generierung von drehzahl- sowie drehmomentenproportionalen elektrischen Signalen, elektri-
sehe Signalverstärker und, wenn vorhanden, mit elektrischen Signalverstärkern zusammenwirkende Bedienelemente zur Beeinflussung der elektrischen Signale.
Figur 2 zeigt ein vereinfachtes regelungstechnisches Prinzipschaltbild des elektrischen Antriebssystems. Dargestellt sind: die Drehzahlregeleinrichtung 9 mit einem Drehzahlregelglied 1 1 , einem SollVIstwertvergleicher 12 und einer Stellein¬ richtung 13 zur Beeinflussung des Generatorstromes IG, die Drehmomentenregel¬ einrichtung 10 mit einem Drehmomentenregelglied 14, einem SollVIstwertverglei¬ cher 15 und einer Stelleinrichtung 16 zur Beeinflussung des Antriebsmotorstro- mes IA, eine Einrichtung 17 zur Erfassung des Generatorstromes IG, eine Einrich¬ tung 18 zur Erfassung des Antriebsmotorstromes U, eine Einrichtung 19 zur Erfas¬ sung der Generatordrehzahl nc eine Einrichtung 20 zur Erfassung der Drehzahl nR des durch den Antriebsmotor 3 angetriebenen Rades 4, ein Signalverstärker 21 zur Wandlung des Signals des Generatorstromes IG in ein dem vom Fahrzeugbe- nutzer zum Antrieb des Generators aufgebrachten Drehmoment MG proportionales Signal, ein Signalverstärker 22 zur Beeinflussung des dem Drehmoment MG proportionalen Signals entsprechend dem Antriebsmomentenfaktor kM, ein Signalverstärker 23 zur Wandlung des Signals des Antriebsmotorstromes U in ein dem vom Antriebsmotor erzeugtem Drehmoment MA proportionales Signal, ein Signal- Verstärker 24 zur Beeinflussung des der Drehzahl nR des durch den elektrischen Antriebsmotor 3 angetriebenen Rades 4 proportionalen Signals entsprechend dem Drehzahlübersetzungsfaktor kn sowie der Generator 2, der Antriebsmotor 3 mit dem mechanisch zur Übertragung eines Drehmomentes verbundenen Rad 4 und dem Energiespeicher 5.
Die Figur 3 zeigt den Leistungsfluss in dem elektrischen Antriebssystem zwischen der als Tretkurbel ausgebildeten, durch Muskelkraft betreibbaren Antriebseinheit 1 , dem Generator 2, dem Antriebsmotor 3, dem Rad 4 und dem Energiespeicher 5 beim Anfahren aus dem Stillstand. Figur 4 zeigt den vorgenannten Leistungsfluss bei„normaler" Fahrt, wobei unter normaler Fahrt eine Fahrt mit gleichbleibender Geschwindigkeit oder mit leichter Beschleunigung infolge erhöhten aufgebrachten Drehmomentes MG durch den Fahrzeugbenutzer oder mit abnehmender Geschwindigkeit verstanden wird. Bei einer Fahrt mit starker Beschleunigung infolge stark erhöhten aufgebrachten Drehmomentes MG durch den Fahrzeugbenutzer kann der Leistungsfluss dem in Figur 3 gezeigten Leistungsfluss entsprechen.
Im Folgenden soll anhand der Figuren 1 bis 4 die Funktion des elektrischen An¬ triebssystems und dabei insbesondere der elektrischen Schaltungsanordnung er¬ läutert werden, wobei zunächst die Phase des Anfahrens aus dem Stillstand be¬ trachtet wird.
Die Startbedingungen dieser Phase sind eine Drehzahl nR des durch den An¬ triebsmotor 3 angetriebenen Rades 4 nR = 0 und ein vom Fahrzeugbenutzer zum Antrieb des Generators 2 erzeugtes Drehmoment MG. Die Drehzahl nR des durch den Antriebsmotor 3 angetriebenen Rades 4 wird mittels der Einrichtung 20 er¬ fasst und über den Signalverstärker 24 dem positiven Eingang des Sol stwert- vergleichers 12 zugeleitet. Mittels der Einrichtung 19 wird die Drehzahl nG des Generators 2 erfasst und dem negativen Eingang des Soll-/lstwertvergleichers 12 zugeleitet. Durch das Drehzahlregelglied 1 1 wird eine Stellgröße erzeugt, die über die Stelleinrichtung 13 einen vom Energiespeicher 5 gespeisten Generatorstrom IG erzeugt, der im Generator 2 ein Gegenmoment zu dem vom Fahrzeugbenutzer zum Antrieb des Generators 2 erzeugten Drehmoment MG bewirkt. Der Generatorstrom IG wird mittels der Einrichtung 17 erfasst und über die Signalverstärker 21 und 22 als Signal für das vom Fahrzeugbenutzer zum Antrieb des Generators 2 erzeugte Drehmoment MG dem positiven Eingang des Soll7lstwertvergleichers 15 zugeleitet. Mittels der Einrichtung 18 wird der Antriebsmotorstrom erfasst und über den Signalverstärker 23 als Signal für das vom Antriebsmotor 3 erzeugte Drehmoment MA dem negativen Eingang des Soll-/lstwertvergleichers 15 zugeleitet. Durch das Drehmomentenregelglied 14 wird eine Stellgröße erzeugt, die über die Stelleinrichtung 16 einen Antriebsmotorstrom U erzeugt, der durch den Antriebsmotor 3 ein Drehmoment MA bewirkt, dessen Größe dem vom Fahrzeugbe- nutzer zum Antrieb des Generators 2 erzeugten Drehmoment MG entspricht. Ist dieses Drehmoment MA ausreichend groß, wird das Rad 4 in Drehung versetzt und das Fahrzeug beginnt eine beschleunigte Fortbewegung. Die Drehung des Rades 4 bewirkt eine Erhöhung der durch die Einrichtung 20 erfassten Drehzahl nR des durch den Antriebsmotor 3 angetriebenen Rades 4. In Folge dessen wird dem positiven Eingang des Sol stwertvergleichers 12 ein größeres Signal zugeführt, wodurch die Drehzahlregeleinrichtung 9 einen Generatorstrom IG bewirkt, der den Generator 2 unter Berücksichtigung des vom Fahrzeug benutzer zum Antrieb des Generators erzeugten Drehmomentes MG mit der Drehzahl nG < kn * nR drehen lässt.
Durch die Drehzahlregeleinrichtung 9, die stets die Bedingung nG < kn * nR erfüllt, wird bewirkt, dass beim Anfahren aus dem Stillstand dem Fahrzeugbenutzer ein
Tretwiderstand entgegenwirkt, der einem Tretgefühl entspricht, das er vom Fahren eines konventionellen mit Muskelkraft betriebenen Fahrzeuges kennt.
Figur 3 zeigt den hierbei auftretenden Leistungsfluss. Eine vom Fahrzeugbenutzer an der als Tretkurbel ausgebildeten, durch Muskelkraft betreibbaren Antriebsein- heit 1 erzeugte Kurbelleistung Ρκ wirkt auf den Generator 2. Diesem wird über den Umrichter 7 eine Generatorleistung PG zugeführt, die dem Energiespeicher 5 ent¬ nommen wird. Dem Antriebsmotor 3 wird über den Umrichter 8 eine Motorleistung PM zugeführt, die vom Antriebsmotor 3 als Radleistung PR auf das angetriebene Rad 4 übertragen wird. Dem Energiespeicher 5 wird beim Anfahren aus dem Still- stand eine Speicherleistung PA entnommen, die sich aus der Generatorleistung PG und der Motorleistung PM zusammensetzt.
Zur Vereinfachung und zum besseren Verständnis wurde bei vorstehender Erläute¬ rung der Antriebsmomentenfaktor kM nicht weiter betrachtet. Da die Drehmomen- tenregelung die Bedingung MA = kM * MG erfüllt, ist leicht zu verstehen, dass bei einem Antriebsmomentenfaktor kM = 1 das vom Fahrzeugbenutzer zum Antrieb des Generators 2 erzeugte Drehmoment MG in gleicher Größe vom Antriebsmo¬ tor 3 erzeugt und auf das angetriebene Rad 4 übertragen wird. Wird der Antriebsmomentenfaktor kM < 1 gewählt, ist folglich das vom Antriebsmotor 3 er- zeugte und auf das angetriebene Rad 4 übertragene Drehmoment MA < als das vom Fahrzeugbenutzer zum Antrieb des Generators 2 erzeugte Drehmoment MG. Am Generator 2 wird durch den Fahrzeugbenutzer demgemäß mehr Energie erzeugt, als zum Antrieb des Fahrzeuges verwendet wird. Die überschüssige Energie wird dem Energiespeicher 5 zugeführt. Der hierbei auftretende Leistungsfluss wird in Figur 4 veranschaulicht. Die vom Fahrzeugbenutzer an der als Tretkurbel ausgebildeten, durch Muskelkraft betreibbaren Antriebseinheit 1 erzeugte Kurbelleistung PK wirkt auf den Generator 2. Dieser erzeugt daraus die Generatorleistung PG. Ein Teil der Generatorleistung PG wird über die Umrichter 7 und 8 dem Antriebsmotor 3 als Motorleistung PM zugeführt, die vom Antriebsmotor 3 als Rad- leistung PR auf das angetriebene Rad 4 übertragen wird. Ein anderer Teil der Generatorleistung PG wird über die Umrichter 7 als Speicherleistung PA dem Energiespeicher 5 zugeführt.
Wird der Antriebsmomentenfaktor kM > 1 gewählt, ist das vom Antriebsmotor 3 erzeugte und auf das angetriebene Rad 4 übertragene Drehmoment MA > als das vom Fahrzeugbenutzer zum Antrieb des Generators 2 erzeugte Drehmoment MG. Dem Antriebsmotor 3 muss also zusätzlich Energie aus dem Energiespeicher 5
zugeführt werden. Auch der hierbei auftretende Leistungsfluss ist in Figur 4 ge¬ zeigt. Die vom Fahrzeugbenutzer an der als Tretkurbel ausgebildeten, durch Mus¬ kelkraft betreibbaren Antriebseinheit 1 erzeugte Kurbelleistung Ρκ wirkt auf den Generator 2. Dieser erzeugt daraus die Generatorleistung PG. Die Generatorleis- tung PG wird über die Umrichter 7 und 8 dem Antriebsmotor 3 als ein Teil der Mo¬ torleistung PM zugeführt. Ein weiterer Teil an Motorleistung PM wird dem Antriebs¬ motor 3 aus dem Energiespeicher als Speicherleistung PA über den Umrichter 8 zugeführt. Die gesamte dem Antriebsmotor 3 zugeführte Motorleistung PM wird als Radleistung PR auf das angetriebene Rad 4 übertragen.
Sowohl Figur 3 als auch Figur 4 zeigen auch einen Leistungsfluss, der bei einem generatorischen Betrieb des Antriebsmotors 3 zum Bremsen des Fahrzeuges auf¬ tritt. Dabei wird kinetische Energie des Rades 4 als Radleistung PR dem generato¬ risch betriebenen Antriebsmotor 3 zugeführt, die dann als Motorleistung PM über den Umrichter 8 dem Energiespeicher 5 als Speicherleistung PA zugeleitet wird.
Ebenfalls zur Vereinfachung wurde vorstehend der Drehzahlübersetzungsfaktor kn nicht weiter betrachtet. Eine Veränderung des Drehzahlübersetzungsfaktors kn hat die Wirkung einer konventionellen Gangschaltung, wenn sie verbunden ist mit ei- ner Veränderung des Antriebsmomentenfaktors kM, wobei kM=1/kn ist.
Die Drehzahlregelung und die Drehmomentenregelung wirken auch während des „normalen" Fahrens grundsätzlich, wie vorstehend beschrieben, also es wird durch die Drehzahlregelung stets die Bedingung Drehzahl des Generators 2 nG < kn * Drehzahl nR des durch den Antriebsmotor 3 angetriebenen Rades 4 sowie durch die Drehmomentenregelung die Bedingung vom Antriebsmotor 3 erzeugtes Drehmoment MA = kM * vom Fahrzeugbenutzer zum Antrieb des Generators 2 erzeugtes Drehmoment MG erfüllt. Durch die Erfüllung beider Bedingungen durch die beiden Regelungen wirken quasi automatisch wie bei einem konventio- nellen, mit Muskelkraft betriebenen Fahrzeug alle die Fahrt und das Fahrverhalten beeinflussenden Umstände, wie Bergan- oder Bergabfahrt, Windverhältnisse, erhöhter Rollwiderstand infolge widriger Bodenbeschaffenheit oder Schwergängig- keit des Fahrzeuges, Körpergewicht des Fahrzeugbenutzers usw., auf den Widerstand, insbesondere den Tretwiderstand, den der Fahrzeugbenutzer beim Fahren überwinden muss. Es wird dem Fahrzeugbenutzer damit sowohl beim Anfahren aus dem Stillstand als auch beim Beschleunigen der Fahrt, aber auch bei gleich-
bleibender Fahrt mit üblichen, der Vorwärtsbewegung des Fahrzeuges entgegen¬ wirkenden Kräften ein Gefühl, insbesondere ein Tretgefühl vermittelt, das er von einem konventionellen, mit Muskelkraft betriebenen Fahrzeug kennt und gewohnt ist.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
1 - Antriebseinheit
2 - Generator
3 - Antriebsmotor
4 - Rad
5 - Energiespeicher
6 - elektrische Schaltungsanordnung
7, 8 - Umrichter
9 - Drehzahlregeleinrichtung
10 - Drehmomentenregeleinrichtung
1 1 - Drehzahlregelglied
2 - SollVIstwertvergleicher
3 - Stelleinrichtung
14 - Drehmomentenregelglied
15 - SollVIstwertverg leicher
16 - Stelleinrichtung
17 - Einrichtung zur Erfassung des Generatorstromes IG
18 - Einrichtung zur Erfassung des Antriebsmotorstromes IA 19 - Einrichtung zur Erfassung der Generatordrehzahl nG
20 - Einrichtung zur Erfassung der Drehzahl nR
21 - Signalverstärker
22 - Signalverstärker
23 - Signalverstärker
24 - Signalverstärker
IA - Antriebsmotorstrom
IG - Generatorstrom
Is - Energiespeicherstrom
kn - Drehzahlübersetzungsfaktor
kM - Antriebsmomentenfaktor
MA - vom Antriebsmotor erzeugtes Drehmoment
MG - vom Fahrzeugbenutzer zum Antrieb des Generators erzeugtes
Drehmoment
nG - Drehzahl des Generators
nR - Drehzahl eines durch den Antriebsmotor angetriebenen Rades
PK - Kurbelleistung
Generatorleistung Motorleistung Radleistung Speicherleistung