Verfahren zum Erfassen einer kritischen Wasserstoffkonzentration
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erfassen einer kritischen
Wasserstoffkonzentration im Abgas eines Brennstoffzellensystems nach der im
Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art. Außerdem betrifft die Erfindung die Verwendung eines derartigen Verfahrens.
Bei Brennstoffzellensystemen, und insbesondere bei Brennstoffzellensystemen, welche für Fahrzeugantriebe eingesetzt werden, stellt die Gefahr einer eventuellen
Wasserstoffemission ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Aus diesem Grund sind im Abgas von Brennstoffzellensystemen typischerweise Wasserstoffsensoren angeordnet, welche einen eventuellen Austritt von Wasserstoff über das Abgas, beispielsweise aufgrund des Versagens von Dichtungen oder Membranen in der Brennstoffzelle, sicher und zuverlässig detektieren können, um so eine entsprechende Warnmeldung bzw. einen Alarm auszulösen und das Brennstoffzellensystem gegebenenfalls abzuschalten.
So ist beispielsweise aus der EP 1 990 858 B1 ein Brennstoffzellensystem mit einem Abgassystem bekannt. Dabei ist in dem Abgassystem ein Wasserstoffsensor
vorgesehen, welcher mit einem Steuergerät in Verbindung steht. Der Sensor ist dabei als katalytischer Sensor ausgebildet, welcher zwei unterschiedliche Messstrecken für den elektrischen Widerstand aufweist, wobei diese temperaturabhängig ausgebildet sind. Im Bereich einer der Messstrecken ist ein katalytisch aktives Material angeordnet, welches bei Anwesenheit von Wasserstoff durch eine Umsetzung des Wasserstoffs mit
Luftsauerstoff bzw. Restsauerstoff in der Abluft der Brennstoffzelle erwärmt wird. Durch die eine Temperaturdifferenz wiedergebende Widerstandsdifferenz zwischen den beiden Messstrecken lässt sich so die Anwesenheit von Wasserstoff erfassen. Ein
prinzipbedingter Nachteil besteht darin, dass Wasserstoffemissionen zwar erfasst, nicht jedoch verhindert werden können.
Alternative Typen von Wasserstoffsensoren sind aus dem allgemeinen Stand der Technik ebenfalls bekannt und an in etwa derselben Stelle des Brennstoffzellensystems allgemein bekannt und üblich.
Die Problematik liegt nun darin, dass Wasserstoffsensoren typischerweise sehr aufwändig und teuer in der Herstellung sind und dass sie oft störanfällig sind, sodass durch eine Fehlfunktion des Wasserstoffsensors gegebenenfalls sicherheitskritische Situationen auftreten können. Diese herkömmlichen Systeme sind also sowohl hinsichtlich der Sicherheit als auch hinsichtlich der Störanfälligkeit und der Kosten mit erheblichen Nachteilen behaftet.
Die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Erfassen einer kritischen Wasserstoffkonzentration im Abgas eines Brennstoffzellensystems anzugeben, welches diese Nachteile vermeidet und einen einfachen, kostengünstigen und sehr sicheren Aufbau ermöglicht.
Bei Brennstoffzellensystemen, insbesondere bei Brennstoffzellensystemen in
Fahrzeugen, ist es häufig so, dass wasserstoffhaltige Restgase über einen Brenner nachverbrannt werden, um Wasserstoffemissionen an die Umgebung sicher und zuverlässig zu unterbinden. Das erfindungsgemäße Verfahren nutzt nun ein derartiges System, indem es die Temperatur der Verbrennungsabgase nach einem derartigen Brenner erfasst und mit einem vorgegebenen Grenzwert vergleicht. Über einen sehr einfachen, zuverlässigen und kostengünstig erhältlichen handelsüblichen
Temperatursensor lässt sich so durch eine Temperaturüberwachung der
Verbrennungsabgase eine kritische Wasserstoffkonzentration im Abgas des
Brennstoffzellensystems detektieren. Steigt die Temperatur über einen vorgegebenen Grenzwert, welcher statisch oder insbesondere dynamisch in Abhängigkeit des
Betriebszustands des Brennstoffzellensystems vorgegeben wird, dann muss im Bereich der Verbrennung mehr Brennstoff vorliegen, als erwartet. Dieser Brennstoff wird in dem Brennstoffzellensystem typischerweise Wasserstoff sein, welcher durch eine eventuelle Undichtheit in diesen Bereich gelangt. Dieser Wasserstoff wird durch die Erhöhung der Temperatur über den vorgegebenen Grenzwert erkannt, sodass entsprechende
Warnmeldungen und/oder eine Systemabschaltung ausgelöst werden können. Anders als bei den Aufbauten gemäß dem Stand der Technik wird der Wasserstoff gleichzeitig durch die Verbrennung in den Brenner aufgebraucht, sodass trotz des innerhalb des System bestehenden Wasserstofflecks, welches ursächlich für die Konzentrationserhöhung ist, Emissionen von Wasserstoff an die Umgebung sicher und zuverlässig vermieden werden können. Das System ist damit sehr einfach, sicher und zuverlässig.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es außerdem vorgesehen sein, dass das Abgas aus dem Anodenraum zusammen mit Abluft aus dem Kathodenraum der Brennstoffzelle nachverbrannt wird. Diese Nachverbrennung des Abgases aus dem Anodenraum der Brennstoffzelle zusammen mit der Abluft aus dem Kathodenraum der Brennstoffzelle ist besonders einfach und effizient, da hierbei für die Verbrennung kein eigener Volumenstrom an Sauerstoff gefördert werden muss, sondern der Restsauerstoff in dem durch die Brennstoffzelle bzw. ihren Kathodenraum geförderte Volumenstrom verwendet werden kann. Darüber hinaus bietet diese
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens einen weiteren Sicherheitsvorteil, da nicht nur erhöhte Wasserstoffkonzentrationen im Abgas aus dem Anodenraum, sondern auch erhöhte Wasserstoffkonzentrationen im Abgas aus dem Kathodenraum detektiert werden können. Eventuelle Undichtheiten, beispielsweise in den Membranen der bevorzugt als PEM-Brennstoffzelle ausgebildeten Brennstoffzelle, welche zu einem Wasserstoffübertritt vom Anodenraum in den Kathodenraum führen können, können so ebenfalls sicher und zuverlässig detektiert werden. Auch hier wird der mit der Abluft aus der Brennstoffzelle ausgetragene Wasserstoff einerseits detektiert und andererseits durch die Verbrennung aufgebraucht werden, sodass auch hier Wasserstoffemissionen an die Umgebung sicher und zuverlässig vermieden werden.
In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann als Brenner dabei ein katalytischer Brenner verwendet werden. Ein solcher katalytischer Brenner ist hinsichtlich eventueller Schwankungen im Angebot an Brennstoff vergleichsweise unkritisch und kann, sofern er eine gewisse Betriebstemperatur aufweist, für eine sichere und zuverlässige Umsetzung des Wasserstoffs sorgen, ohne dass eine Zündung oder dergleichen erfolgen müsste.
In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es außerdem vorgesehen sein, dass zusätzlich die Temperatur der Abgase aus dem
Anodenraum und gegebenenfalls dem Kathodenraum oder bevorzugt ihres Gemischs, vor dem Brenner erfasst wird, wonach eine Temperaturdifferenz zwischen der
Temperatur der Verbrennungsabgase und der Temperatur der Abgase vor dem Brenner gebildet und mit dem vorgegebenen Grenzwert verglichen wird. Eine solche Messung von zwei oder gegebenenfalls auch drei Temperaturen, bei einer getrennten Zuführung der Abgase zum Brenner, ermöglicht eine besonders einfache und effiziente Ermittlung einer über den Brenner aufgetretenen Temperaturdifferenz. Die Messung ist dabei weitgehend unabhängig von dem Betriebsverhalten des Brennstoffzellensystems, welches in den vorgegebenen Grenzwert der Temperatur bei lediglich einer Temperaturmessstelle nach dem Brenner entsprechend einfließen muss. Durch die Verwendung von zwei
Temperatursensoren wird diese Problematik sehr einfach und effizient umgangen, wobei der zweite Temperatursensor ebenfalls sehr einfach als herkömmlicher
Temperatursensor, vorzugsweise in einem Gemisch der beiden Abgase, unmittelbar vor dem Brenner angeordnet sein kann.
In einer günstigen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es darüber hinaus vorgesehen sein, dass eine sich aus einer eventuellen elektrischen Beheizung des Brenners ergebende Temperaturerhöhung im Fall der elektrischen Beheizung bei der Vorgabe des Grenzwerts, der Temperatur der Verbrennungsabgase und/oder der Temperaturdifferenz berücksichtigt wird. Eine solche elektrische Beheizung des Brenners ist insbesondere bei katalytischen Brennern durchaus üblich, um diese beispielsweise im Kaltstartfall oder bei sehr niedrigen Umgebungstemperaturen schnell auf
Betriebstemperatur zu bringen. Hierdurch wird in diesen Fällen eine sichere und zuverlässige Umsetzung des Wasserstoffs an dem katalytischen Brenner ermöglicht. Durch die elektrische Beheizung wird jedoch Temperatur in die Verbrennungsabgase mit eingetragen, sodass der über die elektrische Beheizung eingetragene Temperatursprung entweder beim Vorgabewert und/oder bei der Temperatur der Verbrennungsabgase beziehungsweise der Temperaturdifferenz, je nachdem, welcher Wert sich über einen geeigneten Softwareeingriff am einfachsten verändern lässt, berücksichtigt werden muss.
Weitere Größen, welche hier ebenfalls berücksichtigt werden können/sollten, und zwar insbesondere dann, wenn lediglich die Temperatur der Verbrennungsabgase erfasst wird, können beispielsweise die Menge und/oder die Temperatur der aktuell zudosierten Edukte, also der aktuell zudosierten Luft und des aktuell zudosierten Wasserstoffs, zu der Brennstoffzelle sein. Dabei kann auch eine zeitliche Verzögerung berücksichtigt werden,
da die aktuell zudosierten Edukte erst nach einer gewissen Verzögerungszeit als
Produkte die Brennstoffzelle wieder verlassen und in den Bereich des Brenners gelangen.
Ergänzend oder alternativ dazu kann auch ein Schaltzustand eines Ablassventils und/oder eines Druckhalteventils im Anodenabgas berücksichtigt werden. Insbesondere bei der Verwendung einer Anodenrezirkulation ist es allgemein üblich, dass über ein Ablassventil, ein sogenanntes Purge-Ventil, beispielsweise von Zeit zu Zeit oder in Abhängigkeit einer Stickstoffkonzentration in dem Anodenkreislauf Abgas aus dem Anodenkreislauf abgelassen wird. Dieses Abgas enthält immer auch eine gewisse Menge an Restwasserstoff. Damit ist es, insbesondere wenn lediglich die Temperatur der Verbrennungsabgase erfasst wird, entscheidend, ob über das Ablassventil gerade wasserstoffhaltiges Abgas aus dem Anodenkreislauf in den Bereich des Brenners gelangt oder nicht, da dies selbstverständlich einen Einfluss auf die Temperatur haben wird. Die Kenntnis des Schaltzustands und des mit diesem Schaltzustand einhergehenden
Volumenstroms an Abgas sollte somit berücksichtigt werden, wobei beispielsweise aus einem Kennfeld oder dergleichen die typischerweise in diesem Abgas aus dem
Anodenkreislauf enthaltene Menge an Wasserstoff abgeschätzt werden kann, womit sich auch die hierdurch verursachte Temperaturerhöhung kalkulieren lässt. Vergleichbares gilt für ein eventuelles Druckhalteventil bei einem sogenannten Near-Dead-End-Betrieb der Brennstoffzelle bzw. ihres Anodenraums, bei welchem beispielsweise kontinuierlich oder ebenfalls diskontinuierlich Wasserstoff, welcher im Anodenraum nicht umgesetzt werden konnte, als Anodenabgas abgelassen wird.
Ergänzend oder zusätzlich kann außerdem eine mit dem Abgas aus dem Anodenraum ausgetragene Menge an Produktwasser, insbesondere bei einem diskontinuierlichen Austrag, entsprechend berücksichtigt werden. Da neben inerten Gasen, insbesondere bei der Verwendung einer Anodenrezirkulation auch Produktwasser anfällt, und da dieses häufig zusammen mit den Gasen aus dem System abgelassen wird, spielt auch die Menge an ausgetragenem Produktwasser gegebenenfalls eine Rolle, da dieses in flüssiger Form in den Bereich des Brenners gelangt und dort verdampft und auf die Temperatur einen entsprechenden Einfluss hat. Auch dies sollte bei einem optimierten Verfahren gemäß der Erfindung berücksichtigt werden.
Die bevorzugte Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt dabei in ihrem Einsatz in einem Brennstoffzellensystem, welches elektrische Leistung, insbesondere
elektrische Antriebsleistung, in einem Fahrzeug bereitstellt. Insbesondere bei derartigen Brennstoffzellensystemen in Fahrzeugen, welche jeweils vergleichsweise klein aufgebaut und in entsprechend hohen Stückzahlen angedacht sind, ist es entscheidend, dass ein sehr zuverlässiger und kostengünstiger Weg realisiert wird, um kritische
Wasserstoffkonzentrationen zu detektieren. Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist dies möglich. Gleichzeitig wird aufgrund des Brenners, welcher bevorzugt als
katalytischer Brenner ausgebildet ist, eine Emission von Wasserstoff an die Umgebung, auch im Falle einer Leckage beispielsweise zwischen dem Anodenraum und dem
Kathodenraum der Brennstoffzelle, sicher und zuverlässig verhindert. Das System ist daher nicht nur einfach und kostengünstig zu realisieren, sondern gewährt auch ein sehr hohes Maß an Sicherheit.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den restlichen abhängigen Ansprüchen und werden anhand des
Ausführungsbeispiels deutlich, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figur näher beschrieben ist.
Die einzige beigefügte Figur zeigt ein Brennstoffzellensystem in einem prinzipmäßig angedeuteten Fahrzeug, welches zur Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet ist.
In der Darstellung der Figur ist ein Brennstoffzellensystem 1 in einer prinzipmäßigen Darstellung zu erkennen. Es soll in einem Fahrzeug 2 angeordnet sein und soll insbesondere elektrische Antriebsleistung für das Fahrzeug 2 bereitstellen. Kern des Brennstoffzellensystems 1 ist dabei eine Brennstoffzelle 3, welche einen Anodenraum 4 und einen Kathodenraum 5 umfasst. Diese sind in der hier dargestellten Ausgestaltung der Brennstoffzelle 3 als PEM-Brennstoffzellenstack jeweils durch
Protonenaustauschmembranen 6 voneinander getrennt. In der Darstellung ist lediglich einer der Anodenräume 4, einer der Kathodenräume 5 und eine der Membranen 6 exemplarisch angedeutet. Über eine Luftfördereinrichtung 7 wird dem Kathodenraum 5 der Brennstoffzelle 3 Luft als Sauerstofflieferant zugeführt. Die Abluft aus dem
Kathodenraum 5 gelangt über eine Turbine 8, in welcher sie zur Rückgewinnung von Restenergie entspannt wird, wieder an die Umgebung. Die Turbine 8 und die
Luftfördereinrichtung 7 sind dabei auf einer gemeinsamen Welle angeordnet, auf welcher zusätzlich noch eine elektrische Maschine 9 angeordnet ist. Dieser Aufbau wird auch als
elektrischer Turbolader oder ETC (Electric Turbo Charger) bezeichnet. Die in der Turbine 8 zurückgewonnene Energie dient unmittelbar zum Antreiben der Luftfördereinrichtung 7 und typischerweise benötigte zusätzliche Lleistung wird über die elektrische Maschine 9 bereitgestellt. Kommt es in Sondersituationen dazu, dass die in der Turbine 8 anfallende Leistung größer ist als die von der Luftfördereinrichtung 7 aktuell benötigte Leistung, dann kann über die elektrische Maschine 9 im generatorischen Betrieb auch elektrische Energie gewonnen werden, welche dann beispielsweise anderen Anwendungen zugeführt werden kann, oder welche in einer Batterie zwischengespeichert werden kann.
In dem Zuluftstrom zwischen der Luftfördereinrichtung 7 und dem Kathodenraum 5 sowie dem Abluftstrom zwischen dem Kathodenraum 7 und der Turbine 8 ist außerdem ein an sich bekannter Gas/Gas-Befeuchter 10 angeordnet. Dieser Befeuchter 10 kann beispielsweise als reiner Befeuchter oder als Kombination aus Befeuchter und
Ladeluftkühler ausgebildet sein. Er dient zum Befeuchten und/oder Abkühlen der Zuluft vor dem Kathodenraum und nutzt hierfür die feuchte und vergleichsweise kühle Abluft aus dem Kathodenraum 5. Dieser Aufbau ist an sich bekannt, sodass hierauf nicht näher eingegangen wird. Es soll jedoch noch angemerkt werden, dass es prinzipiell auch möglich ist, einen Ladeluftkühler und einen Befeuchter unabhängig voneinander in dem Zuluftstrom anzuordnen.
Dem Anodenraum 4 der Brennstoffzelle 3 wird Wasserstoff als Brennstoff aus einem Druckgasspeicher 11 zugeführt. Der Wasserstoff gelangt über ein Druckregel- und Dosierventil 12 in den Anodenraum 4. Abgas aus dem Anodenraum 4 wird über eine Rezirkulationsleitung 13 sowie eine Rezirkulationsfördereinrichtung 14 wieder
zurückgeführt und strömt zusammen mit dem frischen Wasserstoff erneut in den
Anodenraum 4 der Brennstoffzelle 3 ein. Dieser Aufbau wird auch als Anodenrezirkulation bezeichnet. Nun ist es bei einer solchen Anodenrezirkulation so, dass sich mit der Zeit Wasser und inerte Gase, welche durch die Protonenaustauschmembranen 6 vom
Kathodenraum 5 in den Anodenraum 4 diffundiert sind, anreichern. Da das Volumen in der Anodenrezirkulation konstant ist, sinkt hierdurch unweigerlich die Konzentration an Wasserstoff, sodass die Performance der Brennstoffzelle 3 nachlässt. Deshalb ist es üblich, beispielsweise von Zeit zu Zeit oder in Abhängigkeit einer Stoff konzentration, beispielsweise der Stickstoffkonzentration in der Rezirkulationsleitung 13, Gase und gegebenenfalls Wasser aus der Anodenrezirkulation abzulassen. Hierfür ist in der Figur eine Ablassleitung 15 mit einem Ablassventil 16 dargestellt. Das abgelassene Gas enthält
dabei neben Inertgasen, insbesondere Stickstoff, immer auch eine Restmenge an Wasserstoff, was bei dem beschriebenen Aufbau unvermeidlich ist. Um
Wasserstoffemissionen an die Umgebung zu verhindern und die im Wasserstoff enthaltene Energie nicht zu verschwenden, mündet in dem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel die Ablassleitung 15 dabei in Strömungsrichtung der Abluft aus dem Kathodenraum 5 vor einem katalytischen Brenner 17 in eine Abluftleitung 8. Die Abluft aus dem Kathodenraum 5 sowie das Abgas aus dem Anodenraum 4 bzw. der
Anodenrezirkulation strömen dann gemeinsam in den katalytischen Brenner 17 ein und werden in diesem katalytisch umgesetzt, wobei der Restwasserstoff im Abgas aus dem Anodenraum 4 mit dem Restsauerstoff im Abgas aus dem Kathodenraum 5 entsprechend reagiert. Das Abgas wird damit erwärmt und der enthaltene Wasserstoff wird thermisch umgesetzt, sodass Wasserstoffemissionen an die Umgebung sicher und zuverlässig vermieden werden können. Das erwärmte Abgas strömt dann über die Turbine 8 und wird in der Turbine 8 entspannt. Zumindest ein Teil der durch die Erwärmung des Abgases in die Verbrennungsabgase des katalytischen Brenners 17 eingetragenen Energie kann somit im Bereich der Turbine 8 zurückgewonnen werden.
Das Brennstoffzellensystem 1 in dem Fahrzeug 2 weist nun außerdem wenigstens ein Steuergerät 19 auf, welches zumindest mit einem Temperatursensor 20 in
Kommunikationsverbindung steht, wobei der Temperatursensor 20 zur Ermittlung der Temperatur der Verbrennungsabgase des katalytischen Brenners 17 ausgebildet und bevorzugt in Strömungsrichtung unmittelbar nach dem katalytischen Brenner 17 angeordnet ist.
Damit der katalytische Brenner 17 auch bei schwierigen Umgebungstemperaturen und insbesondere bei einem Kaltstart des Brennstoffzellensystems 1 bei sehr niedrigen Umgebungstemperaturen, beispielsweise Umgebungstemperaturen unterhalb des Gefrierpunkts, sicher und zuverlässig startet und den Wasserstoff zuverlässig umsetzt, kann außerdem eine elektrische Beheizung 21 in dem katalytischen Brenner 17 vorgesehen sein, um diesen bei Bedarf sicher und zuverlässig auf Betriebstemperatur zu erwärmen.
Dieser Aufbau mit Ausnahme des Temperatursensors 20 ist dabei prinzipiell aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt. Nun ist so, dass durch den zusätzlichen
Temperatursensor 20, welcher bevorzugt als einfacher und kostengünstiger
Temperatursensor in den Verbrennungsabgasen platziert wird, die Temperatur der Verbrennungsabgase überwacht werden kann. Diese Temperatur hängt in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel letztlich von der Menge und Temperatur der Abluft sowie der Menge und Temperatur und dem Wasserstoffgehalt in den Abgasen aus dem Anodenraum 4 zusammen. Werden diese über das Ablassventil 16 diskontinuierlich zugeführt, kommt es zu entsprechend schwankenden Temperaturwerten. Ist alternativ zum Ablassventil 16 eine Blende eingesetzt, dann ergeben sich deutlich konstantere Temperaturwerte.
Die Temperaturwerte hängen dabei immer von den Betriebsparametern des
Brennstoffzellensystems 1 ab. Um diese zu erfassen, sind in der Darstellung der Figur zahlreiche optionale Sensoren 22 eingezeichnet, welche beispielsweise im Bereich der Luftfördereinrichtung 7, der elektrischen Beheizung 21 , der Brennstoffzelle 3 selbst, der Rezirkulationsfördereinrichtung 14, des Druckregel- und Dosierventils 12 oder auch zur Erfassung des Zustande des Ablassventils 16 in dessen Bereich angeordnet sind. All diese Sensoren liefern dem Steuergerät 19, sofern gewünscht, entsprechende
Informationen, welche letztlich eine Aussage über die zu erwartende Temperatur der Verbrennungsabgase ermöglichen. Ist die Temperatur der Verbrennungsabgase im Bereich des Temperatursensors 20 unterhalb oder gleich eines solchen vorgegebenen erwarteten Temperaturwerts, dann funktioniert das Brennstoffzellensystem 1 korrekt. Steigt sie über einen solchen vorgegebenen Wert hinaus an, dann muss dies einen entsprechenden Grund haben. Da in dem Brennstoffzellensystem 1 als Brennstoff lediglich Wasserstoff aus dem Druckgasspeicher 11 vorliegt, muss der Grund letztlich darin liegen, dass beispielsweise über Leckagen oder dergleichen mehr Wasserstoff in den Bereich des katalytischen Brenners 17 gelangt, als erwartet. Damit liegt eine unerwünscht hohe Wasserstoffkonzentration vor, was ein eindeutiges Indiz für ein Problem beispielsweise im Bereich des Ablassventils 16 oder insbesondere im Bereich der Brennstoffzelle 3 selbst, beispielsweise eine Undichtheit durch eine gerissene Protonenaustauschmembran 6 oder dergleichen, sein kann. Über das Steuergerät 19 kann dann eine Sicherheitswarnung oder bei Bedarf eine Notabschaltung des
Brennstoffzellensystems 1 ausgelöst werden. Gleichzeitig wird der ausgetretene Wasserstoff im katalytischen Brenner 17 vollständig umgesetzt, sodass eine Emission von Wasserstoff an die Umgebung sicher und zuverlässig verhindert werden kann.
Ergänzend oder alternativ zu der Vielzahl der genannten Sensoren 22 ist es nun auch möglich, über einen sehr einfachen weiteren Temperatursensor 23 im Bereich der Abluftleitung 18 anzuordnen, bevorzugt nachdem diese mit der Ablassleitung 15 zusammengeführt worden ist. Über diesen Temperatursensor 23 kann nun die
Temperatur vor dem katalytischen Brenner 17 erfasst werden, insbesondere in idealer Weise unmittelbar vor dem katalytischen Brenner 17. Eine Temperaturdifferenz zwischen den Temperatursensoren 23 und 20 ermöglicht so eine Feststellung über die im katalytischen Brenner 17 eingetragene Temperatur, welche unmittelbar von der im Bereich des katalytischen Brenners 17 vorliegenden Wasserstoffkonzentration abhängt, sodass - weitgehend unabhängig von anderen Betriebsparametern - aus der
Temperaturdifferenz sehr einfach und effizient auf die Wasserstoffkonzentration zurückgeschlossen werden kann. Überschreitet diese einen kritischen Wert, dann überschreitet auch die Temperaturdifferenz einen vorgegebenen Grenzwert der
Temperaturdifferenz und eine entsprechende Warnmeldung und/oder eine Abschaltung des Brennstoffzellensystems 1 kann ausgelöst werden.
Ist nun die elektrische Beheizung 21 im Bereich des katalytischen Brenners 17 eingeschaltet, so hat natürlich auch diese einen entsprechenden Einfluss auf die
Temperatur 20 und anders als die meisten anderen Betriebsparameter natürlich auch auf die Temperaturdifferenz zwischen den Temperatursensoren 23 und 20. Im Falle der eingeschalteten elektrischen Beheizung 21 muss also zwingend über den Sensor 22 im Bereich der elektrischen Beheizung 21 beispielsweise die elektrische Heizleistung erfasst werden, um so auf die in den katalytischen Brenner 17 eingetragene Temperatur rückschließen zu können und diese bei der Berechnung der Temperaturdifferenz zwischen den Temperatursensoren 23 und 20 entsprechend mit zu berücksichtigen. Hierdurch lässt sich trotz der elektrischen Beheizung 21 auch dann einfach und zuverlässig über eine Temperaturmessung zumindest nach, bevorzugt jedoch vor und nach dem katalytischen Brenner 17 ein Rückschluss auf eine eventuell kritische
Wasserstoff konzentration in dem Brennstoffzellensystem 1 ziehen.